wir sind ein paar Jungs Mitte/Ende 20 aus Menden (Sauerland) und haben im letzten Jahr das Heimbrauen für uns entdeckt. Den Stein ins Rollen gebracht hat ein Arbeitskollege von mir, der mir letztes Jahr eine Flasche Selbstgebrautes mitgebracht hat. Dank sozialer Medien konnte ich diese geschmackliche Offenbarung schnell verbreiten und da wir alle leidenschaftliche Biertrinker sind, die auch über eine eigene Zapfanlage verfügen, konnte ich meine Kumpels schnell von der Idee begeistern und bereits 4 Woche später war der erste Sud angestellt. Inzwischen haben wir 3 erfolgreiche Braugänge abgeschlossen und auch einen leckeren Cider hergestellt. Ein Sud ging leider in die Hose, vermutlich aufgrund einer kontaminierten Kühlspirale (wir haben die Würze durch eine Edelstahlspirale fließen lassen, die in einem Behälter mit Eiswasser stand). Inzwischen haben wir das Kühlverfahren auf den klassischen Eintauchkühler mit Leitungswasser umgestellt.
Wir sind zu 5, was für die meisten Braugänge natürlich eine ziemliche Überbesetzung darstellt. Die Vor- und Nachbereitung und die Kosten lassen sich aber immer gut aufteilen und das Brauen selbst erfolgt meist in wechselnder Besetzung.
Unsere Brauanlage besteht aus einem Weck Einkocher mit nachgerüstetem Kugelhahn und einem Rührwerk mit Scheibenwischermotor. Zum Läutern haben wir 2x 30L Kunststoffeimer mit und ohne Hahn und ein selbstgebautes Edelstahl Lochblech als Läuterboden.
Unser letzter Braugang war ein Export, welches wir mit 2 direkt aufeinanderfolgenden High-Gravity Suden hergestellt haben (12 Stunden Braumarathon). Wir sind so auf eine Anstellwürze von ~65L gekommen, wofür wir zuletzt ein 70L Kunstofffass angeschafft haben. Das Schlauchen steht noch aus, bisher sind wir aber sehr zuversichtlich.
Da 20L zu fünft immer schnell getrunken sind, stand zwischenzeitlich die Anschaffung einer größeren Anlage zur Diskussion. Da wir den Fokus für unser Selbstgebrautes aber eher auf Genuss legen und es doch irgendwo etwas Besonderes bleiben soll, sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir um uns zu Besaufen auch einfach Bier kaufen können.
Für die Zukunft ist unser Plan eine Malzmühle anzuschaffen, da unsere bisherigen Sude alle auf Braumischungen (von verschiedenen Lieferanten) basierten und wir gern ungeschrotetes Malz auf Vorrat kaufen würden, mit denen wir eigene Mischungen zusammenstellen können. Wir erhoffen uns davon, den Brauprozess und den Einfluss einzelner Zutaten besser verstehen zu können. Zudem haben wir mit dem High-Gravity Verfahren (sofern der letzte Sud gelungen ist) nun auch eine Möglichkeit angewand, mit der wir mit vertretbarem Mehraufwand größere Mengen herstellen können.
Sofern ihr meine, zugegeben etwas ausschweifende, Vorstellung bis hier gelesen habt, freue ich mich stellvertretend für uns fünf auf Kommentare und Anmerkungen, Hinweise, Tipps, Willkommensgrüße und was ihr sonst noch loswerden wollt.
Danke für die Aufmerksamkeit und Prost
Florian
zusammen mit
Malte, Tim, Thomas und Andy
Anbei noch zwei Fotos:
- Unser Erstlingswerk (ein Export)
- und unser Maischekessel mit Rührwerk.
