Leichtbier -> Maltoserast

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Felix83
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Leichtbier -> Maltoserast

#1

Beitrag von Felix83 »

Servus!

Ich würde nächste Woche gern ein Dark Mild Ale machen. Als Rezept nehm ich das "Simplicity Mild" aus dem Buch "Modern Homebrew Recipes" von Gordon Strong. Es scheint da mehrere Möglichkeiten zu geben, die Beta Amylase möglichst klein zu halten

Das Rezept gibt vor eine Rast bei 70 Grad zu fahren für 60 min (plus 15 min bei 76 grad).
Jetzt gibt es aber noch das "Wolke 7" Rezept von MMuM.
http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... riff=wolke

Hier wird eine Eiweißrast am oberen Limit gefahren und dann die Maltoserast Temperaturen überfahren und erst bei 72 Grad halt gemacht für 30 min.

Ich frag mich, welcher Prozess besser ist, um den Alkoholgehalt bei 3,niedrig % zu halten. Die 70 Grad für 60 min kommen mir ein wenig extrem vor. Ist da die Beta Amylase überhaupt noch aktiv? Stammwürze ist 9% angepeilt.

Viele Grüße
Felix
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Boludo
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Re: Leichtbier -> Maltoserast

#2

Beitrag von Boludo »

Kommt drauf an wie schnell du heizen kannst.
Und auch die Alphaamylase liefert vergärbare Zucker.
Ich würde bei 70 Grad rasten. Und zwangscarbonisieren oder Speise nehmen.

Stefan
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gulp
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Re: Leichtbier -> Maltoserast

#3

Beitrag von gulp »

Da vergleichst du Äpfel mit Birnen. Die Wolke 7 ist untergärig, Gordon Strongs Simplicity Mild obergärig und für ein Mild Ale natürlich besser geeignet. Wichtig ist aber die Hefe, die Strong verwendet: Wyeast 1968: Scheinbarer Gärungsgrad: 61 - 71 %.

Gruß
Peter
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Johnny H
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Re: Leichtbier -> Maltoserast

#4

Beitrag von Johnny H »

gulp hat geschrieben: Sonntag 11. Juni 2017, 17:53 [...]
Wichtig ist aber die Hefe, die Strong verwendet: Wyeast 1968: Scheinbarer Gärungsgrad: 61 - 71 %.
Interessanterweise habe ich mit dieser Hefe (bzw. mit der WLP002, die der gleiche Fullers-Stamm sei soll) meinen höchsten Vergärgrad überhaupt erhalten (79%), wenn auch in 2. Führung und vermutlich gnadenlos overpitched! Nach 24 Stunden sind mir die Hochkräusen zusammengebrochen, und von den gewünschten englischen Estern war leider fast gar nichts zu schmecken :(
Zuletzt geändert von Johnny H am Sonntag 11. Juni 2017, 18:06, insgesamt 1-mal geändert.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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gulp
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Re: Leichtbier -> Maltoserast

#5

Beitrag von gulp »

Gut, ich kenne die nicht, habe nur zitiert: https://www.hobbybrauerversand.de/Wyeas ... on-ESB-Ale Gordon Strong gibt die jedenfalls an.
Die S-33 sollte aber auch passen.
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Felix83
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Re: Leichtbier -> Maltoserast

#6

Beitrag von Felix83 »

gulp hat geschrieben: Sonntag 11. Juni 2017, 17:53 Da vergleichst du Äpfel mit Birnen. Die Wolke 7 ist untergärig, Gordon Strongs Simplicity Mild obergärig und für ein Mild Ale natürlich besser geeignet. Wichtig ist aber die Hefe, die Strong verwendet: Wyeast 1968: Scheinbarer Gärungsgrad: 61 - 71 %.

Gruß
Peter
Jo, genau die Hefe hab ich. Allerdings von Omega, aber gleicher Stamm.
Natürlich sind das zwei verschiedene Biere, aber beide haben doch die Eigenart wenig vergärbaren Zucker zu enthalten. Darum gehts mir.
Aber wenn bei 70 Grad noch vergärbare Zucker entstehen passt das ja. Es kam nur nur etwas extrem vor, 70 Grad komplett.
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Re: Leichtbier -> Maltoserast

#7

Beitrag von mavro »

Ich fahre inzwischen ca. 10 bis 15 min. Bei 57 Grad und gehe dann mittels Zubrühen von kochendem Wasser auf ca. 73 Grad - also Springmaische.

Dort bleibe ich 20 bis 40 min.

Bei 9 Grad Plato und mit der S-33 oder der Windsor Ale komme ich auf 3% Alk.

Dabei lasse ich mir aber Zeit, schütte nicht alles Wasser auf einmal rein und rühre kräftig dabei, sodass ich doch etwas in den 60er Temperaturbereichen bleibe.
Viele Grüße, Andreas
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Re: Leichtbier -> Maltoserast

#8

Beitrag von Boludo »

Bei untergärig kann eine Eiweißrast wichtig sein, da die Hefe mehr Ansprüche an die zur Verfügung stehenden Eiweiße stellt und sonst stark schwefelt.
Das ist schon ein Unterschied zu obergärig.
Springmaische ist sicherlich die beste Methode.
Wenn man sich mit einem schwachen Einkocher von der Eiweißrast auf 70 Grad hochkämpft hat man wieder jede Menge vergärbare Zucker.

Stefan
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Felix83
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Re: Leichtbier -> Maltoserast

#9

Beitrag von Felix83 »

Stimmt, das hab ich nicht bedacht!

Ich hab nen 37 Liter Topf mit Hendi 3500, aber mehr als 1,5 grad pro Minute schaff ich damit auch nicht. Also bleib ich am besten bei 70 Grad direkt, wenn ich das so richtig rauslese. Vielen Dank für Eure Tipps, Leute!
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gulp
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Re: Leichtbier -> Maltoserast

#10

Beitrag von gulp »

Felix83 hat geschrieben: Sonntag 11. Juni 2017, 20:11 Stimmt, das hab ich nicht bedacht!

Ich hab nen 37 Liter Topf mit Hendi 3500, aber mehr als 1,5 grad pro Minute schaff ich damit auch nicht. Also bleib ich am besten bei 70 Grad direkt, wenn ich das so richtig rauslese. Vielen Dank für Eure Tipps, Leute!
So macht da ja auch Gordon Strong und pass auf, dass du mit der Temperatur nicht höher als 70°kommst!
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Re: Leichtbier -> Maltoserast

#11

Beitrag von Felix83 »

Nene, hab ein Greisinger GTH 175. Das ist auf 0,1 genau und Rührwerk. Das krieg ich hin. Denke, ich nehm die 70 dann als Max und heiz bei 69-69,5 nach.
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