Ausversehen High Gravity gebraut?
Ausversehen High Gravity gebraut?
Hallo zusammen und Guten Morgen!
Was macht man an einem öden Oster Montag? Genau, ein Bier brauen. Es war erst mein vierter Sud, aber ich habe trotzdem unbedingt eine klein Menge eines ganz eigenen Rezepts brauen wollen. Diesmal völlig allein, was auch bedeutete, mit einem anderen Thermometer als den, den wir sonst nutzten. Ich habe mir einige Spezial Bier Rezepte durchgesehen, und dann die Sorten und Mengen meinem Geschmack angepasst. Dann habe ich das Ganze bei der Müggellandbrauerei eingegeben und so gebraut. Das sieht so aus:
Spezial-Bier
Ausschlagmenge: 14.5l
Stammwürze: 13.4°P
Alkohol: 5.5%vol
Bittere: 32IBU
Farbe: 16EBC
Schüttung:
2400g Pilsner Malz Böhmisch (67%)
1000g Münchner Malz Typ II (28%)
200g Karamellmalz Hell (6%)
Zusätze:
Wasser:
Hauptguss: 10.8l
Nachguss: 8.6l
Maische:
3600g Schüttung Einmaischen in 10.8 Liter Wasser mit 60°C.
Aufheizen auf 57°C. 10 Minuten Rast.
Aufheizen auf 63°C. 35 Minuten Rast.
Aufheizen auf 73°C. 20 Minuten Rast.
Aufheizen auf 78°C. 0 Minuten Rast.
Abmaischen wenn Jodnormal
Hopfen:
10g Saphir Pellets 4.3%α zur Vorderwürze, 90min Kochen (7 IBU, 22%)
10g Hallertauer Tradition Pellets 6.6%α 90min Kochen (12 IBU, 38%)
10g Hallertauer Tradition Pellets 6.6%α 40min Kochen (10 IBU, 31%)
25g Hallertauer Tradition Pellets 6.6%α in den Whirlpool (3 IBU, 9%)
Hefe:
Fermentis Safale S-04, Gärung bei 19.5°C
Also wie gewohnt vorgegangen, und alles lief eigentlich so wie sonst auch, nur das Outdoorchef Grillthermometer schien mir völlig ungeeignet. Mir sind schonmal zwei kaputt gegangen (ohne dass in den Fühler Flüssigkeit kam), daher wollte ich dieses letzte mal nur sporadisch messen, weil mein Setup die Hitze auch gut hält. Ich muss aber viele Messfehler gehabt haben, denn am Rand waren es mal 66 statts 63C und im gleichen Moment mittig gemessen (trotz ständigen rührens) 78-80C. Ich war mir unsicher, was nun passiert und was ich tun soll. Da ich das alles erst mitte der zweiten Rast bemerkte, machte ich mal weiter und schaltete die Hendi aus. Läutern lief ganz gut. Schön den Hopfen gekocht und dann ziemlich blöd aus der Wäsche geschaut, als in meinem Gärfass satte 5L Würze zu finden waren. Der Brautag hat sich ja gelohnt, dachte ich. Kurzer Refraktometertest ergab 27 Plato. Okay, das muss wohl dieses ominöse HG brauen sein? Ich kannte den Begriff, und wußte grob was das bedeutet, aber sicher war ich mir nicht. Ich gab dann noch 6 Liter abgekochtes Wasser hinzu und habe nun 11L mit 13,5P. Schmeckt wie immer aber mit einer extremen bitteren Note.
Da ich ja immer was lernen möchte, will ich euch fragen, was da konkret passiert ist. Ich tippe mal, dass das Bier viel zu heiß gekocht wurde. Aber ist dann so ein Schwund realistisch? Was ich mir auch noch überlegt habe: Ist das Rezept überhaupt tauglich? Es war einmal mehr naiv, das so zusammen zu schustern und sich ausspucken lassen..
Nach keinen 12 Stunden gärt es zumindest gewaltig. Ich hoffe, es wird schmecken. Die extreme bittere macht mir noch Sorgen.
Gruß Micha
Was macht man an einem öden Oster Montag? Genau, ein Bier brauen. Es war erst mein vierter Sud, aber ich habe trotzdem unbedingt eine klein Menge eines ganz eigenen Rezepts brauen wollen. Diesmal völlig allein, was auch bedeutete, mit einem anderen Thermometer als den, den wir sonst nutzten. Ich habe mir einige Spezial Bier Rezepte durchgesehen, und dann die Sorten und Mengen meinem Geschmack angepasst. Dann habe ich das Ganze bei der Müggellandbrauerei eingegeben und so gebraut. Das sieht so aus:
Spezial-Bier
Ausschlagmenge: 14.5l
Stammwürze: 13.4°P
Alkohol: 5.5%vol
Bittere: 32IBU
Farbe: 16EBC
Schüttung:
2400g Pilsner Malz Böhmisch (67%)
1000g Münchner Malz Typ II (28%)
200g Karamellmalz Hell (6%)
Zusätze:
Wasser:
Hauptguss: 10.8l
Nachguss: 8.6l
Maische:
3600g Schüttung Einmaischen in 10.8 Liter Wasser mit 60°C.
Aufheizen auf 57°C. 10 Minuten Rast.
Aufheizen auf 63°C. 35 Minuten Rast.
Aufheizen auf 73°C. 20 Minuten Rast.
Aufheizen auf 78°C. 0 Minuten Rast.
Abmaischen wenn Jodnormal
Hopfen:
10g Saphir Pellets 4.3%α zur Vorderwürze, 90min Kochen (7 IBU, 22%)
10g Hallertauer Tradition Pellets 6.6%α 90min Kochen (12 IBU, 38%)
10g Hallertauer Tradition Pellets 6.6%α 40min Kochen (10 IBU, 31%)
25g Hallertauer Tradition Pellets 6.6%α in den Whirlpool (3 IBU, 9%)
Hefe:
Fermentis Safale S-04, Gärung bei 19.5°C
Also wie gewohnt vorgegangen, und alles lief eigentlich so wie sonst auch, nur das Outdoorchef Grillthermometer schien mir völlig ungeeignet. Mir sind schonmal zwei kaputt gegangen (ohne dass in den Fühler Flüssigkeit kam), daher wollte ich dieses letzte mal nur sporadisch messen, weil mein Setup die Hitze auch gut hält. Ich muss aber viele Messfehler gehabt haben, denn am Rand waren es mal 66 statts 63C und im gleichen Moment mittig gemessen (trotz ständigen rührens) 78-80C. Ich war mir unsicher, was nun passiert und was ich tun soll. Da ich das alles erst mitte der zweiten Rast bemerkte, machte ich mal weiter und schaltete die Hendi aus. Läutern lief ganz gut. Schön den Hopfen gekocht und dann ziemlich blöd aus der Wäsche geschaut, als in meinem Gärfass satte 5L Würze zu finden waren. Der Brautag hat sich ja gelohnt, dachte ich. Kurzer Refraktometertest ergab 27 Plato. Okay, das muss wohl dieses ominöse HG brauen sein? Ich kannte den Begriff, und wußte grob was das bedeutet, aber sicher war ich mir nicht. Ich gab dann noch 6 Liter abgekochtes Wasser hinzu und habe nun 11L mit 13,5P. Schmeckt wie immer aber mit einer extremen bitteren Note.
Da ich ja immer was lernen möchte, will ich euch fragen, was da konkret passiert ist. Ich tippe mal, dass das Bier viel zu heiß gekocht wurde. Aber ist dann so ein Schwund realistisch? Was ich mir auch noch überlegt habe: Ist das Rezept überhaupt tauglich? Es war einmal mehr naiv, das so zusammen zu schustern und sich ausspucken lassen..
Nach keinen 12 Stunden gärt es zumindest gewaltig. Ich hoffe, es wird schmecken. Die extreme bittere macht mir noch Sorgen.
Gruß Micha
Re: Ausversehen High Gravity gebraut?
Gude,
hast du eine Jodprobe gemacht?
Was die Bittere angeht, da verliert sich einiges in der Hauptgärung. Allerdings hast du auch eine geringere Ausschlagsmenge, was bedeutet, dass es gewiss etwas bitterer wird, als du es geplant hattest.
Zu heiß kochen is ja quatsch, du wirst länger als sonst oder mit einem anderen Setup oä gekocht haben. Dadurch ist mehr verdampft, was nicht weiter tragisch ist, füllste halt auf.
Mit welcher Sudausbeute hast du denn gerechnet? War es eine andere als sonst, hast du sie überhaupt beachtet, hast du dein Setup geändert, hast du eine andere Schrotung?
Grüße, Felix
Ps.: Kauf dir mal ein neues Thermometer. Jenes leistet zumindest mir sehr gute Dienste.
hast du eine Jodprobe gemacht?
Was die Bittere angeht, da verliert sich einiges in der Hauptgärung. Allerdings hast du auch eine geringere Ausschlagsmenge, was bedeutet, dass es gewiss etwas bitterer wird, als du es geplant hattest.
Zu heiß kochen is ja quatsch, du wirst länger als sonst oder mit einem anderen Setup oä gekocht haben. Dadurch ist mehr verdampft, was nicht weiter tragisch ist, füllste halt auf.
Mit welcher Sudausbeute hast du denn gerechnet? War es eine andere als sonst, hast du sie überhaupt beachtet, hast du dein Setup geändert, hast du eine andere Schrotung?
Grüße, Felix
Ps.: Kauf dir mal ein neues Thermometer. Jenes leistet zumindest mir sehr gute Dienste.
Setup: 3,5kw Caso-Induktionsplatte, 36l Brewferm-Topf, 38l Schengler-Thermoport mit Läuterhexe, Kühlspirale, Themperaturgesteuerte Gärkammer.
Die Brausportgruppe e.V. Rhein-Main
Die Brausportgruppe e.V. Rhein-Main
Re: Ausversehen High Gravity gebraut?
Hallo,
Zum Thermometer: So eines, wie der Doc vorschlägt habe ich gerade in den Ruhestand geschickt. Beim Messen dauert es gefühlt ewig, bis sich endlich eine Temperatur eingependelt hat.
Ich habe jetzt einen Thermapen und finde den echt genial. Der ist wirklich schnell, auch wenn 3 Sekunden vielleicht nicht ganz hinkommen. Bis neulich gab es den in der Classic Version in türkis auch für unter 30€.
Viele Grüße,
Sebastian
Zum Thermometer: So eines, wie der Doc vorschlägt habe ich gerade in den Ruhestand geschickt. Beim Messen dauert es gefühlt ewig, bis sich endlich eine Temperatur eingependelt hat.
Ich habe jetzt einen Thermapen und finde den echt genial. Der ist wirklich schnell, auch wenn 3 Sekunden vielleicht nicht ganz hinkommen. Bis neulich gab es den in der Classic Version in türkis auch für unter 30€.
Viele Grüße,
Sebastian
Re: Ausversehen High Gravity gebraut?
Hallo,
ja, habe bei der letzten Rast eine Jodprobe gemacht. Sah gut aus. Schrotung blieb gleich, und mit einer SHA von 58% hatte ich gerechnet. Es war schon sehr heiß bis knapp vor kochen denke ich. Habe es ja aufgefüllt und jetzt passt es ja eigentlich auch. Möchte der Sache trotzdem auf den Grund gehen. Wahrscheinlich ist es aber nur eine Messproblematik gewesen. Neues Thermometer wird bestellt. Danke für die Tipps.
ja, habe bei der letzten Rast eine Jodprobe gemacht. Sah gut aus. Schrotung blieb gleich, und mit einer SHA von 58% hatte ich gerechnet. Es war schon sehr heiß bis knapp vor kochen denke ich. Habe es ja aufgefüllt und jetzt passt es ja eigentlich auch. Möchte der Sache trotzdem auf den Grund gehen. Wahrscheinlich ist es aber nur eine Messproblematik gewesen. Neues Thermometer wird bestellt. Danke für die Tipps.
- Ladeberger
- Moderator
- Beiträge: 7293
- Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29
Re: Ausversehen High Gravity gebraut?
Wenn statt geplanten 14,5 L Ausschlag nur 5 L im Gärfass landen, hat das wohl wenig mit dem Thermometer zu tun. Mit High-gravity auch nicht. Wo sind denn Wasser/Würze hinverschwunden?
Gruß
Andy
Gruß
Andy
Re: Ausversehen High Gravity gebraut?
Gude,
Grüße, der Doc
ist mir auch ein Rätsel, am ehesten ist es wohl wirklich ein Messfehler.Ladeberger hat geschrieben:Wo sind denn Wasser/Würze hinverschwunden?
Grüße, der Doc
Setup: 3,5kw Caso-Induktionsplatte, 36l Brewferm-Topf, 38l Schengler-Thermoport mit Läuterhexe, Kühlspirale, Themperaturgesteuerte Gärkammer.
Die Brausportgruppe e.V. Rhein-Main
Die Brausportgruppe e.V. Rhein-Main
Re: Ausversehen High Gravity gebraut?
Ja, darum frage ich ja. Das kann ja so alles nicht sein. Ich habe die Mengen zu 100% eingehalten (also Wasser). Im Läuterbottich war wie immer fast nur trockener Treber übrig.
- Ladeberger
- Moderator
- Beiträge: 7293
- Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29
Re: Ausversehen High Gravity gebraut?
Wieviel Liter Nachguss hattest du denn gegeben? Und wieviel war vor dem Kochen in der Pfanne?
Gruß
Andy
Gruß
Andy
Re: Ausversehen High Gravity gebraut?
Nachguss war 8,6l. Ehrlich gesagt, habe ich nicht nachgemessen wieviel Liter das vor dem Kochen waren. Es hat aber definitiv nicht nach weniger als vorher (10,8l) ausgesehen, eher mehr. Passt das Rezept denn so?