Läutergeschwindigkeit bei Läuterboden

Antworten
Benutzeravatar
Biermensch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 899
Registriert: Donnerstag 24. Juni 2010, 12:05
Wohnort: Hemau
Kontaktdaten:

Läutergeschwindigkeit bei Läuterboden

#1

Beitrag von Biermensch »

Hallo zusammen,

ich werde demnächst auf einen Läuterbottich mit Einlegeboden umstellen, Größenordnung 50 bis 75 Liter, steht noch nicht ganz fest.

Ich frage mich gerade, ob die Kontrolle der Ablaufgeschwindigkeit beim Läutern bzgl. Kanalbildung, Festsetzen, ungünstige Auswaschung hier genauso wichtig ist, wie bei Läutervorrichtungen die direkt im Maischekessel liegen.

Ich bilde mir ein, durch den Läuterboden bleibt die Auswaschung und Strömung auch bei weiter geöffneten Hahn relativ gleichmäßig, oder liege ich da falsch?

Gruß
www.brewpaganda.com
Craft-Bier Portal und Brau-Ausstatter :Greets
Benutzeravatar
Alt-Phex
Moderator
Moderator
Beiträge: 9888
Registriert: Mittwoch 1. Februar 2012, 01:05
Wohnort: Düsseldorf

Re: Läutergeschwindigkeit bei Läuterboden

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Immer langsam läutern, egal mit welchem System. Ich mache den Hahn (1/2") max. halb auf beim Schlitzboden.
Öffnet man den Hahn ganz, mache ich am Ende um es leerlaufen zu lassen, reisst es schon ordentlich Trub mit.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Benutzeravatar
Biermensch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 899
Registriert: Donnerstag 24. Juni 2010, 12:05
Wohnort: Hemau
Kontaktdaten:

Re: Läutergeschwindigkeit bei Läuterboden

#3

Beitrag von Biermensch »

Wundert mich ehrlich gesagt, da die Würze ja nicht so punktuell aus dem Treber fließt....aber ok. Scheint keinen Unterschied zu machen.
www.brewpaganda.com
Craft-Bier Portal und Brau-Ausstatter :Greets
Benutzeravatar
holledauer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2432
Registriert: Montag 11. März 2013, 07:07

Re: Läutergeschwindigkeit bei Läuterboden

#4

Beitrag von holledauer »

Ich läutere 120 Liter mit meiner Läuterhexe (1,8m). Hab dabei den üblichen bekannten Plastikhahn (1/2") ganz auf.
Die ersten trüben 5 Liter schütte ich zurück und dann läuft alles klar.
Gruß Martin aus der Hallertau

+++++++++++++

Meine Vorstellung:
---klick---

Hopfen-Online-Shop und eine kleine Auswahl von Hefen + Zubehör :Greets :
www.hopfenhandel-resch.de
Benutzeravatar
Alt-Phex
Moderator
Moderator
Beiträge: 9888
Registriert: Mittwoch 1. Februar 2012, 01:05
Wohnort: Düsseldorf

Re: Läutergeschwindigkeit bei Läuterboden

#5

Beitrag von Alt-Phex »

Wenn du zu schnell läuterst, ziehst du zu wenig Extrakt mit. Bei meinem ersten Sud, mit der Anlage,
habe ich genau das gemacht und die Ausbeute war entsprechend niedrig. Jetzt läutere ich wieder
langsamer und es passt allmählich. Noch verliere ich zuviel Extrakt unter dem Hahn, der seitlich
angebracht ist. Etwa 4-5L mit 6°P. Die werde ich beim nächsten Sud nochmal durch den Treber jagen
oder anderweitig filtrieren. Ist halt voller Malzpartikel das Zeug.

Optimalerweise würde man einen Bodenablauf installieren um sowas zu verhindern. Besser noch gleich
mehrere davon. Stichwort: Quellgebiete. Dann könnte man den Läutervorgang sicherlich optimieren und
gleichzeitig auch schneller läutern. Es gibt halt immer was zu verbessern.

Gruß
Bernd
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Benutzeravatar
gulp
Moderator
Moderator
Beiträge: 10458
Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: Läutergeschwindigkeit bei Läuterboden

#6

Beitrag von gulp »

Noch verliere ich zuviel Extrakt unter dem Hahn, der seitlich
angebracht ist. Etwa 4-5L mit 6°P.
Weniger Malz nehmen. Andererseits ist das ja herzlich Wurst, wenn das fertige Bier schmeckt. Wie sieht denn dein Läuterbottich aus? Ich frage mich gerade, wo bei einem runden Bottich seitlich ist. :Smile

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Benutzeravatar
Alt-Phex
Moderator
Moderator
Beiträge: 9888
Registriert: Mittwoch 1. Februar 2012, 01:05
Wohnort: Düsseldorf

Re: Läutergeschwindigkeit bei Läuterboden

#7

Beitrag von Alt-Phex »

Peter, klar kann ich auf die paar Liter auch verzichten. Da ich aber generell Spaß am
brauen habe, versuche ich halt gerne Prozesse zu optimieren oder Probleme zu lösen.

Der Auslauf ist halt seitlich und nicht im Boden.
05_Abmaischen.jpg
................................................................| da :Bigsmile
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Elvis
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 23
Registriert: Freitag 16. Oktober 2015, 19:09

Re: Läutergeschwindigkeit bei Läuterboden

#8

Beitrag von Elvis »

wenn man zu schnell läutert, kann es zu Kanalbildung kommen und die ausbeute sinkt. Das bedeutet, dass ein Unterdruck entsteht und die Würze durch das Malz gesogen wird. Das aber nicht gleichmäßig sondern an den Stellen, wo es am schnellsten durch kann. Effekt: Die Sudhausausbeute sinkt.

Langsam läutern und die Würze von oben drücken lassen.

Wir verbringen sowieso den ganzen Tag beim brauen, warum also 20 min sparen beim läutern und am Ende doch verlieren?
Benutzeravatar
Alt-Phex
Moderator
Moderator
Beiträge: 9888
Registriert: Mittwoch 1. Februar 2012, 01:05
Wohnort: Düsseldorf

Re: Läutergeschwindigkeit bei Läuterboden

#9

Beitrag von Alt-Phex »

Elvis hat geschrieben: Wir verbringen sowieso den ganzen Tag beim brauen, warum also 20 min sparen beim läutern und am Ende doch verlieren?
Sehe ich genauso. Zumal man mit einem Läuterbottich ja eh schon Zeit spart, da man nach dem ersten Drittel
Vorderwürze schon anfangen kann zu heizen. Im Gegensatz zum sinnfreien zwischenbunkern beim direkten
Läutern aus dem Maischebottich.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Benutzeravatar
holledauer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2432
Registriert: Montag 11. März 2013, 07:07

Re: Läutergeschwindigkeit bei Läuterboden

#10

Beitrag von holledauer »

Welchen Durchmesser wird denn dein Läutertopf haben? Weißt du das schon?
Es spielt alles zusammen. Wenn der Treber höher als breit ist (bzw Ø), dann kannst du schneller laufen lassen (zumindest bei der Hexe).
Das muß einfach probiert werden.

Bei mir das Nadelöhr tatsächlich das Hahn. Da geht einfach nicht mehr durch. Der Auslaß hat ja nur einen Innen-Ø von geschätzt 9mm.
Hatten meine Hexe mal bei einen Bekannten mit einem größeren Hahn dran. der Hatte 15mm freien Durchgang.
Voll aufgerissen und im Treber blieb nix zurück. Abgeläutert bis 1,5% Stw. SHA von 75%.

Aber wie gesagt: Das mußt du testen. Jede Konstellation verhält sich anders.
Gruß Martin aus der Hallertau

+++++++++++++

Meine Vorstellung:
---klick---

Hopfen-Online-Shop und eine kleine Auswahl von Hefen + Zubehör :Greets :
www.hopfenhandel-resch.de
Antworten