Haltbarkeit Brauwasser

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bier-klaus
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Haltbarkeit Brauwasser

#1

Beitrag von bier-klaus »

Ich braue schon länger aber heute habe ich echt eine Anfängerfrage. :Grübel

Ich beziehe mein Brauwasser aus dem Arteser Brunnen einer Brauerei.
Die hat den Zugang aus verständlichen Gründen auf bestimmte Tage in der Woche beschränkt.

Kann ich das Wasser im Plastik Speidel Gärfass eine Woche lagern und erst dann brauen?

Was denkt ihr?

Vielen Dank
:Drink
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Griller76
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Re: Haltbarkeit Brauwasser

#2

Beitrag von Griller76 »

Also, wenn das Speidelfass sauber ist, dann sollte da nichts dagegenstehen bei so kurzer Lagerzeit des Brauwassers. Denn das Brauwasser geht ja noch durch die Heißphase des Würzekochens. Da wird alles, was da evtl. noch drin sein könnte, abgetötet.
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Ladeberger
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Re: Haltbarkeit Brauwasser

#3

Beitrag von Ladeberger »

Unmöglich zu beantworten. Selbst wenn du dein Fass hygienisch im Griff hast (bei Plastik immer so eine Sache...), ist noch die Frage, wie es mit dem Brauwasser aussieht und was bei der Abfüllung aus der Umgebungsluft hineinkommt. Wir hatten mal 200L Leitungswasser nach Aufbereitung mit der Kalkwassermethode drei oder vier Tage im (vermeintlich) gut gereinigten und desinfizierten Edelstahltank stehen. Das war am Brautag muffig und musste verworfen werden.

Ich würde es zumindest direkt in den Braukessel/Einkocher füllen, abkochen und mit geschlossenem Deckel stehen lassen. Am besten noch Sichtfolie außenrum wickeln.

Gruß
Andy
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bier-klaus
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Re: Haltbarkeit Brauwasser

#4

Beitrag von bier-klaus »

Ich könnte es auch im 70 Liter Edelstahl Polsinelli Gärfass lagern!
schollsedigger
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Re: Haltbarkeit Brauwasser

#5

Beitrag von schollsedigger »

Hi,

ich hätte da keine Bedenken. Chemisch und physikalisch dürfte es sich kaum verändern, außer ein bißchen CO2 aus der Luft lösen.

Verkeimung wird wahrscheinlich stattfinden, aber zum Einen war Brauen früher so ziemlich die einzige Möglichkeit das eher zweifelhafte Flusswasser trinkbar zu machen, zum Anderen ist pures Wasser wahrscheinlich mangels Nahrung kein sonderlich gutes Nährmedium für Keime. Anders sieht das natürlich aus, wenn da organisches Material gelöst ist.

Falls Du Dir Sorgen um eine Verkeimung machst, das Malt bringt ebenfalls genug Keime mit.

Grüße

Matze
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§11
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Re: Haltbarkeit Brauwasser

#6

Beitrag von §11 »

Maenner von Flake, beschraenkt mal euren Horizont nicht immer darauf das Keime beim Brauen eingebracht warden koennen und so mikrobiologisch dem Bier gefaehrlich werden koennen. Logisch wird das Wasser abgekocht, wenn sich darin aber schon Mikroorganismen getummelt haben und entsprechende Abbauprodukte gebildet haben, hilft das auch nichts mehr.

Einer der gefuerchtesten Mikroorganismen in der Lebensmittleindustrie ist Clostridium Botulinum. Selbst ein relative harmloser Kollege. Einziger nachteil, er bildet als Abbauprodukt eines der potentesten Toxine die wir kennen. Botox. Ist das Toxin in meinem Lebensmittel, kann ich C.Bot. abtoeten wie ich will, das ist dann nicht mehr mein Problem.

Bei uns hiesst das ist zum Beispiel der pH Wert bereits abgesenkt oder sind Fehlaromen im Rohstoff, kann ich natuerlich die Mikroorgnismen durch abkochen in ihre Grenzen verweisen, aber der pH aendert sich dadurch nicht mehr zwangslaeufig zurueck.

Jan
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gertstensaft
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Re: Haltbarkeit Brauwasser

#7

Beitrag von gertstensaft »

Hallo,

Da ich in Weimar relativ hartes Wasser habe, bringe ich mir anlässlich familiärer Besuchen in Dresden gerne Leitungswasser in 5 l Flaschen mit ( solche einfachen Flaschen in denen man auch Trinkwasser kaufen kann ).
Die spüle ich vorher noch mal aus, fülle sie randvoll und lagere sie dann im Kühlschrank.
Da habe ich auch nach 4 Wochen keine Veränderung schmecken können. ( Ich rieche und koste vorsichtshalbe schon von jeder der 6 -8 Flaschen )

Gruß
Gert
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Re: Haltbarkeit Brauwasser

#8

Beitrag von schollsedigger »

Hi,

ich bin kein Mikrobiologe und habe beruflich nur am Rande mit MiBio zu tun. Es ist mir auch klar, dass ich bereits gebildete Toxine wie Botox, DON und wie sie alle heißen, durch abkochen nicht entfernen/zerstören kann. Aber der TE hat nach der Haltbarkeit eines prinzipiell für´s Brauen geeigneten Wassers gefragt, das in einer Brauerei auch als solches genutzt und mit Sicherheit überwacht wird. Da sehe ich die Gefahr einer Kontamination mit irgendwelchen Toxinen durch einfaches Aufbewahren als eher gering an. Ohne Nahrung werden die mit Sicherheit in geringen Mengen vorhandene Keime nicht allzuviele Toxine bilden können.

Ich hätte auch bei fließendem Wasser aus einem Bach aus mikrobiologscher Sicht kein allzugroßes Problem, anders sieht es bei brackigem, stehendem Oberflächenwasser aus irgendwelchen Tümpeln.

Grüße

Matze
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§11
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Re: Haltbarkeit Brauwasser

#9

Beitrag von §11 »

schollsedigger hat geschrieben:Hi,

ich bin kein Mikrobiologe und habe beruflich nur am Rande mit MiBio zu tun. Es ist mir auch klar, dass ich bereits gebildete Toxine wie Botox, DON und wie sie alle heißen, durch abkochen nicht entfernen/zerstören kann. Aber der TE hat nach der Haltbarkeit eines prinzipiell für´s Brauen geeigneten Wassers gefragt, das in einer Brauerei auch als solches genutzt und mit Sicherheit überwacht wird. Da sehe ich die Gefahr einer Kontamination mit irgendwelchen Toxinen durch einfaches Aufbewahren als eher gering an. Ohne Nahrung werden die mit Sicherheit in geringen Mengen vorhandene Keime nicht allzuviele Toxine bilden können.

Ich hätte auch bei fließendem Wasser aus einem Bach aus mikrobiologscher Sicht kein allzugroßes Problem, anders sieht es bei brackigem, stehendem Oberflächenwasser aus irgendwelchen Tümpeln.

Grüße

Matze
Ich wollte nur davor warnen diesen Teil ausser acht zu lassen. Griller schrieb zum Beispiel
Denn das Brauwasser geht ja noch durch die Heißphase des Würzekochens. Da wird alles, was da evtl. noch drin sein könnte, abgetötet.
Das (fast) richtig, gilt aber eben nicht fuer bereits gebildete Stoffe aller Art (und allen thermoresistenten Formen und Dauerformen, aber das ist ein anderes Thema)

Das sollte man halt nicht vergessen, an einem verdorbenen und abgekochten Huenchen hol ich mir zwar keine Salmonellen, aber essen wuerde ich es trotzdem nicht.

Jan
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Re: Haltbarkeit Brauwasser

#10

Beitrag von Griller76 »

Ladeberger hat geschrieben:Selbst wenn du dein Fass hygienisch im Griff hast (bei Plastik immer so eine Sache...)...
Welches Problem siehst Du da bitte bei einem Kunststofffass?
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Re: Haltbarkeit Brauwasser

#11

Beitrag von philipp »

Griller76 hat geschrieben: Welches Problem siehst Du da bitte bei einem Kunststofffass?
Das Problem bei so einem Fass sind eher die Dinge, die man nicht sehen kann. Im Hahnstutzen z.B.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
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Re: Haltbarkeit Brauwasser

#12

Beitrag von flying »

Ich habe mir mal zwei 30 L Kanister Leitungswasser auf der Arbeit abgefüllt, sie in den Keller gestellt und vergessen. Nach einem Jahr habe ich sie dann entsorgt. Zumindest optisch und olfaktorisch war das Wasser frisch wie beim Einfüllen. Das sagt natürlich nichts aus aber ich hatte eigentlich mit einer stinkenden Brühe gerechnet..
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Re: Haltbarkeit Brauwasser

#13

Beitrag von hkpdererste »

Was ist eigentlich dieses jahr los dass mit aller gewalt bei jeder Gelegenheit irgendwelche schweren gesundheitsgefährdenden Verunreinigungen in alle möglichen Abläufe rein interpretiert werden?

Googelt mal einfach nach PagPag dann kann man ungefähr erahnen was alles möglich ist zu essen und wir diskutieren hier Leitungswasser im sauberen Gärfass ??
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Re: Haltbarkeit Brauwasser

#14

Beitrag von ggansde »

Das ist das Jahr, in dem wir über die Haltbarkeit von Wasser diskutieren. Unfassbar.
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Griller76
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Re: Haltbarkeit Brauwasser

#15

Beitrag von Griller76 »

Ja, und nächstes Jahr ist das Thema Energetisierung von Brauwasser dran: Grander-Methode etc. :Bigsmile
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Re: Haltbarkeit Brauwasser

#16

Beitrag von ggansde »

Hatten wir schon ausgiebig. Suche auch mal im alten Forum.
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