Eine Woche alte Erntehefe

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Butterbrot
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Eine Woche alte Erntehefe

#1

Beitrag von Butterbrot »

Hallo allerseits,

Entschuldigt bitte, dass ich hier die so oft gestellte Frage "Reicht die Hefe für meinen Sud?" stelle, aber ich kann bei fast allen Parametern in den Berechnungstools nur raten und wäre deshalb sehr dankbar für Hilfe! Falls jemand dann auch noch Hinweise geben könnte, wie ich das das nächste Mal selbst abschätzen oder mir eine Literaturempfehlung geben könnte, wäre das absolut super :thumbsup

Vorweg: Heute möchte ich 20 Liter Münchner Hell mit ca. 12-12,5°P brauen, Gärung bei 7° Umgebungstemperatur (kann auch nicht erhöht werden).

Die Hefe:
Ich habe genau vor einer Woche mein letztes Bier, ein Münchner Dunkel mit 12,9°P, abgefüllt und die Hefe (Wyeast 2308 Munich Lager; das war ihr erster Sud) geerntet. Die Hefe (und sonstiger Schmodder) war sehr fest am Boden sedimentiert, Aufschwenken mit Wasser allein hat nicht genügt und ich musste mit einem Schaumlöffel nachhelfen, um kleinere Brocken in Suspension zu bringen (erste Zwischenfrage: Sind diese festen Brocken Hefe oder nur Trub, den ich besser drin gelassen hätte?). Laut Anleitung hätten sich beim Absetzen dann verschiedenfarbige Schichten bilden sollen, das war leider nicht der Fall. Ich habe dann lediglich den festeren Bodensatz, der sich unten gebildet hat, verworfen. Die Hefe hat zwischenzeitlich bei 5° Winterschlaf gehalten.

Gestern habe ich mich daran gemacht, die Hefe wieder zu aktivieren, um zu sehen, ob sie noch fit ist. Dazu habe ich die Hefe erstmal langsam auf Zimmertemperatur kommen lassen. Habe 500ml Würze von eben jenem Münchner Dunkel mit ca. 400ml Wasser verdünnt und 10-15 Minuten lang gekocht, dann abgekühlt auf ca. 20° und mit der Hefe angestellt. Dabei mehrmals geschwenkt, um die Brühe zumindest ein bisschen zu belüften.
Als ich 6 Stunden später nach Hause kam hatte sich schon Schaum gebildet.
6h nach Anstellen
6h nach Anstellen
Im Laufe des Abends habe ich immer wieder kräftig geschwenkt, wobei immer CO2 frei wurde und Schaum aufstieg. Heute Morgen ging das Futter dann zur Neige und die Hefe (+ X) setzte sich unten ab.
Heute morgen
Heute morgen
Geplant war nun, nach dem Läutern ca. 1,5l Würze aufzufangen, separat für 30 Minuten zu kochen und abzukühlen und dann damit die Hefe weiter hochzupäppeln. Da ich keine Möglichkeit zur aktiven Kühlung habe, wäre das ein guter zeitlicher Vorsprung bis zum schließlichen Anstellen der Würze. Bleibt nur die Frage: Reicht die Hefemenge, die ich habe?
Fingerbreit Hefe
Fingerbreit Hefe
Habe nachgemessen und komme schätzungsweise auf 127ml Sediment, wobei ich den Anteil von Trub nicht so ganz einschätzen kann. Nach http://www.mrmalty.com/calc/calc.html sollte ich damit etwa in Schlagdistanz sein, wenn ich von einer "viability" von 75% ausgehe und 20% "non-yeast".

Vielen Dank für eure Hilfe!
Daniel
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marsabba
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Re: Eine Woche alte Erntehefe

#2

Beitrag von marsabba »

Hallo,
ich frag mich nur wo die ganze Hefe des Vorgängersudes geblieben ist ? Da kann man doch normalerweise mehr als genug Ernten um den nächsten Sud direkt anzustellen ?
Das Schichtweise absetzen hab ich bei mir noch nie gesehen, normalerweise ist das eine homogene Mischung aus Hefe und Trub.

Deine 120ml Sediment könnten grade noch so ausreichen zum direktanstellen, das doppelte wäre aber besser. Bei 7 Grad auch gerne das dreifache.
Dieser 12-Stunden-Schnellstarter ist sicherlich nicht verkehrt, ich zweifle aber das du damit die Hefemenge noch dramatisch erhöhen kannst. Dafür ist einfach die Zeit zu kurz und der Starter auch zu klein.

Gruß
Martin
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Alt-Phex
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Re: Eine Woche alte Erntehefe

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Das nächste mal erntest du das komplette Sediment. Hier hast du zu viel verschenkt.
Von einem 50l Sud nehme ich etwa ein drittel zum anstellen des nächsten, das passt
eigentlich immer sehr gut.
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