Alter und Qualität von Flüssighefe

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cyme
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Alter und Qualität von Flüssighefe

#1

Beitrag von cyme »

Ein Starter der nich gärt, ist nichts mehr Wert, oder so ähnlich. Seit 24h steht ein Starter mit Wy2112 auf dem Magnetrührer, und es tut sich nichts. Auch die Spindel sagt mir, dass der Extrakt nach wie vor bei 10P geblieben ist. :crying

Groß waren die Erwartungen ohnehin nicht, als ich festgestellt habe, dass das Päckchen auch nach knapp 12h zerdrücken keine Anzeichen von aufblähen gezeigt hat, und erst recht nicht, nachdem ich mal gängige Heferechner nach der lebenserwartung des Päckchens vom Juni befragt habe. Mal abwarten ob sich auf dem Schrägagar, den ich vorm anstellen beimpft habe, irgendwas zeigt.

Wie frisch ist denn die Flüssighefe, die ihr so in die Hände bekommt? Meine wurde im Oktober geliefert, abgepackt wurde sie im Juni - das ist schon sehr alt für ein lebendes Produkt - je nach Lagerung und was auch immer der Paketdienst damit angestellt haben mag, war sie möglicherweise schon komplett tot, bevor sie bei mir im Kühlschrank landete. Hab ich nur Pech gehabt, oder ist durch Lagerhaltung, Transport und einfach Distanz zu den Herstellern Flüssighefe ein Trauerspiel in Deutschland?
Tyrion
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#2

Beitrag von Tyrion »

cyme hat geschrieben:
Groß waren die Erwartungen ohnehin nicht, als ich festgestellt habe, dass das Päckchen auch nach knapp 12h zerdrücken keine Anzeichen von aufblähen gezeigt hat, und erst recht nicht, nachdem ich mal gängige Heferechner nach der lebenserwartung des Päckchens vom Juni befragt habe.
Grundsätzlich gilt, wenn sich die Hefe im Wyeastpack nicht aufbläht, brauch ich sie auch nicht in einen Starter zu geben, denn warum soll sie da schneller aktiv werden. Sterilere Verhältnisse, als in der Packung kannst du ihr garantiert nicht bieten.

Früher als es noch die Propagator-Packs von Wyeast gab, stand auf der Homepage mal, dass man pro Monat seit Abfüllung, einen Tag für das Ankommen (Aufblähen) einplanen sollte. Warum Wyeast das bei den Activatorpacks nicht mehr für nötig hält ist mir ein Rätsel. War wohl geschäftsschädigend :Waa
Wie frisch ist denn die Flüssighefe, die ihr so in die Hände bekommt?
Ich hab letzte Woche drei Packs bekommen die sind 2,3 und 4 Monate alt.


Gruss
Matthias
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cyme
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#3

Beitrag von cyme »

Ich habe mich an die Webseite von Wyeast gehalten:
Activator™ packages that are 4 months old or older may require additional time to swell after activation.
Full swelling of Activator™ packages is not required for their use.
Dem entnehme ich, dass ich nicht erwarten darf, dass mein altes Päckchen sich schnell aufbläst, ein aufblähen aber ohnehin nicht nötig ist. Den Starter habe ich gemacht, um die Hefe zu vermehren, laut allen gängigen Faustregeln ist ein altes Päckchen deutlich zu wenig für 20l UG.
Tyrion
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#4

Beitrag von Tyrion »

Das ist halt das neue Selbstbewustsein von Wyeast :Bigsmile

Das "aktivieren" soll dem Anwender ein gutes Gefühl und die Sicherheit geben, dass seine Hefe bereit ist.
Du kannst eine alte Hefe auch direkt in den Gärbehälter oder den Starter kippen, dann lungert die Hefe eben da 2 Tage drin rum und gähnt vor sich hin. :Smile (die Nährlösung im inneren Beutel sollte man aber auf jeden Fall mitnehmen, da stecken auch wertvolle Spurenelemente drin)
killdill045
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#5

Beitrag von killdill045 »

Grundsätzlich gilt, wenn sich die Hefe im Wyeastpack nicht aufbläht, brauch ich sie auch nicht in einen Starter zu geben, denn warum soll sie da schneller aktiv werden. Sterilere Verhältnisse, als in der Packung kannst du ihr garantiert nicht bieten.
GuL
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#6

Beitrag von cyme »

Deja vu. Aber willkommen im Forum.

Nach 30h gabs jedenfalls CO2-Bläschen im Starter, daraufhin hab ich ihn in die Anstellwürze gekippt. Der Sud ist inzwischen im Hochkräusenstadium angekommen, obwohl die 10°C Raumtemperatur schon deutlich unter der Empfehlung für die WY2112 sind. RDWHAHB bleibt halt doch noch oberstes Gesetz beim Brauen.
Dale
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#7

Beitrag von Dale »

Moin,

da wäre ich mir nicht so sicher - insbesondere ist es unverständlicherweise auch nicht so, dass sich die Hefe in dem Activator Pack deutlich vermehrt.. Jedenfalls behauptet Wyeast das so. Es geht vor allem um die zusätzlichen Nährstoffe, nicht um deutliche Vermherung. Leider habe ich das Buch von White und Co. gerade nicht zur Hand, wo das meines Wissens auch drin stand (sitz in der Bahn)..

Grüße,
Dale.

/edit: das bezog sich auf den Beitrag dadrüber..
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#8

Beitrag von -CK_AKS- »

@killdill: Schön von Tyrion wiederholt :Grübel

Zum Thema:
Wir haben schon 2x mit der Wyeast 3068 gebraut, einmal 08/14 (mit Hefe von 07/14) und einmal 11/14 (mit Hefe von 06/14!!!). An den Brautagen hatten wir aufgrund gewisser Umstände die Hefe von 2 verschiedenen Händlern (beides Mal Selbstabholung).
Beide Hefen haben zwar funktioniert (direkt ca. 20l Würze ohne Starter angestellt), jedoch hat die Ältere deutlich länger gebraucht, um anzukommen.
Viele Grüße
Christian
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#9

Beitrag von cyme »

Bei der 3086 würd ich das auch nicht so eng sehen, für Weizen braucht man ja deutlich weniger Hefe als für ein untergäriges. Habt ihr Geschmacksunterschiede festgestellt? Neulich bin ich über ein Video gestolpert, in dem jemand von Wyeast oder White Labs (kann mich nicht erinnern) behauptet hat, dass die Pitching Rate bestimme, ob ein Weizen nach Banane oder Nelke schmecke - bisher hatte ich nur von der Ferulasäure als Faktor gehört.
-CK_AKS-
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#10

Beitrag von -CK_AKS- »

cyme hat geschrieben:Habt ihr Geschmacksunterschiede festgestellt?
Kann ich Dir noch nicht sagen, das Zweite haben wir erst vergangenen Sonntag abgefüllt (siehe Verwendung 11/14). Die Geruchsaromen im Jungbier erinnern aber schon ganz deutlich an die 3068.
Warten wir mal 3-4 Wochen, dann kann ich sicher mehr berichten.
Viele Grüße
Christian
Dale
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#11

Beitrag von Dale »

cyme hat geschrieben:Bei der 3086 würd ich das auch nicht so eng sehen, für Weizen braucht man ja deutlich weniger Hefe als für ein untergäriges. Habt ihr Geschmacksunterschiede festgestellt? Neulich bin ich über ein Video gestolpert, in dem jemand von Wyeast oder White Labs (kann mich nicht erinnern) behauptet hat, dass die Pitching Rate bestimme, ob ein Weizen nach Banane oder Nelke schmecke - bisher hatte ich nur von der Ferulasäure als Faktor gehört.
Als ich mit der 3068 mal ein WEizen versucht habe, hatte ich nachträglich vor allem in einem Datenblatt die Temperaturabhängigkeit gefunden. Banane gibts meines Wissens bei Underpitching und höheren Temperaturen. Nelke bei kühlen. Das steht sogar in irgendienem offiziellen Blatt so ähnlich drin.

Mein Weizen hat komplett nach Nelke geschmeckt - was ich nicht so prickelnd fand. Übrigens ohne irgendeine komische Ferualrast..

Grüße,
Dale.
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#12

Beitrag von philipp »

Tyrion hat geschrieben: Grundsätzlich gilt, wenn sich die Hefe im Wyeastpack nicht aufbläht, brauch ich sie auch nicht in einen Starter zu geben, denn warum soll sie da schneller aktiv werden.
Ein Starter dient nicht dazu, Hefe zu "wecken", sondern sie zu vermehren.
Viel mehr gilt also: Wenn sich schon das Pack nicht aufbläht, sollte man überlegen, die Hefe per Starter zu vermehren, um genug Zellen zu haben.

Unter optimalen Bedingungen kann sich öbergärige Hefe mehrmals am Tag verdoppeln. Da sind auch schon 24h Welten.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#13

Beitrag von Tyrion »

philipp hat geschrieben: Ein Starter dient nicht dazu, Hefe zu "wecken", sondern sie zu vermehren.
Aber "schlafende" Hefe vermehrt sich auch nicht. Wenn die Hefe also diese Nährlösung in der Packung noch nicht anpackt, dann macht sie das mit der Starterwürze auch nicht.

Um es ganz präzise auszudrücken hätte ich wohl besser gesagt:
Grundsätzlich gilt: Solange die Hefe den Wyeastpack nicht aufbläht, .....
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philipp
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#14

Beitrag von philipp »

Tyrion hat geschrieben: Aber "schlafende" Hefe vermehrt sich auch nicht. Wenn die Hefe also diese Nährlösung in der Packung noch nicht anpackt, dann macht sie das mit der Starterwürze auch nicht.
Wenn du davon ausgehst, dass die Hefe tot ist, hat sich das erledigt, dann kannste den Beutel wegkippen.
Ansonsten ist die Konzentration funktionsfähiger Zellen vielleicht einfach nur so gering, dass sich der Beutel in der kurzen Zeit nicht sichtbar aufbläht - und genau da kommt der Starter in's Spiel.


Einen Starter machst du ja gerade mit verdünnter Würze, damit die Hefe keinen Osmoseschock bekommt und weiter gestresst wird. Stattdessen wird sie im Starter schön belüftet und kann sich in Ruhe ein paar Generationen vermehren, bevor sie auf den Hammer an Würze losgelassen wird. Gerade bei unseren Hobbybrauerwürzen um 15°P wird das spannend.
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#15

Beitrag von Tyrion »

philipp hat geschrieben: Wenn du davon ausgehst, dass die Hefe tot ist, hat sich das erledigt, dann kannste den Beutel wegkippen.
Ansonsten ist die Konzentration funktionsfähiger Zellen vielleicht einfach nur so gering, dass sich der Beutel in der kurzen Zeit nicht sichtbar aufbläht - und genau da kommt der Starter in's Spiel.


Einen Starter machst du ja gerade mit verdünnter Würze, damit die Hefe keinen Osmoseschock bekommt und weiter gestresst wird. Stattdessen wird sie im Starter schön belüftet und kann sich in Ruhe ein paar Generationen vermehren, bevor sie auf den Hammer an Würze losgelassen wird. Gerade bei unseren Hobbybrauerwürzen um 15°P wird das spannend.
Jetzt erzähl mir bitte nicht wie ein Starter funktioniert und wozu er da ist.
Ich arbeite seit 7 Jahren mit der Kochsalzmethode und vermehre mir aus einer Minimenge an lebenden Zellen (die manchmal schon über 3 Jahre in dem 100ml Kochsalzfläschchen im Kühlschrank ihr Dasein fristen) eine Anzahl an Hefezellen mit denen sich 20 Liter Würze brauchbar anstellen lassen.

Zudem habe ich ja nicht behauptet, dass man sich den Starter sparen kann, vorallem bei so alten Wyeastpacks ist er unerlässlich.
Aber ich bleibe weiterhin dabei, dass die Hefe eben nach längerer Hungerphase oft nur langsam wieder Zugang zur Nahrung findet und diese Zeitspanne, bis die noch lebenden Hefezellen soweit sind, am besten in den 100% sterilen Verhältnissen des Wyeastpacks verbracht werden sollten. Nach dem Aufblähen des Beutels (wieviele lebende, vitale Zellen braucht es wohl, um die paar ml Nährlösung zu vernaschen ?) sollte dann natürlich ein Starter gemacht werden.

Gruss
Matthias
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#16

Beitrag von philipp »

Dann habe ich dich hier
Grundsätzlich gilt, wenn sich die Hefe im Wyeastpack nicht aufbläht, brauch ich sie auch nicht in einen Starter zu geben, denn warum soll sie da schneller aktiv werden.
wohl missverstanden.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#17

Beitrag von Tyrion »

Ich gebe ja zu, dass man mit dem Satz keinen Pulizer-Preis gewinnen kann, aber ist es so schwer aus dem Nebensatz
" denn warum soll sie da schneller aktiv werden. " herauszulesen, dass ich nicht von toter Hefe spreche, sondern einfach von einer Umstellungsphase aus dieser Hungerstarre, in der sich die Hefe befindet, hin zur Aktivierung. Deshalb heissen die Packs wohl auch "Activator".
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#18

Beitrag von cyme »

Es ist ja auch am Ende alles gut gegangen, Hefe ist angekommen und der Sud gärt fleißig. Ich hab mich halt einfach an die Anweisung des Herstellers gehalten, die da lautet:
Allow the package to incubate and swell for 3 hours or more (it is not necessary for this package to fully swell before use) at 70-75°F (21-24°C).
12h Wartezeit schienen mir ausreichend, wenn die Vorgabe "3 Stunden oder mehr" lautet.
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Johnny H
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#19

Beitrag von Johnny H »

Ich hänge mich hier mal dran, weil ich schon das zweite Mal Schwierigkeiten mit der Wyeast #2000 (Budvar-Hefe) habe.

1. Versuch war im Sommer. Das Wyeast-Päckchen war recht betagt (etwa fünf Monate alt, wenn ich es noch recht in Erinnerung habe) und hat sich auch nach 24 Stunden nicht aufgebläht. Ich habe dann trotzdem damit einen Starter angesetzt, in welchen dann leider eine Essigfliege gekommen ist. Daraufhin habe ich den Starter verworfen.

2. Versuch läuft gerade. Das Wyeast-Päckchen ist gestern Nachmittag angeliefert worden (das Paket war von Montag bis Mittwoch unterwegs), und gestern Abend habe ich das innere Päckchen zerdrückt. Herstellungsdatum des Päckchens ist der 22. Oktober 2014, also noch nicht uralt, aber auch nicht mehr ganz frisch. Jetzt nach etwa 15 Stunden tut sich noch gar nichts erkennbares im Päckchen. Einen Starter muss ich natürlich auch noch machen - fürs Wochenende wird das so langsam knapp.

Was sind denn Eure Erfahrungen in letzter Zeit mit den UG-Hefestartern von Wyeast, insbesondere mit der #2000 Budvar? Ist letztere vielleicht besonders empfindlich?

Wie ich cymes Erkenntnissen entnehme, ging das mit seiner Hefe wohl auch so. Also werde ich wohl spätestens heute Abend den Starter ansetzen, ob Beutel aufgebläht oder nicht.
Dem Starter (für 20l Bier) gebe ich somit etwa 3 1/2 Tage. Sollte ich evtl. schon mehr Zeit veranschlagen? Bei meinem letzten Versuch mit der 2001-Urquellhefe habe ich über fünf Tage hergeführt...
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#20

Beitrag von Johnny H »

Kurzes Update: nach etwas über 24 Stunden nach der Aktivierung ist jetzt doch ein eindeutiges Aufschwellen des Beutels festzustellen. Er ist zwar nicht vollständig aufgebläht, aber ich werde heute Abend trotzdem den Starter ansetzen. Sollte reichen bis zum voraussichtlichen Anstellen am Montag.
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#21

Beitrag von Maex »

Ich habe schon sehr oft lang abgelaufene Wyeasthefe und WLP Hefe verwendet.
Die Hefe war im maximalsten Fall schon fast 2 Jahre abgelaufen!
Sie wurde aber immer kühl bei ca. 7° gelagert.
Jede Packung bzw. Röhrchen hat sich bis jetzt aufgebläht bzw. gezischt und zwar richtig!
Natürlich hat das teilweise bis zu 10 tagen, warm stehend neben dem Heizkörper, bei ca. 20° gedauert.
Alle Biere die mit diesen Hefen angesetzt wurden sind schon ausgetrunken :Smile
Auch bei WLP Hefen die schon lange abgelaufen waren, habe ich mit der selben Methode noch nie Probleme gehabt, obwohl da ja kein "Activator" hilft.
Jedes WLP Röhrchen hat beim öffnen deutlich "Pffft" gemacht.
Einen Starter habe ich bei diesen Hefen bei 20 - 25 Litern noch nie gemacht.
Ich bin übrigens kein Hefeknauserer wegen ein paar Euro.
Ich hatte immer ausreichend verschiedene Erntehefen als Alternative zur Verfügung.
Das wollte ich einfach mal ausprobieren ob und wie das klappt.
Auch Erntehefen die über 8 Monate nur in abgekochtem Wasser, im Glas dunkel bei 7° gelagert wurden, haben bis jetzt immer tadelos vergoren.
Aber natürlich, nur meine Erfahrung!
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#22

Beitrag von Johnny H »

Danke, das ist mal eine Ansage, was im Einzelfall gehen kann!!
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#23

Beitrag von -CK_AKS- »

-CK_AKS- hat geschrieben:
cyme hat geschrieben:Habt ihr Geschmacksunterschiede festgestellt?
Kann ich Dir noch nicht sagen, das Zweite haben wir erst vergangenen Sonntag abgefüllt (siehe Verwendung 11/14). Die Geruchsaromen im Jungbier erinnern aber schon ganz deutlich an die 3068.
Warten wir mal 3-4 Wochen, dann kann ich sicher mehr berichten.
Hab grade gesehen, dass ich hier noch eine Antwort "schuldig" bin:

Ja, es gab tatsächlich Geschmacksunterschiede. Bei unserem ersten Weizen mit der "jüngeren" Hefe waren die Bananenaromen deutlich ausgeprägter. Diese waren beim 2. Sud quasi nicht mehr vorhanden (das Weizen schmeckt aber trotzdem ganz gut, wobei es interessanterweise nach längerer Lagerzeit erst besser wurde, das war beim ersten Sud anders rum).
Beides Mal wurde mit aufsteigender Infusion gebraut, wobei beim 2. Mal keine 2 Ferularasten eingehalten wurden wie beim ersten Mal (45 und 48°C).
Viele Grüße
Christian
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#24

Beitrag von Bierkoechin »

Servus zusammen, ich laufe Gefahr, mich hier total zu blamieren, aber was mache ich, wenn der Beutel sich nur minimal, d. h. 2,5cm aufgebläht hat (WY 2206) und beim Öffnen sichtbar wird, daß der Würzebeutel nicht vollständig entleert war? PANIK!!!! Normalerweise verwende ich aus logistischen Gründen Trockenhefe, deshalb war ich beim Aktivieren ungeübt und zu "sanft"...ich habe trotzdem den gesamten Inhalt in meine 20 l Würze gegeben, die Schnellvergärungsprobe zeigt leichten Schaum. Aber der Gäreimer schläft noch, seit 13h bei 22°C. Eigentlich sollte es ein Märzen werden. Wird es das noch?
Viele Grüße, Monika
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#25

Beitrag von Johnny H »

Bierkoechin hat geschrieben:Servus zusammen, ich laufe Gefahr, mich hier total zu blamieren, aber was mache ich, wenn der Beutel sich nur minimal, d. h. 2,5cm aufgebläht hat (WY 2206) und beim Öffnen sichtbar wird, daß der Würzebeutel nicht vollständig entleert war? PANIK!!!! Normalerweise verwende ich aus logistischen Gründen Trockenhefe, deshalb war ich beim Aktivieren ungeübt und zu "sanft"...ich habe trotzdem den gesamten Inhalt in meine 20 l Würze gegeben, die Schnellvergärungsprobe zeigt leichten Schaum. Aber der Gäreimer schläft noch, seit 13h bei 22°C. Eigentlich sollte es ein Märzen werden. Wird es das noch?
Viele Grüße, Monika
Die Sache mit einem nicht richtig geplatzten Nährbeutel ist mir auch schon passiert. Nach Herführen eines Starters war das aber kein Problem mehr.

Das größere Problem bei Dir ist, dass die WY2206 eine untergärige Hefe ist und somit erstens einen Starter benötigt hätte und zweitens bei viel niedrigerer Temperatur (8-14°C) angestellt hätte werden sollen.

13 Stunden ist nicht unbedingt viel und ich denke, dass Deine Gärung noch anspringen wird. Allerdings hast Du nun zu wenig Hefe (underpitching) bei zu hoher Temperatur - beides Faktoren, die einer reintönigen Gärung entgegenwirken. Vermutlich wirst Du eine Menge Fehlaromen im Bier bekommen.
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#26

Beitrag von Bierkoechin »

Servus, danke für Deine schnelle Antwort!
Mein Gedanke war, da die WY2206 bei 21 - 26°C zu aktivieren ist, die dann auch bei der gleichen Temperatur in der Würze anspringen zu lassen... :puzz
Kann ich jetzt einfach mit 2 Päckchen SaflagerTrockenhefe nachhelfen?
Oder soll ich den Pott in den Keller tragen? (da hat´s grad 12,6°C )
Gruß Monika
Tyrion
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#27

Beitrag von Tyrion »

@ Bierkoechin:

Es ist kein Problem, wenn der Beutel nicht ordentlich (oder garnicht) "aktiviert" wurde.
Das ganze Prozedere hat eigentlich nur den Vorteil, dass die Hefe schonmal unter sterilen Bedingungen aus dem Tiefschlaf geholt wird und sich somit die Angärzeit in der Anstellwürze verkürzt. Nach Aussage von Wyeast selbst ist es eine Art "Placebo-Effekt", der dem Anwender ein sicheres Gefühl vermittelt, wenn er den Inhalt eines prallen Beutels zur Würze gibt.
Einen Starter mit dem Ziel der Hefevermehrung ersetzt dieser Tropfen Nährlösung in dem Wyeast-Pack sowieso nicht. Ich würde die restliche Nährlösung aber trotzdem zum Sud geben, da Wyeast wohl auch einige wichtige Spurenelemente dort reinpackt.

Zu deiner Anstelltemperatur: Ist für untergäriges Brauen natürlich zu hoch. Beim EInsatz von nur einem Beutel Hefe aber vielleicht auch besser so. Ich würds jetzt einfach so in den Keller stellen ohne nochmal Hefe nachzulegen. Es dauert ja auch eine Weile bis sich 20 Liter Würze auf Kellertemperatur runterkühlen.
Ein lupenreines Untergäriges wird es jetzt ohnehin nihct mehr, aber beim Märzen kann man da auch mal mit leben.

Gruss
Matthias
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#28

Beitrag von Johnny H »

Tyrion hat geschrieben:[...]
Zu deiner Anstelltemperatur: Ist für untergäriges Brauen natürlich zu hoch. Beim EInsatz von nur einem Beutel Hefe aber vielleicht auch besser so. Ich würds jetzt einfach so in den Keller stellen ohne nochmal Hefe nachzulegen. Es dauert ja auch eine Weile bis sich 20 Liter Würze auf Kellertemperatur runterkühlen.
Ein lupenreines Untergäriges wird es jetzt ohnehin nihct mehr, aber beim Märzen kann man da auch mal mit leben.

Gruss
Matthias
Ganz genau so würde ich das jetzt auch handhaben. Ich habe neulich erst ein Bier (eine Art Rotbier) getrunken, dass mit der W34/70 bei über 20°C vergoren wurde. Das hatte zwar deutliche Fruchtnoten, war aber alles andere als untrinkbar!

Das kann also durchaus noch was werden.
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#29

Beitrag von Bierkoechin »

Vielen vielen Dank Euch Beiden, ich habe den Eimer in den Keller geschleppt,
mit seltsamen Aromen kann ich leben, nicht aber mit Wegschütten. Es ist halt ein Versuchsbier, zudem ich diesmal auch noch meinen eigenen Hopfen eingesetzt habe.
Hauptsache es schmeckt und es hat ein paar Umdrehungen (14,6°P) :Drink
schönes Wochenende und Prost
Monika
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#30

Beitrag von -CK_AKS- »

cyme hat geschrieben:Habt ihr Geschmacksunterschiede festgestellt?
Habe grade gesehen, dass ich hier noch eine Antwort "schuldig" bin.

Ja, es gab Geschmacksunterschiede. Die Bananenaromen waren deutlich weniger ausgeprägt als beim ersten Weizen mit der jüngeren Hefe.
Allerdings möchte ich dies nicht nur auf die Hefe schieben, es kann durchaus auch sein, dass die Gärtemperatur anders war beim 2. Mal.
Da dies unsere ersten Sude waren hatten wir bzgl. Temperaturüberwachung etc. noch nicht "die" Erfahrung.
Viele Grüße
Christian
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#31

Beitrag von Paule »

Guten Morgen,

ich muss den Thread noch mal aus dem Keller holen.
Ich habe vor demnächst ein California Common zu brauen, dafür habe ich mir die Wyeast 2112 bestellt. Nun habe ich festgestellt, dass das Produktionsdatum der 29.09.2016 ist :Shocked
ich verwende meist Trockenhefe. Ansonsten mache ich für meine 30l Sude mit den Wyeast Hefen (og) ein 1l Starter mit Trockenmalzextrakt eingestellt auf 8-9°P und auf den Magnetrührer gestellt.
Wie würdet ihr nun in diesem Fall vorgehen?

Sollte ich die Hefe jetzt in mehreren Schritten herführen? Mit wie viel ml Würze sollte ich beim Herführen starten, um die wenigen verblieben Zellen (10% laut MrMalty) nicht unnötig zu stressen?
Oder einfach in einen größeren Starter geben?

Grüße :Greets

Paule
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ggansde
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#32

Beitrag von ggansde »

Moin,
wenn Du die Hefe gerade erst gekauft hast, solltest Du sie zurückschicken und auf frischer Hefe bestehen. Falls sie schon länger bei Dir liegt solltest Du einen Starter machen. Das ist bei UG-Hefen immer empfehlenswert auch wenn sie frisch sind. Die Anleitung dazu findest Du im "Braumagazin".
VG, Markus
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Kurt
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#33

Beitrag von Kurt »

Ich würde die Hefe mal aktivieren und schauen ob sich noch was regt. Falls ja kann der Inhalt des Beutels meiner Meinung nach ganz normal in einen 1L Starter gegeben werden. Optional könnte man einen vorgeschalteten Propagationsschritt mit 100ml Würze machen, das würde ich danach entscheiden wie "willig" der WYeast Beutel auf die Aktivierung reagiert.
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Paule
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#34

Beitrag von Paule »

ggansde hat geschrieben:Moin,
wenn Du die Hefe gerade erst gekauft hast, solltest Du sie zurückschicken und auf frischer Hefe bestehen. Falls sie schon länger bei Dir liegt solltest Du einen Starter machen. Das ist bei UG-Hefen immer empfehlenswert auch wenn sie frisch sind. Die Anleitung dazu findest Du im "Braumagazin".
VG, Markus
Hi Markus,
den Artikel kenn ich und für meine ug Biere mache ich auch einen Starter, wenn ich z.B. Erntehefe verwende, aber ich habe noch nie einen "alten" Beutel Wyeast wieder auf den Weg gebracht.
Kurt hat geschrieben:Ich würde die Hefe mal aktivieren und schauen ob sich noch was regt. Falls ja kann der Inhalt des Beutels meiner Meinung nach ganz normal in einen 1L Starter gegeben werden. Optional könnte man einen vorgeschalteten Propagationsschritt mit 100ml Würze machen, das würde ich danach entscheiden wie "willig" der WYeast Beutel auf die Aktivierung reagiert.
Danke Kurt, dass werde ich ausprobieren :Smile
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DevilsHole82
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#35

Beitrag von DevilsHole82 »

Guten Morgen,

gestern habe ich wie angekündigt meinen SABL Klon gebraut. An sich war der Brautag sehr erfolgreich. 26,5 L bei 14,2°P Ausbeute ist etwas höher als berechnet, aber gut so.

Die Wyeast #2035 American Lager habe ich über Nacht bei 24°C stehen gelassen bevor sie gestern Morgen aktiviert wurde. Damit war ich wohl etwas zu optimistisch, denn am Ende des Brautags musste ich feststellen, dass sich im Smack Pack nüscht getan hat.
Mit dem Gedanken: "Was bleibt mir anderes übrig?", wurden die Packs geöffnet und in den Sud gegeben. Damit die Hefe nicht noch mehr gestresst wird, geschah das bei 20°C. Nach Belüften wurde auf 9°C gekühlt und in den Gärschrank gestellt.
Ich warte mal ab und schau heut Nachmittag, ob sich was tut. Ansonsten muss wohl die Notfall-Nottingham ab morgen ran.

Alter der Hefe: September 2016 :thumbdown
Qualität: wird sich zeigen


Die Hefe ist letzte Woche bei mir angekommen und ich ärger mich im Nachhinein, dass ich sie nicht, wie Markus schreibt zurück geschickt hab. Ich finde es unverschämt, dass beim Bestellen nicht auf das Alter der Hefe hingewiesen wird, bzw. dreist, dass so eine Hefe überhaupt versendet wird.
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
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Labmaster
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#36

Beitrag von Labmaster »

Hallo,

also wenn die Hefe vom September 2016 ist ,geht die immer noch 1A. Du hättest die direkt aktivieren sollen dann hattest du auch sichtbare aktivität gehabt,besser wäre noch 48h vorher gewesen.

Grüße Jo
Ulrich
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#37

Beitrag von Ulrich »

beryll hat geschrieben:Ich gehe einfach mal ganz stark davon aus, dass ich unheimliches Glück hatte – das wird sicher nicht jedesmal funktionieren.
nix Glück, => richtig gemacht!
hier ist das magische Wort "50ml" (Das Original war mal für 20l vorgesehen!)

mit der Zeit sterben immer mehr Hefezellen, aber, um die zu 100% kaputt zu bekommen, das kann dauern. (wir haben schon aus >25 jährigem Bier noch lebende Zellen gefunden und wieder vermehrt :Smile )

Da wenige lebende Hefe, einfach mit kleiner Würzemenge anfangen und, so, wie Du,..in kleinen Schritten wieder hochziehen.
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philipp
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#38

Beitrag von philipp »

DevilsHole82 hat geschrieben: 26,5 L bei 14,2°P Ausbeute ist etwas höher als berechnet, aber gut so.

Die Wyeast #2035 American Lager
Nur ein Paket untergärige Hefe auf 26l Bier mit 14°P Stammwürze?

Da hast du zu wenig vitale Hefe genommen. Du hättest wenigstens 2 oder 3 Wyeast Pakete nehmen oder einen Starter machen sollen. Dass die Hefe aus dem September war ist nicht förderlich, aber wahrscheinlich nicht das Hauptproblem gewesen, wenn sie nicht extremen Lagerbedingungen ausgesetzt war.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
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philipp
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#39

Beitrag von philipp »

Nur um das zu präzisieren:
Nach
https://wyeastlab.com/pitch-rates
brauchst du 6-12 Mio. Hefezellen pro ml Würze. Du hast 26500 mL Würze, also brauchst du 159 Milliarden, besser 318 Milliarden Zellen. Nach der Seite sind in einem Activator-Pack ca. 100 Milliarden Zellen.
Du hättest für deinen Sud also wenigstens 2, wenn nicht sogar 3 Pakete gebraucht. Die üblichen Händler hier haben mittlerweile alternative Hefehersteller im Programm, die 150-200 Milliarden Zellen / Paket liefern, das würde ich mir bei deiner Sudgröße mal ansehen.


Bei meinem letzten Sud habe ich eine untergärige Betriebshefe genommen und die bei 8°C Würzetemperatur angestellt. Macht das einmal - danach achtet ihr auch auf anständige Pitchraten, wenn man sieht, wie es auch laufen kann.
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DevilsHole82
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#40

Beitrag von DevilsHole82 »

Ich hab zwei Packs verwendet. Bei normaler Aktivität hätte das reichen sollen. Leider war ich nicht aufmerksam genug und habe alle Zutaten früh genug kontrolliert. Dann hätte ich auch früher aktiviert oder einen Starter gemacht.
Bis heute (24 h später) hat sich noch nichts getan. Wie gesagt, wurde bei ca. 20°C angestellt, belüftet und dann auf 9°C gekühlt.

Wenn nach 48 h nichts passiert, kommt die Nottingham zum Einsatz.
Gruß, Daniel

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philipp
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#41

Beitrag von philipp »

Hast du keine (Gasthof-)Brauerei in der Nähe?

Wenn du deinem Sud 500ml Betriebs-Erntehefe verpasst, dürfte der innerhalb weniger Stunden in den Hochkräusen sein. Das lohnt sich wirklich, bevor du da eine Nottingham drauf wirfst und einen OG/UG-Hybridsud herstellst.
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#42

Beitrag von DevilsHole82 »

In der näheren Umgebung sind Irle, Erzquell und Krombacher. In aufsteigender Größe :Wink
Wovon ich die Irle Brauerei am ehesten einschätzen würde mir was von ihrer Hefe zu geben. Wenn ich es zeitlich schaffe werd ich morgen mal dort anrufen und nachfragen. Vielleicht hab ich Glück.
Gruß, Daniel

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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#43

Beitrag von DevilsHole82 »

Einen großen Dank an die Irle Brauerei in Siegen. Ohne Probleme hat mir der Braumeister eine Portion Hefe aus dem Gärtank abgezapft.
Er sagte ich solle ihr vor dem anstellen noch ne Flasche Malzbier gönnen.

Ich bin gespannt, ob die Gärung jetzt endlich anspringt
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Gruß, Daniel

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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#44

Beitrag von DevilsHole82 »

Ok, um noch mal auf die Ausgangsfrage einzugehen, kann ich nun ein Urteil über die Qualität der letzte Woche gelieferten Wyeast #2015 American Lager geben.

Alter: September 2016 (wie weiter oben bereits erwähnt)
Qualität: Sehr schlecht. Denn sie hat überhaupt nichts gemacht. Nach mehr als 48 h zeigte die die Spindel immer noch die Ausgangsstammwürze an. Auch waren absolut keine Gäranzeichen auf der Würzeoberfläche zu sehen, bzw. zu riechen.

Das ist jetzt leider schon das dritte Mal und insgesamt der vierte Wyeast Pack der mich hängen lässt.
Gruß, Daniel

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Ladeberger
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#45

Beitrag von Ladeberger »

Natürlich war die Hefequalität sehr schlecht. Aber das Problem auf Wyeast zu schieben ist nicht fair, der Beutel war einfach zu alt. Das liegt ausschließlich im Gefahrenbereich von Dir und deinem Händler.

Man sollte es sich einfach angewöhnen, seine Zutaten rechtzeitig vor Brautag zu kontrollieren und entsprechend zu reagieren. Wahlweise andere Hefe besorgen (z.B. per Reklamation beim Händler) oder eine fein abgestufte Propagation durchführen wie der Kollege beryll: viewtopic.php?f=6&t=823&p=206476#p206476

Gruß
Andy
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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#46

Beitrag von DevilsHole82 »

Genau Andy, der Meinung bin ich ja auch. Ich schieb es nicht auf Wyeast. Deren Hefe und das Aktivator-System sind super. Ich hatte auch schon genug Packs bei denen alles einwandfrei lief.

Dem TE geht es doch um die Erfahrungen der anderen und die habe ich mit meiner Aussage kund getan.
Hauptsächlich ärgert es mich, dass das Alter der Hefe nicht im Online-Shop angegeben ist, bzw. mir überhaupt so eine Hefe zum vollen Preis verschickt wurde. Es kann doch nicht die Regel sein, für über 8 €/St. eine zu alte Hefe geliefert bekommen, bei der ich noch den Aufwand der Propagation über mehrere Tage betreiben muss. Und bei der vermutlich das passiert wäre, was dem TE widerfahren ist.

Dazu kommt, dass der Händler es nicht mal für notwendig hält auf meine Reklamations- bzw. Beschwerde E-Mail zu reagieren. (Aber das gehört nicht hier her und soll auch keine Diskussion hervorrufen).
Gruß, Daniel

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Re: Alter und Qualität von Flüssighefe

#47

Beitrag von Ladeberger »

Tipp diesbezüglich: Bei HuM wird das MHD angegeben.

Gruß
Andy
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