80L Induktions Brauanlage + Steuerung

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sixider
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80L Induktions Brauanlage + Steuerung

#1

Beitrag von sixider »

Hallo!

Zuerst möchte ich mich hier mal vorstellen.

Ich lese seit ca. einem halben Jahr im alten Forum mit und hab im Juni meinen ersten Einkocher-Sud gemacht. Es waren leckere 20l Weißbier, die aber leider viel zu schnell weg waren :Smile
Mein Name ist Mario ich bin 21 Jahre alt und komme aus Salzburg in Österreich.
Ich bin eigentlich noch Anfänger im Hobbybrauen, das war erst mein 2. Sud.

Da mir die 20L aus dem Einkocher zu wenig wurden, stockte ich meine Brauanlage auf.

Die Maische/Würzepfanne ist ein 100L Edelstahltopf mit eingeschweißtem Edelstahl 1 1/2" Ablaufhahn, das Rührwerk ist als Impellerrührwerk auf einer Ebene ausgeführt und wird von einem 24V LKW Scheibenwischermotor angetrieben. Beheizt wird das Ganze von einer Hendi Induktionskochplatte mit 3,5kW und zum Hopfenkochen kommt noch ein Tauchsieder mit 3,5kW dazu. Die Temperatur überwacht ein One Wire Sensor (DS18B20) in einer 250mm langen Tauchhülse.

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Den Nachguss und das Wasser für die Reinigung heizt ein 50 L Hängespeicher.

Die Brausteuerung erfolgt über die Software "Samba und Bier" und einer RK10-05USBV1 USB Relaiskarte. Diese 2 Komponenten funktionieren ohne Proble miteinander.
Die großen Verbraucher laufen über Schütze, da die Relais der Karte mit nicht mehr als 10A belastet werden dürfen, das Rührwerk wird über einen 24V Traffo versorgt.

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Als Gärfass verwende ich einen 150L Milchtank mit Tauchkühler, dieser wird auch zum Herunterkühlen der heißen Würze verwendet.

Abgefüllt wird in Bügelverschlussflaschen mit dem Abfüllröhrchen, karbonisiert wird mit Speise.
Geplant sind aber CC Keg's, 2 Leitiger Cornelius Durchlaufkühler ist bereits vorhanden, 5 Fässer auch, aber alles Andere fehlt noch (Spundapperat,ect.)


Der größte Fehler an der Brauanlage ist eigentlich der fehlende Läuterbottich.
Ich habe mir für den 100L Topf ein Läuterblech lasern lassen und platzierte is über dem 1 1/2" Ablauf, gleich darüber arbeitet das Rührwerk. Um auch eine Zirkulation im Totraum zu haben, wollte ich die Maische unter dem Läuterblech mit einer Pumpe absaugen und oben in den Topf wieder einlaufen lassen. Das funktionierte aber leider nicht, da die Pumpe zu viel Treber mitgerissen hat, sodass die Pumpe verstopfte. :Ahh Ich hab beim 1. Sud dann immer ein paar Liter in einem Kübel abgelassen und oben wieder hineingeleert, damit nichts anbrennt.
Bis zum nächsten Sud muss aufjedenfall ein Läuterbottich her. :thumbdown



Hier das Rezept für 65L Weißbier:

Stammwürze: 13°P
Bittere: 15 IBU
CO2 Gehalt: 6g/l

Einmaischen bei 56°C
Maltoserast bei 62°C für 30min
Verzuckerungsrast bei 72°C für 30min
Abmaischen bei 78°C


Brauwasser:
Hauptguss 52 L
Nachguss 38 L


Schüttung:
Weizenmalz Hell 50% (6,842 kg)
Münchner Malz II 30% (4,105 kg)
Wiener Malz 20% (2,737 kg)


Hopfen:
VWH Saphir 2,9% Alpha 40% (54 g)
Saphir 2,9% Alpha 60% 70min Kochdauer (81g)

Kochzeit gesammt: 90min


Hefe: Kuchelbauer gestript (8 Bodenabsätze 7 Tage lang vermehrt)



Jetzt lasse ich mal ein par Bilder sprechen :Wink

Brauanlage
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HG erhitzen
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Maischen
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Läutern
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Hopfenkochen (Wallende Kochung war durch den Tauchsieder kein Problem)
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Hopfengabe durch die Hopfenfee :Bigsmile
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Der Whirlpool funktionierte auch sehr gut, den letzten Rest filterte der Sputnikfilter heraus.


Ich hoffe die Bilder funktionieren und sind nicht zu groß.


Heute nach 9 Tagen wurde abgefüllt, 10 L stopfe ich noch 1 Woche lang mit 2g/L Nelson Sauvin und 10 L mit Cascade und dann werden auch diese 20 L noch abgefüllt. Mal sehen was dabei rauskommt :Grübel


Für Kritik und Verbesserungsvorschläge bin ich immer offen, will ja was lernen von euch :Wink



mfg
Mario
Zuletzt geändert von sixider am Mittwoch 6. Juli 2016, 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
guenne-man
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Re: 80L Induktions Brauanlage + Steuerung (1. Sudbericht)

#2

Beitrag von guenne-man »

Hallo Mario,

das sieht doch sehr gut aus ! Würd auch gern auf 100 l gehen, packt die Hendi Platte das Kochen ??
Wo bekommt man denn so ein super Rührwerk her ?

Gruß
günne
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Gär- / Lagertanks (ZKT, ZKG)
Brauanlagen, Zapfanlagen uvm.
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Beerbrouer
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Re: 80L Induktions Brauanlage + Steuerung (1. Sudbericht)

#3

Beitrag von Beerbrouer »

Moin Mario,

Respekt, noch relativ am Beginn der Hobbybrauerlaufbahn, und schon so eine Anlage! Willkommen im Team!

Ein kleiner Tipp: das Rührwerk ist beim Hopfenkochen überflüssig; zumal ich auch viel zu viel Schiss hätte, dass da durch die Dämpfe etwas an den Motor kommen könnte. Aber wie gesagt: ohnehin überflüssig.

Ist dir beim Maischen mit dem Läuterblech darunter nichts angebrannt?

Noch viel Erfolg weiterhin!

Gruß

Gerald
Die Würze des Bieres ist unantastbar!
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purudin
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Re: 80L Induktions Brauanlage + Steuerung (1. Sudbericht)

#4

Beitrag von purudin »

Willkommen bei den Infizierten.
Schöne Anlage. Jetzt brauchst du nur noch einen Läuterbottich und dann
kannst du es nächstes mal entspannter angehen lassen.
sixider
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Re: 80L Induktions Brauanlage + Steuerung (1. Sudbericht)

#5

Beitrag von sixider »

Hallo!

Danke... ich hoffe, das Bier ist auch was geworden...

Nein, es ist erstaunlicherwise nichts angebrannt, vl auch nur, weil ich immer abgelassen habe und wieder eingefüllt.

@guenne-man : Nein, so einfach packt die Hendi Platte das nicht, da muss schon der 3,5kW Tauchsieder nachhelfen. Warscheinlich wärs besser, wenn der Topf isoliert wäre.

Jetzt bin ich beim Überlegen... Als Läuterbottich würde sich eigentlich der Thermoport mit 80 L sehr gut anbieten.... Was sagt ihr? Zu Klein?


Edit: Das Rührwerk hat ein Freund gebaut.


mfg
Mario
_Heiner
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Re: 80L Induktions Brauanlage + Steuerung (1. Sudbericht)

#6

Beitrag von _Heiner »

Hi,

Hammer Anlage für den 2. Sud...Du hat ein gelasertes Blech, also würde ich kucken, einen dazu passenden Topf zu finden. Vielleicht 100l Schengler, Isolierung drum, Hahn dran, gut ist.

Grüße,

_heiner
-- "Ich wahß net, ich hab heit schon de ganze Daag so en vasteckte Dorscht." --
Ernst Elias Niebergall, 1843
sixider
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Re: 80L Induktions Brauanlage + Steuerung (1. Sudbericht)

#7

Beitrag von sixider »

Hallo!

Ich möchte euch heute mal ein Update meiner "Brauerei" zeigen.

Der Brauraum ist inzwischen eine alte Küche, In der nähe der Brauanlage wurden die Wände gefliest, einziges Problem ist der Boden, da kein Gully vorhanden ist. Der Umbau würde sich aber momentan nicht auszahlen.

Das Gestell der Brauanlage wurde aus 30mm Aluprofilen gebaut.
An der obersten Etage findet das Maischen und Hopfenkochen im 100l Edelstahltopf statt. Die alte Hendi Platte wird jetzt von einer 2. unterstützt.
In der mittleren Etage wird geläutert in einen 100l Edelstahltopf mit Bodenablauf und Läuterblech.
Die unterste Etage besteht aus einem 28l GN Behälter mit Bodenablauf, der als Läutergrant dient.

Brausoftware ist mitlerweile von emilio - Vielen Dank nochmal dafür! Funtioniert perfekt!
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Geschrotet wird mitlerweile auch selber mit dem Sommer Maltman. Ich muss sagen, ich bin sehr zufrieden damit und bereue diese Investition nicht.
Die 50kg Malzsäcke lagere ich in 120l Tonnen mit Spannring.
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Damit ich nicht jeden gebrauten Liter Bier in Flaschen abfüllen muss, habe ich auf CC Kegs umgestellt. Um doch auch Flaschenbier zu haben, habe ich einen Gegendruckabfüller gebaut, dieser ist im GDA Sammelthread zu finden.
Zur Spundung im Fass oder zur Zwangskarbonisierung habe ich einen Kolonnenspunder gebaut.
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Manchmal wird der Läuterbottich als Gärfass missbraucht, funktioniert aber auch nicht schlecht.
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mfg
Mario
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Flothe
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Re: 80L Induktions Brauanlage + Steuerung

#8

Beitrag von Flothe »

Ganz kleine Anmerkung:

Kein Alufolie auf saure Würze. Alu ist nicht säurefest und Alu-Ionen stehen zumindest im Verdacht Alzheimer auszulösen. Auch wenn das noch nicht gesichert ist.

LG Florian

Jeder Tag ohne Bier ist ein Gesundheitsrisiko.
- Zitat: Hildegard von Bingen in ihrem Buch über Heilverfahren "Causae et Curae"
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