Wasseranalyse

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Paule
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Wasseranalyse

#1

Beitrag von Paule »

Hallo Leute,

ich würde mich langsam gern mit der Wasseraufbereitung beschäftigen.
Dazu habe ich die Wasseranalyse angefordert. Meine Frage dazu ist:
Für jeden Wert wurde eine Spanne angegeben und kein exakter Wert,
rechnet man dann mit den Mittelwert? :Grübel

Grüße :Greets

Paule
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Flothe
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Re: Wasseranalyse

#2

Beitrag von Flothe »

Was bleibt dir anderes übrig als mit den Mittelwerten zu rechnen?

Der potentielle Fehler ist an den Extrempunkten gleich doppelt so groß.

LG Florian

Jeder Tag ohne Bier ist ein Gesundheitsrisiko.
- Zitat: Hildegard von Bingen in ihrem Buch über Heilverfahren "Causae et Curae"
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DerDerDasBierBraut
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Re: Wasseranalyse

#3

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Das ist wirklich seltsam und hat kaum Aussagekraft. Hast Du mehrere Proben aus dem Haus aus unterschiedlichen Zuleitungen zum Testen eingeschickt?

Einige der Werte kannst Du sehr einfach mit Tropfentests selbst hinreichend genau bestimmen. Die gibt es in vielen Aquaristikgeschäften und im WWW für durchschnittlich 5-8 EUR und reichen immer für 20 und mehr Tests.
z.B. den pH, die Karbonathärte KH, die Gesamthärte GH und Eisen (Fe) stehen garantiert irgendwo neben dem Fischfutter. Nitrit und Nitrat (NO2, NO3) kommen im Leitungswasser nie in höheren Konzentrationen vor. Das würde ich für Brauwasser nicht messen. Im Aquarium sind das wichtige Werte. Den CO2 Test kannst Du weglassen der Wert errechnet sich aus pH und KH. CO2, KH und pH bilden immer ein berechenbares Dreieck. Dafür gibt es Onlinerechner.
Für rund 25 EUR kannst Du also all die mit Bereichen angegeben Werte genau gemessen. Derartige Schwankungen wie auf Deiner Wasseranalyse gibt es glaube ich nicht im wahren Leben. Selbst wenn das Wasserwerk Brunnen in unterschiedlichen Regionen hat.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
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Viele Grüße
Jens
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Ladeberger
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Re: Wasseranalyse

#4

Beitrag von Ladeberger »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben:Nitrit und Nitrat (NO2, NO3) kommen im Leitungswasser nie in höheren Konzentrationen vor. Das würde ich für Brauwasser nicht messen.
Doch, unbedingt. Die Hefe kann in weichen Wässern schon ab 20 mg/l Nitrat negativ beeinträchtigt werden. Dazu gesellen sich noch die gerade bei Hobbybrauern nicht unerheblichen Mengen an Hopfen aus konventionellem Anbau mit hohen Nitrateinträgen. Ich konnte bei meinem nitratreichen Wasser (45-50 mg/l) Probleme mit steckengebliebenden Gärungen / niedrigen Vergärungsgraden erst durch Umkehrosmose abstellen.
Derartige Schwankungen wie auf Deiner Wasseranalyse gibt es glaube ich nicht im wahren Leben. Selbst wenn das Wasserwerk Brunnen in unterschiedlichen Regionen hat.
Das ist nicht korrekt. Nicht nur gibt es unterschiedliche Zusammensetzungen je nach aktueller Förderleistung der Pumpen und dem jeweiligen Verschnitt, sondern auch generell saisonale Schwankungen. Je nach Größe der Wasserwerke werden daher mehrere Proben zu unterschiedlichen Zeiten gezogen und daraus dann wahlweise ein Mittelwert errechnet oder wie hier Bereiche angegeben, die sich aus den Extremwerten ergeben.

Die im eigenen Wasserbericht mitunter auf die zweite Nachkommastelle angegebenen Werte suggerieren daher oft eine falsche Genauigkeit. Ich würde hier einen Mittelwert bilden und damit rechnen. Damit ist man nicht besser oder schlechter unterwgs als die meisten Kollegen.

Sich durch Titration ein eigenes Bild zu machen oder das Ergebnis per Maische-pH zu kontrollieren ist aber natürlich nie verkehrt.

Gruß
Andy
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DerDerDasBierBraut
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Re: Wasseranalyse

#5

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

OK, wieder was dazugelernt :Wink. Dann muss praktisch auch ein NO3 Tropfentest her, um das Brauwasser immer richtig aufbereiten zu können. Das Verschneiden mit Umkehrosmosewasser ist bei KH9-13 vermutlich schon wegen des optimales pH Wertes (4,9-5,8 je nach Biersorte) beim Maischen nötig. Die Pufferwirkung der KH ist enorm und der richtige pH Wert wird sich bei durchschnittlich KH 11 nicht einstellen. Das Spiel mache ich jede Woche beim Wasserwechsel im Aquarium durch.
Da das NO3 offenbar auch eine entscheidende Wirkung hat ist das Verschneiden mit UO Wasser auch hier hilfreich.
Wir haben hier KH12. Ich verschneide bei meinem Brauwasser immer auf KH 4. Beim nächsten Brauen halte ich mal den pH Prüfer in die Maische. Mal schauen ob der pH Wert passt oder ein stärkeres Absenken nötig ist.

Nach dem Entsalzen per UOA müsste man theoretisch wieder passend zur Biersorte aufsalzen
(SO4, Chloride, Magnesium usw). Das mache ich bisher nicht.
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Jens
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Re: Wasseranalyse

#6

Beitrag von Paule »

Danke für die Infos! :Smile
Ladeberger hat geschrieben:
Die im eigenen Wasserbericht mitunter auf die zweite Nachkommastelle angegebenen Werte suggerieren daher oft eine falsche Genauigkeit. Ich würde hier einen Mittelwert bilden und damit rechnen. Damit ist man nicht besser oder schlechter unterwgs als die meisten Kollegen.
Alles klar, so werd ichs machen! :Smile
Ladeberger hat geschrieben: Sich durch Titration ein eigenes Bild zu machen oder das Ergebnis per Maische-pH zu kontrollieren ist aber natürlich nie verkehrt.
:thumbup
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dpjBrau
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Re: Wasseranalyse

#7

Beitrag von dpjBrau »

Hallo,
ich habe auch ein Wasserproblem. Mein Ausgangswasser ist:
Kationen Wert Anionen Wert
Calcium 57,8 mg/l Hydrogencarbonat 397,0 mg/l
Magnesium 26,9 mg/l Chlorid 0,7 mg/l
Natrium 20,0 mg/l Sulfat 7,9 mg/l
Kalium 1,06 mg/l Nitrat < 0,5 mg/l
lt. Mum-Rechner ergibt das eine Restalkalität von 15 dH. Ich bin mir wegen des Mg und des HCO3-Wertes unsicher. Reicht es, das Wasser mit Milchsäuere zu behandeln - oder was würdet Ihr machen (verschneiden mit gekauftem Wasser?).

Für Rückantworten wre ich dankbar.
Viele Grüße
Dieter
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Dieter
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helix
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Re: Wasseranalyse

#8

Beitrag von helix »

Paule hat geschrieben:Hallo Leute,

ich würde mich langsam gern mit der Wasseraufbereitung beschäftigen.
Dazu habe ich die Wasseranalyse angefordert. Meine Frage dazu ist:
Für jeden Wert wurde eine Spanne angegeben und kein exakter Wert,
rechnet man dann mit den Mittelwert? :Grübel

Grüße :Greets

Paule
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Analyse Wasserwerk Schierstein

Analyse Wasserwerk Taunus

Analyse Wasserwerk Naurod/Niedernhausen

Analyse Wasserwerk Hessisches Ried

Da sind keine von bis Werte eingetragen. Mußt nur noch herausfinden, von welchem Werk du das Wasser beziehst.

Viele Grüße
helix
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Paule
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Re: Wasseranalyse

#9

Beitrag von Paule »

Super danke! :thumbup
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Sura
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Re: Wasseranalyse

#10

Beitrag von Sura »

Bei meinem Wohnort existiert eine Ringleitung für die vier Wasserwerke die dort angeschlossen sind. Dazu gibts noch eine externe Einspeisung falls es hier mal eng wird. Insgesamt fünf Quellen. Je nachdem welches Wasserwerk grade mal Wartung hat oder in irgendeiner anderen Ecke grade viel Wasser gebraucht wird, schwankt das. Die Stadtwerke konnten mir auch nur sagen wo es am wahrscheinlichsten herkommt. Mehr nicht.

Ich messe meine Carbonathärte (Aquariumzubehör) und nehme das als Bezugswert um die anderen Werte anzugleichen. Ist auch hingelogen, passt aber in etwa für die Quellen aus denen ich das Wasser bekomme. Magnesium und Calcium skaliert hier einigermassen passert mit der Carbonathärte.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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