selber Malz herstellen

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Heiko76
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selber Malz herstellen

#1

Beitrag von Heiko76 »

Hallo,

Da wir hier auf dem Hof auch u.a. Weizen,Gerste und Roggen haben habe ich mich mal die ersten Schritte ran gewagt an eigenen Malz draus machen!

Es gab da ja auch schon paar Thread´s drüber aber so paar fragen sind immer noch offen.

Ich frage mich z.b. wieviel aufwand nimmt man in kauf für welche menge,
d.h. wenn man z.b. 8std arbeit hat und Ofenenergie um 5 kg malz zu machen
womit man denn 5x 1€ , also 5€ gespart hat ?? :Grübel

Ich habe ja auch schon anteilig (46%) mit Rohweizen gebraut neben Pilsnermalz und das ging auch.
Was mich aber interessiert und warum ich diesen Thread eröffne ist,
was es noch für andere möglichkeiten vielleicht gibt zwischen Rohgetreide und Mälzen.
z.b. habe ich gelesen , wenn man das malz denn fertig hat soll es erstmal 6Wochen lagern bis man es verwendet.
Stimmt das?

Wie sieht es denn aus mit gekeimten Getreide? Was kommt dabei raus wenn man mit Gekeimten getreide braut?
Also 5Tage keimen lasen und dann brauen, evtl. als halbe Schüttung und andere hälfte Malz.
Was würde das bringen?
Oder halt das gekeimte getreide noch 5std. in den Ofen bei 50°C und dann brauen mit keimlinge?

Wie würden ein Sprossenturm :
http://www.getreidemuehlen.de/Keimgerae ... AmNK8P8HAQ

und ein Dörrautomat:
https://www.hitmeister.de/product/31052 ... AvQY8P8HAQ

die Arbeit erleichtern und würde es einen sinn machen?

Ich hoffe ihr versteht meine frage !? :Grübel

Kurzum : Was gibt es noch zwischen Rohgetreide und dem aufwendigen Mälzen, wo mal letzdemendes nur höchstens 0,75€ spart pro KG ??

Gruss Heiko :Drink
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Bierwisch
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Re: selber Malz herstellen

#2

Beitrag von Bierwisch »

Hallo Heiko,

wenn man Malz selber herstellen will, um was zu sparen, dann ist es bestimmt besser, das fertige Bier zu kaufen - da spart man am meisten. :Bigsmile


Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
luppolo
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Re: selber Malz herstellen

#3

Beitrag von luppolo »

Hallo Heiko,
mit dem Dörrautomat sehe ich es schwierig, ich habe mal schon versucht: es hat platz nur für etwas 1 Kg Grünmalz und das Abtrocknen dauert zu lange. Wenn du zu hause vermälzen willst, probier mal mit dem wäschetrockner, letze woche wurde dafür ein thread geöffnet.
grüsse
Giovanni
Heiko76
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Re: selber Malz herstellen

#4

Beitrag von Heiko76 »

Hallo Giovanni,

Danke für deinen Tipp.
Wäschetrockner haben wir leider nicht, daher müsste ich erst einen kaufen!
Mir gings auch ums 6Wochen lagern.
Und in welchen stadium man noch Bier drauss machen könnte, zwischen Rohgetreide und Malz?

Gruss Heiko
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Bergbock
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Re: selber Malz herstellen

#5

Beitrag von Bergbock »

Ich habe schon ein paar mal selbst gemälzt (Gerste, Weizen, Hafer, Einkorn, Kamut & Dinkel).
Die entscheidende Frage hast Du ja selbst schon gestellt, nämlich wie viel Aufwand ist es einem effektiv wert? Ich habe es aus Spass an der Freud und Neugier gemacht, lohnen tut es sich definitiv nicht.
Will man es im grösseren Massstab betreiben, braucht man viel Platz und Gerätschaften zum Darren. Der normalerweise zur Verfügung stehende Backofen hat keine ausreichende Kapazität.

Wenn man sich dann noch anschaut, wie wenig Malz kostet und welch ausgezeichnete Qualität man bekommt.... :Grübel

Daher, wurde ja auch schon erwähnt hier, wenn Du eigenes Getreide hast und verwenden willst, warum dann nicht als Rohfrucht?!

Frank
Heiko76
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Re: selber Malz herstellen

#6

Beitrag von Heiko76 »

Bergbock hat geschrieben: Daher, wurde ja auch schon erwähnt hier, wenn Du eigenes Getreide hast und verwenden willst, warum dann nicht als Rohfrucht?!

Frank
Ja, genau. Das habe ich erwähnt! :Smile

Aber wieviel Rohfrucht darf man nehmen in der schüttung? 50,75,100% ??

Und meine frage ist ja auch was passieren würde wenn man statt Rohfrucht 5Tage gekeimte Getreide nehmen würde?

Oder 5Tage gekeimt und 5std. bei 50°C im Ofen bißchen trocknen und dann sofort damit brauen!?

Gruss Heiko
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Re: selber Malz herstellen

#7

Beitrag von Braueule89 »

gutes Thema, meiner Freundin ihr Paps baut auch selber Getreide an (Gerste) , würde mich auch interessieren wie ich davon etwas mit in ein Rezept einbauen könnte, um ein Bier aus "eigenem" Getreide zu brauen. Vllt hat ja jemand Erfahrungen damit?!
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Alt-Phex
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Re: selber Malz herstellen

#8

Beitrag von Alt-Phex »

Heiko76 hat geschrieben:[
Aber wieviel Rohfrucht darf man nehmen in der schüttung? 50,75,100% ??
Rohfrucht hat keine Enzyme, daher brauchst du enzymstarkes Malz in der Schüttung
um die Stärke überhaupt zu verzuckern. 50% dürfte das Maximum darstellen, könnte
aber auch schon Probleme beim maischen geben. Mit 25% hatte ich bislang keinerlei
Schwierigkeiten.

Die fehlenden Enzyme und der hohe Eiweißgehalt erfordern auch ein entsprechendes
Maischprogramm. Kombirast kann zwar auch funktionieren, halte ich da aber nicht
für geeignet. Eine Eiweißrast von 15-20min, je nach Rohfruchtanteil, sollte sein.
Den Amylasen ihre optimalen Rasttemperaturen zu gönnen dürfte auch von Vorteil
sein. Die Jodprobe ist beim brauen mit unvermälztem Getreide absolute Pflicht.

Roggen ist da noch ein ganz anderes Thema, Stichwort Gummirast.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Kobi
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Re: selber Malz herstellen

#9

Beitrag von Kobi »

Alt-Phex hat geschrieben:
Heiko76 hat geschrieben:[
Aber wieviel Rohfrucht darf man nehmen in der schüttung? 50,75,100% ??
Rohfrucht hat keine Enzyme, daher brauchst du enzymstarkes Malz in der Schüttung
um die Stärke überhaupt zu verzuckern. 50% dürfte das Maximum darstellen, könnte
aber auch schon Probleme beim maischen geben. Mit 25% hatte ich bislang keinerlei
Schwierigkeiten.

Die fehlenden Enzyme und der hohe Eiweißgehalt erfordern auch ein entsprechendes
Maischprogramm. Kombirast kann zwar auch funktionieren, halte ich da aber nicht
für geeignet. Eine Eiweißrast von 15-20min, je nach Rohfruchtanteil, sollte sein.
Den Amylasen ihre optimalen Rasttemperaturen zu gönnen dürfte auch von Vorteil
sein. Die Jodprobe ist beim brauen mit unvermälztem Getreide absolute Pflicht.

Roggen ist da noch ein ganz anderes Thema, Stichwort Gummirast.
Stimmt, bei unserem Wit hatten wir 46 % Weizen und Haferflocken. Das war mit Pilsner Malz überhaupt kein Problem, Eiweißrast und 63° und 72 °, je 45 min als Maischprogramm. keine Rohfruchtvorbehandlung. Am Ende der Verzuckerungsrast hatten wir noch eine leichte Jodreaktion und daher 10 min verlängert.
Viele Grüße
Andreas
Das Leben ist zu kurz, um schlechtes Bier zu trinken! :Drink

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Re: selber Malz herstellen

#10

Beitrag von Heiko76 »

Alt-Phex hat geschrieben: Rohfrucht hat keine Enzyme, daher brauchst du enzymstarkes Malz in der Schüttung
um die Stärke überhaupt zu verzuckern. 50% dürfte das Maximum darstellen, könnte
aber auch schon Probleme beim maischen geben. Mit 25% hatte ich bislang keinerlei
Schwierigkeiten.
Hey, ja danke.
Aber wie ist es zb. wenn man den Weizen 5Tage Keimen läst und dann damit braut?

Gruss Heiko
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Re: selber Malz herstellen

#11

Beitrag von SingleUser »

Aus (wissenschaftlichem / handwerklichen) Interesse ist es sicherlich interssant, es mal selbst zu machen.

Rechnen tut es sich in meinen Augen defintiv nicht. 1 KG Malz kannst Du für 60-70 Cent bekommen. Es sind die kalkulatorischen Kosten für die Arbeitszeit, die Du bei den paar KG niemals bezahlst bekommst
-> hmm, ....na ja, OK....also so aus Hobbysicht ist es doch ....irgendwie perfekt.....weil Übersetzung ja sinngemäß = "maximaler Aufwand, minimaler Ertrag...."

´Hast Du echt soviel Zeit ?
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Bergbock
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Re: selber Malz herstellen

#12

Beitrag von Bergbock »

Heiko76 hat geschrieben:
Bergbock hat geschrieben: Daher, wurde ja auch schon erwähnt hier, wenn Du eigenes Getreide hast und verwenden willst, warum dann nicht als Rohfrucht?!

Frank
Ja, genau. Das habe ich erwähnt! :Smile

Aber wieviel Rohfrucht darf man nehmen in der schüttung? 50,75,100% ??

Und meine frage ist ja auch was passieren würde wenn man statt Rohfrucht 5Tage gekeimte Getreide nehmen würde?

Oder 5Tage gekeimt und 5std. bei 50°C im Ofen bißchen trocknen und dann sofort damit brauen!?

Gruss Heiko
Wurzeln und Keimling würde ich nicht im Sud haben wollen. Wenn Du den Gemüse-/Gurkengeruch beim Keimen ins Bier nehmen willst...lieber nicht.
Bis 30% Rohfruchtanteil ist eigentlich kein Problem, bei enzymstarken Basismalzen evtl. mehr. Ansonsten helfen externe Enzyme weiter. Habe damit auch schon aus 100% Rohfrucht gebraut.

Frank
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Yeffie
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Re: selber Malz herstellen

#13

Beitrag von Yeffie »

Jo! Hier ein wenig Werbung für meinen Mälz-Bericht. Es hat Spass gemacht.

Ja, beim Früchtetrockner kriegt man nur ca. 1 kg drauf. Man könnte es in Etapen oder an der Sonne trocknen.

Ja, vom Verbrauen des Grünmalzes (gekeimte, ungetrocknete Gerste) würde ich auch wegen des Gurkengeschmacks abraten. Ein Versuch währe es aber allemal wert.

Ja, das Malz sollte man nach dem Darren mindestens 6 Wochen lagern, damit sich die Enzyme erholen können.

Mein Traum vom eigenen Bier ist jedenfalls noch nicht versenkt (lechz: Hopfen und Gerste aus eigenem Garten, dazu eine reingezüchtete eigene Hefekultur aus 'ner Frucht vom Garten isoliert..; ay-ay-ay!)

Viel Spass!
Heiko76
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Re: selber Malz herstellen

#14

Beitrag von Heiko76 »

Yeffie hat geschrieben:
Ja, vom Verbrauen des Grünmalzes (gekeimte, ungetrocknete Gerste) würde ich auch wegen des Gurkengeschmacks abraten. Ein Versuch währe es aber allemal wert.

Ja, das Malz sollte man nach dem Darren mindestens 6 Wochen lagern, damit sich die Enzyme erholen können.

Mein Traum vom eigenen Bier ist jedenfalls noch nicht versenkt (lechz: Hopfen und Gerste aus eigenem Garten, dazu eine reingezüchtete eigene Hefekultur aus 'ner Frucht vom Garten isoliert..; ay-ay-ay!)

Viel Spass!
Danke für die antwort und netter Bericht.
Ich glaube ich lasse nächste Woche wenn ich mein Mundschenk habe mal eine Runde gekeimten Weizen laufen....... die Hühner werden sich evtl. freuen, oder Ich . :thumbsup

Muss ja garnicht komplett ungetrocknet sein, aber ich hate gestern 5std bei 50°C das gekeimte getreide im Ofen und es hat so 50% von sein Gewicht verloren.
Ist aber noch klam und so wird es sich irgendwann schimmeln. Bis hierhin ging es ja aber weiter trocknen u.s.w. habe ich nicht soviel lust.

Komm doch nach Schwerin, hier gibs getreide und Wildhopfen! :Bigsmile

Gruss Heiko
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Re: selber Malz herstellen

#15

Beitrag von Borni94 »

Wo kommen denn die 6 Wochen Ruhe nach dem Mälzen her? Das habe ich noch nie gehört und kann ich mir wirklich schwer vorstellen. Dafür haben die Mälzerein doch gar keine Kapazität.
Oder meint ihr die 6 Wochen Keimruhe nach der Ernte?
Der gute Mensch, so glaubt es mir, der redet nicht und trinkt sein Bier
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flying
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Re: selber Malz herstellen

#16

Beitrag von flying »

Nennt sich Enzymstarre. Frisches Darrmalz ist zu trocken. Es braucht eine Weile eh es aus der Umgebungsluft wieder Feuchtigkeit aufnimmt. Profibrauereien nutzen auch die Nassschrotung. Hobbybrauer können konditionieren.
Held im Schaumgelock

"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Re: selber Malz herstellen

#17

Beitrag von Heiko76 »

Hallo,

Ich habe Gestern meinen Mundschenk bekommen und musste Ihn um 21Uhr unbedingt noch ausprobieren! :Bigsmile

Deswegen habe ich mal mein gekeimtes und im Ofen 5Std bei 50°C getrocknetes Getreide gemaischt.

Allerdings waren es
1880g Schüttung und
20l Wasser also ein
Verhältnis von 1:10,6 bei HG.
Und es ergab einen Brix von 3,5° .

Was bedeutet das Ergebnis jetzt?? :Grübel


Gruss Heiko
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Flothe
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Re: selber Malz herstellen

#18

Beitrag von Flothe »

Heiko76 hat geschrieben:Hallo,

Ich habe Gestern meinen Mundschenk bekommen und musste Ihn um 21Uhr unbedingt noch ausprobieren! :Bigsmile

Deswegen habe ich mal mein gekeimtes und im Ofen 5Std bei 50°C getrocknetes Getreide gemaischt.

Allerdings waren es
1880g Schüttung und
20l Wasser also ein
Verhältnis von 1:10,6 bei HG.
Und es ergab einen Brix von 3,5° .

Was bedeutet das Ergebnis jetzt?? :Grübel


Gruss Heiko
Das Ergebnis bedeutet, dass du ein viel zu hohes Schüttungs zu Hauptguss Verhältnis gewählt hast. Wie viel Volumen hast du denn letztlich rausbekommen? Ist der Sud denn Iodnormal geworden? Was da rausgekommen ist, ist ja nicht viel mehr als Glattwasser.
Eigentlich kannst du aus diesem Test nur wenig mitnehmen, denn bei so einer hohen Verdünnung arbeiten die Enzyme auch viel langsamer als normal.

LG Florian

Jeder Tag ohne Bier ist ein Gesundheitsrisiko.
- Zitat: Hildegard von Bingen in ihrem Buch über Heilverfahren "Causae et Curae"
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Re: selber Malz herstellen

#19

Beitrag von Heiko76 »

Flothe hat geschrieben: Das Ergebnis bedeutet, dass du ein viel zu hohes Schüttungs zu Hauptguss Verhältnis gewählt hast. Wie viel Volumen hast du denn letztlich rausbekommen? Ist der Sud denn Iodnormal geworden? Was da rausgekommen ist, ist ja nicht viel mehr als Glattwasser.
Eigentlich kannst du aus diesem Test nur wenig mitnehmen, denn bei so einer hohen Verdünnung arbeiten die Enzyme auch viel langsamer als normal.
Hallo,

Was meinst du mit Volumen??

Naja, weniger als 20l kann ich kaum rein machen in den Mundschenk, müsste halt die Schüttung erhöhen, aber hatte ja nur die 1,9 kg zur verfügung!

Frage ist ja macht es sinn Weizen 5Tage keimen zu lassen und 5std. bei 50°C trocknen und sofort damit brauen??? :Grübel

Halt als alternative zwischen Rohweizen und Weizenmalz.

Gruss Heiko

P.S.: Der Sud hat übriegens nicht unbedingt schlecht geschmeckt, also nicht Gurkig oder so! :Grübel
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Sura
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Re: selber Malz herstellen

#20

Beitrag von Sura »

Was Florian sagen will, ist das dein Experiment schon mit dem Einmaischverhältnis um eine Aussage betrogen wurde. Bei einem Verhältnis von 1:11 müssen die Enzyme die Stärkeketten suchen. Sie haben ja keinen Antrieb, sind also darauf angewiesen zufällig aneinander zu stoßen. Nicht umsonst gibt es optimales Maischverhältnis so um die 1:3 bis 1:4.

Dein Test ist also in keinster Weise aussagekräftig. Davon abgesehen weiss niemand wie du schrotest und wie dein Aussschlag mit "normalem" Malz wäre, etc.

Gruß,
Kai
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(Karl Valentin)
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Flothe
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Re: selber Malz herstellen

#21

Beitrag von Flothe »

Sura hat geschrieben:Was Florian sagen will, ist das dein Experiment schon mit dem Einmaischverhältnis um eine Aussage betrogen wurde.
So ist es! Grundsätzlich gilt für ein Experiment, dessen Aussage valide sein soll, dass nur eine Variable geändert werden darf, während alle anderen Faktoren gleich bleiben. Wenn du also verlässlich testen willst, ob das selbst gemälzte Getreide einsetzbar ist, dann muss der Sud ansonsten so gestaltet werden, wie vorherige Sude, die funktioniert haben.

Du wolltest halt gleichzeit auch den Mundschenk testen. Entsprechend waren zwei Variablen des Experiments unbekannt. Hinzu kommen grobe Verfahrensfehler wie das Einmaischen im Verhältnis 1:11. Damit hast du ja prinzipiell noch nicht mal rausgefunden, ob der Mundschenk richtig funktioniert. Kann ja sein, dass er bei dickeren/normalen Maischen die Funktion verweigert.

Also wenn man rausfinden will, ob selber Mälzen oder ein neues Gerät funktionieren, dann testet man das in zwei separaten, ansonsten stabilen und etablierten Versuchsaufbauten.

LG Florian

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