Atlantik Ale Klon - leicht schwefelig

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chaos-black
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Atlantik Ale Klon - leicht schwefelig

#1

Beitrag von chaos-black »

Hallo liebe Leute,
ich habe eben ein Glas meines Störtebeker Atlantik Ale Klons nach Brauwolf (+extra Hopfen) gezwickelt und festgestellt, dass es ein bisschen schwefelig schmeckt - so wie man das sonst gelegentlich bei Untergärigen findet. Die Hefe ist die Gozdawa PAY7
Es war etwa 3 Wochen zur Hauptgärung auf der Hefe, sodass ich eigentlich gehofft hatte, die Hefe hatte genug Zeit hinter sich aufzuräumen. Nun war es eine Woche bei 5°C im Keg und in 2 Wochen ist die Feier, bei der es sein jähes Ende finden soll.
Wie sollte ich eurer Meinung nach vorgehen um den Geschmack zu verbessern? Vielleicht noch eine Woche auf Kellertemperatur stellen?

Beste Grüße,
Alex
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DerDerDasBierBraut
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Re: Atlantik Ale Klon - leicht schwefelig

#2

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Auf die Antworten bin ich gespannt.
Meiner Theorie nach hat Schwefel keine Chance, in geschlossenen Gebinden abgebaut zu werden. Nach dem Austreiben befindet es sich noch immer im Gebinde und kann sich wieder einlagern. Im Gäreimer wird Schwefel durch das aufsteigende CO2 aus dem Bier an die frische Luft transportiert.

Jens (der zum Glück noch kein schwefelndes Bier hatte)
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
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Viele Grüße
Jens
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Chrissi_Chris
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Re: Atlantik Ale Klon - leicht schwefelig

#3

Beitrag von Chrissi_Chris »

Hin und wieder schwefelt bei mir am 3 Tag der HG auch mal ein Bier , das baut sich allerdings nach ca. 1 - 2Wochen HG immer wieder ab, vorher fülle ich auch nicht ab.

Irgendwo habe ich mal gelesen das man es noch mit einer CO2 Wäsche austreiben kann wenn es sehr hartnäckig ist.

Ich bin hier ganz Jens seiner Meinung, im geschlossenem Gebinde wird sich das nicht mehr abbauen und vor allem nicht in 2 Wochen.

Ich habe leider keine Erfahrung wie sich schwefeliger Geschmack verhält nach der Abfüllung.
So lange es noch in der HG ist baut es sich eigentlich immer ab.

LG Chris
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DerDerDasBierBraut
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Re: Atlantik Ale Klon - leicht schwefelig

#4

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Stimmt Chris. Der Trick mit der CO2-Wäsche wurde beim Fehlaromenseminar im Hamburg auch als mögliche Lösung vorgeschlagen. Das hatte ich gerade nicht auf dem Schirm.
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Jens
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Boludo
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Re: Atlantik Ale Klon - leicht schwefelig

#5

Beitrag von Boludo »

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chaos-black
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Re: Atlantik Ale Klon - leicht schwefelig

#6

Beitrag von chaos-black »

Hmh, danke für eure Hinweise. Ich nehme an ich hätte das Bier vielleicht noch ein paar Tage länger in der Gärkanne sitzen lassen sollen - die anderen Empfehlungen aus dem Braumagazinartikel habe ich eigentlich beachtet: anständig belüftet, gute Anstellmenge der Hefe, die war frisch rehydriert also hoffentlich vital, keine Rohfrucht, entsprechend der Empfehlungen Hefenährsalz benutzt. Möglicherweise ist es auch einfach der Hefestamm, den hab ich nämlich noch nie benutzt.
Es ist jetzt auch nicht doll schwefelig, nur man merkt es eben so leicht und ich fände es eigentlich auch netter ohne. Ich denke ich werde das Bier dann aber einfach so belassen - ist trotzdem ziemlich lecker - war mir nur aufgefallen. Wenn ich einen Sprudelstein hätte würde ich aber auch überlegen ob ich ihn hier einsetzen würde - trotz der verhältnismäßig großen Hopfengabe finde ich das Hopfenaroma nämlich schon beinahe etwas verhalten. Und wenn ich Schwefel auswasche, geht sicher auch Hopfenaroma flöten.

Wenn ich das Rezept nochmal braue, lasse ich es vielleicht 4 Wochen in der Hauptgärung. Und hopfenstopfen würde ich es auch.

Beste Grüße und vielen Dank für die Tips!
Alex
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gulp
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Re: Atlantik Ale Klon - leicht schwefelig

#7

Beitrag von gulp »

Wenn das in Fässern ist, kannst du noch mit CO2 austreiben, oder eine Woche vor dem Ausschank noch Hopfen stopfen.
Wie waren denn die Rasten?

Gruß
Peter
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chaos-black
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Re: Atlantik Ale Klon - leicht schwefelig

#8

Beitrag von chaos-black »

Maischprogramm war:
60°C eingemaischt
57°C Eiweisrast 5min
63°C Maltoserast 30min
67°C Kombirast 40min
72°C Verzuckerungsrast 20min
78°C Abmaischen

Schüttung war: 77,2% PiMa, 18,2% Weizenmalz, 4,6% CaraPils

Vergoren bei 17-18°C Raumtemperatur im Keller. sEVG liegt bei 84,6%

Das Bier ist tatsächlich in Kegs und ich habe auch darüber nachgedacht dadurch eine CO2 Wäsche zu machen. Stopfen geht aber leider nicht, da ich zu dem Junggesellenabschied 2 Sude in je 2 Kegs mitbringe und der andere Sud auch ein paar Tage vorm Anstechen gestopft werden soll. Das Problem daran ist, dass ich nur 2 Stopffilter habe (eigentlich auch schon mit zu wenig Murmeln) und leider die betreffenden Hopfensorten bei mir leer sind.
Nun könnte ich, da ich ja noch 2 Wochen Zeit habe neuen Hopfen und Murmeln bestellen und schauen ob ich meine alten Hopfensäckchen noch finde. Ich denk mal drüber nach, vielleicht ist das wirklich der bessere Weg.

Wobei mir da einfällt, dass ich auch noch genug Yellow Sub für etwa 2,8g/L da haben müsste und genug Wakatu für 2,2g/L wären auch noch da. Die könnte ich mir beide noch gut vorstellen (Aromagaben hat das Bier Amarillo, Citra, Cascade, meine Vorräte dieser Sorten sind aber alle leer). Sonst hätte ich noch Hallertauer Perle und Tradition, die in dem Rezept in die Vorderwürze gekommen sind. Ich weiß aber nicht wie die sich gestopft machen, insbesondere bei einem Bier, das vom Hopfenaroma her ja zum Atlantik Ale will.

Beste Grüße,
Alex

///EDIT: Hab mal sofort neue Murmeln bestellt. Wurde auch mal wieder Zeit.

///EDIT2: Überlegungen zur CO2-Wäsche. Karbonisiere ich dabei das Bier nicht ganz schön auf? Wie würdet ihr damit umgehen um ggf. die Karbonisierung wieder zu auf Wunschmenge zu reduzieren? Außerdem hab ich keine Schlauch/Kupplung Kombination um Gas an den Getränkeanschluss zu schließen (und ich möchte meine Kombinationen da auch nicht auseinanderbauen, habe Pinlock CC-Kegs btw). Kann ich auch einfach das Keg beim CO2-Spülen in Schräglage setzen, sodass das Gas unter die Bieroberfläche kommt? Oder ist das Quatsch?
Zuletzt geändert von chaos-black am Sonntag 22. Oktober 2017, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Atlantik Ale Klon - leicht schwefelig

#9

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Stopfe das Atlantik Ale nicht mit Citra und Amarillo. Habe ich durch. Die Jungs haben es zum Glück noch gesoffen, aber meins war es nicht mehr. Dann lieber unterhopft...
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Re: Atlantik Ale Klon - leicht schwefelig

#10

Beitrag von chaos-black »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Sonntag 22. Oktober 2017, 15:16 Stopfe das Atlantik Ale nicht mit Citra und Amarillo. Habe ich durch. Die Jungs haben es zum Glück noch gesoffen, aber meins war es nicht mehr. Dann lieber unterhopft...
Was ein Glück dass die alle sind :thumbsup
Wieviel g/L hattest du noch gestopft?
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Re: Atlantik Ale Klon - leicht schwefelig

#11

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

3g/l - je 1g/l Citra, Amarillo und Cascade.
Raus kam Lemongras pur - und alles andere als "rund und nett" eingebunden ....
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Re: Atlantik Ale Klon - leicht schwefelig

#12

Beitrag von chaos-black »

Hmh, vielleicht sollte ich dann 3g/L nicht überschreiten. So leicht stopfe ich eigentlich nie. Andererseits wird normalerweise bei mir auch nicht sofort nach dem Stopfen getrunken. Danke dir für den Hinweis.
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Re: Atlantik Ale Klon - leicht schwefelig

#13

Beitrag von chaos-black »

Kurze Zwischeninfo: Ich hatte gestern Besuch von Brauflo und wir haben das Bier nochmal probiert. Ich habe den Eindruck es ist, ohne dass ich etwas getan hätte, weniger schwefelig. Er war auch der Meinung, dass, wenn überhaupt, hier nur ein Hauch eines Eindrucks vorliegt. Das passt so auch ganz gut in mein Studi-Budget.
Also wirds in einer Woche so wie es ist ausgeschenkt. Danke euch allen trotzdem für eure Hilfe.
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