VHS-Braukurs

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
Antworten
Benutzeravatar
Bierwisch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3493
Registriert: Dienstag 15. Mai 2012, 18:02
Wohnort: Thüringen

VHS-Braukurs

#1

Beitrag von Bierwisch »

Hallo Hobbybrauer,

leider ist die Heimbrauerdichte hier in Thüringen sehr dünn und so habe ich mich entschlossen, mich bei der VHS zwecks Abhaltung eines Kurses zu melden.

Wie alle wissen, gibt es unter uns einige, die sowas schon mal gemacht haben. Euch würde ich um ein paar Tips bitten:

-wie tief steigt ihr in die Theorie ein?
-zieht ihr den kompletten Brauvorgang vom Schroten bis zum Würzekühlen durch?
-verkostet ihr eure Biere? Zu welchem Zeitpunkt?
-wie organisiert ihr die Verpflegung (ich denke bei sechs bis acht Stunden sollte sowas sein)?
-was macht ihr mit dem an diesem Tag gebrauten Bier?
-wie und wo kocht ihr die Würze? (Wasserdampf)

Gerne würde ich hier eine breiter angelegte Diskussion zu dem Thema starten, weil ich denke, daß wir als Speerspitze der Hobbybrauer-Bewegung in Deutschland, etwas für die Verbreitung des Heimbrauens zu tun müssen.

Also her mit euren Ideen zum Thema.

Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
deralex
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 508
Registriert: Samstag 29. März 2014, 11:14

Re: VHS-Braukurs

#2

Beitrag von deralex »

Die Idee hatte ich auch schon. :) Ich mache zwar keine Kurse habe aber schon einige Kurse besucht und muss sagen für mich sähe ein guter Kurs von der Struktur so aus:

1) Erläuterung der Theorie zum Brauvorgang, evtl. der Historie des Bieres bzw. der Bierstile
2) Durchführung der Vorbereitungen (Schroten, Hopfen abwiegen, etc.) unter Einbeziehung der Kursteilnehmer, dabei Erläuterung des Rezeptes
3) Dann kommt es drauf an wie du maischst (Kombirast im Thermoport, Braumeister, Kochautomat) weil das bestimmt ob dir parallel dazu Zeit bleibt andere Sachen einzustreuen, dann alle Schritte des Brauvorgangs durchlaufen unter Einbeziehung der Kursteilnehmer. Ich würde ehrlich gesagt den Braumeister nutzen und eine Anleitung mitgeben wie man es mit einfachen Mitteln zu Hause machen kann (oder ein gutes Buch dazu empfehlen).
4) Entweder während des Maischens oder beim Hopfenkochen würde ich dann Verkostungen starten. Ich habe mal eine Verkostung besucht die ich gut fand weil zum einen Biere mit verschiedenen Schwerpunkten bei den Malzen präsentiert wurden (z.B. Gerstenmalz, Weizenmalz, Roggenmalz und Dinkelmalz). Die meisten Leute kennen nur Variante 1 und 2. Dann Biere mit verschiedenen Schwerpunkten (z.B. starker Malzkörper, starke Bitterung, hopfengestopft). Und dann gab es noch Biere in verschiedenen Preiskategorien. Das gab für die meisten Kursteilnehmer einen Aha-Effekt den sie auch mitgenommen haben weil viele kannten nur "Pils" und "Hefeweizen" und haben so ganz neue Bierstile kennen gelernt (sowohl von den Malzen als auch von den Schwerpunkten her). Einige wussten auch garnicht dass es "teures" Bier gibt.
5) Sozusagen als "Goodie" würde ich das Bier dann in 0,5-2 Liter-Gefäße abfüllen und den Kursteilnehmern anbieten es nachdem es ausgereift ist abzuholen

Als Verpflegung würde ich Brotzeit vorschlagen.
Benutzeravatar
Dr Huppertz
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 921
Registriert: Montag 23. April 2012, 07:45

Re: VHS-Braukurs

#3

Beitrag von Dr Huppertz »

Bei meinem Kurs gabs für zwischendurch Käse und Brot, später dann Leberkäs frisch aus dem Ofen, hat den riesen Vorteil das Du keinen Stress dmait hast. Außerdem passt es wunderbar zum Bier, duftet lecker, sieht toll aus.

Zum Ablauf,

1. Theroie, möglichst kompakt, dazu Literatur austeilen und auf andere Verweisen.
2. Schroten und Einmaischen, dazu das ein oder andere Bierchen reichen
3. Läutern
4. Hopfen kochen, Verkostung weiterführen
5. essen
6. runterkühlen und anstellen, Ende

Alles blanke Theorie, Du wirst sehen, es geht drunter und drüber, kreuz und quer. Nicht nervös werden, durchziehen :-)
Benutzeravatar
Bierwisch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3493
Registriert: Dienstag 15. Mai 2012, 18:02
Wohnort: Thüringen

Re: VHS-Braukurs

#4

Beitrag von Bierwisch »

Mein erster und mit heißer Nadel gestrickter Ablauf sähe so aus:

Ablauf

• Begrüssung / Vorstellung / Ablauf
• Geschichte des Heimbrauens
• aktueller Stand des Heimbrauens in D
• rechtliches
• das RHG
• Biere (mit Verkostung)
  • o obergärig / untergärig
    o Bierstile
• theoretische Grundlagen
  • o Mälzen (Rohstoffe)
    o Schroten
    o Maischen (Schüttung, Wasser/Malz-Verhältnis, Enzyme, Rasttemperaturen)
    o Läutern (Stammwürze
    o Hopfenkochen (Hopfen, DMS, Zielstammwürze)
    o Vergärung (Hefen, Temperaturegime)
    o Schema Stoffumsatz von der Gerste zum fertigen Bier
• die Ausrüstung
  • o Einkocher mit Panzerschlauch
    o Thermoport mit Läuterblech
    o elektrisch / Gas
• praktischer Teil
  • o Zusammenstellung der Schüttung
    o Schroten
    o Einmaischen
    o Rasten (Kombirast?)
    o Läutern
    o Würzekochen
    o Hopfengaben
    o Whirlpool
    o Ausschlagen
    o Kühlen
    o Anstellen
• Nachbereitung, weiterführende Infos



Das ist vermutlich im theoretischen Teil zu viel Information. Ich würde noch ein Handout zusammenstellen, wo die wichtigsten Punkte zusammengefasst werden.
Der Klügere kippt nach!
Benutzeravatar
philipp
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3415
Registriert: Freitag 17. Oktober 2014, 20:43

Re: VHS-Braukurs

#5

Beitrag von philipp »

So blöd es klingt, aber wie wäre es, wenn du selber einfach vorher ein Brauseminar besuchst?

Dann kannste dir Tricks abschauen und auch gucken, wo der Lehrer Probleme hat (und wo massig Zeit, was zu erklären). Eventuell, solltest du den Lehrer kennen, kannst du ja auch einfach helfen.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
Benutzeravatar
Hesse
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1290
Registriert: Samstag 7. Juli 2012, 15:28
Wohnort: City of Frankfurt / Hessen

Re: VHS-Braukurs

#6

Beitrag von Hesse »

Ich würde mir, an Deiner Stelle, zwei Konzepte zur Einführung bzw. Theorie machen.
Du merkst schon am Anfang recht schnell, ob die Teilnehmer an der Geschichte des Bieres, Mälzvorgang, Rasten etc. Interesse am Detail haben, oder ob es eher ein „konsumorientierter“ Abend werden soll.

Während er Theorie würde ich die Verkostung mit einem „Bayrisch hell“ beginnen.
Guten Sud

Henner
___________________
Mal bin ich Hund, mal bin ich Baum
Benutzeravatar
gertstensaft
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 410
Registriert: Sonntag 30. Juni 2013, 22:00
Wohnort: Weimar

Re: VHS-Braukurs

#7

Beitrag von gertstensaft »

Moin Torsten,

nimmst Du schon Anmeldungen an ? oder geht das über die VHS ? :Greets

aber im Ernst.
Wie sieht das als Zeitrahmen aus ? werden das mehrere Veranstaltungen oder willst Du das in einem Kurs machen.
Für am Stück ist Dein Ablauf ganz schön lang, da fängst Du ja erst nach 3 oder 4 h praktisch an und brauchst dann nochmal ca. 5++ h
Ich denke da solltest Du eher parallel was machen :

Theorie - Schroten
Schroten
Einmaischen- Kombirast ??? ( brauchst Du nicht rühren, wenn Du das in einem gut isolierten Topf machst)
Theorie - Maischen Rasten Stärke Enzyme Zucker ...
Läutern
Kochen
Theorie - Kochen Hopfen
Kühlen
Theorie - Hefe Gärung Reifung Abfüllung ...

Ich denke, sonst wirst Du nicht fertig oder musst den Kurs mit 8-10 h veranschlagen.


vlt. können wir nachher mal drüber schwatzen :Bigsmile

Gruß
Gert
Eigen Maisch' und Sud
Benutzeravatar
Bierwisch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3493
Registriert: Dienstag 15. Mai 2012, 18:02
Wohnort: Thüringen

Re: VHS-Braukurs

#8

Beitrag von Bierwisch »

@Phillip
Wenn es hier Braukurse geben würde, dann müßte ich nicht ran. Thüringen ist hobbybrauermäßig dritte Welt...

@Gert
nee, ich denke, daß die komplette Theorie in einer Stunde abgehandelt sein muß, bis der praktische Teil beginnt. Erstens werden die Leute sonst unruhig und zweitens soll ein großer Teil der Infos während der Praxis rübergebracht werden.
Ich rechne mit einer Gesamtdauer von sechs bis sieben Stunden.

Ich habe zwar einen Einkocher, würde den aber nur zeigen. Maischen möchte ich mit meinem Standardequipment.

@Hesse
Nix konsumorientiert. Da ich gedenke, meine eigenen Bier verkosten zu lassen, wird das kein Besäufnis.
Der Klügere kippt nach!
Benutzeravatar
philipp
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3415
Registriert: Freitag 17. Oktober 2014, 20:43

Re: VHS-Braukurs

#9

Beitrag von philipp »

Bierwisch hat geschrieben:@Phillip
Wenn es hier Braukurse geben würde, dann müßte ich nicht ran. Thüringen ist hobbybrauermäßig dritte Welt...
Tja, dann musste in ein schönes Bundesland und dort zugucken ;-)


Oder du holst dir einen zweiten Brauer dazu, der quasi nur braut und das im Auge behält während du den Theorieteil abfeuerst.

Je nach Publikum wird die Theorie wohl eher sowieso überfluten - ich würde gar nicht so tief in die Geschichte des Brauen oder dergleichen einsteigen.

Lieber direkt beim Schroten schon einmal die Malzkörner (und die Spelzen natürlich) zeigen, beim Rasten dann die Zuckerumwandlung (mit Verkostung, man kann das ja auch schmecken) erklären, und beim Kochen dann die Hopfenmechanismen.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
Benutzeravatar
Hagen
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 7166
Registriert: Freitag 10. September 2004, 15:45
Wohnort: Berlin

Re: VHS-Braukurs

#10

Beitrag von Hagen »

Moin Torsten,

ich weiß, dass Braumeise aus MS in seinem Kurs die TN auch die Gärung verfolgen lässt und mit ihnen abfüllt.

Fakultativ können die TN sich mit ihm alle paar Tage treffen, den Gärverlauf beobachten, spindeln, den EVG feststellen lassen.
Wenn die Gärung durch ist, trifft man sich bei Interesse und Verfügbarkeit zum Umschlauchen, Aufspeisen und Abfüllen.

Ich halte dies bei einem guten Braukurs didaktisch für sehr wichtig. Wenn man das selbst noch nicht erlebt hat, stellt es den Anfänger doch vor erhebliche Schwierigkeiten.

Diese Nachtreffen sollen ja auch nicht Stunden dauern.

Nach dem Abfüllen können die TN dann ihr Selbstgebrautes zur NG und Reifung mit nach Hause nehmen.

In diesem Zusammenhang wäre die Kühlung entbehrlich. Besser am Brautag gemeinsam mit den TN einen Starter anstellen, der hinreichend groß sein sollte, damit man ihn am nächsten Tag zum Anstellen auch verwenden kann.

Wäre sicherlich die ideale Form eines Brauseminars.

Diese Nachtreffen können vielleicht auch bei dir zuhause stattfinden.

Die Kosten des Seminar könnten sich dadurch natürlich erhöhen.

Alternativ könnte man Bilder/Videos des Gärverlaufs und die Spindelwerte auch online stellen

Da es hier einige gute Leute gibt, die auch Braukurse geben, wäre es vielleicht sinnvoll, hier zu fragen, wer dir seine Seminarunterlagen zur Orientierung überlassen würde. Bin sicher, da gäbe es einige.
Besten Gruß

Hagen

--------------------------------------------------------
Taumelkäfer=Bräu - Honi soit qui mal y pense!
Benutzeravatar
gertstensaft
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 410
Registriert: Sonntag 30. Juni 2013, 22:00
Wohnort: Weimar

Re: VHS-Braukurs

#11

Beitrag von gertstensaft »

Bierwisch hat geschrieben:..Ich habe zwar einen Einkocher, würde den aber nur zeigen. Maischen möchte ich mit meinem Standardequipment. ...
Würde ich eher anders herum machen :

Mit Deinem Equipment ( Thermoport, Hockerkocher ... ) kannst Du zwar mit der Ausschlagmenge imponieren, legst aber die Latte für den Einstieg mental höher.
M.M. erreichst Du mehr wenn Du zeigst, dass es mit einen 10 l Edelstahltopf und und etwas Bastelei auch schon geht.

Gruß
Gert
Eigen Maisch' und Sud
brewmaster
Neuling
Neuling
Beiträge: 3
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2015, 11:59

Re: VHS-Braukurs

#12

Beitrag von brewmaster »

Hallo,
finde den Plan von dir gut. Ich persönlich, ohne jeh einen Kurs besucht zu haben und totaler Änfager zu sein. Würde ich bei Verkostung noch hinzufügen, verschiene Malze und Hopen. Klar kann man nicht alles Abdecken, aber evtl eins mit einem Malz und einem Hopfen und dann könnte man sagen hier schmeck man deutlich das Malz und den Hopfen. Oder verschiene Hopensorten nur mal riechen und Malz probieren. Sicherlich kann man daraus einen eigenen Kurs machen. evtl das vor den verschiedenen Stielen.

Ja, einfaches Equipment würde ich auch gut finden. Ich maische auch nur mit einem 10L Topf und einem Sieb. Reicht doch ;)
Gruß
Benutzeravatar
Bierwisch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3493
Registriert: Dienstag 15. Mai 2012, 18:02
Wohnort: Thüringen

Re: VHS-Braukurs

#13

Beitrag von Bierwisch »

Das Problem ist, daß ich keine passende Läutereinrichtung für den Einkocher (mehr) habe.

Es gibt zwar einen Panzerschlauch, aber der ist zu kurz und läßt sich nicht im Einkocher montieren.
Der Klügere kippt nach!
Benutzeravatar
Schlafwagenschaffner
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 588
Registriert: Montag 10. März 2014, 10:20
Wohnort: Sachsen

Re: VHS-Braukurs

#14

Beitrag von Schlafwagenschaffner »

dann kauf dir doch, wenn du es vielleich auch noch später nutzen kannst, eine kühlbox 24 l. die kostet ab 13 euro z.b. hier: http://www.conrad.de/ce/de/product/5579 ... 22120047:s
da passt dann auch bestimmt dein panzerschlauch rein. und vielleicht will ja jemand aus dem kurs deine leuterbox haben?
jens
„Man kann ohne Liebe Holz hacken, Eisen schmieden und Ziegel formen,
Bier brauen ohne Liebe aber kann man nicht.“ Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi
Benutzeravatar
Uwe12
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5297
Registriert: Dienstag 5. April 2005, 20:10

Re: VHS-Braukurs

#15

Beitrag von Uwe12 »

Ich habe vor Jahren mal einen Kurs mit LaDiDel besucht...so viel Einzelheiten weiß ich aber leider nicht mehr. :redhead
Er hat mehrere Einkocher und Läutereimer mit Blech mitgebracht und die Teilnehmer entsprechend aufgeteilt.
Es waren so 2 Personen pro Einkocher, Ziel war ein "mittelhelles" Weizenbier.

Das Malz wurde von ihm bereits geschrotet und in Portionen mitgebracht, so ging es recht bald ans Werk.
Während des Maischens hat er uns den Abbau der Stärke zu Malzzucker erklärt und uns ermuntert das Aussehen und Geschmack der Maische bei den verschiedenen Rasttemperaturen zu ermitteln.
Für den Nachguß hat er einen größeren Topf mit einem Gasbrenner gehabt, den er entsprechend unserem Maischfortschritt gezündet hat und aus dem wir uns die Portionen Nachguß geschöpft haben.

Hopfen (Spalt select Pellets) hatte er auch bereits in Portionen dabei (oder vor Ort abgewogen?) und während des Hopfenkochens gab es von ihm mitgebracht Leberkäs', Bauernbrot und (sein eigenes) Bier aus dem Faß.
Abgekühlt würde mit einem Eintauchkühler. Wobei er nach meiner Erinnerung nur einen Kühler dabei hatte und wir also so nach und nach abgekühlt hatten.

In der Beschreibung des Kurses wurde erwähnt, daß jeder ein Gärgefäß für etwa 10ltr mitzubringen habe. So wurden die Sude entsprechend aufgeteilt.
Leider gabs dann die gute Dr. Oe... Trockenbackhefe - na ja.

Nach dem Abfüllen war der Kurs für uns Teilnehmer zuende, wir haben unsere Würze mitgenommen und dann daheim entsprechend angestellt.

Das ganze war halt als ein "praktisches Werken" ausgelegt. Man kann das natürlich auch anders aufziehen und nur eine Art Schaubrauen machen, dann braucht man nur 1x Equipment.
Allerdings hampelt man dann als Dozent vorne rum und die Teilnehmer haben nicht viel zu tun. Insofern fand ich das selbst Hantieren nicht schlecht.
Vielleicht ist es sinnvoll - neben der eigenen Lieblingsausrüstung - auch andere Arten an Braugerät zu zeigen oder zu erwähnen: Einkocher, Hendi oder Gas +Topf, Braumeister, Läutereinrichtungen, etc.

Uwe
Benutzeravatar
Bierwisch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3493
Registriert: Dienstag 15. Mai 2012, 18:02
Wohnort: Thüringen

Re: VHS-Braukurs

#16

Beitrag von Bierwisch »

Meine Erstausrüstung (Campingkühlbox, Einkocher) habe ich auf jeden Fall eingeplant zu zeigen, aber brauen möchte ich damit nicht mehr (dafür müßte ich einiges umbauen und nochmal investieren). Außerdem würde ich auch noch das Rührwerk und einiges mehr zeigen.

Ich kann also vorführen, wie man es machen könnte und denke auch, daß es wichtig ist, mögliche alternative Konfigurationen vorzustellen.

Andererseits ist mein Ziel ein anderes - ich möchte den Leuten zeigen, daß man innerhalb von ein paar Stunden mit relativ wenig Mitteleinsatz Bier brauen kann, das einem Kaufbier in jeder Hinsicht ebenbürtig ist.

Wenn sich ein Teilnehmer irgendwann dazu entschliesst, mit dem Brauen zu beginnen, dann hat er meine Koordinaten und darf auf ganz konkrete Hilfe hoffen. Aus meiner bisherigen Erfahrung ist es ein weiter Weg, von der Idee "Hey, ich könnte ja mal zu Hause Bier brauen" bis zur Umsetzung. Irgendwo dazwischen findet der VHS-Kurs statt und wenn dann wirklich mal gebraut wird, dann haben die meisten schon wieder alles vergessen. Bei mir hat es am Ende auch einige Jahre gedauert.
Der Klügere kippt nach!
Benutzeravatar
Schafbockbier
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 90
Registriert: Montag 25. November 2013, 08:49
Wohnort: In der Schwalm

Re: VHS-Braukurs

#17

Beitrag von Schafbockbier »

Hallo,


ich hatte mal einen Auftritt bei einem Herbstfest in meinem Ort!
Hier konnte ich auch lange nicht das vermitteln was ich gerne los werden wollte!

Nur was besonders wichtig war, war die Anmeldung " Bier brauen zu Demonstradionszwecken"

Zum Glück gemacht :Ahh denn es war jemand vom Zoll da und hat sich das angeschaut!

Gruß SBB
"läuft schon :thumbup "
Benutzeravatar
Ernie
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 443
Registriert: Donnerstag 24. März 2016, 15:04

Re: VHS-Braukurs

#18

Beitrag von Ernie »

Hallo Leute,

ich greife das Thema noch einmal auf:

Ich möchte einen Braukurs geben (gegen Bezahlung).

Was muss ich rechtlich beachten, damit ich "sauber" bin ?

Muss ich auch ein Gewerbe anmelden ?

Wie ist das steuerlich ?
(Zoll --> Brauen zu Demonstrationszwecken) ist klar, aber was muss ich noch alles machen ?

Danke für alle Tipps !

LG
Ërnie
Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich, du kannst sie kostenlos nutzen.
Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
inem
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1178
Registriert: Dienstag 28. Januar 2014, 08:48

Re: VHS-Braukurs

#19

Beitrag von inem »

Benutzeravatar
Ruthard
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 7475
Registriert: Sonntag 26. Februar 2012, 21:07
Kontaktdaten:

Re: VHS-Braukurs

#20

Beitrag von Ruthard »

Ich möchte einen Braukurs geben (gegen Bezahlung).
Ob du ein Gewerbe anmelden musst, hängt von der Regelmäßigkeit und einer Gewinnerziehlungsabsicht ab.

Für einen Braukurs ist keine Gewerbeanmeldung erforderlich. Gibst du alle zwei Wochen einen Kurs und hast auch noch vor damit Geld zu verdienen, brauchst du eine Gewerbeanmeldung. Das gilt auch, wenn du nur Verluste einfährst.

Wickelst du das über eine VHS ab (das ist ja der Threadtitel), bist du Kursleiter und hast mit dem Verwaltungskram gar nichts zu tun. Deine Gage ist im Rahmen der sogenannten Übungsleiterpauschale sogar steuerbegünstigt. Näheres erzählt dir deine VHS.

Bier welches beim Schaubrauen entsteht, muss versteuert werden - und zwar zum vollen Satz (0,787€/°P/hl) ab dem ersten Liter.
Es muss aber auch tatsächlich Bier werden - wenn du nur Würze herstellst und hinterher wegschüttest (z.B. aus hygienischen Gründen), fällt auch keine Steuer an.

Gibst du den Teilnehmern je 5 Liter Würze und ein Päckchen Hefe mit, damit die das zuhause weiter bearbeiten, fällt für dich auch keine Steuer an. Die Teilnehmer müssen die Herstellung dem HZA formlos mitteilen, und dann ist dieses Bier im Rahmen der Hobbybrauerregelung steuerfrei.

Idealerweise gibst du den Teilnehmern ein vorbereitetes Schreiben zu Würze und Hefe dazu, wo sie nur noch ihren Namen und ihre Anschrift einsetzen müssen. Du kannst die unterschriebenen Formblätter auch am Kursende einsammeln und komplett dem Zoll übergeben. Die werden begeistert sein, 10mal das gleiche Schreiben zu bekommen - aber so ist rechtlich alles abgesichert.

Cheers, Ruthard
Manchmal braucht es nicht viel für einen guten Tag, ein kühles Bier und 5 Millionen EuroBild
Antworten