Fermentis Safbrew S-33 Verwendung

Benutzeravatar
Ladeberger
Moderator
Moderator
Beiträge: 7293
Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29

Re: Fermentis Safbrew S-33 Verwendung

#51

Beitrag von Ladeberger »

Nein, Irish Moss funktioniert nur in heißer Würze. Du brauchst jetzt je nach Trübungsbildner Kieselsol oder Gelatine/Hausenblase. Oder Zeit und Kälte.

Gruß
Andy
Benutzeravatar
Enfield
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 782
Registriert: Freitag 5. Februar 2016, 14:48

Re: Fermentis Safbrew S-33 Verwendung

#52

Beitrag von Enfield »

Nö, nö, das war mir schon klar, dass es jetzt zu spät ist ;-)

Ich dachte eigentlich an zukünftige Sude mit der S-33.

Hab ich irgendeine Möglichkeit, den EVG zu erhöhen? Gut über, die Rasten und die Schüttung, trotzdem werden mir die Biere mit der S-33 bisher immer noch zu mastig.
Einfach mal die Hefemenge erhöhen?
Benutzeravatar
mcorny76
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 291
Registriert: Donnerstag 19. November 2015, 14:20

Re: Fermentis Safbrew S-33 Verwendung

#53

Beitrag von mcorny76 »

Boludo hat geschrieben:Man sieht im Stout die Hefetrübung schon. Und zwar ist es dann dunkelbraun statt schwarz. Die Hefe macht sich optisch schon sehr deutlich bemerkbar. Richtig schwarz wird ein Stout nur ohne Hefetrübung.

Stefan
Oha, danke für den Tipp Stefan.
Dann nehme ich doch wieder die gewohnte S04, mit der war mein letztes Stout wirklich gut geworden.
VG Michael
Gruß
Michael :Drink

BM 20 Plus
GF Conical & Glycolchiller
Benutzeravatar
Seed7
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3306
Registriert: Dienstag 2. April 2013, 18:28
Kontaktdaten:

Re: Fermentis Safbrew S-33 Verwendung

#54

Beitrag von Seed7 »

Enfield hat geschrieben:Nö, nö, das war mir schon klar, dass es jetzt zu spät ist ;-)
Hab ich irgendeine Möglichkeit, den EVG zu erhöhen? Gut über, die Rasten und die Schüttung, trotzdem werden mir die Biere mit der S-33 bisher immer noch zu mastig.
Einfach mal die Hefemenge erhöhen?
Die hefemenge erhoehen sorgt dafuer das die gaerung schneller lauft und das die letzten zwei drei punkte nicht schleppend ueber wochen erreicht werden mit uebercabonisiertes bier in den flaschen.

Um die Hefe aus suspention zu bekommen muss sie erst flocculieren, dazu muss sie genetisch die moeglichkeit haben. Dann muessen die umstaende passend sein, die hefe bemerkt sensorisch das die nahrungsmenge abnimmt, das es eine bestimmte menge an beruehrungen mit andere zellen gibt, pH, temperatur usw. Wenn fuer die parameter bestimmte grenzen erreicht werden wird intern geschaltet und koennen zellen einfacher an einander kleben, flocculieren. Dabei hilft Ca2+, also das erst mal auf minimal 50 ppm bringen, besser 80-100 ppm.

Jetzt muss es natuerlich noch genueged bewegung im jungbier geben das die zellen einander begegnen, wenn zu viel ist rasen die an einander vorbei. Kommt wieder die hefemenge im spiel, mehr hefe, mehr begegnungen, besseres flocculieren, klareres bier.

Das jungbier kann mann auch noch waehrend der gaerung mechanisch in bewegung halten, noch mehr zelle in der bruehe die sich nicht nur begegnen sondern auch noch weiter gaeren. Noch schnellere gaerung und man kommt noch etwas naeher am theretischem maximum. Dann ist ploetzlich der zucker "alle". Der impuls flocculieren ist jetzt maximal, viele zellen, viele kontakte, kein essen und keine bewegung mehr vom aufsteigendem CO2 (ruehrwerk aus).

Noch zu mastig? Zucker dazu geben.

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Benutzeravatar
Enfield
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 782
Registriert: Freitag 5. Februar 2016, 14:48

Re: Fermentis Safbrew S-33 Verwendung

#55

Beitrag von Enfield »

Wollte mal wieder einen Bericht zur S-33 abgeben.

Ich habe grade ein Pale Ale mit der S-33 vergoren, wo ich nun die ersten Flaschen verkostet habe.

Diesmal war aufgrund der heißen Tage die Gärtemperatur wohl etwas zu hoch. Im Raum hatte es ca. 22°, somit wohl 23-24° C im Gäreimer.
Resultat ist ein schön fruchtiges Bier, hauptsächlich gebratene Birne, etwas exotische Frucht und einen Hauch Banane. Gepaart mit dem Amarillo absolut genial.
Kann es sein dass die Hefe deshalb für belgische Biere empfohlen wird von Fermentis?
Benutzeravatar
Burkhart
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 164
Registriert: Donnerstag 14. November 2013, 13:41

Re: Fermentis Safbrew S-33 Verwendung

#56

Beitrag von Burkhart »

Ja, dann will ich mal meine Erfahrungen mit der S-33 auch mit euch teilen.

Ich habe jetzt zwei Sude mit der S-33 vergoren.
Beim ersten Sud war es ein ESB. Angestellt bei ca. 20° war die Hauptgärung innerhalb von 36h offensichtlich durch. Der Restextrakt war extrem hoch (Zahlen habe ich gerade nicht hier), der scheinbare EVG bei ca. 60%. Dann hat sich nix mehr getan. Nach 3 Wochen habe ich dann abgefüllt. Geschmeckt hat es aber eigentlich hatte es zuviel Restsüße.
Jetzt, ca. 3 Monate später sind die übrigen Flaschen alle extrem überkarbonisiert. Es macht den Eindruck als hätte die Hefe Teile des Restextrakts dann doch noch seeehr langsam verstoffwechselt. Im Geschmack ist das jetzt völlig einwandfrei, die überhöhte Restsüße ist weg.

Beim zweiten Sud ist es ein Porter. Angestellt bei ca. 24' (!!) das Ergebnis sieht genauso aus wie beim ESB, nach 36h war die Hauptgärung durch, EVG unter 60%, steht jetzt seit 4 1/2 Wochen auf der Hefe. Nichts passiert mehr. Ich werde jetzt trotzdem abfüllen und die Zuckergabe einfach etwas niedrig halten.

Ich werde die S-33 nichtmehr einsetzen.
Geschmacklich wirklich gut....aber
Cheers
Burkhart
Rabenbräu Hunsrück

"Trink deine Cervisia. Sie wird sonst kalt!"
(Berühmtes gallisches Zitat)
Benutzeravatar
tommes
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 755
Registriert: Montag 24. August 2015, 18:18
Wohnort: Grevenbroich

Re: Fermentis Safbrew S-33 Verwendung

#57

Beitrag von tommes »

*threadrauskram*

Habe am WE die letzte Flasche meines S-33-Bieres getrunken, war jetzt etwas über 1 Jahr alt, ständig bei 4°C im Kühlschrank.
Klärung in der Zeit: 0 - aber zumindest war es eine schöne gleichmäßige Trübe.
Da etwas Jüngere mit der S-04 (gleiche Lagerung) war dagegen glanzfein.

Ich werde die Hefe bei Gelegenheit wieder verwenden, nun weiß ich was mich erwartet.

Prost!
Benutzeravatar
Enfield
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 782
Registriert: Freitag 5. Februar 2016, 14:48

Re: Fermentis Safbrew S-33 Verwendung

#58

Beitrag von Enfield »

Ich bin inzwischen dazu übergegangen, die Hefe nicht mehr in "normalen" Bieren einzusetzen. Der VGs ist einfach zu gering und wenn man Pech hat, ist das Bier am Ende klebrig süß...

Meine persönliche Empfehlung:

a.) Biere mit niedriger Stammwürze so um die 8-10° Plato. Der niedrige Vergärgrad macht sich hier super, die Biere haben wenig Alkohol, trotzdem aber Körper und Geschmack. Für ein Ordinary Bitter absolut perfekt!

b.) Biere nach klassisch britischem Rezept mit Invertzucker. Der Zucker sorgt für den notwendigen Vergärgrad und das trockene Finish, die Hefe dafür, dass die Biere dabei nicht ZU TROCKEN werden und gibt dezente englische Aromen.

c.) Biere mit Stammwürze um die 12° C und extremen Bitterwerten. Der niedrige Vergärgrad macht die Biere trotzdem sehr angenehm trinkbar - für leckere Hopfenbomben sozusagen.

Nachteil: die Hefe ist trüb und das klärt sich auch nicht. Empfehlung hierfür: Irish Moss, damit wird das Bier auch klar!
Zuletzt geändert von Enfield am Montag 9. Januar 2017, 10:32, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
tommes
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 755
Registriert: Montag 24. August 2015, 18:18
Wohnort: Grevenbroich

Re: Fermentis Safbrew S-33 Verwendung

#59

Beitrag von tommes »

Enfield hat geschrieben:a.) Biere mit niedriger Stammwürze so um die 8-10° Plato. Der niedrige Vergärgrad macht sich hier super, die Biere haben wenig Alkohol, trotzdem aber Körper und Geschmack. Für ein Ordinary Bitter absolut perfekt!
Genau so eins war es bei mir - 10P
Antworten