Wasser die 1001.te

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Mafih
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Wasser die 1001.te

#1

Beitrag von Mafih »

Hallo Erstmal, ich bin recht neu hier im Forum, ich habe aber mit Interesse schon sehr viele Beiträge hier über Wasser gelesen.
Wie ich feststellen musste, kann man Bier nur als Chemiker „Akzeptabel“ brauen. ;-) Spaß Beiseite.
Ich braue schon länger mit Wasser aus Verschiedenen Quellen, mit recht gutem Erfolg. ( ich habe Glück ich wohne im Taunus wir haben hier viele unterschiedliche Quellen, in erreichbarer Nähe )
Ich hätte nicht nur wegen dem RHG bedenken, an ein Lebensmittel wie Wasser mit dem Chemiebaukasten ran zugehen, ich wurde zum Heimbrauer weil mir in den ganzen Industriebieren zu viel getrickst wird, Kieselgur nur mal als eine Möglichkeit genannt.
Ist es denn wirklich Erstrebenswert, wenn ich z.B. nur hartes Wasser habe ein Pils mit ähnlichen Mitteln und Aufwand zu brauen wie die Industrie.
Wäre es nicht sinnvoll vielleicht hier mal geeignete Quellen für bestimmte Biere zu veröffentlichen, ohne besagte Chemie einzusetzen, gerne gebe ich auch meine Quellen, die teilweise von den Gemeinden /Städten oder auch von mir bestimmt wurden Preis .
Meist wird das Trinkwasser aus diesen Quellen gewonnen aber für das öffentliche Leitungsnetz aufbereitet, z.B. Erhöhung des PH-Wertes, Chlor, und anderes zugefügt.
Ich weis von einigen kleinen und mittleren Brauereien das sie das selbe Wasser benutzen wie aus dem dem örtlichen Leitungsnetz ABER über eine Direktleitung aus dem Brunnen/ Quelle verfügen ohne die städtische Aufbereitung.
Sollte ich da völlig falsch liegen,seht es mir nach, und erklärt es mir.
Danke
Mafih
Blancblue
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Re: Wasser die 1001.te

#2

Beitrag von Blancblue »

Hallo Mafih,
willkommen im Hobbybrauer.de Forum.

So ganz habe ich Deinen ersten Thread nicht verstanden? Was willst Du genau wissen?

Wasseraufbereitung und Chemie ist eine Philosophiefrage, was man unter Chemie in dieser Hinsicht versteht. Für mich ist Milchsäure, CalciumChlorid und Gips keine Chemie (also im negativen Sinne), weil diese Stoffe im Wasser und Malz eh vorkommen. Mehr braucht man oft im Hobbybrauerbereich gar nicht. Bei sehr ungeeignetem Wasser kann man via Umkehrosmose arbeiten, finde ich jetzt auch nicht sehr chemisch.

Quellen für schönes Brauwasser gibt es im Lebensmitteleinzelhandel genug, Purania z.B. soll sehr geeignet sein.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
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Ladeberger
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Re: Wasser die 1001.te

#3

Beitrag von Ladeberger »

Hi Mafiah,

da steigst du ja mit der vollen Breitseite hier ein! Im Taunus, verzeih mir, hast du auch gut reden. Wenn ich nach der brautechnischen Eignung meines unbehandelten Leitungswassers gehen würde, dann könnte ich vermutlich nur Münchner Dunkel brauen.

Was die "Chemie" im Bier angeht: hier sollte man subjektive Gefühlswelt und chemische Fakten trennen. Bei den brauüblichen Verbindungen handelt es sich ausschließlich um Salze, die natürlicherweise in Wasser gelöst vorkommen. Ein mit Braugips oder Calciumchlorid aufbereitetes Wasser könnte genau so irgendwo in DE aus dem Wasserhahn oder einer Quelle fließen. Jede Wette dass die analytische Reinheit eines auf Osmosewasser mit diesen Salzen aufgebauten Wassers hinsichtlich Schwermetallen, organischen Verunreinigungen, etc. dem durchschnittlichen Leitungswasser und in der Folge auch dem durchschnittlichen Quellwasser haushoch überlegen ist.

Gruß
Andy
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Boludo
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Re: Wasser die 1001.te

#4

Beitrag von Boludo »

Die gesamte Bierherstellung ist pure Chemie und ein wenig Biologie.
Leider kann man nicht mehr auf den Artikel "Die Oktoberfestumlagerung" verlinken.
Ohne Chemie kein Bier.
Wer Calciumchlorid oder Calciumsulfat als giftige Chemie betrachtet sollte nie wieder Leitungswasser trinken.

Stefan
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flying
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Re: Wasser die 1001.te

#5

Beitrag von flying »

Sollte ich da völlig falsch liegen,seht es mir nach, und erklärt es mir.
Das kann ich versuchen? Eine dieser bösen Chemikalien nimmst Du täglich zu Dir, nämlich jodiertes und fluoriertes Natriumchlorid. Ein Drittel des Grundwassers in Deutschland ist zu hoch mit Nitrat, sprich mit Jauche belastet. Mit fast allen anderen kann man irgendwie arbeiten aber dieses Zeuch ist fürs Bier und für den Menschen totaler Dreck. Im Taunus gibt es vermutlich gutes Quellwasser aber das hat ja nicht jeder zur Verfügung. Garantieren kann das nur eine Wasseranalyse.

Alle alten Biersorten sind letztendlich durch das lokal verfügbare Wasser entstanden. Der engagierte Hobbybrauer versucht dann natürlich die historisch überlieferten Wasserprofile bestmöglich nachzustellen. Wenn es Dich glücklich macht mit "reinen Quellwasser aus unberührter Natur" zu brauen, ist gar nix dagegen einzuwenden. Der Glaube versetzt bekanntlich Berge und ein Placeboeffekt ist nachweislich wirksam. Wenn Dir Dein Bier so besser schmeckt und ein gutes Gefühl verleiht ist alles gut!

m.f.g
René
Held im Schaumgelock

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(John Ciardi)
Mafih
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Re: Wasser die 1001.te

#6

Beitrag von Mafih »

Ok,
vielleicht habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. Ich spiele noch in der 20 Liter Klasse, ich verstehe wenn man größere Sude macht wird es auch schwierig mit dem Wasser Transport.
Nur finde ich es schade, „ok mein Wasser passt nicht dann nehme ich halt Mittelchen die es zurecht biegen“, ja ich weiß Osmosewasser ist auch H2O auch Braugips ist nix gefährliches, aber brauen wir nicht selbst, um dem Einheitsbier aus dem Weg zugehen? Wenn ich die Mittel von den Großbrauereien habe, mache ich aus jedem Wasser das perfekte Bier. (seltsam das ihnen das nicht gelingt) Liegt also nicht nur an dem PERFEKT eingestellten Wasser.
Sorry wenn ich jemanden auf den Fuß getreten bin.
Mein Anliegen wäre nur gewesen sich hier über Quellen oder Wasser auszutauschen , in das ich nicht erst Milchsäure, Calciumchlorid und Gips und sonstige natürliche Stoffe geben muss.
Wenn jemand Interesse hat gebe ich wie gesagt gerne meine Quellen bekannt, bei dem ein oder anderen Braugang mische ich auch Wasser aus verschiedenen Quellen. Nur Münchner Dunkel oder nur Pils ist mir auch zu langweilig.
P.S.
Vielleicht habe ich den ein oder anderen angeregt sich mal nach ihm passenden Quellen, in seiner Nähe, umzusehen, nicht alle sind nur schlecht oder nur gut.
Prost lasst uns Bierfreunde sein.
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Sura
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Re: Wasser die 1001.te

#7

Beitrag von Sura »

Das mit dem Quelleigenen Wasser ist alles Quatsch. Störtebeker hat auch eine eigene Quelle. Trotzdem wird das Wasser aufbereitet. Also demineralisiert und danach entsprechend dem Bierstil wieder aufgesalzt. Wenn du durch die Gegend fahren willst für Wasser, bitte. Kein Problem. Ich für meinen Teil habe dafür nun wirklich weder Zeit noch Lust. Bzw. sag mir eine Quelle für ein Wasser oder mit einem RA von -2. So im Raum Schleswig Holstein.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Re: Wasser die 1001.te

#8

Beitrag von Hopfen-Q »

Das macht in bestimmten Regionen Sinn. Hier in der Rheinebene haben wir hartes Wasser. Ich kann aber eine kleine Fahrt in den Odenwald machen und so in 30 Minuten Quellen erreichen, die extrem weiches Wasser (z.B. Calcium <10) abgeben, was eben an den geologischen Unterschieden liegt (Rheinkies in der Ebene, Buntsandstein im Mittelgebirge). Das mache ich mir zu Nutze, wenn ich ein Pils brauen will. Andererseits würde ich einen überregionalen Wassertourismus nicht fördern wollen.
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Boludo
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Re: Wasser die 1001.te

#9

Beitrag von Boludo »

Ich hätte vor allem bei Quellwasser ohne Analyse Angst vor Chemie. Da kann alles mögliche drin sein. Vor allem Nitrat.
Oder das Wasser läuft durch eine alte Mülldeponie. Wer weiß das schon genau?

Stefan
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