Das Thema „Brauen mit befruchtetem Hopfen“ ist eines, welches bei manchen Kollegen öfters auftaucht und über das es verschiedene Meinungen gibt. Bei mir beispielsweise sind so viele Wildhopfenmännchen, daß mein Hopfen immer befruchtet ist. Im folgenden würde ich gerne einige Thesen auflisten, was dann dabei zu beachten ist. Ich bitte Euch um Ergänzung, bzw. um Verbesserungen.
- In England wurde/wird seit Jahrhunderten „traditionell“ mit BH gebraut. Auch andernorts wurde bis zum bekantwerden von Forschungsergebnissen immer mit BH gebraut.
- Bei BH sinkt die Bittere im Vergleich zu unbefruchtetem Hopfen. Deshalb ist eine Errechnung der Bittere über die üblichen Berechnungsformeln dann nicht mehr exakt möglich.
- In Brauerforen wird als grobe Schätzung um auf eine Bittere wie bei unbefruchtetem Bopfen zu kommen, eine Menge um das sechsfache empfohlen.
- Die Samen des BH enthalten u.a. Fette. Deshalb wird vor einer mangelnden Schaumstabilität gewarnt. Einige Brauer berichten davon, daß überhaupt kein Schaum mehr vorhanden war.
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Brauen mit befruchtetem Hopfen
- Maex
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Brauen mit befruchtetem Hopfen
Zuletzt geändert von Maex am Dienstag 20. Juni 2017, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Brauen mit befruchtetem Hopfen
Ein Input aus einer aktuellen Diskussion:
Befruchteter Hopfen enthält möglicherweise Enzyme, die Maltodextrine abbauen.
Befruchteter Hopfen enthält möglicherweise Enzyme, die Maltodextrine abbauen.
Re: Brauen mit befruchtetem Hopfen
Das verwechselst Du mit dem Verhältnis von Frischhopfen und getrocknetem; das ergibt sich einfach aus dem Wassergehalt.In Brauerforen wird als grobe Schätzung um auf eine Bittere wie bei unbefruchtetem Bopfen zu kommen, eine Menge um das sechsfache empfohlen.
Verlässliche Angaben dazu, wieviel weniger Bitterstoffe befruchteter Hopfen hat, kenne ich nicht. Ich rechne beim befruchteten Hopfen aus meinem Garten immer mit dem halben Alphasäuregehalt gegenüber dem vorjährigen Jahresmittelwert der Sorte.
Gruß vom Berliner
- Maex
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Re: Brauen mit befruchtetem Hopfen
Danke für die Aufklärung.
Wie sieht bei Dir der Schaum des Bieres aus, wenn Du mit befruchtetem Hopfen braust?
Wie sieht bei Dir der Schaum des Bieres aus, wenn Du mit befruchtetem Hopfen braust?
Re: Brauen mit befruchtetem Hopfen
...nichts genaues weiß man nicht...
Ich denke, daß mein Hopfen ebenfalls befruchtet wird - es gibt zuviel Zierhopfen in der Nachbarschaft. Trotzdem bin ich mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Schaumprobleme hatte ich bisher noch nie.
Vermutlich liegt es auch daran, daß der Hopfen noch vor der vollständigen Ausbildung der Samen geerntet wird und somit die Inhaltsstoffe der Samen zu vernachlässigen sind.
Gruß,
Bierwisch
Ich denke, daß mein Hopfen ebenfalls befruchtet wird - es gibt zuviel Zierhopfen in der Nachbarschaft. Trotzdem bin ich mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Schaumprobleme hatte ich bisher noch nie.
Vermutlich liegt es auch daran, daß der Hopfen noch vor der vollständigen Ausbildung der Samen geerntet wird und somit die Inhaltsstoffe der Samen zu vernachlässigen sind.
Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
Re: Brauen mit befruchtetem Hopfen
Schaum war bisher immer ohne Probleme, selbst bei Verwendung als Frischhopfen (jedes Jahr wird Anfang September parallel zur Ernte gebraut - direkt von der Ranke in den Kessel - frischer geht's nicht ;-)
Gruß vom Berliner
- Shortbreaker
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Re: Brauen mit befruchtetem Hopfen
Altes Thema, aber da es genau auf meine Frage passt, denke ich, dass es besser ist es hier weiter zu führen als ein weiteren Thread zu eröffnen.
Habt ihr mittlerweise Wege zur Berechnung/Schätzung der Bittere unter Verwendung von selbst angebautem, möglichrweise befruchtetem Hopfen gefunden? Ich habe vor kurzem meinen ersten Hopfen gepflanzt und mache mir natürlich jetzt Gedanken, wie ich ihn dann weiterverarbeiten kann. Mit Pellets bittern und dann mit Dolden bei Kochende ist irgendwo klar, aber ein 100%-iges Grünhopfenbier hätte halt auch einen gewissen Charme. Sollte es dann irgendwo zwischen 20 und 40IBU liegen, wäre es für mich schon ausreichend genau...
Praktiziert hier jemand so etwas in der Art bereits? Ich würde mich sehr über eure Erfahrungsberichte freuen.
Beste Grüße
Tobias
Habt ihr mittlerweise Wege zur Berechnung/Schätzung der Bittere unter Verwendung von selbst angebautem, möglichrweise befruchtetem Hopfen gefunden? Ich habe vor kurzem meinen ersten Hopfen gepflanzt und mache mir natürlich jetzt Gedanken, wie ich ihn dann weiterverarbeiten kann. Mit Pellets bittern und dann mit Dolden bei Kochende ist irgendwo klar, aber ein 100%-iges Grünhopfenbier hätte halt auch einen gewissen Charme. Sollte es dann irgendwo zwischen 20 und 40IBU liegen, wäre es für mich schon ausreichend genau...
Praktiziert hier jemand so etwas in der Art bereits? Ich würde mich sehr über eure Erfahrungsberichte freuen.
Beste Grüße
Tobias
Mundschenk XXL + Kloßtopf auf Kochplatte für Dekoktion;
Überzeugter Fermzilla Allrounder 60l - Nutzer;
wohl schlechtester Hopfenbauer aller Zeiten (bisher) :-)
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wohl schlechtester Hopfenbauer aller Zeiten (bisher) :-)