Nachguss beim Braumeister

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schluckweise
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Nachguss beim Braumeister

#1

Beitrag von schluckweise »

Hallo Leute,

mein Brauwasser ist aufbereitet – danke für die Tipps. Jetzt steh ich hier an meinem Braumeister 20 l und les mir die Anleitung bzw. guck mir Youtube-Videos zu dem Gerät an. Ich frage mich: nirgendwo wird etwas von Nachgüssen erwähnt. Scheint auch gar nicht so einfach zu sein, da der Hauptguss ziemlich groß sein muss damit das Malz überhaupt über das Malzrohr "schwappt".

Wird beim Braumeister generell kein Nachguss gemacht, oder nur ein kleiner? Hat jemand Erfahrung?

Danke!
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Hagen
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Re: Nachguss beim Braumeister

#2

Beitrag von Hagen »

Mach den HG max. und du bekommst ein gutes VW-Bier, dass du auch nur mit Wasser auf die gewünschte StW strecken kannst.
Den NG - wenn überhaupt - bis der Verschnitt von VW und NG abzgl. der Verdampfungsrate der angepielten StW entspricht.
Af jeden Fall stimmen die üblichen Rezepturen nich für den BM:

Großer HG - kleiner bis gar keinen NG.
Besten Gruß

Hagen

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Re: Nachguss beim Braumeister

#3

Beitrag von KTF »

Also ich mach beim BM20 auf alle Fälle Nachgüsse, sonst würde ich deutlich an Extrakt verschenken.
Ich gehe folgendermassen vor:
- Am Ende des Maischens Malzrohr hoch, auf das Gestell und abtropfen lassen
- Dann sicher mal 5 l Wasser (ca. 80°) mit dem Schöpflöffel drüber
- Danach Malzrohr runter, an eine Haken, Schüssel drunter und weiter Nachgüsse geben
- Die Würze die aus dem Malzrohr kommt immer wieder in den BM schütten und zwar solange bis ich ca. 1,5 °Pl unter meiner Zielstammwürze bin.
- Dann weiter abtropfen lassen und evtl. 15 min vor Kochende nochmal die Kochwürze messen. Wenn ich wieder etwas drüber bin, dann nochmal etwas von der Abtropfwürze zugeben.

So hol ich locker 24-25 l raus und hab Ausbeuten von 67-68 %

Grüsse, Flo
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schloemi
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Re: Nachguss beim Braumeister

#4

Beitrag von schloemi »

Hagen hat recht, mache ich auch so! Allerdings nur bei geringer StW. Bei größeren Schüttungen bleibt doch einiges Im Treber hängen, so dass ich meist bei der Berechnung der SHA weinen muss. Für den Nachguss habe ich zwei alternative Ansätze:

1) Wenn ich im BM nicht koche möchte, weil mein Gaskocher halt mehr Power hat, läutere ich ganz normal mit hochgebocktem Malzrohr ab bis mein Glattwasser sagt "schloemi jetzt ist aber wirklich gut"

2) Wenn ich im BM koche möchte, weil auf dem Gaskocher bereits ein toller Sud platzgenommen hat, dann mache ich im BM nur wenig Nachguss und stelle das Malzrohr anschließend in einen größeren Topf, so dass die Nippel auf dem Topfrand liegen. Alternativ kannst du das auch auf ein Läuterblech deines Thermoports stellen, der für den Sud, welcher jetzt auf dem Gaskocher ist.

cu schloemi

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Re: Nachguss beim Braumeister

#5

Beitrag von KTF »

:puzz :Shocked

Jetzt mal im Ernst? Verschenkt ihr soviel Stammwürze???
Wenn ich das Glattwasser messe und hab noch 8-10 °Pl drin, dann schütte ich das doch nicht weg? :puzz

Und wenn ja warum? Habt ihr Angst irgendwas aus dem Treber auszuwaschen?

Das gibt doch keine Sinn zu sagen, ich verdünne am Ende mit Wasser und vorher schütte ich eimerweise (naja, ein bisschen übertrieben) Würze mit irgendwas zwischen 6 und 10 °Pl weg.

Grüsse
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schloemi
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Re: Nachguss beim Braumeister

#6

Beitrag von schloemi »

KTF hat geschrieben::puzz :Shocked

Jetzt mal im Ernst? Verschenkt ihr soviel Stammwürze???
Wenn ich das Glattwasser messe und hab noch 8-10 °Pl drin, dann schütte ich das doch nicht weg? :puzz

Grüsse
Naja habe ich ja nicht so geschrieben, wie gesagt bei geringer StW mache ich es so wie Hagen, d.h einen großen HG und wenig NG. Da habe ich nicht mal 10° Plato. Aber ich würde auch nicht bis 2° rauswaschen, da mir das Bier dann insgesamt zu dünn werden würde. Typischerweise gehe ich bis etwa zur Hälfte der VW. Ich glaube nicht dass ich hierbei zu viel verschenke, notfalls werfe ich noch ein paar Zuckerwürfel mehr rein :P

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Hagen
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Re: Nachguss beim Braumeister

#7

Beitrag von Hagen »

Reines VW-Bier schmeckt schon am besten :Wink

Manchmal mache ich das (vor allem, wenn ich ein ungestrecktes Starkbier mit dem BM mache) und mit dem NG ein zweites Bier

Aber normal nutze ich auch alles in einem Sud aus.
Siehe meinen aktuellen Thread dazu. 55l HG + ca. 30 l NG bis 2° -> 70 L Anstellwürze mit 13° StW
Besten Gruß

Hagen

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Re: Nachguss beim Braumeister

#8

Beitrag von TeufelchenBW »

Bei meinem BM 20 gebe ich immer rund 5 l Nachguss.
Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen
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Re: Nachguss beim Braumeister

#9

Beitrag von KTF »

Ja, klar VW-Bier ist geil, aber in der 20 l klasse lasse ich nur ungern (je nach Rezept) ca. 6-9 auf der Strecke.
Ich verdünne ja auch nicht bis das Glattwasser 2 °Pl hat, aber auf 5 - 6 komme ich mit dem letzten Abtropfmengen schon runter.

Naja, dann sind wir uns ja wieder alle einig :Bigsmile
:Drink
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hemelingertrinker
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Re: Nachguss beim Braumeister

#10

Beitrag von hemelingertrinker »

Wir verwenden zum Nachguss immer 1 l Wasser @ ~78 °C je Kilogramm Malz. Es steckt noch viel "Gutes" im Malzrohr, und es führt nur zu einer geringen Verringerung der Stammwürze. Andernfalls ist m.M.n. die erzielbare Würzemenge zu gering.
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Re: Nachguss beim Braumeister

#11

Beitrag von Albtaeler »

Mit dem BM 20 und einer Schüttung von ca. 5 kg, läutern über dem BM und Nachguss auf einem daneben stehenden Gefäß kann man mit 5-7 Liter Nachguss und einer Kochzeit von 70-90 Minuten mit einger Erfahrung gut und gerne auf ca. 12° Plato kommen. Nachguß auf einem getrennten Gefäß bringt den Vorteil, dass durch das Loch der Haltestange kein Treber in die Würze durchbricht.

Gruß
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Re: Nachguss beim Braumeister

#12

Beitrag von Agent B »

:Drink :Drink :Drink Servus,

bei mir hat sich der Nachguss beim BM20 ebenfalls mit 5 Liter bewährt. (HG 25 Liter). Dann komm ich fast genau auf meine angepeilte Stammwürze und Ausschlagmenge.

Gruss
Dietmar
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Re: Nachguss beim Braumeister

#13

Beitrag von Dietmar »

Ich habe zum Thema Nachguss beim Braumeister mal in einem Video auf YouTube gehört:

Menge Nachguss = Schüttung in Liter + 2 Liter extra

Das wären dann bei 11kg Schüttung 13 Liter (11 Liter + 2).

Wenn man eine Stammwürze von circa 12 Grad Plato hat, verdünnt man die sich nicht, wenn man den Nachguss mit 7 Grad Plato nachher dazuschüttet?
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nrtn
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Re: Nachguss beim Braumeister

#14

Beitrag von nrtn »

Für die BM10-Besitzer: Bei mir haben sich 12.5l Hauptguss und 2.5-3l Nachguss (bei 70-90min Kochzeit) bewährt. Wenn man den Einsatz nicht einhängt, sondern auf ein Grillrost/Kuchengitter legt kann man zwischen Rost/Gitter und dem Einsatz auch ein Feinsieb packen. Damit bleibt der Treber sicher draußen (wobei der beim BM10 glaube ich auch so draußen bleibt) und man braucht keine zweites Gefäß...

Und nicht vergessen: Während des Nachgusses kann man auch schonmal mit dem Aufwärmen für's Kochen beginnen!

Richard
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