Quellwasser zum Bier brauen

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Ivel
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Quellwasser zum Bier brauen

#1

Beitrag von Ivel »

Hallo,

im Wald in der Nähe von unserem Dorf gibt es eine Quelle die ich gerne für die Bierherstellung verwenden möchte. Wisst ihr wo ich das Wasser untersuchen lassen kann, ob es gesundheitlich unbedenklich ist?

Gruß Ivel
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beercan
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#2

Beitrag von beercan »

Evtl. mal bei deinem Trinkwasseranbieter nachfragen, wo die das machen lassen. Du wirst hier schon einen umfangreichen Test brauchen, der sicherlich auch nicht ganz billig sein wird. Solche Tests wie sie relativ günstig im Netz angeboten werden, werden hier denke ich nicht reichen.
Gruß Robert
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DevilsHole82
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#3

Beitrag von DevilsHole82 »

Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#4

Beitrag von Newbie322 »

Hatte auch erst den gleichen Gedanken, da bei unserem Dorf auch eine Quelle ist, habe ich dann aber schnell verworfen, da der Aufwand zu hoch wäre.
LG Robert :Smile
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Ivel
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#5

Beitrag von Ivel »

Vielen Dank für die schnellen Antworten. In wie fern war dir der Aufwand zu hoch? Wegen der Schlepperei?
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Boludo
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#6

Beitrag von Boludo »

Warum soll denn das Quellwaser besser sein als Dein Leitungswasser bzw was versprichst du Dir davon?

Stefan
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#7

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, dann müsstest Du die Wasseranalysen kontinuierlich machen lassen. Sonst kannst Du nicht sicher sein, dass Du nicht (irgendwann) mit belastetem Wasser braust. Ein guter Kunde von mir (Wasserwerk an der norddeutschen Westküste) hat mir erklärt, dass dass unser Trinkwasser im Schnitt mindestens 100 Jahre von der Oberfläche bis in die wasserführenden Schichten braucht, wo es am Ende wieder hoch in die Wasserleitungen gepumpt wird. Daher muss man immer mal wieder mit anderen Abbauprodukten fragwürdiger Düngemittel aus den wilden vergangenen Epochen kämpfen.

Quellwasser zum Durchströmen des Würzekühlers ist natürlich ein anderer Schnack. Schön kalt aus dem Boden gezapft hat es sicher seine Daseinsberechtigung.
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#8

Beitrag von Newbie322 »

Genau, unsere Quelle war mit dem Auto nicht zu erreichen und mit dem Fahrrad wäre es zu viel gewesen :Smile
Und des Weiteren wegen dem Punkt, den DerDerDasBierBraut schon angesprochen hat, müsstest du regelmäßig Kontrollen machen, da sich die Werte eben auch mal ändern können :Grübel
LG Robert :Smile
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#9

Beitrag von uli74 »

Ivel hat geschrieben:Hallo,

im Wald in der Nähe von unserem Dorf gibt es eine Quelle die ich gerne für die Bierherstellung verwenden möchte. Wisst ihr wo ich das Wasser untersuchen lassen kann, ob es gesundheitlich unbedenklich ist?

Gruß Ivel

"Im Wald" klingt schonmal nach reichlich Nitrat. Labore die Wasseranalysen anbieten findest Du im Netz. Googel mal nach "Trinkwassernalyse" oder "Wasseruntersuchung Analyse"
Gruss

Uli
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#10

Beitrag von philipp »

Boludo hat geschrieben:Warum soll denn das Quellwaser besser sein als Dein Leitungswasser bzw was versprichst du Dir davon?
Och, ist halt ein Hobby, mit dem Gedanken haben wir auch gespielt.

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster: Wenn das Wasser vor Ort zum Trinken freigegeben ist, einfach machen.

Falls nein, interessieren vielleicht nur die wichtigsten Gifte wie z.B. Düngerückstände. Die kann man eventuell mit einem Aquariums-Set selber oder in einer Zoohandlung bestimmen.

Eine eventuelle biologische Verkeimung wäre mir egal, wenn ich das Wasser frisch entnähme und komplett abkoche. Allerdings, und das ist ganz wichtig: Es muss komplett beim Würzekochen abgekocht werden. Anschließend mit nicht abgekochtem Wasser auf Zielstammwürze verdünnen ist ein No-Go.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#11

Beitrag von Boludo »

Ich bin beim Thema Wasser vielleicht ein wenig pingelig.
Es ist der Rohstoff mit dem größten Anteil und kann ein Bier nachhaltig verhunzen, wenn die Qualität nicht stimmt.
Abgesehen von Nitrat oder irgendwelchen Giften weiß man überhaupt nichts über die Restalkalität bzw wie man das aufarbeiten soll.
Warum sollte ich mir das antun? Nur weil es sich romantisch anhört?

Dann kann man auch mit einem Malz brauen, bei dem man nicht weiß, ob es Pilsner oder Dunkles Caramalz ist oder mit einem Hopfen, bei dem man nicht weiß, ob er 2% oder 15% Alphasäure hat.


Stefan
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#12

Beitrag von philipp »

Boludo hat geschrieben: Abgesehen von Nitrat oder irgendwelchen Giften
Kann man einfach nachmessen - zumindest die landwirtschaftlichen Gifte. (Klar, eine Bleikontamination beispielsweise nicht....)
weiß man überhaupt nichts über die Restalkalität bzw wie man das aufarbeiten soll.
Warum sollte ich mir das antun? Nur weil es sich romantisch anhört?
Den meisten Hobbybrauern ist die Restalkalität sowas von egal. Das muss man akzeptieren können. ;-)

(In Münster hatte ich Bandbreiten von 5 bis 15 ° deutsche Härte, weil ich genau zwischen zwei Wasserwerken wohnte...)
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#13

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Bei den Aquarianern findet man i.d.R. keine Tests für Düngemittelabbauprodukte, Quecksilber, Arsen und diverse andere bedenkliche Sachen. Da gibt es die weit verbreiteten Tropfentests für Nitrit, Nitrat, Ammonium/Ammoniak, Eisen, Kupfer, Sulfat, KH, GH, pH und mit Glück noch 2-3 Utopen, die eigentlich niemand im Aquarium misst. Vielleicht noch CO2, für diejenigen, die den CO2 Gehalt nicht aus KH und pH ermitteln wollen.

Die Schwermetalle und Agrarverbrechen verschwinden leider auch nicht beim Abkochen. Im Gegenteil. Die Konzentration wird durch das Verdampfen etwas höher.

Das Leitungswasser kommt aus Trinkwasserschutzgebieten, die auch mal 80 oder 100 Km weit weg sein können. Ich würde nicht pauschal davon ausgehen, dass die Unbedenklichkeit des Leitungswassers Rückschlüsse auf die Unbedenklichkeit des Quellwassers erlaubt.

Lass zumindest einen gründlichen Test von dem Quellwasser machen. Dann kannst Du schon mal ausschließen, dass Deine Quelle kein zugewachsener C-Waffen Bombenkrater aus dem Zweiten ist. :Greets
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#14

Beitrag von Ladeberger »

@Stefan
Wasser ist eben durchsichtig. Das bietet wie anderes Unsichtbares viel Raum für Fantasie. Quellwasser klingt einfach frisch und naturbelassen. Ein Stück unberührte Natur im Braukessel. Die Profis unter den entschleunigten Brauern greifen daher längst zu kristallklarem Hochgebirgsquellwasser.

Osmosewasser klingt schon phonetisch lahm ("Osmooooose") und lässt auch eher an Bügeleisen denken. Wir müssen uns da vielleicht mal einen spritzigeren Namen einfallen lassen.

Gruß
Andy
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Boludo
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#15

Beitrag von Boludo »

philipp hat geschrieben: Den meisten Hobbybrauern ist die Restalkalität sowas von egal. Das muss man akzeptieren können. ;-)
Ich tu mir da ganz schwer mit akzeptieren. Vor allem wenn dann so Sprüche kommen, dass das eigene Bier zehn mal besser sei als Industriebier da man es ja schließlich selber gemacht hat. Oder wenn dann die tollsten Brauanlagen gebaut werden, die die Rasten aufs zehntel Grad genau halten und man maischt in der Kalkbrühe aus dem Hahn ein. Da geht Anspruch und Realität oft sehr auseinander.
Aber ich schweife ab, sorry....

Stefan
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Biermensch
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#16

Beitrag von Biermensch »

Wasseranalyse für 48 Parameter. Was will man mehr?

http://www.ebay.de/itm/Reef-Analytics-P ... Swu1VW2ZYY

Das ist ein einmaliger Test, man erhält mehrere Probenbehälter und eine Anleitung wie diese zu befüllen sind und sendet das dann zurück.

Gruß
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Boludo
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#17

Beitrag von Boludo »

Das ist ziemlich genau der Preis, den man für eine Osmoseanlage zahlt, mit der man ein für allemal seine Ruhe vor der Wasserproblematik hat.
Aber ich bin ja schon ruhig, danach wurde ja gar nicht gefragt, sorry.

Stefan
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#18

Beitrag von M79576 »

Tja, was will man mehr? Nach meinem Verständnis möchte der Threadersteller kein Aquarium einrichten, sondern Bier brauen. Also als Antwort auf die Ausgangsfrage: Beim örtlichen Wasserversorger anfragen, bei welchen Laboren, die ihre Proben analysieren lassen und auf welche Parameter (Keimbelastung, Härtebildner). Vielleicht verraten die Dir auch die Analysekosten pro Probe, dann mit dem Labor alles weitere abklären.

Viel Erfolg, Michael K.
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#19

Beitrag von Fle4 »

Die Idee mit der Quell hatte ich am Anfang auch. Habe sie dann aber nach einem Gespräch mit meinem Vater schnell wieder verworfen. "Wenn du mitbekommen hättest was die Landwirte hier in den vergangen 50 Jahren alles auf die Felder gegossen haben..." Da lobe ich mir doch unsere Wasserwerke, die kontrollieren doch sehr...

Gruß flo
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#20

Beitrag von Ivel »

Hm. Dann muss ich mir wohl nochmal Gedanken machen.

Mit der Quelle wäre halt nett gewesen aber obs das Geld wert ist...

Vielen Dank.
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philipp
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#21

Beitrag von philipp »

Ist das denn eine einfache Quelle irgendwo im Waldboden oder so eine Trinkwasserquelle?
Es gibt ja, gerade z.B. Richtung Alpen, Trinkwasserquellen, wo vor Ort das Wasser ja sogar so geführt wird, dass Wanderer und Sportler im Vorbeigehen etwas trinken können...

Ansonsten: Leute, es geht hier um einen Wald. Nicht um einen Brunnen auf dem Gelände einer ehemaligen Tankstelle.

Außerdem geht es nicht um ein Hauswasserwerk und damit die Grundversorgung, sondern einmal um 10 bzw. 20l Bier.


Bezüglich Sulfate und Nitrate: Unser Hauswasserwerk zu Hause wurde mal gesperrt wegen zu hoher Sulfatwerte. Wir haben dann Tafelwasser im Supermarkt gekauft für den Kaffee. Was soll ich sagen. War halt "Quellwasser aus Vulkangestein".
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#22

Beitrag von philipp »

Boludo hat geschrieben: Vor allem wenn dann so Sprüche kommen, dass das eigene Bier zehn mal besser sei als Industriebier da man es ja schließlich selber gemacht hat. Oder wenn dann die tollsten Brauanlagen gebaut werden, die die Rasten aufs zehntel Grad genau halten und man maischt in der Kalkbrühe aus dem Hahn ein. Da geht Anspruch und Realität oft sehr auseinander.
Ja nun.

Zu 50%, und das wissen wir beide, schmeckt man die Geschichte hinter dem Bier. Nicht umsonst stellen Brewdog und Mikkeler zu jedem Bier auch eine kleine Story zurecht - und nicht umsonst ist Vorstellung von Bieren auch Teil des Handwerks der Sommeliere.
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#23

Beitrag von Boludo »

Ein Helles, das mit einer zu hohen Restalkalität gebraut wurde, schmecke sogar ich heraus, egal ob mit oder ohne Story.

Stefan
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#24

Beitrag von philipp »

Boludo hat geschrieben:Ein Helles, das mit einer zu hohen Restalkalität gebraut wurde, schmecke sogar ich heraus, egal ob mit oder ohne Story.
Ja. Tatsächlich.

Aber wo schreibt der TE, dass er ein Helles brauen möchte?

Eine Idee habe ich noch: Vielleicht gibt es einen Hof oder Haus in der Nähe? Einfach mal dort fragen. Vielleicht haben die ja noch eigene Hauswasserversorgung - und dann auch Werte parat.

(Klar, jetzt kann es sein, dass deren Bohrloch 60m tief ist und ganz anderes Wasser bekommt als die Quelle oberirdisch. Aber wer buddelt so tief, wenn die wasserführende Schicht so hoch ist?)
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#25

Beitrag von schollsedigger »

Prinzipiell finde ich die Idee nicht schlecht. ABER, wenn Du Standardparameter (Härte, pH, Leitfähigkeit), Schwermetalle und Pflanzenschutzrückstände testen lassen möchtest, dann liegt die Analyse locker bei > 300€. Mikrobiologische Prüfung kannst Du Dir sparen, zum einen bringt das Malz viel mehr Keime mit als das Wasser, zum anderen kochst Du ewig mit Hopfen, da bleibt nicht viel am leben. Schließlich hat sich Bierbrauen in der Vergangenheit als ideale Methode erwiesen, keimbelastetes Oberflächenwasser trinkbar zu machen.

Vielleicht hast Du ja Glück und es handelt sich um das berühmte Felsquellwasser, welches auch Kxxxbacher verwendet. :Bigsmile

Trinkwasserqualität muss es nicht unbedingt sein, die Anforderungen sind so hoch, dass die wenigsten Mineralwässer sie erfüllen.

Grüße

Matze
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#26

Beitrag von cyrano330 »

Boludo hat geschrieben: Oder wenn dann die tollsten Brauanlagen gebaut werden, die die Rasten aufs zehntel Grad genau halten und man maischt in der Kalkbrühe aus dem Hahn ein.
Stefan
Besser hätte man es nicht ausdrücken können....

:thumbup
:Greets
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#27

Beitrag von Brewtotype »

Frag mal bei den Wasserwerken nach, ob ihnen die Quelle bekannt ist, denn es kann sogar sein, dass diese Quelle (Oberflächenwässer/-quelle) regelmäßig untersucht wird (TVO-Untersuchung).
Von Freising ist mir bekannt, dass solche Quellen z.T. regelmäßig untersucht werden.

Edit: Schwermetalluntersuchungen gehen gut ins Geld, sind jedoch fast wichtiger als Pestiziduntersuchgen, da die Bioakkumulation und Persistenz deutlich höher sind, (vor allem bei methylierten Schwermetallen).
Gruß Daniel
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hutschpferd
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#28

Beitrag von hutschpferd »

Mehr als das günstigste brauchst nicht. Gibt eh viele Anbieter.
Außerdem wird's eh gekocht.
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#29

Beitrag von hutschpferd »

Boludo hat geschrieben:Warum soll denn das Quellwaser besser sein als Dein Leitungswasser bzw was versprichst du Dir davon?

Stefan
Warum soll es schlechter sein?
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#30

Beitrag von Boludo »

Hab ich nicht behauptet.
Wenn sich aber jemand die Mühe macht, Wasser aus dem Wald zu karren, dann verspricht er sich dadurch einen Vorteil. Insofern war meine Frage schon berechtigt.

Stefan
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hutschpferd
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#31

Beitrag von hutschpferd »

Wenns nicht zumindest besser wäre, durchs kosten festgestellt, würde er es ja nicht in Betracht ziehen, denk ich mir.
cicero85
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#32

Beitrag von cicero85 »

Ich würde zunächst mal die Geologie im Einzugsgebiet der Quelle anschauen.
Ivel, wo ist denn deine Quelle?
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#33

Beitrag von Boludo »

Wenns nicht zumindest besser wäre, durchs kosten festgestellt, würde er es ja nicht in Betracht ziehen, denk ich mir.
Er sagt, dass er das Waser gerne benutzen würde. Nicht, dass er es bereits getan hat.
Was soll denn die Stichelei?
Manchmal hab ich echt den Eindruck, dass Du irgendwas gegen mich hast.
Aber damit kann ich leben.

Stefan
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#34

Beitrag von forstquelle »

Hallo,

als Quellwasser-Brauer will ich hier meine Erfahrungen berichten:
Hintergrund ist dass unser lokales Leitungswasser in Heidelberg recht hart ist (Gesamthärte 21dH). Oberhalb unseres Stadtteils ist eine eingefasste erbiebige Waldquelle. Sandstein-Geologie, keine Landwirtschaft oder Siedlung im Einzugsgebiet, das erschien mir vielversprechend. Um schleichende Vergiftungen mit Aluminium, Arsen oder Schwermetallen auszuschliessen habe ich 40,- für eine chemische Wasseruntersuchung bei Raiffeisen (http://www.raiffeisenservice.de/nextsho ... 215&ssid=1) investiert. Ergebnis: Gesamthärte 13.5 (sehr gut), alle untersuchten Parameter im tiefgrünen Bereich, einzig Nitrat war mit 25.5 mg/l auffällig. Der Grenzwert für Trinkwasser liegt bei 50mg/l. Die Hefe mag keine hohen Nitrat-Konzentrationen. Das lokale Leitungswasser hat allerdings laut Wasserwerk auch 21mg/l, das gibt sich also nicht viel. Kurzum: Ich verwende das Quellwasser für fast alle Sude, aus 2 Gründen
- geringere Wasserhärte
- Lokalkolorit. Jedes gute Bier brauch bekanntlich eine Story, meine ist: "Gebraut mit kristallklarem Forstquell-Wasser".
Der Kopf trinkt bekanntlich mit, mental meine ich jetzt :-)

Wolfgang

PS: hat jemand eine Idee woher das viele Nitrat aus einer Waldquelle kommt? Ich kann mir das eigentlich nur durch Lufteintrag von Stickoxiden erklären.
uli74
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#35

Beitrag von uli74 »

Nitrat entsteht wenn Substrat verrottet. Im Wald gibts jede Menge Biomasse die zersetzt wird und dadurch ist der Nitratgehalt vom Wasser aus dem Wald relativ hoch.
Gruss

Uli
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#36

Beitrag von uli74 »

Was ich ums Verrecken nicht verstehe ist, wenn hier fast schon dazu geraten wird man solle auf eine umfassende Wasseranalyse zu verzichten. Viele hier fordern Bio, Biohopfen, Biomalz und was man sonst noch als Bio bekommt. Und dann ist die romantische Verklärtheit tatsächlich so gross, dass es völlig schnuppe ist was im Brauwasser enthalten ist, hauptsache es handelt ich um Quellwasser.

Hier wird oft und gerne über die konventionelle Landwirtschaft gemeckert, aber dass es vor 50 Jahren jede Menge wilder Mülldeponien gab, die nirgends kartiert wurden wird dabei nicht bedacht. In diesen Deponien wurde alles eingelagert was kein Mensch mehr haben wollte, und da waren fiese Dinge dabei.

Ihr könnt gerne mit Quellwasser, Flusswasser oder sonstigen Wässern brauen, aber seid dann so gut und trinkt Euer Bier selber. In dieser Hinsicht ist es gut dass es Hobbybrauern verboten ist ihr Bier in Umlauf zu bringen. Muss ja nicht auch noch die Gesundheit anderer aufs Spiel gesetzt werden.
Gruss

Uli
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#37

Beitrag von hutschpferd »

Boludo hat geschrieben:
Wenns nicht zumindest besser wäre, durchs kosten festgestellt, würde er es ja nicht in Betracht ziehen, denk ich mir.
Er sagt, dass er das Waser gerne benutzen würde. Nicht, dass er es bereits getan hat.
Was soll denn die Stichelei?
Manchmal hab ich echt den Eindruck, dass Du irgendwas gegen mich hast.
Aber damit kann ich leben.

Stefan

ich glaub kaum dass jmd am Sonntag beim Spaziergang denkt: da kommt Wasser aus dem Berg, damit könnte ich Bier brauen.
Sowas probiert man doch zuerst...

Genauso wie der Tipp mit der Geologie, hä?

Du bist nicht persönlich gemeint Boludo, eher allg. gehalten.
Ich verdien, wie ihr sagt, meine Brötchen, in der Umwelttechnik und Wasserwirtschaft, sehr interessant was hier so alles kommt. :D
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#38

Beitrag von Boludo »

Er sagt, dass er es gerne verwenden möchte, nicht, dass er es bereits getan hat.
Was auch viel Sinn macht. Bevor man sich irgendwelche Sachen ins Bier holt, lässt man das Wasser natürlich erst untersuchen. So würde ich es jedenfalls machen und ich kann Deiner Argumentation nicht folgen.
Aber das ist mir jetzt echt zu blöd.

Durch diese alberne Diskussion haben wir den Threadstarter vermutlich vergrault und werden es nie erfahren.

Stefan
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#39

Beitrag von flecs »

Also ich braue seit ca 3 Jahrewn mit Quellwasser.

Die Wasserqualität ist ähnlich der des hiesigen Landeswassers, ist ja auch logisch, den dieses besteht ja zu großteil aud Quellwasser.

Ich habe die Teststäbchen zur Analyse von PH -KH und aber vorallem Nitrat und Nitrit verwendet. Die Quelle ist top und wird von vielen auch als Trinkwasser genutzt.

Ein Risiko besteht immer, aber unsewr Leitungswasser hat auch so seine Inhalte die nicht so toll sind.

Die Bakterien werden beim Hopfenkochen getötet, somit bleibt das Restrisiko von Schwermetallen etc. Hier sollte man etwas das Gelände und die Historie kennen.

Gruß,

Flecs
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#40

Beitrag von bodenseeoldi »

Interessant was hier dazu alles zu lesen ist.
Ich besorge mir frisches Quellwasser aus knapp 1200 Meter Höhe.
Dieses Wasser ist absolut frei von jeglicher Verunreinigung und hat tolle Werte für Helle und Pils Biere.

Wie einer der vorigen Schreiber schon geschrieben hat, sollte jeder seine Umgebung, bzw die Umgebung der Quelle betrachten.
In den Bergen, dort wo ich es her habe das Wasser, gibt es keine Mülldeponien, keine Landwirtschaft die düngt oder sonstige giftigen Mittel einsetzt.
Murmeltierkacke dringt nicht bis zur Quelle vor ! (war ein Scherz, beruhigt euch wieder)

Ich möchte nicht wissen wie viel Glyphosat in gewissen Trinkgewässern sich befindet, es wurde ja jahrelang nicht untersucht auf das Mittel.

Es gibt Regionen, in denen würde ich niemals, niemals auch nur einen Becher Leitungswasser trinken, hier in Österreich, wie auch in Deutschland!

Ich bin mir sogar am überlegen, ob ich nicht einen Sud mit Bodenseewasser mache.......... :redhead

so denn.....

ich wünsch euch allen angeregte Diskusion und allzeit gut Sud.

habediehre
Christoph
Grüße vom Bodensee
Christoph


wer anderen eine Gräbe grubt.....sich selber in die Hose pubt.....
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#41

Beitrag von Boludo »

Hallo Christoph,

hast Du denn Dein Quellwasser untersuchen lassen oder woher weißt Du, dass es so gut für Pils geeignet ist?

Stefan
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Re: Quellwasser zum Bier brauen

#42

Beitrag von bodenseeoldi »

Guten Morgen zusammen,
Hallo Stefan,
sorry wenn ich erst heute antworte, war gesch. unterwegs.

Die Analyse des Quellwassers hängt direkt am Austritt aus.
Auch sind bei uns alle Wasseranalysen Online abrufbar.
Grüße vom Bodensee
Christoph


wer anderen eine Gräbe grubt.....sich selber in die Hose pubt.....
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