Schaumstabilität und Kombirast

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nohairatall
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Schaumstabilität und Kombirast

#1

Beitrag von nohairatall »

Hallo Alle

Ich braue eigentlich immer mit einer kombirast im Thermoport , je nach rezept mit unterschiedlichen Temperaturen ... etc.
sehr oft mit marris otter also immer das gleiche Malz. oft das gleiche Rezept.
beim letzten mal habe ich eine signifikant bessere Schaumstabilität hinbekommen ... ich weiss aber nicht warum,
ich habe (bewusst nichts anderes gemacht als sonst) meine Frage nun :
In welchem Teil einer Kombirast wird die Schaumstabilität "Gemacht" was sind da die Einflussfaktoren.
ich würde da beim nächsten Mal gerne genauer drauf achten ...

Gruß Andreas
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Boludo
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#2

Beitrag von Boludo »

Das kannst Du mit der Kombirast nicht beeinflussen. Da kommst Du eher mit Rohfrucht, Spitzmalz oder Weizenmalz weiter. Oder noch besser, add more hops :Wink

Stefan
nohairatall
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#3

Beitrag von nohairatall »

das heisst man ist dabei komplett vom Malz abhängig ?
bedeutet das, dass das Malz unterschiedlich war ? mehrmals das gleiche marris otter ...!
der Unterschied war echt krass ... das bier hat einen komplett anderen Schaum bei gleichem malz und gleicher Vorgehensweise ...
Ich dachte diese Malze sind immer gleich ...
und ich hab unbewusst irgendwass am prozess geändert ...
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Alt-Phex
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#4

Beitrag von Alt-Phex »

Für den Schaum sind so viele Parameter zuständig, das kann an allem Möglichen gelegen haben.

Malz unterliegt als natürlicher Rohstoff erntebedingten Schwankungen. Oder du hast deine Gläser mal vernünftig gespült.
Das sind nur zwei von endlos vielen Möglichkeiten. Ohne einen Blick auf deinen kompletten Prozess unmöglich zu sagen.
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Boludo
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#5

Beitrag von Boludo »

Den Schaum beeinflusst Du jedenfalls bei Temperaturen <60 Grad. Mit Kombirast kannst Du da nicht viel drehen. Und das Thema ist in der Tat sehr komplex.

Stefan
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Sura
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#6

Beitrag von Sura »

Hier ein wenig Lektüre zu dem Themenkomplex.....
http://byo.com/body/item/191-beer-foam-advanced-brewing

Maris Otter ist übrigens auch nicht Maris Otter.
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gulp
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#7

Beitrag von gulp »

Sura hat geschrieben: Maris Otter ist übrigens auch nicht Maris Otter.
Aha, sondern was? :Grübel

Gruß
Peter
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Sura
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#8

Beitrag von Sura »

Na genausowenig wie Gerste im Allgemeinen nicht gleich ist. Es gibt Unterschiede zwischen den Mälzereien etc.
Letztendlich ist es nur eine bestimmte Gerstenart.
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#9

Beitrag von der_dennis »

Ich hatte auch ewig Biere ohne Schaum. Tauroplu hatte mal den Tipp gegeben eine 10 Minuten Rast bei 54°C zu machen, seit dem haben alle Biere bei mir einen schönen, stabilen und am Glas haftenden Schaum. Vielleicht lässt sich das ja in die Kombirast einbinden?
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#10

Beitrag von nohairatall »

ja das ist auch mein Verdacht ... wir maischen mit relativ viel malz und wenig wasser ...
vermutlich gibt es einen kurzen zustand wo nicht alles malz die end temperatur hat ... der kann mall länger mal kürzer sein ...
genau das wollte ich ja wissen ob es da erkenntnisse zur kombirast gibt
z. b . dass die kombirast bevor die 64 grad oder wieviel auch immer
erreicht sind vielleicht bei xy grad kurz wartet ... oder so ...
man hat die kombirast temperatur ja nicht auf einen Schlag !!!
sondern es gibt eindn durchgang. orher ... der könnte doch den schaum beeinflussen ..
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Ladeberger
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#11

Beitrag von Ladeberger »

nohairatall hat geschrieben:man hat die kombirast temperatur ja nicht auf einen Schlag !!!
Doch, eigentlich schon. Das ist doch der Witz (und wenn ihr mich fragt auch einzige gute Grund) einer Kombirast: Zu +- 67 °C im isolierten Bottich einmaischen, Deckel drauf, 90 min vergessen, danach Hahn auf. Eiweißrast? Wie soll man da bei einer Kombirast vorbeikommen? Wenn man die Maische aufheizen kann, ist man auch für die Schaumstabilität mit den klassischen Temperaturstufen besser bedient.

Wie genau sieht denn so ein Maischeverfahren mit Kombirast bei euch aus? Bei welcher Temperatur kommt die Schüttung ins Brauwasser? Wieviel kg Malz auf Liter Brauwasser?

Gruß
Andy
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#12

Beitrag von nohairatall »

Sura hat geschrieben:Hier ein wenig Lektüre zu dem Themenkomplex.....
http://byo.com/body/item/191-beer-foam-advanced-brewing

Maris Otter ist übrigens auch nicht Maris Otter.
Vielen Dank das ist sehr interessant ...
leider Englisch,... sooo gut kann ich das nicht . er sagt auch nichts zu temperaturen ... ich werde es nocmal mit viel Zeit lesen ...
es ist schon jedesmal marris otter von der gleichen mälzerei ...
dabei kann ich... glaube ich ... schon von den ungefähr identischen Werten ausgehen denke ich ..
sonst brauch ich ja ein Labor :)))))))))
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#13

Beitrag von nohairatall »

Ladeberger hat geschrieben:[quote="nohairatall".

Wie genau sieht denn so ein Maischeverfahren mit Kombirast bei euch aus? Bei welcher Temperatur kommt die Schüttung ins Brauwasser? Wieviel kg Malz auf Liter Brauwasser?

Gruß
Andy
Also wir maischen im 70 liter thermoport mit 25 kg Malz und ca 45 liter Wasser ....
ich weiß das ist ungewöhnlich ... sehr viel Malz ...sehr wenig Wasser ... wir verdünnsen nachher auf eine normale STW.
das funktioniert gut solange kein Weizen oder keine rohfrucht dabei ist...
und das produziert viel bier ... im allgemeinen auch mit gutem Schaum ...
Beim einmaischen mit so wenig wasser gibt es schon das problem das malz gleichmässig zu erwärmen . wir lösen das durch lagenweises einbringen .. dabei ist das erste malz das reinkommt möglicherweise etwas zu warm ...
wir haben dieses Verfahren weitgehend standardisiert ... immer gleiches Malz immer gleiche mengen ... immer gleiche temperaturen ... und dann war da beim letzten mal dieser superwahnsinsschaum :))))
ich dachte man könnte herrausfinden wie es dazu kam ...

gruss Andreas
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Sura
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#14

Beitrag von Sura »

Was mir da grade einfällt weil ich selbst da vor ein paar Wochen drauf reingefallen bin...... einige Mälzereien liefern Maris Otter Malz, welches den pH-Wert der Maische nicht so deutlich senkt wie normales Pale Malt oder Maris Otter anderer Mälzereien. (über 6 statt 5,7-5,8 ..... das Problem wurde auch in englisch Foren diskutiert.) .... auch ein hoher pH-Wert verringert deinen Schaum oder macht ihn instabiler.

War das eine andere Lieferung?
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gulp
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#15

Beitrag von gulp »

nohairatall hat geschrieben:
Ladeberger hat geschrieben:[quote="nohairatall".

Wie genau sieht denn so ein Maischeverfahren mit Kombirast bei euch aus? Bei welcher Temperatur kommt die Schüttung ins Brauwasser? Wieviel kg Malz auf Liter Brauwasser?

Gruß
Andy
Also wir maischen im 70 liter thermoport mit 25 kg Malz und ca 45 liter Wasser ....
ich weiß das ist ungewöhnlich ... sehr viel Malz ...sehr wenig Wasser ... wir verdünnsen nachher auf eine normale STW.
das funktioniert gut solange kein Weizen oder keine rohfrucht dabei ist...
und das produziert viel bier ... im allgemeinen auch mit gutem Schaum ...
Beim einmaischen mit so wenig wasser gibt es schon das problem das malz gleichmässig zu erwärmen . wir lösen das durch lagenweises einbringen .. dabei ist das erste malz das reinkommt möglicherweise etwas zu warm ...
wir haben dieses Verfahren weitgehend standardisiert ... immer gleiches Malz immer gleiche mengen ... immer gleiche temperaturen ... und dann war da beim letzten mal dieser superwahnsinsschaum :))))
ich dachte man könnte herrausfinden wie es dazu kam ...

gruss Andreas
1,8l Wasser auf 1kg Malz ? Sachen gibts. Das lässt sich doch nicht mehr rühren, oder? Was habt ihr denn für Ausbeuten?


Gruß
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#16

Beitrag von Boludo »

Gab es nicht mal ein Jahr, da wurde das Marris Otter mit anderem Malz verschnitten, weil der Eiweißgehalt zu hoch war?

Zum Thema: Wenn man so dick einmaischt, wird die Temperaturkontrolle zur Lotterie.
Und wie sollen sich denn da die Enzyme vernünftig lösen?

Stefan
nohairatall
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#17

Beitrag von nohairatall »

gulp hat geschrieben:
nohairatall hat geschrieben:
Ladeberger hat geschrieben:[quote="nohairatall".

Was habt ihr denn für Ausbeuten?
also das Bier mit dem super Schaum und auch super geschmack :-)))) waren 120 liter bei einer STW von 16,7 pl

stimmt das kann man nicht mehr rühren ... daher auch die kombirast... lotterie würde ich nicht sagen boludo ... das ist schon relativ gut wiederholbar wir bringen Wasser und malz lagenweise ein immer erst Malz ... dann etwas wasser dann wieder malz .. bis alles gleich nass / warm ist ... nicht ganz klassisch stimmt ... aber schon immer gleich :-))))

gruß A.

EDIT zur Ausbeute : eben nochmal nachgelesen ... wir machen das mit zwei Thermoports gleichzeitig ... wir hatten insgesamt 220 liter Bier
200 liter IPA mit einer StW von 16,7 und 20 liter Stout mit 13,8 Pl
Zuletzt geändert von nohairatall am Sonntag 7. Mai 2017, 20:12, insgesamt 1-mal geändert.
nohairatall
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#18

Beitrag von nohairatall »

[quote="Sura]
War das eine andere Lieferung?[/quote]

ja das war eine andere Charge ... wir kaufen immerr 25 kg Sackware von hopfen und mehr.
solche Feinheiten kann ich mir aber nicht vorstellen da ist unser Verfahren tatsächlich zu unscharf... :-))))))
hoggel1
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Re: Schaumstabilität und Kombirast

#19

Beitrag von hoggel1 »

Ladeberger hat geschrieben: Wie genau sieht denn so ein Maischeverfahren mit Kombirast bei euch aus? Bei welcher Temperatur kommt die Schüttung ins Brauwasser? Wieviel kg Malz auf Liter Brauwasser?

Gruß
Andy

Hallo Andy,

für mein 38 Liter Thermoport (Ziel 33 Liter bei 13,2 °P):
7,3 Kg Malz mit 10 Liter Wasser bei 70°C Einmaischen ergibt 56°C.
Nach 10 Minuten 17 Liter Wasser mit 78°C zubrühen ergibt 67°C.
Jetzt das ganze für 60 Minuten vergessen. Nachguß sind 15,2 Liter Wasser.

MfG
Thomas

Edit @glup: Mit einem Maischepaddel, so wie es von den Brauern seit Jahrhunderten verwendet wird geht das schon. Ist halt mehr ein Teig wie eine Maische.
Ausbeute um die 65%.
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