Sud mit 2 Hefen

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Smerfeus
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Sud mit 2 Hefen

#1

Beitrag von Smerfeus »

Moin zusammen,
eher zufällig habe ich am vergangenen Wochenende einen Sud mit 2 Hefen angesetzt (Rest Wyeast 3068 und Notti).
Eigentlich sollte es nur etwas (Rest-)Hefe sein um Kohlensäure für ein alkoholfreies Bier zu erzeugen, nur habe ich leider vergessen, rechtzeitig abzufüllen und somit lasse ich
es nun doch durchgären... :Mad2 :puzz

Da ich hier nun 2 total unterschiedliche Hefen dran habe, weiss ich ehrlich gesagt gar nicht, was da am Ende rauskommen könnte :)
Hat sich generell schon mal jemand an den Versuch gemacht gewagt, Hefen zu kreuzen?
Wenn ja, wie war das Ergebnis?

Es ist zumindest sehr gut angekommen und ist bereits von 10° auf 4° runter, to be continued :Smile

:Drink
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Tozzi
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Re: Sud mit 2 Hefen

#2

Beitrag von Tozzi »

Ich habe in letzter Zeit öfters mal mehrere Hefen benutzt.
Wird halt eine Überraschung. :P
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Ursus007
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Re: Sud mit 2 Hefen

#3

Beitrag von Ursus007 »

Wenn die Gärung mit Hefe 1 nicht zügig genug ankommt, schmeiß ich in letzter Zeit gern mal eine 2. hinterher. Danach ists meistens nach mind. 12h überweisselt. Ob aber jetzt Hefe 1 ode 2 ihren Dienst tun, kann ich nicht sagen. Aber ein Bier mit Hefe 1 mit gestrippter Gutmann Hefe hat einen deutlichen Gutmann-Charakter gehabt.

Ursus
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Re: Sud mit 2 Hefen

#4

Beitrag von Bierandi »

Hallo Smerfeus,
das mit den zwei Hefen ist denke ich unbedenklich, da sich entweder die dominantere gärkräftigere durchsetzt
oder aber beide Hefen sich mit ihren Eigenschaften ergänzen.
1954 hat Wellhoener sogar ein Schnellgär- und Reifungsverfahren "erfunden" in dem eine Staub- und eine Bruchhefe
kombiniert hat. Mit der Staubhefe sollte eine schnelle Gärung ermöglicht werden und mit der Bruchhefe ein
besseres Sedimentationsverhalten erreicht werden.
Bei der Karlsberg in Homburg wird das Verfahren meines Wissens noch eingesetzt.
Das Verfahren hat aber Schwächen, da bei extremen Schnellgärungen unrunde kratizige Biere entstehen.

Fazit 2 Hefen machen nix :Drink
mcl
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Re: Sud mit 2 Hefen

#5

Beitrag von mcl »

Mal eine Frage, die vielleicht die Profis hier erschrecken wird: Könnte auch eine UG und eine OG mit ähnlichem oberen und unteren Temperaturband zusammen genutzt werden?
Was würde in diesem Fall passieren?

Ich gehe schon mal in Deckung :Greets
Bierandi
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Re: Sud mit 2 Hefen

#6

Beitrag von Bierandi »

Naja, das wird auf jeden Fall mal ein interessanter Versuch.
Dabei spielen 2 Faktoren eine Rolle, die Anstelltemperatur und verwendeten Hefen.
UG ist nicht gleich UG und OG = OG auch nicht.
Es kommt auf die Kombination der Rassen an.
Also eher eine Versuchsreihe als ein Experiment.
Geschmacklich wird es eine Herausforderung sein.
Allerdings glaube ich das sich in dem Versuch die obergärige durchsetzen wird,
da obergärige Hefen relativ schnell ankommen, während die Untergärige noch etwas
schläfrig ist, hat die Obergärige bereits angefangen zu gären.
Nach dem Motto: wer zuerst kommt mahlt zuerst.
Vielleicht gibt es da ja noch andere Meinungen?
Ich neige dazu sortenrein zu gären, da kann man zumindest mit einem vorhersagbaren Ergebnis rechnen.

Grüße
Andreas
mcl
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Re: Sud mit 2 Hefen

#7

Beitrag von mcl »

Ich habe ja in den freien Tagen nach Weihnachten vor, insgesamt 60L Würze mit verschiedenen Hefen zu vergären um ein Gefühl für die Unterschiede zu bekommen.
Wenn Interesse besteht, würde ich aus zwei geeigneten Hefen einen 10L-Test machen.

Bestellt habe ich folgende Hefen (OG Märzen Grundrezept). Leider war die 34/70 ausverkauft, die versuche ich noch zu besorgen

Mangrove Jacks's M76 Bavarian Lager
Danstar Windsor Ale
Mangrove Jack's M15 Windsor Ale
Saflager S23
Danstart Nottingham Ale

VG
Matthias
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aegir
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Re: Sud mit 2 Hefen

#8

Beitrag von aegir »

Bierandi hat geschrieben:Naja, das wird auf jeden Fall mal ein interessanter Versuch.
Dabei spielen 2 Faktoren eine Rolle, die Anstelltemperatur und verwendeten Hefen.
UG ist nicht gleich UG und OG = OG auch nicht.
Es kommt auf die Kombination der Rassen an.
Also eher eine Versuchsreihe als ein Experiment.
Geschmacklich wird es eine Herausforderung sein.
Allerdings glaube ich das sich in dem Versuch die obergärige durchsetzen wird,
da obergärige Hefen relativ schnell ankommen, während die Untergärige noch etwas
schläfrig ist, hat die Obergärige bereits angefangen zu gären.
Nach dem Motto: wer zuerst kommt mahlt zuerst.
Vielleicht gibt es da ja noch andere Meinungen?
Ich neige dazu sortenrein zu gären, da kann man zumindest mit einem vorhersagbaren Ergebnis rechnen.

Grüße
Andreas
Wenn man das kalt vergärt gewinnt die ug Hefe, weil die die niedrigen Temperaturen einfach ab besser kann. Vergärt man warm sind die Grundbedingungen für beide erstmal gleich. Bei gleicher Gärgeschwindigkeit wird wohl auch die ug Hefe geschmacklich dominanter sein, da sie mehr Gärnebenprodukte produziert.

Gruß Hotte
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Ursus007
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Re: Sud mit 2 Hefen

#9

Beitrag von Ursus007 »

Ja, kann mir auch vorstellen, dass die ug-Hefe bei niedrigen, die og-Hefe bei hohen Temp. dominiert. Was dazwischen liegt, ist Spekulation. Klar wird die og-Hefe irgendwann träger bei fallenden Temp., die ug-Hefe beginnt, Fehlaromen zu produzieren, wenns wärmer wird. Das kann sicher in gewissem Masse gewünscht sein. Aber um ein reproduzierbares Ergebnis zu bekommen, müsste man zu viele Variablen beachten: Hefetyp, Anstellmenge, Würzebeschaffenheit, Temp.-Führung, u.v.a.m.

Nette Idee! Machen und berichten, inkl. interessanter Messwerte!

Ursus
Zuletzt geändert von Ursus007 am Freitag 16. Dezember 2016, 08:57, insgesamt 1-mal geändert.
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§11
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Re: Sud mit 2 Hefen

#10

Beitrag von §11 »

Im Grunde ist die Verwendung von mehreren Hefen alt wie der boehmer Wald.

Anders gesagt sind wir erst seit 133 Jahren 1 Monat und 3 Tagen in der Lage mit nur einer Hefe zu brauen. Bis naemlich Emil Christian Hansen die erste Hefezelle isoliert hat und damit die Reinzucht begruendet hat, haben Brauer schon immer einen Hefecocktail verwendet :P

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Re: Sud mit 2 Hefen

#11

Beitrag von Bierandi »

Nur zur Erläuterung. Bei der Annahme der Dominanz der og bin ich von den Möglichkeiten der Hobbybrauer ausgegangen, die so sie nicht mit einem Eiskühler ausgestattet sind, kaum Temperaturen unter 20°mit vertretbarem Aufwand erreichen können. Daher sah ich die og im Vorteil, da sie schneller ankommt.
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