Malzmenge für IPA Mini-Batch

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jeanrepal
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Malzmenge für IPA Mini-Batch

#1

Beitrag von jeanrepal »

Hallo liebe Hobbybrauer,

ich mache im Moment ein IPA Hopfenexperiment und würde gerne hierzu eine halbwegs einheitliche Würze herstellen. Am Ende sollen etwa 4 Liter Bier rauskommen (benutze Gärbehälter aus einem Starterset). Die große Frage ist, wie viel kg Malz sollte ich beim Maischen verwenden, um eine Stammwürze zu erhalten, die etwa zwischen 16°P und 17°P liegt.

Mein Maischvorgang sieht folgendermaßen aus:
Verwenden wollte ich ca. 90% übliches Pale Ale Malz und ca. 10% Münchener Malz (BARKE).
Maischen wollte ich 4 Liter mit einmaliger Infusion bei ca. 65°C für eine Stunde mit Abmaischen bei 78°C.
Nachguss erfolgt mit zunächst mit der Würze durch den natürlichen Treberfilter und darauf dann 3 Liter klares Wasser bei 78°C.
Wie die Effizienz hier ist, weiß ich leider nicht.

Gibt es vielleicht eine Daumenregel, mit der man die Malzmenge in Relation zum Stammwürzegehalt bestimmen ungefähr kann?
Für Tipps und Anregungen wäre ich ebenfalls dankbar. Ich bin noch dabei, ein Feeling zu entwickeln für die Verhältnisse und die verschiedenen Messwerte.
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Sura
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Re: Malzmenge für IPA Mini-Batch

#2

Beitrag von Sura »

Wieviel Sude möchstest du denn bereiten? Ich würde da einfach soviel Pfannevoll-Würze bereiten wie ich am Ende brauche. Also meinetwegen 4x5l = 20l und dann einen nach den anderen kochen.

edit:
Das Halten der Temperatur bei Minisuden ist problematisch, wenn du keinen angepassten Maischetopf hast. 5 Liter in einem 25l Thermoport sind nach einer Stunde von 65°C wahrscheinlich schon auf 60°C gesunken...
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Boludo
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Re: Malzmenge für IPA Mini-Batch

#3

Beitrag von Boludo »

Um so etwas zu berechnen, muss man die ungefähre Ausbeute kennen.
Dann kannst Du das z.B. hier berechnen:
http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... usausbeute
Nehmen wir mal an, Du hast 60% Ausbeute, dann brauchst Du für 4 Liter mit 17°P 1,2kg Malz.

Ich persönlich würde in dem Fall 1,5kg Malz in 4 Liter Wasser einmaischen und so lange Läutern, bis der Wert der Würze 15°P hat. Nach dem Kochen sollte es dann halbwegs passen, schlimmstenfalls musst Du verdünnen oder hast einfach zu viel Würze.
Beim Messen auf die Temperatur achten und gut vorher umrühren.

Stefan
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olibaer
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Re: Malzmenge für IPA Mini-Batch

#4

Beitrag von olibaer »

Hallo,
jeanrepal hat geschrieben: Montag 31. Juli 2017, 11:19 [...] Am Ende sollen etwa 4 Liter Bier rauskommen. Die große Frage ist, wie viel kg Malz sollte ich beim Maischen verwenden, um eine Stammwürze zu erhalten, die etwa zwischen 16°P und 17°P liegt.

[...]Wie die Effizienz hier ist, weiß ich leider nicht.

[...]Gibt es vielleicht eine Daumenregel, mit der man die Malzmenge in Relation zum Stammwürzegehalt bestimmen ungefähr kann?
Für gewöhnlich nimmt man die Formel für die Sudhausausbeute und stellt sie nach der Schüttung um. Wenn die "Effizienz" allerdings gänzlich unbekannt ist, bietet sich ein Versuchssud an.

Ich würde dir folgendes vorschlagen:
  • Schüttung: 1200 g
  • Hauptguss: 4,2 l (möglichst "dünn" wählen, das vereinfacht das gesamte handling)
  • Nachguss: 1,5 l (möglichst klein wählen - das reduziert die Suddauer...auf Kosten der Ausbeute zwar...aber egal)
  • Kochen: 60 min
So erhälst Du "rechnerisch" ~ 4 l kalte Würze berechnet für eine Ausbeute von 60% und eine Stammwürze von 16,5%

... und da ich sonst keine Angaben von Dir kenne, ist dies die von Dir gesuchte "Daumenregel" - mit ein wenig Luft nach unten und nach oben ;-)


Gruß
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Re: Malzmenge für IPA Mini-Batch

#5

Beitrag von olibaer »

Boludo hat geschrieben: Montag 31. Juli 2017, 12:42 Nehmen wir mal an, Du hast 60% Ausbeute, dann brauchst Du für 4 Liter mit 17°P 1,2kg Malz.
*clap* :thumbup


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jeanrepal
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Re: Malzmenge für IPA Mini-Batch

#6

Beitrag von jeanrepal »

Das Halten der Temperatur bei Minisuden ist problematisch, wenn du keinen angepassten Maischetopf hast.
Das war in der Tat zunächst ein Problem, das habe ich aber halbwegs im Griff. :thumbup


Vielen Dank für die vielen hilfreichen Anregungen. Letzte Woche haben ich ähnlich gemaischt und ebenfalls einstündig gekocht. Hier muss grob geschätzt die Ausbeute von etwa 60% hingekommen sein. Also ich denke, ich werde Olis Berechnungen beherzigen und auch mal genauer messen. Eventuell knall ich n paar Extragrämmchen rein und schau mal, was die Spindel davon hält. Sonst könnt ich's ja - wie Stefan bereits sagte - noch etwas verdünnen. Hauptsache, ich habe ein Minimum von 4 L, die ich in die Flaschen füllen kann.

Besten Dank für die Tipps. Am Wochenende mach ich mich zu schaffen :Drink
Zuletzt geändert von jeanrepal am Montag 31. Juli 2017, 20:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Malzmenge für IPA Mini-Batch

#7

Beitrag von jeanrepal »

Macht diese Rezeptur Sinn? Ist die geplante Hopfung sinnvoll?
Wie lange sollte die Hauptgärung mind. dauern hier?

Ich bin mir noch so unsicher bei allem. Danke für jede Hilfe.
Zuletzt geändert von jeanrepal am Donnerstag 3. August 2017, 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Malzmenge für IPA Mini-Batch

#8

Beitrag von gulp »

Gnadenloses overpitching und 52 IBU wären mir für ein IPA zu wenig.

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

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Boludo
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Re: Malzmenge für IPA Mini-Batch

#9

Beitrag von Boludo »

Du verlierst noch einiges im Whirlpool und beim Umschlauchen von der Hefe runter. Das gibt so keine 4 Liter Bier.
Ich würde ein paar Cent im die Hand nehmen und 1,5kg Malz nehmen.
Und ein IPA <60 IBU ist Stilbruch, da bin ich ganz bei Peter.
Der EKG ist ein toller Hopfen. Aber eher in einem englischen IPA. Kommt jetzt drauf an was du willst.
Stefan
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jeanrepal
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Re: Malzmenge für IPA Mini-Batch

#10

Beitrag von jeanrepal »

Merci für das Feedback
gulp hat geschrieben: Montag 31. Juli 2017, 20:28 Gnadenloses overpitching und 52 IBU wären mir für ein IPA zu wenig
Was das Pitchen angeht: ich werd schon keine 11 Gramm Trockenhefe dareinmischen. Ist mein erster Versuch beim kleinen Brauhelfer. Würde mit ca. 3 bis 4 Gramm US-05 pitchen.
Und ein IPA <60 IBU ist Stilbruch, da bin ich ganz bei Peter.
Was den IBU-Wert angeht, dachte ich immer, IPAs beginnen ab 40 IBU. Hab mich da an die angehängte Wertetabelle orientiert. Unter Umständen geh ich hier noch mal was höher.
Der EKG ist ein toller Hopfen. Aber eher in einem englischen IPA. Kommt jetzt drauf an was du willst.
Glaubst Du, meine Amerikanisch-Englische Hopfen-Bastardisierung ergibt eher ein Geschmackswirrwarr als ein mild-bitteres IPA mit britischen Fruchtaromen?
Du verlierst noch einiges im Whirlpool und beim Umschlauchen von der Hefe runter. Das gibt so keine 4 Liter Bier.
Das ist natürlich ein guter Einwand. Das werde ich ich entsprechend umschreiben.
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