Wasseraufbereitung per split treatment

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Nansen
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Wasseraufbereitung per split treatment

#1

Beitrag von Nansen »

Hallo,

ich möchte mich vor dem nächsten Brauen der Wasseraufbereitung widmen. Bisher habe ich lediglich Milchsäure benutzt.
Hier meine Wasserwerte:
Ca: 101,0 mg/l
Mg: 20,6 mg/l
Cl: 23,1 mg/l
SO4: 43,6 mg/l
Karbonathärte: 19,21 °dH
Säurekapazität: 6,86 mmol/l

Nach allem, was ich bisher gelesen habe, ist das Wasser nicht so toll für helle, hopfige Biere. Die Magnesiumhärte liegt bei fast 5°dH. Ich will nach der Anleitung von Boludo/Stefan arbeiten. Also split treatment:
Boludo hat geschrieben:...Also nochmal: Ich nehm zwei 60 Liter Fässer und geb in jedes 30 Liter Rohwasser.
Die stell ich dann auf die Gefriere, 30 Liter sollte man als Bierbrauer schon heben können ;)
Da kommt dann jeweils die Hälfte der Gesamtmenge CaO rein. Ich nehm Ca(OH)2, da braucht man dann entsprechend die 1,33 fache Menge, dafür wird es nicht so heiß beim Lösen. Ich geb es fest zu und rühre um.
Dazu kommt dann gleich noch das CaCl2 und falls gewollt das CaSO4 für die gesamte Menge.
Ein paar Stunden später kommt jeweils 10 Liter Rohwasser pro Faß (mit dem Eimer abgemnessen) und am nächsten Morgen nochmals 10 Liter rein, jedes mal gut umrühren.
Dann hat man nach ein paar Stunden einen super kristallinen Bodensatz.
Ich lass dann aus jedem Faß 45 Liter mit dem Schlauch raus, das ist ziemlich genau dann, wenn der Hahn Luft zieht.
Die Kalkmilch berechne ich auf ca RA 3° für 100 Liter, dann noch den Rest mit Milchsäure bis RA 0 oder wie man will (man hat dann aber nur noch 90 Liter, beim Berechnen berücksichtigen) und fertig.
Hört sich nach viel Arbeit an, wenn man das aber ein paar mal gemacht hat, dann ist es ganz easy.
Mit den 90 Litern kann man locker 50 Liter Bier brauen.
Der Holger Pohl hat das eine ganze Weile mit noch viel mehr Wasser gemacht und wir haben mal 240 Liter IPA mit so einem Wasser gebraut, ging tadellos.
Wichtig sind genügend ausreichend große und ausgeliterte Behälter.

Ein 130 IBU IPA mit 7,5g/L Hopfen gestopft macht eine sehr angenehme Bittere, nur mit Milchsäure wäre das bei meinem Wasser eine gallig bittere Brühe. Ich schieb das auf die Magnesiumhärte von 5°, kann es aber nicht wirklich beweisen.
Calciumchlorid macht die Bittere auf jeden Fall auch noch weicher.

Stefan
Angewandt auf "mein" Wasser und bei gleicher Menge wie im Zitat gebe ich also insgesamt etwas weniger als 13g CaO oder 17,3g Ca(OH)2 hinzu und senke die Restalkalität wie beschrieben:
http://www.besser-bier-brauen.de/selber-bier-brauen/zutaten/wasser
http://www.besser-bier-brauen.de/selber-bier-brauen/zutaten/wasser
Sind die 13g CaO in korrekt?

Im ersten Schritt wird also das Magnesium ausgefällt, weil das CaO auf 60l H2O zu hoch dosiert ist.
Wieviel Mg wird dabei eigentlich ausgefällt?
In den nächsten 2 Wasserzugaben wird dann ganz normal der Calziumanteil/die Gesamthärte gesenkt.
Die optionale Milchsäuregabeberechnung erfolgt dann im Anschluss für 90l und 6°dH.

Habe ich das alles richtig verstanden?

Grüße,
Marco
Du kannst es Dir vorstellen. Also kannst Du es auch brauen.
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Boludo
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#2

Beitrag von Boludo »

So wie ich es sehe, hast Du es richtig verstanden, zumindest nach meinem Verständnis.
Ich hab´s aber nicht nachgerechnet.
Bei Deinem Wasser würd ich auf jeden Fall so was machen, kann gut sein, dass Du Deine Biere nicht wiedererkennst.
Wieviel Magnesium da ausfällt, kann ich auch nicht sagen.
Die Ganze Rechnung stimmt eh nicht, da man für das Ausfällen von Magnesium zwei Equivalente CaO benötigt und nicht eins, wie beim Calcium und das berücksichtigen die Rechner nicht.
Das Magnesiumhydrogencarbonat wird erst zu lösliochem Magnesiumcarbonat und dann im stark alkalischen zu Magenesiumhydroxid umgewandelt, welches dann ausfällt. Calciumhydrogencarbonat fällt gleich als Calciumcarbonat aus.
Ich gehe mal davon aus, dass das meiste Magnesium aus den ersten 2/3 Wasser ausfällt und sich nachher nicht mehr viel tut.
Also bei einer Magnesiumhärte von 5° wird sie auf ca 3° gesenkt, das ist aber nur eine Vermutung.
Ich würd´s einfach mal so versuchen und falls vorhanden, mit dem pH Meter den Maische pH im Auge behalten.

Da man aber sehr viel Calcium ausfällt würd ich zusätzlich aufsalzen. Calcium ist sowohl für die Enzyme als auch für die Hefe wichtig.
Soll das Bier weicher werden, empfiehlt es sich mit CaCl2 zu arbeiten, die zusätzliche RA senkende Weikung sollte natürlich mit einberechnet werden.


Stefan
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Boludo
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#3

Beitrag von Boludo »

Hab mir Dein Wasser nochmal angeschaut, die Werte sind ziemlich gruselig. So ähnlich wie meine, nur einen Tick schlimmer.
Wie schmeckt denn Dein Bier bisher?
Hast Du schon mal so was wie ein Pils versucht?
Also ich würd´s mal so in der Art versuchen.
Also 14g CaO und 10 mL Milchsäure pro 100 Liter und 5g CaCl2.
Alles ohne Garantie nur so aus dem Bauch heraus!

Stefan
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MadMike
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#4

Beitrag von MadMike »

Hi Marco - ich habe mein Brauwasser bisher erst 2x mit CaO behandelt; kann hierfür allerdings wärmstens (wenn auch auf Englisch) die folgende Seite empfehlen: http://www.brewersfriend.com/mash-chemi ... calculator. Loht sich m.E. das mal durchzulesen und ein wenig zu spielen; hat viele Features, u.a. auch sehr nett ist die 'Water Target Selection' (wenn auch ausbaufähig).

Prozesseitig gehen wir so vor (95L Brauwasser --> 60L fertiges Bier)
a) 1. Lauf: Gesamtmenge CaSO / CaCL in Behälter A vorlegen, 40L Leitungswasser einfüllen und auflösen
c) Gelöste Kalkmilch hinzugeben
d) 10 Minuten Rührwerk laufen lassen bzw. eben gut vermengen
e) 5 Minuten ruhen, ¾ (also 30L) von oben / per Seitenauslaß in Behälter B abschlauchen
f) 2. Lauf: 30L frisches Leitunsgwasser hinzugeben + selbes Prozedere wie bei Lauf 1 (ohne erneutes Aufsalzen natürlich)
g) 3. Lauf: 25L frisches Leitunsgwasser hinzugeben + selbes Prozedere wie bei Lauf 2
h) Gesamtes Wasser aus Lauf 3 inkl. Sediment in Behälter B geben (dort sollten sich nun 95L befinden)

Nach einem Tag war unser ph-Wert noch etwas erhöht; nach 2 Tagen war alles perfekt und wie errechnet. Bei o.g. Methode also besser 2 Tage vor Brautag starten.
Am Brautag von oben / per Seitenauslaß das fertige Brauwasser abzapfen ohne das Sediment mitzunehmen. Fertig.

Bin selbst noch am Experimentieren, aber ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

Gruß,
Michael
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Nansen
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#5

Beitrag von Nansen »

Hi,
Boludo hat geschrieben:Hab mir Dein Wasser nochmal angeschaut, die Werte sind ziemlich gruselig. So ähnlich wie meine, nur einen Tick schlimmer.
Wie schmeckt denn Dein Bier bisher?
Hast Du schon mal so was wie ein Pils versucht?
Also ich würd´s mal so in der Art versuchen.
Also 14g CaO und 10 mL Milchsäure pro 100 Liter und 5g CaCl2.
Alles ohne Garantie nur so aus dem Bauch heraus!

Stefan
Ist es sooo gruselig?

Ein Pils-Rezept (Pils fürs Volk) war sogar das erste, was wir gebraut haben. (Ich kann mich beim schreiben nicht konsequent zwischen "ich" und "wir" entscheiden, weil wir eigentlich zu dritt brauen, ich aber das ganze technische mache. Die beiden anderen sind fürs gemütliche zuständig. :Bigsmile Hoffe, die lesen das nie. :Wink )
Das Pils hat jedem gut geschmeckt, war IBU-mäßig aber auch ein Stück unter 30 und jeder Verkoster (alle Industriebier gewohnt) war vom Aroma begeistert.
Die restlichen Biere kamen auch immer gut an. Bei den Ales mit um 40 IBU habe ich aber immer das Gefühl, das etwas nicht passt und schiebe das auf das Magnesium.
Ich probier mal deine Kalkulation aus. Vielleicht knie ich mich auch mal in die Berechnung rein. Mein 1 Semester Anorganische Chemie ist zwar sehr lang her, aber vllt. noch nicht ganz weg. :Smile
Ich habe kein Problem damit, die Biere nicht wieder zu erkennen. Mal sehen, wie mein Apoheker guckt, wenn ich das ganze Zeug ordere. :Smile

Danke,
Marco
Du kannst es Dir vorstellen. Also kannst Du es auch brauen.
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Boludo
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#6

Beitrag von Boludo »

Vor allem bei gestopften Bieren war es ganz krass, große Aromagaben bei Kochende gingen auch nicht.
Das war dann eine richtig gallige unangenehme Bittere.
Bei Bieren, die nur gebittert werden oder 100% Vorderwürzehopfung haben (z.B. Märzen) reicht Milchsäure, keine Ahnung warum.
Hefeweizen geht natürlich auch nur mit Milchsäure.
Aber so bald es Richtung Hopfenaroma geht, brauch ich Kalkmilch.

Stefan
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Einkoch-Theo
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#7

Beitrag von Einkoch-Theo »

Nansen hat geschrieben: Ich habe kein Problem damit, die Biere nicht wieder zu erkennen. Mal sehen, wie mein Apoheker guckt, wenn ich das ganze Zeug ordere. :Smile

Danke,
Marco
Ich kann für die Beschaffung eher das Internet empfehlen (die Bucht oder der große, mitarbeiterfreundliche Buchhändler :Smile ). Meine Apothekerin hatte einen mittleren Volkstanz aufgeführt als ich mal 20g Milchsäure brauchte: Sicherheitbelehrung, Gefahrensymbol ausdrucken und aufkleben (auf eine 30ml Flasche!!!), Sicherheitsblatt... alles trotz meiner Beteuerungen, dass ich schonmal im Labor gearbeitet habe.
Gruß,
Theo
Wieso ist Leergut?
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Nansen
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#8

Beitrag von Nansen »

Boludo hat geschrieben:...große Aromagaben bei Kochende gingen auch nicht...
Genau! Das könnte auf mein "Gefühl" passen.
Einkoch-Theo hat geschrieben: Ich kann für die Beschaffung eher das Internet empfehlen (die Bucht oder der große, mitarbeiterfreundliche Buchhändler :Smile ). Meine Apothekerin hatte einen mittleren Volkstanz aufgeführt als ich mal 20g Milchsäure brauchte: Sicherheitbelehrung, Gefahrensymbol ausdrucken und aufkleben (auf eine 30ml Flasche!!!), Sicherheitsblatt... alles trotz meiner Beteuerungen, dass ich schonmal im Labor gearbeitet habe.
Gruß,
Theo
Im Netz finde ich auf die Schnelle nur Mengen, die ich nie verbrauchen könnte. Die paar Gramm CaO und CaCl2 hole ich in der Apotheke und hab noch gratis den Volkstanz dazu. :Wink

Grüße,
Marco
Du kannst es Dir vorstellen. Also kannst Du es auch brauen.
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Boludo
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#9

Beitrag von Boludo »

CaO unbedingt luftdicht aufbewahren, es reagiert sowohl mit Wasser als auch mit CO2 aus der Luft!
Und Vorsicht mit den Augen, die kann es dauerhaft verätzen.
Berichte unbedingt, ob es was gebracht hat, würd mich nicht wundern.
Ich mach das Verfahren übrigens mittlerweile im 800 Liter Maßstab, das geht ganz problemlos.

Stefan
FrankIbb
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#10

Beitrag von FrankIbb »

Da fällt mir gerade ein, daß ich auch mal mein Wasser aufbereiten wollte für ein Pilsner.
Ich bin mir nur völlig unsicher, ob ich es richtig verstanden habe.

Das sind meine Wasserwerte :

Karbonathärte: 9,5°dH
Kalzium: 110 mg/l
Magnesium: 4,4 mg/l
Sulfat: 76 mg/l
Chlorid: 51 mg/l
Natrium: 29 mg/l

Gesamthärte: 16,0°dH
pH-Wert 7,6

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist recht viel Kalzium vorhanden. Magnesium dürfte in Ordnung sein, nur das Verhältnis Chlorid-Sulfat paßt nicht wirklich.
Bisher habe ich nur mit Milchsäure gearbeitet um die Restalkalität zu senken (gegen 0).
Bei MMuM habe ich mal meine Werte eingegeben und rumprobiert.
Ich müßte also pro 10l Wasser 60mg CaO und 0,52mg CaCl2 zugeben um die Restalkalität zu senken und das Cl-SO4 Verhältnis anzupassen.
Bin ich auf dem richtigen, oder Holz-Weg ? Oder reicht einfach weiterhin Milchsäure?
Berechnung von der MMuM Homepage
Berechnung von der MMuM Homepage
Ich wollte hier nicht kapern, aber auch nicht einen extra Thread aufmachen....
Wäre schön, wenn mir hier kurz jemand helfen könnte...

Danke,
Frank
Gruß,
Frank
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Boludo
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#11

Beitrag von Boludo »

Das mit dem Chlorid/Sulfatverhältnis ist nicht so einfach.
Ich würd nicht aufsalzen.
Ein Pils braucht eigentlich insgesamt ein sehr salzarmes Wasser.
Da könntest Du durchaus mit CaO versuchen, den Calciumgehalt zu senken, aber es wird nie optimal werden, da Du ohne Osmose oder Ionentauscher weder Chlorid noch Sulfat verringern kannst.
Split Treatment braucht es da aber nicht.
Ansonsten reicht bei Dir für andere Biere sicher Milchsäure zum Glücklich sein.

Sfefan
FrankIbb
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#12

Beitrag von FrankIbb »

Ich dachte nur immer, daß bei mir das Verhältnis von ca. 2/3 für die Bittere nicht so gut ist und hätte das jetzt eher Richtung 1/1 gestellt, oder darüber hinaus für mehr "Malzigkeit". Aber, wie gesagt, bin ich mir unsicher gewesen, ob ich das richtig verstanden hatte.
Also wäre es besser nur CaO fürs Pils zu versuchen und besser mit destilliertem Wasser zu verschneidend?

Danke schön einmal und dickes Tschuldigung fürs Kapern an Marco.
Gruß,
Frank
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DerDennis
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#13

Beitrag von DerDennis »

Für ein deutsches Pils ist das Chlorid/Sulfatverhältnis doch genau richtig. Sulfat betont die Hopfenblume, ist bei einem Pils nicht verkehrt.

Grüße
*"Männer-Malzbier": Magnum/Select/Tettnanger auf 26 IBU, WLP2308, ca 70-80 EBC, 6 % vol (Nachgärung)
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#14

Beitrag von Andy »

FrankIbb hat geschrieben:Ich dachte nur immer, daß bei mir das Verhältnis von ca. 2/3 für die Bittere nicht so gut ist und hätte das jetzt eher Richtung 1/1 gestellt, oder darüber hinaus für mehr "Malzigkeit". Aber, wie gesagt, bin ich mir unsicher gewesen, ob ich das richtig verstanden hatte.
Also wäre es besser nur CaO fürs Pils zu versuchen und besser mit destilliertem Wasser zu verschneidend?

Danke schön einmal und dickes Tschuldigung fürs Kapern an Marco.
Das ist sehr komplex, Oli wollte diesbezüglich noch eine umfassende Literatursichtung erstellen.

Mein Stand dazu ist, dass Chlorid und Sulfat zwar den Biergeschmack - durchaus auch wie häufig beschrieben - beeinflussen, aber in absoluten Werten und nicht in einem magischen relativen Verhältnis, das jenseits vom Scheitelpunkt umkippt und ab 50% plus oder minus dann plötzlich mastige oder verhopfte Biere ergibt. Es zählt die gesamte Wasserzusammensetzung im Kontext einens bestimmten Bierstils. Ich würde mich daher eher an Bierstilen und dazu typischen/passendem Wasser halten, weil das auf empirischen Erfahrungswerten basiert. Auf eigene Faust irgendein scheinbar passendes Verhältnis von hopfig/malzig über Brauwasser statt (öhm) Hopfen und Malz einzustellen, kann m.E. ziemlich nach hinten losgehen.

Gruß
Andy
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#15

Beitrag von olibaer »

Hallo zusammen,
Andy hat geschrieben:
FrankIbb hat geschrieben:Ich dachte nur immer, daß bei mir das Verhältnis von ca. 2/3 für die Bittere nicht so gut ist und hätte das jetzt eher Richtung 1/1 gestellt, oder darüber hinaus für mehr "Malzigkeit". Aber, wie gesagt, bin ich mir unsicher gewesen, ob ich das richtig verstanden hatte.
Also wäre es besser nur CaO fürs Pils zu versuchen und besser mit destilliertem Wasser zu verschneidend?

Danke schön einmal und dickes Tschuldigung fürs Kapern an Marco.
Das ist sehr komplex, Oli wollte diesbezüglich noch eine umfassende Literatursichtung erstellen.

Mein Stand dazu ist, dass Chlorid und Sulfat zwar den Biergeschmack - durchaus auch wie häufig beschrieben - beeinflussen, aber in absoluten Werten und nicht in einem magischen relativen Verhältnis, das jenseits vom Scheitelpunkt umkippt und ab 50% plus oder minus dann plötzlich mastige oder verhopfte Biere ergibt. Es zählt die gesamte Wasserzusammensetzung im Kontext einens bestimmten Bierstils. Ich würde mich daher eher an Bierstilen und dazu typischen/passendem Wasser halten, weil das auf empirischen Erfahrungswerten basiert. Auf eigene Faust irgendein scheinbar passendes Verhältnis von hopfig/malzig über Brauwasser statt (öhm) Hopfen und Malz einzustellen, kann m.E. ziemlich nach hinten losgehen.

Gruß
Andy
Die Ausführungen von Andy sind sehr treffend. Ich habe den link aus dem alten Forum hier her gerettet.
Die Zusammenfassung zu diesem Thema werde ich unter dem oben verlinkten Threadtitel noch machen ... später, wenns kalt ist und Schnee liegt :Smile

Gruß
Oli


Gruß
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Gruss
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#16

Beitrag von Nansen »

Ich habe heute in meiner Apotheke gefragt. Die wollen 27€ für 100g Ca(OH)2!!!
Ich glaub ich spinne.
Hat jemand eine Quelle für erschwingliche Kleinstmengen?
Du kannst es Dir vorstellen. Also kannst Du es auch brauen.
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#17

Beitrag von DerDennis »

du hast PM. ;)

Grüße
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#18

Beitrag von flying »

Nansen hat geschrieben:Ich habe heute in meiner Apotheke gefragt. Die wollen 27€ für 100g Ca(OH)2!!!
Ich glaub ich spinne.
Hat jemand eine Quelle für erschwingliche Kleinstmengen?
Klar rund 6 € für 25 kg im Baumarkt... :Wink


http://www.obi.de/decom/product/Weisska ... kg/8141798
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#19

Beitrag von Kubus »

Hoffentlich schneit es bald. :thumbup
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#20

Beitrag von Nansen »

Kubus hat geschrieben:Hoffentlich schneit es bald. :thumbup
Den versteh ich Grad nicht.
Du kannst es Dir vorstellen. Also kannst Du es auch brauen.
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#21

Beitrag von Kubus »

Von olibaer:
Die Zusammenfassung zu diesem Thema werde ich unter dem oben verlinkten Threadtitel noch machen ... später, wenns kalt ist und Schnee liegt :Smile
Gruß, Ludwig
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#22

Beitrag von Nansen »

Hi,
Ich mache due Aufbereitung jetzt zum 2. Mit Boludos Methode. Beim ersten Mal habe ich zur Sicherheit geringer dosiert. Diesmal habe ich mich an Boludos Empfehlung gehalten, weil ich diesmal den Ph-Wert messen kann.
Jetzt habe ich aber einen Ph-Wert von 8,5. Ist das zu hoch?
Ist aber letztlich nur 0,5 über dem Leitungswasser.

Grüße
Marco
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#23

Beitrag von Nansen »

Hi,
ich hab spaßeshalber mal versucht, das Verfahren durchzurechnen. Ist komplizierter als ich dachte, also habe ich das ganze etwas vereinfacht betrachtet.

Meine Wasserwerte auf HuM mit Boludos Aufbereitungsvorschlag.
Das sind die Reaktionsgleichungen aus dem Narziss:
Bild
Gleichung (1) kann/muss man vernachlässigen. Die wenigsten dürften den Anteil an gelöstem CO2 in ihrem Wasser kennen. Die Gleichungen (3) und (4) kann man zumindest für den 1. Prozessschritt zusammenfassen. Das mach ich mal ganz frech nach dem Satz von Hess. *klugscheiß*
Damit das Endprodukt – dass behandelte Wasser – nicht alkalisch wird, ist die Maximalmenge an Ca(OH)2 zu errechnen:
Bild
Für die 100l Wasser werden also 18,67g Kalziumhydroxid benötigt. Das passt auf jeden Fall schon mal zu den Werten, die MMuM auswirft.
Hier noch schnell die Menge an verarbeitetem Hydrogencarbonat:
Bild
Also starte ich Boludos Prozess:
Schritt 1: 60l Wasser und Ca(OH)2 vermischen. Ca(OH)2 ist im Überschuss vorhanden.
Ca(OH)2 wird im Überschuss den 60% der Gesamtwassermenge (60 von 100l) zugegeben. Die Lösung wird alkalisch.
Meine vereinfachte Annahme:
Das vorliegende Ca(HCO3)2 und Ca(OH)2 werden jetzt vollständig umgesetzt und als CaCO3 ausgefällt. Das verbleibende Ca(OH)2 macht die Lösung alkalisch und reagiert vollständig mit dem Mg(HCO3)2
Konkret handelt es sich um 40% von 18,67g also 7,47g. Man kann das auch über die Stöchiometrie berechnen. Es kommt das gleiche raus. 40% des Kalziumhydroxid stehen also für das Magnesium bereit.
Wieviel Magnesium wird jetzt also in Form von Magnesiumhydroxid ausfallen?
Ich bin jetzt bei der stark vereinfachenden Annahme stehen geblieben, dass jetzt das gesamte Magnesium umgesetzt wird:
Bild
Das würde bedeuten, dass etwas (knapp) mehr Ca(OH)2 benötigt wird als vorhanden ist und damit auch etwas weniger als 60% des Magnesiums ausfallen.
Zumindest passt meine Kladde zu der Aussage, dass 50-60% des Magnesiums ausfallen.

Irgendwie kommt mir das trotzdem schräg vor.
Auf jeden Fall bin ich gespannt, wie die ersten beiden Biere mit dem aufbereiteten wasser schmecken. Heute wird Nr. 1 abgefüllt. :)

MfG
Marco
Dateianhänge
Wasser_1.PNG
Wasser_1.PNG (4.45 KiB) 6547 mal betrachtet
Wasser_2.PNG
Wasser_2.PNG (7.35 KiB) 6547 mal betrachtet
Wasser_3.PNG
Wasser_3.PNG (1.88 KiB) 6547 mal betrachtet
Wasser_4.PNG
Wasser_4.PNG (6.34 KiB) 6547 mal betrachtet
Du kannst es Dir vorstellen. Also kannst Du es auch brauen.
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#24

Beitrag von Boludo »

Sehr schön!
Bin mal gespannt, wie das Bier sich macht.
Ich meine, dass auch wenig gehopfte Biere dadurch wesentlich weicher und runder werden.
Eventuell sollte man aber auch noch aufsalzen, damit der Calciumgehalt nicht zu niedrig wird.


Stefan
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#25

Beitrag von olibaer »

Hallo Marco(Nansen),

offensichtlich hast Du alles richtig verstanden.

Deine Wasser-Eckdaten habe ich mal in meinen Rechner eingegeben und die Ergebnislage für den CaO-Bedarf fügt sich in Deine und andere Rechenweke ein.
wasserCaO_Bsp1.PNG
Der stöchometrische Ansatz löst aber nur einen kleinen Teil des Problems - die wahre Natur zur Lösung des Problems findet sich im Prozess, im Vefahren, im wie - am Ende in der Kunst mit der berechneten Menge an CaO richtig umzugehen(Prozessdauer, Prozesstemperatur, Zeitpunkte ...).

Gerade wenn es darum geht im Rahmen eines Split-Verfahrens die an Karbonatreste gebundenen Mg-Ionen zu entfernen brauchts neben dem blosen Rechenwerk für die CaO-Menge Erfahrung und Können - manches mal auch eine Reihe von Versuchen die begleitend pH-Werte und Härten ermitteln.

Wie Du an die Sache ran gehst find ich erst mal klasse und das Einsortieren der hier ausgetauschten Inhalte in Deine eigene(kleine) Wasserwelt sollte Dir nicht weiter schwer fallen - viel Erfolg :Wink

Gruß
Oli
Gruss
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#26

Beitrag von cyme »

Gibt es eine Formel zur Umrechnung zwischen CaO und Ca(OH)2? Ich würde gern den Rechner von maischemalzundmehr.de verwenden, habe aber im Moment nur gelöschten Kalk zur Hand.
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#27

Beitrag von Tyrion »

Die Antwort stand schon im ersten Post: :Greets
Da kommt dann jeweils die Hälfte der Gesamtmenge CaO rein. Ich nehm Ca(OH)2, da braucht man dann entsprechend die 1,33 fache Menge, dafür wird es nicht so heiß beim Lösen.
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#28

Beitrag von cyme »

Lesen bildet, mein Fehler. Danke für den Hinweis.
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#29

Beitrag von Nansen »

olibaer hat geschrieben:...
Der stöchometrische Ansatz löst aber nur einen kleinen Teil des Problems - die wahre Natur zur Lösung des Problems findet sich im Prozess, im Vefahren, im wie - am Ende in der Kunst mit der berechneten Menge an CaO richtig umzugehen(Prozessdauer, Prozesstemperatur, Zeitpunkte ...).

Gerade wenn es darum geht im Rahmen eines Split-Verfahrens die an Karbonatreste gebundenen Mg-Ionen zu entfernen brauchts neben dem blosen Rechenwerk für die CaO-Menge Erfahrung und Können - manches mal auch eine Reihe von Versuchen die begleitend pH-Werte und Härten ermitteln....
Meine Berechnung zeigt zumindest, dass nicht genug Ca(OH)2 vorhanden ist, um das Karbonat vollständig zu entfernen, sobald die restlichen 40% Wasser zugemischt werden.
Wenn man das Karbonat entfernen möchte, muss man also mehr Ca(OH)2 zugeben.
In deinem Rechner berücksichtigst Du das, indem Du zusätzlich 40mg/l CaO nutzt. (Ich bleibe mal bei Ca(OH)2. Ist für mich bequemer.)
Das greife ich mal auf und modifiziere Boludos Prozess ein wenig in Richtung MadMike/Michael (Post #4)
1. Ca(OH)2-Menge für 100l Wasser und Karbonatausfällung berechnen
2. Ca(OH)2-Menge für 50% Magnesiumausfällung berechnen
3. Aufsalzen: CaCl2-Menge für 100l
4. 50l Wasser mit gesamtem Ca(OH)2 und CaCl2 gründlich mischen, ph-Wert bestimmen
5. 10l Wasser zugeben und mischen, ph-Wert bestimmen
6. 10l Wasser zugeben und mischen, ph-Wert bestimmen
7. Wenn ph-Wert unter 12, dann restliches Wasser zugeben, ansonsten noch einmal wie 5 und 6
8. Schlussendlich sollen dann >95l aufbereitetes Wasser bereitstehen

Die Schritte 5 und 6 mache ich mit den geringen Wassermengen, damit der ph-Wert möglichst lang über 11-12 bleibt und die Mg(OH)2-Ausfällung stattfindet. Das ist zumindest meine hoffnungsvolle Annahme.
Falls mehr als 50% des Mg ausfallen bleibt etwas Karbonat übrig. Umgekehrt wäre es es nicht so toll. Mehr als das 50%-Ziel würde ich mir erstmal nicht trauen.

Die Menge an Ca(OH)2 für die Karbonatausfällung aus 100l Wasser meiner Qualität habe ich bereits berechnet: 18,67g
Um 50% des Magnesiums zu entfernen, komme ich auf weitere 6,28g:
Wasser_5.PNG
Wasser_5.PNG (4.83 KiB) 6296 mal betrachtet
Insgesamt sind das also rund 25g Ca(OH)2.

Aufsalzen mit CaCl2:
Ich strebe ein Chlorid/Sulfat-Verhältnis von etwa 1:1 an, also nehme ich 4g CaCl2 und lande damit bei je ca. 43g Chlorid und Sulfat.

THEORETISCH müsste ich dann diese Wasserwerte erhalten:
Kalzium: 11.1 mg/l
Magnesium: 10.3 mg/l
Chlorid: 42.4 mg/l
Sulfat: 43.6 mg/l

Dann starte ich meine Prozessvariante und messe und messe und messe. :Smile
Leider kann ich derzeit nur den ph-Wert betsimmen. Ich finde das aber ein wenig unsicher. Ich kann mich eigentlich nur dagegen versichern, dass das aufbereitete Wasser alkalisch wird und dagegen mit Milchsäure angehen.
Sind diese GH/KH-Messsets von Tetra brauchbar?

Mir macht dieser Wasserchemiekram zwar irre viel Spaß, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass ich mit ner Umkehrosmoseanlage ruhiger schlafen würde. :Grübel

@Boludo: Ich bin auch schon gespannt auf das erste Weichwasser-Ale. :) Die NG ist in vollem Gange.

MfG
Marco
Du kannst es Dir vorstellen. Also kannst Du es auch brauen.
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#30

Beitrag von Boludo »

Man darf es halt mit dem CaO nicht übertreiben.
Will man das letzte Hydrogencarbonat Ion auch noch ausfällen, dann kann man bei den relativ ungenauen Wasseranalysen schnell übers Ziel hinaus schießen und dann wirds richtig alkalisch. Daher halte ich immer einen Sicherheitsabstand und mach den Rest lieber mit Milchsäure.

Stefan
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Re: Wasseraufbereitung per split treatment

#31

Beitrag von Nansen »

Hi,
ich habe jetzt 5 Sude mit aufbereitetem Wasser hinter mir.
Ich gehe jetzt immer so vor, dass ich 40% von dem Ca(OH)2 nehme, das nötig wäre um alles Mg auszufällen. Auf meine Wasserwerte und 100l Wasser bezogen sind das: 18,67g + 6,28g*40% = 21,18g
Dank PH-Meter weiß ich auch, dass das zu passen scheint. Der Maische-PH landet jedenfalls im Idealbereich.

Und die Biere schmecken tatsächlich anders.
Beim ersten Bier wirkte sich das aber negativ aus:
Wegen der Kratzigkeit hatte ich bereits die Hopfenmenge reduziert. Das bedeutete: Viel zu wenig gefühlte Bittere. Verkosterkommentar: "Mädchenbier?" :Ahh
Inzwischen haben wir darauf reagiert und ein Lager/Märzen/Pils mit mehr als 30 IBU schmeckt wirklich besser, nicht mehr kratzig.
Alles in allem ein Erfolg.

Grüße und besten Dank,
Marco
Du kannst es Dir vorstellen. Also kannst Du es auch brauen.
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