Wasseraufbereitung

trlg.michl
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Wasseraufbereitung

#1

Beitrag von trlg.michl »

Hallo Braugemeinde,

momentan beschäftige ich mich mit dem Thema Brauwasser.
Ich habe bereits viel hier im Forum und auch im Braumagazin über dieses Thema gelesen.
Leider konnte ich das ganze noch nicht verinnerlichen. :Mad2



Bei MMuM habe ich die Werte eingegeben und komme auf eine recht hohe Restkalkalität.

Parameter vom Wasserversorger
HCO3--Kon­zentration: 5.63 mmol/l
Kalzium: 103 mg/l
Magnesium: 16 mg/l
Sulfat: 40.1 mg/l
Chlorid: 31.8 mg/l
Natrium: 15.2 mg/l

Restalkalität:
4 mmol/l (=11.1°dH)

Für Hydrogencarbonat habe ich folgende Formel gefunden:
HCO3 mg/l = SK4,3 * 61,017
HCO3 mg/l = 5.63 * 61,017 = 343,52 mg/l


Am Wochenende würde ich gerne das Altdeutsche Helle von MMuM brauen. Gebe ich diese Mischung bei der Wasseraufbereitung ein komme ich auf einen pH-Wert von 5.9.

Mir fällt bei meinen Wasserwerten keiner auf der über die im Braumagazin angegebenen Werte geht.
Ich weis die Restkalkalität und der pH-Wert ist zu hoch aber wie soll ich das Wasser aufbereiten?
Was haltet ihr allg. von meinem Brauwasser?


Vielen Dank schon im Voraus.
Gruß Michl
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Sura
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Re: Wasseraufbereitung

#2

Beitrag von Sura »

So schlecht ist das jetzt nicht. Zum Aufbereiten mit Salzen ist es allerdings ein wenig zu hoch beim Kalzium. Mit Milchsäure/Sauermalz kannst du das eigentlich ganz brauchbar gestalten.

Alles weitere:
Ich bin ein Freund des Verschneidens mit Osmose- oder destilliertem Wasser. (ca. 20% Hahnwasser.) Nachfolgend salze ich auf und/oder gebe Sauermalz. Da führen aber viele Wege nach Rom. Meine Methode hat den Vorteil, das mir die Unterschiede des Wassers herzlich egal sein können, da es allgemein nur noch wenig Anteil hat. 100% würde ich persönlich nicht (mehr) machen, da im Wasser auch andere Nährstoffe für die Hefe vorhanden sind. Meine Gärungen sind konstanter wenn ich verschneide.
Aber es führen viel Wege zum Brauwasser... da muss jeder selbst seine Methode finden.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
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schliene
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Re: Wasseraufbereitung

#3

Beitrag von schliene »

Es gibt hier im Forum eine gute Exceldatei, mit der kannst du die Aufbereitung u.A. berechnen:
viewtopic.php?t=14268
daleipi
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Re: Wasseraufbereitung

#4

Beitrag von daleipi »

Sura hat geschrieben: Dienstag 3. Oktober 2017, 19:24 ---Aber es führen viel Wege zum Brauwasser... da muss jeder selbst seine Methode finden.
ja klar. was mir nach lesen aller möglichen Beiträge nicht ganz klar ist ist folgendes:

angenommen ich nehm 80% wasser aus Osmoseumkehr und 20% Leitungswasser (welches hier eine RA von 12°dH hat...)

wie 'messe' ich jetzt dieses Wasser bzw. wie weiß ich was immer noch zu viel drin ist oder was fehlt?

falls ich das weiß; gibt es irgendwo Tabellen wo ich nachlesen kann: soundsoviel Salz (oder was auch immer) muß noch rein damit ich auf einen optimalen Wert komme.....?

ich les da jetzt seit Tagen rum aber so RICHTIG steig ich bei der Aufsalzung nicht durch.

LG
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Tozzi
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Re: Wasseraufbereitung

#5

Beitrag von Tozzi »

Ich wiederhole mal mein Mantra:
Bru'nWater ftw.
Oder EZ Water Calculator.
Einarbeitung dauert ein Weilchen, aber dann passt das, auch unter Berücksichtigung der Schüttung.
Bru'n Water verlangt zunächst mal ein paar Stunden, um sich zurechtzufinden, danach spielt man nur noch mit den Zahlen und das Brauwasser ist innerhalb von 20 Minuten berechnet. Mein Wasser ist nicht ganz unkompliziert, das pH Meter brauche ich aber eigentlich nicht mehr, denn die Berechnung stimmt bei mir immer.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Wasseraufbereitung

#6

Beitrag von daleipi »

hmmm,

bei Bru'nWater KÖNNTE ich sogar 100% RO-Water eingeben....

bis zum SpargeWater kann ich's inzwischen auch mit dem Taschenrechner berechnen. mit der Schüttung wird es aber erst interessant ;-)
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Re: Wasseraufbereitung

#7

Beitrag von Tozzi »

Ja, klar. Und für eine "handvoll Dollar" Spende gibt's die Pro-Version, die ist noch einfacher zu handhaben.
Ein paar Felder mehr zum Einstellen, aber vor allem viel mehr farbliche Markierungen, detailliertere Beschreibungen usw...
Und nein, ich bekomme keine Provision; auch wenn ich nicht müde werde, dieses Tool zu empfehlen.
Bei mir trifft das bisher zu 100% spot-on. Egal ob RO oder Keule (technische Säuren).
Für mich das Victorinox unter den Wasser Rechnern.

Nachguss ist auch nicht so entscheidend.
Da reicht es normalerweise, irgendwie unter pH 5,8 zu kommen, unter Beibehaltung des angepeilten Ionen Profils. Geht problemlos mit Milchsäure.
Aber beim Maische pH sind die Berechnungen halt doch komplexer als dass man (ich) das mit dem Taschenrechner machen will...
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Stephan
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M0ps
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Re: Wasseraufbereitung

#8

Beitrag von M0ps »

Sorry wenn ich kurz den Threat kapere, aber es passt grade ganz gut:
@Tozzi: Ich plane grade mein erstes IPA und beschäftige mich deshalb nun auch erstmals mit der Wasseraufbereitung. Habe mir dazu auch die kostenlose Version von Bru'nWater runtergeladen. Ist soweit auch alles Tutti mit der Eingabe etc., aber eine Frage zur Milchsäuredosierung beschäftigt mich: Bei MMUM wird die Milchsäure ja so dosiert, dass die gewünschte Restalkalität des aufbereiteten Wassers erhalten wird. Bei dem Excel Sheet habe ich jetzt so dosiert, dass der pH-Wert passt - kann ich dann die errechnete Restalkalität ignorieren? Im Artikel vom Braumagazin sind die Werte z.b immer in °Dh angegeben, sodass man ständig umrechnen müsste um zu kontrollieren, ob es nu im gewünschten Bereich liegt.
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Re: Wasseraufbereitung

#9

Beitrag von Tozzi »

Letztlich willst Du im Normalfall den Maische pH einstellen.
Der wird auch maßgeblich von der Schüttung mitbestimmt und sollte normalerweise zwischen 5,4 und 5,6 liegen.
Es gibt auch Ausnahmen, z.B. Weißbier, wo der eventuell etwas höher liegen sollte, um z.B. Nelkenaroma zu betonen.
Kurz, ja, Du kannst die RA dann ignorieren.
Anfangs aber zur Sicherheit immer nachmessen, denn bloß, weil es bei mir immer passt, muss nicht heißen, dass das auf jedes Wasser und jede Schüttung zutrifft...
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Re: Wasseraufbereitung

#10

Beitrag von M0ps »

Okay das macht natürlich Sinn - hier wird ja auch die Schüttung berücksichtigt von daher ist die Rechnung bei MMUM mehr ein educated guess als ein verlässlicher Wert.
Hm ja nachmessen - muss mir mal passende Stäbchen besorgen. Bin zwar Chemiker, aber so genau will mans da eigentlich nie wissen ^^
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Re: Wasseraufbereitung

#11

Beitrag von 420 »

Hallo,

hier im Thema hat schlupf einen Wasserohnegewähr-Rechner in Excxel erstellt. Könnte helfen.

VG Franzu
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Re: Wasseraufbereitung

#12

Beitrag von daleipi »

Tozzi hat geschrieben: Mittwoch 4. Oktober 2017, 02:32 Ja, klar. Und für eine "handvoll Dollar" Spende gibt's die Pro-Version, die ist noch einfacher zu handhaben...
hab mal gespendet. bin gespannt was da kommt. war erstmal zu faul das Ganze auf der webseite anzuschauen
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Re: Wasseraufbereitung

#13

Beitrag von trlg.michl »

Vielen Dank für all die Wasserrechner.
Damit bin ich nun erst mal beschäftigt.
M0ps hat geschrieben: Mittwoch 4. Oktober 2017, 11:56 Bei MMUM wird die Milchsäure ja so dosiert, dass die gewünschte Restalkalität des aufbereiteten Wassers erhalten wird.
Bei MMuM kann man doch auch die Milchsäure so dosieren das der pH passt, es wird doch beides ausgegeben.
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Re: Wasseraufbereitung

#14

Beitrag von olibaer »

Hallo zusammen,
Tozzi hat geschrieben: Dienstag 3. Oktober 2017, 23:33 Ich wiederhole mal mein Mantra: Bru'nWater ...

Einarbeitung dauert ein Weilchen, aber dann passt das, auch unter Berücksichtigung der Schüttung....das pH Meter brauche ich aber eigentlich nicht mehr, denn die Berechnung stimmt bei mir immer
... das Rezitieren eines Mantras kann dem Freisetzen mentaler und spiritueller Energien dienen ...

Stimmt offenbar und lebt hier wohl genährt:
"...das pH Meter brauche ich aber eigentlich nicht mehr, denn die Berechnung stimmt bei mir immer ..." :Pulpfiction

Ich kanns' kaum verhindern: ich möchte dem "stimmt immer ohne Messung" einfach mal' Beifall klatschen :Bigsmile

Nicht ganz ohne den nötigen Seitenhieb ein wenig provokant, schützt aber mit Vordacht und im Selbstgebrauch vor der Gefahr des Selbstüberholens ;-)
Gruss
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Re: Wasseraufbereitung

#15

Beitrag von Tozzi »

Hast natürlich recht, und ich hab's ja auch relativiert, und relativiere es nochmal:
Immer wenn ich messe, und das tue ich nach wie vor meistens, stimmt es bei mir.
Ich bräuchte also eigentlich nicht mehr zu messen. :P
Ich nehme auch nach wie vor Jodproben, auch wenn noch nie eine blau war...
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Stephan
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Sura
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Re: Wasseraufbereitung

#16

Beitrag von Sura »

..... als ich das letztemal gemessen hatte, war das schon im Kochtopf..... und das Problem war nicht die Rechnung, sondern das Malz. Habe ich erst durch eine Versuchsmaische hinterher rausbekommen: Mein Maris Otter hat nur einen Maische-pH von irgendwas um 6,1 geschafft, und nicht 5,8 wie ein anständiges PaleAle.

Seit dem unterziehe ich jedes Basismalz was ich noch nicht hatte solch einer Messung: den pH einer Versuchsmaische im Thermomix mit dem reinem Basismalz und destilliertem Wasser nach einer halben Stunde. Wenn da das rauskommt was ich so in meinem Rechner berücksichtige, bin ich zufrieden.

Ansonsten messe ich in der Maische garnicht mehr. Das würde ja heissen das ich meinen Rechnungen nicht traue, was wiederum die Frage aufwirft ob das billige Messgerät in Ordnung ist oder war, wer denn nun Recht hat und warum das ausgerechnet diesmal nicht geklappt hat. Auf den Stress habe ich keine Lust :Bigsmile
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Re: Wasseraufbereitung

#17

Beitrag von Doemensianer »

ich habe seit 40 Jahren noch nie, nicht eine einzige pH-Messung in der Maische vorgenommen ! :Drink
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Sura
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Re: Wasseraufbereitung

#18

Beitrag von Sura »

Toll. Falls du auch nicht gerechnet hat, dann hast du Glück gehabt und immer das selbe gebraut. Und/Oder bist deutlich hinter deinen Möglichkeiten zurückgeblieben. Oder jemand anderes hat das Wasser und das Rezept aufeinander angepasst. Ist jetzt aber irgendwie alles nichts was auszeichnet.

Nichts für ungut, aber ich reagiere beim Thema Wasser immer sehr leicht etwas angeschifft auf Aussagen wie "hab ich noch nie gemacht und mein Pils war toll" .... ich braue demjenigen dann gerne mal ein gut gehopftes Pale Ale mit meinem Rohwasser .... :thumbdown ... das habe ich die ersten Sude gemacht, und nur weil mich Niederlagen nur weiter anstacheln habe ich nicht aufgegeben. Erst als ich mich mit meinem Wasser beschäftigt habe, wurde es trinkbar.
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Re: Wasseraufbereitung

#19

Beitrag von Doemensianer »

He he he nicht so empfindlich, drink ein Bier - prost :Drink

ich wollte damit nur sagen: kein Fachmann misst den pH-Wert

habe ich nur im Labor bei der Malzanalyse gemacht

die Enzymaktivitäten bei diversen pH-Werten interessieren nur die Doktoranten an der Uni - die müssen sich ja profilieren
oder die Hobbybrauer :thumbsup
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Re: Wasseraufbereitung

#20

Beitrag von Boludo »

Doemensianer hat geschrieben: Donnerstag 5. Oktober 2017, 11:54 die Enzymaktivitäten bei diversen pH-Werten interessieren nur die Doktoranten an der Uni - die müssen sich ja profilieren
oder die Hobbybrauer :thumbsup
Es geht nicht nur um die Enzymaktivität, sondern auch um die Qualität der Bittere und die Bitterstoffausbeute.
Dann hat der Würze pH beim Kochen noch einen großen Einfluß auf Eiweißausflockung usw, und die Hefe mag bei der Gärung auich gerne den richtigen pH (Würzesäuerung ist sicher auch etwas, was nur Hobbybrauer machen, oder?)
Solltest Du bis jetzt immer mit fertig aufbereitetem Wasser aus der Brauerei gebraut haben, dann schick ich dir mal meine oberschwäbische Kalkbrühe. Du wirst dich wundern, was ein falscher Maische bzw Würze pH für abscheuliches Bier erzeugt.

Stefan
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Re: Wasseraufbereitung

#21

Beitrag von Kobi »

Doemensianer hat geschrieben: Donnerstag 5. Oktober 2017, 11:54 ich wollte damit nur sagen: kein Fachmann misst den pH-Wert
Moin,
kann das nicht auch daran liegen, dass die meisten beruflichen Brauer doch eh nur ihre paar Standardrezepte (Hell oder Pils, Dunkel, Weizen) brauen, immer dasselbe Wasser verwenden und daher die wesentlichen Parameter im Gegensatz zu den Bier-promiskuitiven Hobbybrauern nach einiger Zeit kennen dürften?!?
Viele Grüße
Andreas
Das Leben ist zu kurz, um schlechtes Bier zu trinken! :Drink

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Re: Wasseraufbereitung

#22

Beitrag von Doemensianer »

meine Brauanlage ist mobil und egal wo ich braue, ich mache immer eine Wasseraufbereitung und ich passe die Sudarbeit immer an die Malzanalyse an
und die Biere kommen so heraus, wie sie berechnet wurden.

Ok, ich habe mich gestern hier angemeldet aber damit ich niemandem zu Nahe trete, halte ich mich zurück
Grüessli Roli

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Sura
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Re: Wasseraufbereitung

#23

Beitrag von Sura »

-- geändert --
Doemensianer hat geschrieben: Donnerstag 5. Oktober 2017, 12:11 meine Brauanlage ist mobil und egal wo ich braue, ich mache immer eine Wasseraufbereitung und ich passe die Sudarbeit immer an die Malzanalyse an
und die Biere kommen so heraus, wie sie berechnet wurden.
Hab den zweiten Post grade erst gelesen. Na dann machst du ja das selbe wie ich. (Mittlerweile.)
Zuletzt geändert von Sura am Donnerstag 5. Oktober 2017, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wasseraufbereitung

#24

Beitrag von Ladeberger »

Ich denke, dass wir Hobbybrauer im Schnitt sehr wenig Kontinuität in Prozessen und Rohstoffen haben. Dazu paart sich ein bestenfalls oberflächliches Verständnis der fachlichen Hintergründe.

Eine pH-Messung kann daher hier und da ein durchaus wertvolles Feedback dahingehend liefern, ob sich die Planung auch im Ergebnis widerspiegelt.

Gruß
Andy
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Re: Wasseraufbereitung

#25

Beitrag von Boludo »

Doemensianer hat geschrieben: Donnerstag 5. Oktober 2017, 12:11 meine Brauanlage ist mobil und egal wo ich braue, ich mache immer eine Wasseraufbereitung und ich passe die Sudarbeit immer an die Malzanalyse an
und die Biere kommen so heraus, wie sie berechnet wurden.

Ok, ich habe mich gestern hier angemeldet aber damit ich niemandem zu Nahe trete, halte ich mich zurück
Musst Dich nicht zurückhalten.
Ich hab dich vermutlich falsch verstanden. Deine Beiträge haben sich so gelesen, wie wenn der Maische pH vollkommen egal sei.
Nachdem Du Dein Wasser aber aufbereitest, machst du Dir ja doch indirekt Gedanken über den Maische pH.
:Drink

Stefan
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Re: Wasseraufbereitung

#26

Beitrag von trlg.michl »

Servus,

für das Altdeutsche Helle (Pale Ale): https://www.maischemalzundmehr.de/index ... tte=recipe
würde ich mein o.g. Wasser nun folgendermaßen aufbereiten:

Würdet ihr etwas ändern?
Verschneiden mit anderem Wasser möchte ich nicht.
Dateianhänge
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Re: Wasseraufbereitung

#27

Beitrag von Humulus »

Welcher der Brauwasserrechner liefert denn diese schöne Feintunging-Spalte rechts?
melbuh
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Re: Wasseraufbereitung

#28

Beitrag von melbuh »

Hallo zusammen,

weil sichs so gehört, vorweg kurze Vorstellung unsereits: Wir - ein Trio Infernale - haben kürzlich den dritten Sud recht erfolgreich vollendet. Ausrüstung ist ein 70er Schengler mit Läuterfreund. Nachgäre erfolgt im 50er und Ausschank aus 5,4er FlachKEG (sind zu faul zum Flaschenspülen).

Zur Frage: Wir haben recht fieses Leitungswasser, was wir inzwischen mit Purania und Destilliertem und ein paar Tropfen Milchsäure verschneiden.

Dabei kommt folgendes Profil raus: Klick Parameter vom Wasserversorger sind original, Verschnittwasser ist werthalbiertes Purania (70 Gesamt = 30 Leitung + 20 Dest + 20 Purania).

Das nächste soll ein RED X Ale werden. Weiß jemand, ob es legitim ist das RED X im MMuM-Wasser-Rechner wie Münchner zu behandeln? Haben ja ähnliche EBC-Werte... oder ist das besonders sauer/alkalisch?
---
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Re: Wasseraufbereitung

#29

Beitrag von Hafenbrauer »

Mich würde auch interessieren was das für ein toller Brauwasserrechner in Post 26 ist?
trlg.michl
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Re: Wasseraufbereitung

#30

Beitrag von trlg.michl »

Der Wasserrechner stammt von Gimplbrauer
Das 2te Bild natürlich von MMuM

Kann jemand meine Wasseraufbereitung beurteilen?
Mir kommt das ja ein wenig viel vor was ich da hinzu gebe.
Vor allem die Menge an Säuren was ich hinzugeben müsste, obwohl das Ergebnis ja stimmt... ? :Waa
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Re: Wasseraufbereitung

#31

Beitrag von melbuh »

Beurteilen kann ich es nicht, aber ich würde dem MMuM Rechner vertrauen. Den scheinen hier doch viele zu benutzen.
Wenn dir die Säuremenge Bauchschmerzen bereitet, mach doch einfach weniger rein, oder nimm Sauermalz. RA=0° reicht doch auch für dein Wunschbier
---
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Re: Wasseraufbereitung

#32

Beitrag von trlg.michl »

Ich gebe die Säuren nicht nur wegen der RA rein sondern weil ich auch andere Werte wie Sulfat, Calcium etc. für den jeweiligen Bierstil optimieren will.

Am Samstag möchte ich nun das altdeutsche Helle von MMuM mit Wasseraufbereitung brauen.
Bild 1 zeigt die optimale Wasseraufbereitung.
Leider konnte ich keine Schwefelsäure mit 10% auftreiben.
Die im Internet haben alle mehr % und die will ich nicht selbst verdünnen.

Bild 2: Calcium und Sulfat ganz knapp im Wertebereich
Bild 3: Sulfat im Optimum, Calcium auserhalb Wertebereich
Bild 4: Sulfat auserhalb Wertebereich, Calcium im Optimum

nun weis ich nicht für welche Variante ich mich entscheiden soll :Waa
Dateianhänge
Pale Ale.JPG
Pale Ale 3.JPG
Pale Ale 4.JPG
Pale Ale 5.JPG
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Re: Wasseraufbereitung

#33

Beitrag von Sura »

Mal ne Frage dazu: Weisst du wie sich Sulfat, Chlorid, Magnesium und Calcium (wenn zuviel) geschmacklich auswirken, und inwiefern Calcium und oder Magnesium noch wichtig sind?
Sich nach schicken Rechnern zu orientieren ist ja legitim, aber das ist ungefähr so, als wenn man sich bei einer Fahrt ins Blaue dem Navi die optimale Strecke ausrechnen lässt, und die schönste Strecke nicht fährt weils ja nicht optimal ist.

Ehrlich gesagt finde ich für das Bier alle drei Werte doof. Calcium ist ja ok, Natrium ist viel zu hoch, Chlorid würde ich ca. 2/3 vom Sulfat machen. aber in jedem Fall deutlich unter 100 bleiben.
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Re: Wasseraufbereitung

#34

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Bezüglich der Säuren hat mir Hefebank Ulrich am Rande einen netten Tipp gegeben, als ich ihn wegen meiner WSL-17 Bestellung abgerufen habe. Geschmäcker unterscheiden sich und welches Säurungsmittel mal in welchem Fall bevorzugt ist sehr individuell. Wir Hobbybrauer verwenden oft "einfach so" Milchsäure, ohne den Bakterienstamm zu kennen oder zielsicher immer den gleichen Stamm zu verwenden. Dadurch können sich zwei Sude nach dem gleichen Rezept alleine dadurch unterscheiden, dass die Milchsäure alle war und wir irgendwo in der Bucht eine andere 80%ige Lösung nachgekauft haben.

Um herauszubekommen, welche Säure man in welchem Bier gerne mag (also später zur Maischesäurung einsetzen sollte), kann man ganz einfach einen Sud mit etwas zu hohem pH Wert einbrauen (5,6-5,8), das fertige Bier in mehrere Gläser einschenken, ein Glas zur Nullprobe behalten und die anderen tropfenweise und sortenrein mit Milchsäure, Salzsäure, Phosphorsäure, Zitronensäure und "zur Not" Schwefelsäure anreichern. Dann alle Proben gegen die Nullprobe verkosten, die hinzugefügten Säuremenge dokumentieren und das Ergebnis zur Maischesäurung für die nächsten Sude heranziehen. Schwefelsäure mochte er nicht so gerne, weil die Hefe den Schwefel nicht so gut verträgt.

Ich finde die Idee Klasse und probiere das demnächst mal aus. Vielleicht ist das auch eine gute Anregung für euch.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
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Re: Wasseraufbereitung

#35

Beitrag von Tozzi »

Bei sehr malzbetonten Bieren kann man mit dem Chlorid schon auch mal bis 150 gehen.
Normalerweise würde ich aber auch eher 100 oder drunter ansteuern.
Calcium 120 ist mMn OK.
Das Natrium ist aber wirklich sehr hoch. Warum gibst Du so viel Kochsalz dazu? Wenn Du das Chlorid erhöhen willst, nimm lieber Salzsäure oder CaCl2. Es sei denn, ein leicht salziger Geschmack ist beabsichtigt...
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Wasseraufbereitung

#36

Beitrag von Exedus »

Mag mir mal kurz jemand erklären, woher ich den Wert Hydrogencarbonat entnehmen kann?

In dem Dokument meines Wasserversorgers taucht der nicht auf. Wenn ich den Artikel im Braumagazin richtig verstanden habe, müsste das Hydrogencarbot den gleichen Wert haben, wie die Karbonathärte?

Bin nur deutlich verunsichert, da der Wert bei eingabe in Rechner merkwürdige Ergebnisse liefert :Grübel
Meine alte Anlage
Meine neue Anlage

Mit besten Grüßen

Steven
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Re: Wasseraufbereitung

#37

Beitrag von Mjoelnir »

Exedus hat geschrieben: Freitag 20. Oktober 2017, 19:43 Mag mir mal kurz jemand erklären, woher ich den Wert Hydrogencarbonat entnehmen kann?

In dem Dokument meines Wasserversorgers taucht der nicht auf. Wenn ich den Artikel im Braumagazin richtig verstanden habe, müsste das Hydrogencarbot den gleichen Wert haben, wie die Karbonathärte?
Glaube schon, dass der auftaucht, nur unter anderem Namen:
Säurekapazität bis pH 4.3, Hydrogen- oder Bikarbonat-konzentration, Alkalität oder Alkalinität, Carbonathärte oder Temporäre Härte, HCO3-
"Hey you, beer me, beer me for always...beer us together"
"Beer beer, beer beer, beer beer beer beer..."
____________________________________________________
Grüße
Daniel
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Re: Wasseraufbereitung

#38

Beitrag von Doemensianer »

alle Karbonate und Hydrogenkarbonate, die an Calzium und Magnesium gebunden sind, machen die Karbonathärte aus

Was steht den in deiner Wasseranalyse ?
steht da wenigsten die Säurekapazität ?
oder der m-Wert ?

Vom Verbrauch n/10 Salzsäure kannst du die Karbonathärte auch berechnen
Grüessli Roli

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Re: Wasseraufbereitung

#39

Beitrag von trlg.michl »

Wie sich die einzelnen Werte auswirken weis ich noch nicht genau. Ich dachte wenn ich mich an den Wasserrechner für den jeweiligen Bierstil halte bekomme ich die optimale ”Route"

Wie soll man den sonst als Neulig vorgehen?
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Re: Wasseraufbereitung

#40

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

trlg.michl hat geschrieben: Freitag 20. Oktober 2017, 21:44 Wie sich die einzelnen Werte auswirken weis ich noch nicht genau. Ich dachte wenn ich mich an den Wasserrechner für den jeweiligen Bierstil halte bekomme ich die optimale ”Route"

Wie soll man den sonst als Neulig vorgehen?
Mit den einschlägigen Wasserrechnern sitzt du zumindest nicht falsch herum auf dem Pferd. Ich bin in Bezug auf Wasser definitiv auch noch grün hinter den Ohren. Daher passe ich das Brauwasser zuerst nach den Braurechnern an, messe den pH Wert beim Maischen mehrfach, säure ggf nach, dokumentiere die Anpassungen und proBiere das Resultat. Die Ergebnisse fließen in den nächsten Sud ein.
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Re: Wasseraufbereitung

#41

Beitrag von Gimplbrauer »

Wie sich die einzelnen Werte auswirken weis ich noch nicht genau. Ich dachte wenn ich mich an den Wasserrechner für den jeweiligen Bierstil halte bekomme ich die optimale ”Route"
Wenn Du nicht verschneiden willst, dann kann es natürlich Grenzen geben die optimalen Wasserwerte für einen gewünschten Bierstil erreichen zu können. Das kann auch der beste Wasserrechner nicht leisten. :Smile
Mein Vorschlag: Nimm die am besten passenden Werte und stelle den ph-Wert beim Maischen ein.
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Re: Wasseraufbereitung

#42

Beitrag von Sura »

trlg.michl hat geschrieben: Freitag 20. Oktober 2017, 21:44 Wie sich die einzelnen Werte auswirken weis ich noch nicht genau. Ich dachte wenn ich mich an den Wasserrechner für den jeweiligen Bierstil halte bekomme ich die optimale ”Route"

Wie soll man den sonst als Neulig vorgehen?
Als neuling brauchst du dich erstmal garnicht um dein Verhältnis von Sulfat und Chlorid zu kümmern. So einfach ist das. Das was du machen solltest, ist die Restalkalität einzustellen. Das kannst du mit Milchsäure oder Sauermalz machen. (Ist im Prinzip das selbe.)
Ich würde dein Wasser trotzdem verschneiden anstatt mit einem Chemiebaukasten rumzuspielen. Aber das willst du auch mir nicht bekannten Gründen nicht, daher spare ich mir weiteres.
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Re: Wasseraufbereitung

#43

Beitrag von Tozzi »

Sura hat geschrieben: Freitag 20. Oktober 2017, 22:48 Als neuling brauchst du dich erstmal garnicht um dein Verhältnis von Sulfat und Chlorid zu kümmern. So einfach ist das.
Da möchte ich widersprechen. Wenn das Interesse da ist, warum dann nicht gleich richtig machen?
Das pauschal abzuwiegeln finde ich nicht richtig.
Es macht (unter anderem) am Ende den Unterschied aus zwischen einem guten und einem sehr guten Bier.

Meine Ratschläge stehen ja bereits weiter oben in diesem Faden.
Jeder hier ist anders "gestrickt".
Ich selber habe vor meinem allerersten Sud erst mal 3 Wochen in meine Wasserberechnung investiert und es nicht bereut, auch wenn mich viele für verrückt erklärt haben und ich immer noch dazulerne.

Klar kommt man auch mit weniger Aufwand zu einem OK Ergebnis, Stichwort RO und Verschneiden.
Ich hätte übrigens eine gebrauchte RO Anlage günstig abzugeben (Dennerle). :P
Die liegt allerdings seit einem halben Jahr unbenutzt im Schrank, braucht also wahrscheinlich eine neue Membran.

Ansonsten halt die übliche Empfehlung, "Water" von John Palmer. Ist halt englisch, aber leicht verständlich geschrieben und es steht eigentlich alles Wissenswerte drin. Und Bru'nWater als Berechnungstool.
Viele Grüße aus Fasano
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Re: Wasseraufbereitung

#44

Beitrag von Sura »

Stefan, im Prinzip bin ich da bei dir. Aber es wäre grade am Anfang halt sehr einfach zu verschneiden. Aber viele Wege führen nach Rom.

Das Buch ist super.
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Re: Wasseraufbereitung

#45

Beitrag von Tozzi »

Da sind wir uns absolut einig dann. :Drink
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Wasseraufbereitung

#46

Beitrag von Studi110 »

Hallo

Liebe Wasserprofis

Habe meine IPA immer nur so aufbereitet
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... 990&mf4=25

Nun frage ich mich ob ich meine IPAs einfach nur mit Braugips aufereiten soll zum beispiel so ? Und die Milchsäure gleich ganz weglassen soll ?
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... 990&mf4=25

Vielen Dank für eure Hilfe

Gruss Studi
Alle sagten das geht nicht! Dann kam einer der wusste das nicht, und hat es einfach gemacht!!
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Re: Wasseraufbereitung

#47

Beitrag von Tozzi »

Kann man machen, bei einem IPA.
Gehst halt stark in Richtung Burton Profil, brachial, aber habe ich auch schon gemacht.
Kann unter Umständen ein, zwei Wochen lang recht "kreidig" schmecken, aber das gibt sich nach kurzer Zeit.
Cl wäre mir aber zu niedrig. Und der pH ist mit 5,7 noch recht hoch.

Ich habe gestern ein IPA gebraut, mit Ca 200 ppm, SO4 auf 340, Cl auf 100.
Bei diesen Mengen dauert es aber etwas, bis sich der Gips komplett aufgelöst hat... :Wink

Und weil es gerade so schön passt (@olibaer :Greets):
Zugaben mit Brun'Water berechnet, Ziel pH 5,43.

Messung (ja, hab's kalibriert vorher):
pH Messung
pH Messung
IMG_0560 (1).jpg (38.94 KiB) 8118 mal betrachtet
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Wasseraufbereitung

#48

Beitrag von brötchenfluss »

Ist hier der Kurze Frage, kurze Antwort Thread der Wasseraufbereitung :Grübel :Wink?

Ich hätte da auch mal eine Frage. Letztes Wochenende braute ich ein Münchner Dunkel und salzte mein Osmose-Brauwasser entsprechend kräftig auf. Um einer möglichen Astringenz aufgrund zu starker Spelzenauslaugung entgegen zu wirken, stelle ich in letzter Zeit auch den pH des Nachguss ein. Dieses Mal benötigte ich gefühlt recht viel (Phosphor-) Säure.

Meine Frage nun: denn NG pH stellt man - sofern man will - immer auf irgendwas im Bereich von sagen wir 5.4 ein? Würde es ggf. bei Osmose-Brauwasser / dem Münchner Dunkel nicht eher schon Sinn machen weniger aufzusalzen?

Danke und Grüße
Gordon
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Re: Wasseraufbereitung

#49

Beitrag von Sura »

Ich würde den pH-Wert des Wassers garnicht einstellen. Ich würde zwischendurch mal messen wie der pH der Vorderwürze ist die aus dem Läuterbottich kommt, und erst dann entsprechend nachregeln. Die bleibt auch bei unbehandeltem Nachgusswasser relativ lange erstaunlich stabil. Mmein Nachgusswasser ist genauso eingestellt wie mein Hauptgusswasser, allerdings plane ich mit relativ wenig Nachguss. Gaben von Milchsäure o.ä mache ich beim Nachguss garnicht mehr.
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Re: Wasseraufbereitung

#50

Beitrag von muldengold »

Sura hat geschrieben: Mittwoch 25. Oktober 2017, 08:24 Ich würde zwischendurch mal messen wie der pH der Vorderwürze ist die aus dem Läuterbottich kommt, und erst dann entsprechend nachregeln. Die bleibt auch bei unbehandeltem Nachgusswasser relativ lange erstaunlich stabil.
Das sehe ich genauso. Allerdings was will man da noch nachregeln wenn der pH-Wert der Läuterwürze nach oben geht? Ich würde dann einfach aufhören mit Läutern. Hinsichtlich pH-Wert der Läuterwürze kann man sich allerdings vom bekannten Maischoptimum von ca. 5.4-5.6 auch leicht nach oben bewegen, solange der Wert nicht auf 5.9-6.0 oder gar höher geht, was die Löslichkeit von Gerbstoffen erhöht und das wollen wir ja nicht. Alternativ kann man auch den Extrakt des Glattwassers, z.B. schnell mit einem Refraktometer, messen und bei einem bestimmten Punkt aufhören zu läutern.

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