Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

Antworten
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#1

Beitrag von Tozzi »

Servus zusammen,

letztes Wochenende habe ich 2 identische Sude hergestellt, nach dem Doppelnelson Rezept auf MMuM.
Eine Fuhre (Freitag) kam in den Brewbucket, mit Belle Saison, die andere (Sonntag) in den temperaturgesteuerten Chronical, mit der 3724.
Der Eimer mit der Belle Saison hat also 2 Tage Vorsprung.
Beide wurden bei ca. 21˚C angestellt und in einen 23˚C warmen Raum verfrachtet.

Die 3724 habe ich seitdem jeden Tag um ein bis zwei Grad aufgeheizt, inzwischen ist sie bei gut 33˚C.
Da werde ich sie auch jetzt lassen und mich noch eine Weile in Geduld üben.
Angeblich wacht sie ja irgendwann wieder auf.

Nach den paar Tagen kann man ja auch noch nicht verlässliche Angaben machen, aber als stolzer Neueigentümer eines EasyDens konnte ich mich nicht zurückhalten, ein paar Proben zu nehmen, und das Ergebnis ist wirklich erstaunlich:

Die 3724 (seit 96h am Gären) stagniert trotz 2L Starter und Temperaturerhöhung seit 48 Stunden bei 13,1% Restextrakt.
Die Belle Saison hat in nur 6 Tagen trotz etwas höherer Stammwürze bereits eine SG von 1.005 :Shocked erreicht (1,25% Restextrakt, 93% EVG) und ist damit bereits in dem Bereich, wo man über's Stopfen nachdenken kann.
(Gäraktivität ist aber immer noch da)...

Ich habe meinen Augen nicht getraut, aber der EasyDens hat wohl recht...

Sensorisch unterscheiden sich die beiden Proben deutlich. Das Aromaprofil der 3724 ist schon eine ganz andere Nummer. Will ich eigentlich schon haben.
Nächstes mal stelle ich sie gleich bei 33˚C an und schaue was passiert...

(Und ich dachte schon, die 3787 wäre zickig, aber die ist ja im Vergleich fast schon so unkompliziert wie die Notti)....

Mal sehen, wie's weitergeht...
Eventuell kipp ich halt wirklich noch ein Packerl Belle Saison in den 3724 Eimer. Aber erst mal Geduld, ich weiss....
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Dr.Edelherb

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#2

Beitrag von Dr.Edelherb »

Ich habs irgendwo anders schon geschrieben.. die Hefe ist einfach nur gefährlich..
Ich dacht nach ca. 30 Suden hätte ich Erfahrung mit unterschiedlichen Hefearten.. Bis zur besagten Saison..
Mir ging ein 5L Partyfass hoch..
Nach 4 Wochen und >5Tagen keiner RE Veränderung hab ich damals abgefüllt.. Ne Woche später gabs ne Explosion..
Sei vorsichtig mit der Hefe, ich halte die für unberechenbar und werd die niewieder benutzen.
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#3

Beitrag von Tozzi »

Dr.Edelherb hat geschrieben: die Hefe ist einfach nur gefährlich..
Von Flaschenabfüllung würde ich da auch deutlich abraten...
Und auch von der 3-Tage Regel.
Die legt irgendwann nochmal los und geht dann fast so weit runter wie die Belle Saison, zumindest habe ich das dem Ami Forum so entnommen.
Hab mir den ganzen Thread dort reingezogen. :puzz
Aber die Aromen sind einfach nur geil.
Bei mir kommt das ins NC Keg, mit Spundapparat, und ein paar Wochen hab ich schon noch Zeit.
Notfalls wird wie gesagt mit der Belle nachgeholfen.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Dr.Edelherb

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#4

Beitrag von Dr.Edelherb »

Ja aber das Aroma isses wir nicht nochma wert das komplette Esszimmer zu reinigen (bis zur Decke) und die restlichen beiden Fässer in Motorradkombi inkl. Helm + Handschuhen auf die Terasse zu schmeißen und per Luftpistole zu erschießen. :Shocked
Man sollte übrigens meinen bei einem 5L Fass knallts zur Not Hahn oder Ventil raus.. tuts aber nicht, es reißt den Boden zur Hälfte raus und das Fass hüpft an die Decke..

Das Problem damals war, ich hab das erste mal ein Duvel gemacht (mit Zuckerzugabe) und wusste nicht wie sich das auf den RE auswirkt, dachte dementsprechend wenn sich nie Woche nixmehr tut wird's schon durch sein.. Der war aber viel zu hoch (glaube so um die 5,5°P).. Da sich nixmehr getan hat hab ich eben abgefüllt. (Das man eigtl. die 3787 nimmt is mir bewusst, hatte aber eben gerade die Saison da..)
Dazu kommt, die Hefe war schon geliefert fast 5 Monate alt, Starter hab ich auch net gemacht, hat wohl alles zusammengespielt..

Auf jedenfall kein Spass mit der Hefe.. andrerseits lernt man auch daraus.. aber eben erst wenns einem selbst passiert.. auf jedenfall hab ich seitdem mehr Respekt vor dem Thema.
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#5

Beitrag von Tozzi »

Oh je, das hört sich in der Tat nach einer Erfahrung an, die man nicht unbedingt machen muss... :Wink
Nun ja, wie gesagt, ich weiß worauf ich mich da eingelassen habe und versuche halt jetzt das Beste draus zu machen.
Ist auch eine prima Gelegenheit, mit meinem neuen Setup (Chronical mit Temperatursteuerung) mal an die Grenzen zu gehen.
Allzu oft werde ich diese Hefe voraussichtlich auch nicht einsetzen. Obwohl, die Aromen... :P
Mal sehen.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Benutzeravatar
gulp
Moderator
Moderator
Beiträge: 10458
Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#6

Beitrag von gulp »

Dr.Edelherb hat geschrieben:Ja aber das Aroma isses wir nicht nochma wert das komplette Esszimmer zu reinigen (bis zur Decke) und die restlichen beiden Fässer in Motorradkombi inkl. Helm + Handschuhen auf die Terasse zu schmeißen und per Luftpistole zu erschießen. :Shocked
Man sollte übrigens meinen bei einem 5L Fass knallts zur Not Hahn oder Ventil raus.. tuts aber nicht, es reißt den Boden zur Hälfte raus und das Fass hüpft an die Decke..

Das Problem damals war, ich hab das erste mal ein Duvel gemacht (mit Zuckerzugabe) und wusste nicht wie sich das auf den RE auswirkt, dachte dementsprechend wenn sich nie Woche nixmehr tut wird's schon durch sein.. Der war aber viel zu hoch (glaube so um die 5,5°P).. Da sich nixmehr getan hat hab ich eben abgefüllt. (Das man eigtl. die 3787 nimmt is mir bewusst, hatte aber eben gerade die Saison da..)
Dazu kommt, die Hefe war schon geliefert fast 5 Monate alt, Starter hab ich auch net gemacht, hat wohl alles zusammengespielt..

Auf jedenfall kein Spass mit der Hefe.. andrerseits lernt man auch daraus.. aber eben erst wenns einem selbst passiert.. auf jedenfall hab ich seitdem mehr Respekt vor dem Thema.
Was für eine Scheiße, 5l Fässer sind Spielzeug (ich weiß nicht mehr, wie oft ich das schon im Forum gesagt habe) und für die Belle Saison (was für ein Name) ungeeignet, es sei denn man wartet bis da nichts mehr ist, was vergoren werden kann. Mit NC- oder CC-Kegs wäre das nicht passiert.

Klugscheißmodus aus und mein Beileid ist dir sicher.

Ich habe ja mal einen Sud aufgeteilt und mit der Belle und der Mangrove Jacks Frenche Saison vergoren. Alk um die 7%. Die Belle war gnadenlos und hat alles! vergoren, die MJ hatte noch ein bisserl Restextrakt.

Ich habe das viele Leute verkosten lassen und die Abstimmung war eindeutig. Die MJ hat deutlich gewonnen. Das MJ Fass war schneller leer und so bin ich ganz glücklich, dass ich noch ein paar Liter Saison mit der Belle habe.

Die Belle ist eigen, man erkennt sie sofort, kantig, ungewöhnlich phenolisch, schwefelig, ungehobelt, ein Bauernfünfer, wie man früher gesagt hat, halt mit eigenwilligem Charakter. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich die Belle bevorzugen, muss ich aber nicht, also werde ich mal beide zusammenarbeiten lassen. Gibt so viel zu tun. :Smile

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Benutzeravatar
glassart
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1703
Registriert: Mittwoch 1. Juli 2015, 11:50
Wohnort: Gunskirchen OÖ

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#7

Beitrag von glassart »

Ja bei mir ist die Belle Saison bei gleichem Rezept in 4 Tagen auf 0,9 RE marschiert mit 95% EVG. Am ersten Tag hätte ich einen Motor am CO2 -Schlauch anschließen können so ist die abgefahren :Bigsmile .
Geschmacklich bin ich bei dir Peter -eher kantig, extrem trocken und der Nelson steht ziemlich alleine da.
Ich hatte auch schon die Überlegung mit der Wyeast 1272 zu starten und die Belle fertig machen zu lassen (zuvor warten aber andere Projekte).

Gruß Herbert :Drink
Benutzeravatar
Kurt
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 4370
Registriert: Dienstag 2. September 2003, 18:36
Wohnort: Ulm

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#8

Beitrag von Kurt »

Es gibt Leute die behaupten die 3742 wäre extrem Gegendruckempfindlich und würde daher bei offener Vergärung (oder Alufolie statt Gärröhrchen) nicht diese berühmte Pause einlegen.
Nicht nur ich glaube das das Quatsch ist, aber es liefert doch den Hinweis, das es sich in Wahrheit evtl. um einen Sauerstoffmangen handelt! Ein Gärröhrchen ist immer Dicht, die offene Vergärung erlaubt der Hefe etwas Sauerstoff.
Benutzeravatar
Bierwisch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3493
Registriert: Dienstag 15. Mai 2012, 18:02
Wohnort: Thüringen

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#9

Beitrag von Bierwisch »

Ich weiß jetzt nicht, warum hier eine Hefe mit super Aromaprofil verteufelt wird, nur weil man bei leichtsinnigem Handling Fehler machen kann, die zu Bierfontänen führen können.

Es gibt hier im Forum mittlerweile einige Threads bei denen darauf hingewiesen wird, daß es die Hefe kuschelig warm mag und sich andernfalls die Gährung sehr, sehr lange hinziehen kann. Deswegen würde ich sie aber auf keinen Fall verdammen, es ist wie im richtigen Leben - am interessantesten sind die Diven.

Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
Benutzeravatar
Seed7
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3306
Registriert: Dienstag 2. April 2013, 18:28
Kontaktdaten:

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#10

Beitrag von Seed7 »

3742, das ist die folge von der bloeden idee dass man hefen in monoreinkultur benuetzen soll.

Es sind aus de Dupont hefen 4 oder 5 staemme isoliert worden die immer zusammen gearbeitet haben, jetzt muessen die es solo. Die 3742 fuelt sich einfach einsam,

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Benutzeravatar
ggansde
Moderator
Moderator
Beiträge: 7965
Registriert: Mittwoch 9. November 2005, 16:25
Wohnort: Rodgau

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#11

Beitrag von ggansde »

Moin,
ich möchte auch keine vereinsamten Saison-Hefen mehr leiden sehen :Wink
Es gibt von WLP einen recht guten Saison-Blend (568). Um subjektiv beste Ergebnisse bei diesem Bier-Stil zu erzielen hole ich mir eine Flasche Moinette Blonde von der Brasserie Dupont beim Bierhändler meines Vertrauens und strippe den Bodensatz. Das gibt richtig gute Saisons und ich denke mal, dass auch hier noch mehrere Stämme am werkeln sind.
VG, Markus
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Durst ist schlimmer als Heimweh"
Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
Benutzeravatar
Kurt
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 4370
Registriert: Dienstag 2. September 2003, 18:36
Wohnort: Ulm

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#12

Beitrag von Kurt »

Interessant! Mein Saison letztes Jahr habe ich auch mit einem gestrippten Dupont Bodensatz gemacht - das Bier zeigte nicht diese Gärpause.

Edit: Der sagt es wären 4 oder mehr Stämme im Dupont
Benutzeravatar
Seed7
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3306
Registriert: Dienstag 2. April 2013, 18:28
Kontaktdaten:

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#13

Beitrag von Seed7 »

wlp565 / WY3724
wlp566
WLP585?
wlp590 / WY3726 (Blaugies ursprung Dupont?)

plus etwas bodensatz,
(plus WY Berliner Weisse Blend wegen dem schoenen Brett dass sich im hintergrund aufhaelt)

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
nacron
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 533
Registriert: Samstag 26. Oktober 2013, 16:29

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#14

Beitrag von nacron »

Ein kleiner Tipp gegen die Gärpause ist eine offene Gärung. Hintergrund dazu: https://www.experimentalbrew.com/experi ... vent-stall
Selbst der wenige druck der Entsteht während der Gärung reicht wohl aus das die Hefe einschläft. CO2 kann so auch besser entweichen welches ja auch nicht gerade förderlich für die Hefe ist. Bei Met oder Wein versucht man ja auch das CO2 aus dem Gebinde rauszubekommen. Bei mir hat die 3724 schön durchfermentiert ... aber ich glaube es gibt ab und an die chance für den Stall deswegen entweder direkt einen Blend nehmen oder jetzt nochmal nachhelfen mit ner anderen Hefe (US04 oder einfach die Belle Saison).
Mein Blog: Wilder Wald
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19404
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#15

Beitrag von Boludo »

Das mit dem bisschen Druck kann ich nicht glauben. Sonst hätten alle, die auf Meereshöhe mit der Hefe vergären ein Problem. Oder wenn im Sommer ein Hochdruckgebiet aufzieht wäre es das dann auch gewesen.

Stefan
nacron
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 533
Registriert: Samstag 26. Oktober 2013, 16:29

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#16

Beitrag von nacron »

Hm bin das auch nochmal logisch durchgegangen und der wasserwiederstand den ein Airlock hat ist wohl nicht genug.
Dann bin ich auf zwei Sachen gestoßen zum einen diesen Post hier http://www.homebrewtalk.com/showpost.ph ... stcount=13 der im Endeffekt sagt das Druck schon was ausmacht bei Estern usw.
Und dann hab ich mir gedacht, vielleicht ist es ja die Form des Fermenters und hab mir angeguckt wie DuPont fermentiert und bin auf das hier gestoßen:
http://drinkbelgianbeer.com/breweries/b ... nt-story/5
Und natürlich haben sie ziemlich breite Fermenter die nicht viel Druck auf die Hefe geben. Ich vermute das die 3724 nicht so gut mit Headpressure klarkommt und wenn DuPont schon die ganze Zeit hohe ZKGs eingesetzt hätte wär sie vermutlich aus ihrem Mix rausgefallen oder mutiert.
Wenn man jetzt im Keg fermentiert oder in einem hohen Fermenter könnte das schon eher einen Einfluss haben. In nem Keg wären das ungefähr 0.1 bar / 1.5 psi ...
Naja kann jeder glauben was er will... Es gibt in Bayern ja auch noch ein paar Verfechter von offener Gärung :)

Cheers
Bene
Mein Blog: Wilder Wald
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19404
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#17

Beitrag von Boludo »

Ja natürlich hat die Geometrie des Gärbehälters einen Einfluß auf die Ester. Bei Hefeweizen weiß man das ja schon lange und offene Gärung und breite Gärbehälter sind hier in der Tat positiv.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass bei unseren kleinen 20 Liter Pfützen irgendwelche hydrostatischen Drücke eine Rolle spielen können.

Stefan
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#18

Beitrag von Tozzi »

So wie's aussieht, werde ich das Bier mit der Belle Saison wohl am Mittwoch stopfen und dann am Samstag ins Keg verfrachten.
Die 3724 lasse ich noch 2 Wochen bei 33˚C stehen und sollte sich entgegen meiner Erwartungen nichts mehr tun wird halt mit Belle Saison nachgeholfen.
Ich sag dann bescheid, wie's gelaufen ist.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19404
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#19

Beitrag von Boludo »

Ich mach jede Wette, dass die Belle Saison noch lange nicht fertig ist. Die 93% Vergärungsgrad sind ja nur scheinbar. Da ist schon noch was drin zum vergären. Der scheinbare Vergärungsgrad kann im Extremfall durchaus auch negativ werden.
Aber da Du nicht in Flaschen füllst, ist das ja erst mal save.

Stefan
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#20

Beitrag von Tozzi »

Ja, bei Flaschen wäre ich da extrem vorsichtig bzw. hätte so ein Bier gar nicht erst gebraut.
Ich will meine Gäreimer ja nicht 6 Wochen lang blockieren... Und auch nicht meinen Keller mit Glassplittern tapezieren... :P
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Benutzeravatar
Ladeberger
Moderator
Moderator
Beiträge: 7293
Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#21

Beitrag von Ladeberger »

Ich bin kein Fan mehr von der Belle Saison. Zum einen gibt es wie schon oft geschrieben aromatischere Alternativen. Zum anderen finde ich den hohen Vergärungsgrad in Verbindung mit einer seltsamen, aufgesetzten Süße ziemlich schräg. Es ist nämlich mitnichten so, dass ein 12-14 °P Würze mit der Belle Saison bei teilweise 100% VGs "trocken" schmecken würde. Oft wird geschrieben, dass dies von erhöhter Glycerinproduktion herrührt.

Bei dieser Hefe hat man im Vgl. zu einem normalvergärendem Stamm je nach Stammwürze schnell 1-2 %vol mehr Alkohol in der Birne und nichtmal einen schlanken Trunk.

Gruß
Andy
Benutzeravatar
Seed7
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3306
Registriert: Dienstag 2. April 2013, 18:28
Kontaktdaten:

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#22

Beitrag von Seed7 »

nacron hat geschrieben:[...]
Und natürlich haben sie ziemlich breite Fermenter die nicht viel Druck auf die Hefe geben. Ich vermute das die 3724 nicht so gut mit Headpressure klarkommt und wenn DuPont schon die ganze Zeit hohe ZKGs eingesetzt hätte wär sie vermutlich aus ihrem Mix rausgefallen oder mutiert.
Und weil die nicht mit druck umgehen kann hoert die hefe bei 1032 auf? Immer wieder? Nee, die hat eher probleme mit der umstellung auf einer anderen zuckerkettenlaenge oder so etwas, braucht sie auch nicht zu verbessern, hat bei Dupont ja ihre mitstreiter.

Aehnliches gibt es ja auch mit einigen staubhefen, wenn alleine dan bleibt dad bier trueb weil einige gene nicht expressiev genug sind. In der anwesendheit von anderen staemme funktioniert es dann doch weil sie "mit gezogen werden".

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19404
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#23

Beitrag von Boludo »

Ladeberger hat geschrieben:Ich bin kein Fan mehr von der Belle Saison. Zum einen gibt es wie schon oft geschrieben aromatischere Alternativen.
Ich lass da auch erst mal die Finger davon. Was ich aber gerade wieder mal feststelle ist, dass mein Savinjski Saison mit der Zeit harmonischer wird. Ganz jung wurde man beinahe von phenolischen Aromen erschlagen. Jetzt kommt so langsam sogar der Stopfhopfen durch und es wird insgesamt stimmiger. Aber irgendwie ist mir diese Hefe in vielerlei Hinsicht einfach zu "brutal".

Stefan
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#24

Beitrag von Tozzi »

OK, also falls die 3724 schlapp macht, lieber mit einer anderen Hefe als der Belle "nachhelfen"?
Auf Brett würde ich gerne verzichten. Welcher andere Stamm hätte das Potenzial, zu helfen, ohne die Nachteile der Belle Saison?
(Noch hypothetisch gesprochen...)
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19404
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#25

Beitrag von Boludo »

Ich bin mir wirklich nicht sicher, aber ich glaub mich zu erinnern, dass Rippchen bei seinem Siegersaison bei Camba auch gegen Ende noch mit der Belle Saison nachgeholfen hat. Beim großen Siegersud war das aber nicht so und der war lang nicht so trocken wie das, was er eingereicht hat.
Ich kann mich aber auch grandios irren, aber irgendwie hab ich das noch so in Erinnerung.

Wenn Du die Belle Saison nur noch zum "Aufräumen" zugibst, wird sie jedenfalls nicht besonders viele Spuren hinterlassen.

Stefan
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#26

Beitrag von Tozzi »

Ich werde halt schön langsam doch etwas nervös. Hab gerade nochmal gemessen.
Innerhalb der letzten drei Tage hat sich eigentlich gar nichts mehr getan, trotz 33˚C Gärtemperatur.
Und die Hefe stagniert hier nicht bei den "klassischen" 1.035 (ca. 8,5%) sondern bei inzwischen 1.052 (13%).
In den letzten 72 Stunden ist der Restextrakt nur von 1.054 (13,2%) auf 1.052 (13%) gesunken.
Das Jungbier bei so hoher Temperatur so lange beinahe ungeschützt stehen zu lassen, dürfte ein Vabanque Spiel sein.
Der Activator Beutel war halt auch leider schon 6 Monate alt, obwohl erst vor 2 Wochen gekauft. Den 2 Liter Starter hatte er aber gut verdaut...
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Dr.Edelherb

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#27

Beitrag von Dr.Edelherb »

Tozzi hat geschrieben: Der Activator Beutel war halt auch leider schon 6 Monate alt, obwohl erst vor 2 Wochen gekauft.
Bei mir auch.. die Hefe scheint sich super zu verkaufen :thumbdown
Gibt übrigens ein völlig neues Design bei den Wyeast Packs.. Auch wenn dir das jetzt nicht weiterhilft :P
jemo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 793
Registriert: Donnerstag 8. Mai 2014, 13:05
Wohnort: Monheim am Rhein

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#28

Beitrag von jemo »

Also, ich kann über die WLP565, die mit der von Dir verwendeten Hefe identisch ist, nichts schlechtes sagen. Ich vergäre mein Saison nach der Empfehlung von Markowski und erreiche immer einen Vergärungsgrad von mindestens 85%.
Viele Grüße,
Jens
Benutzeravatar
Seed7
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3306
Registriert: Dienstag 2. April 2013, 18:28
Kontaktdaten:

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#29

Beitrag von Seed7 »

Tozzi hat geschrieben:Ich werde halt schön langsam doch etwas nervös.
Fuer den Fall, strippe einige Bodensaetze Dupont,

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#30

Beitrag von Tozzi »

Seed7 hat geschrieben:Fuer den Fall, strippe einige Bodensaetze Dupont,
Leichter gesagt als getan... da komme ich leider nicht dran.
Bin schon seit Wochen auf der Suche, das ist in München leider momentan nicht zu haben, in keinem der dünn gesäten einschlägigen Läden.

Im Moment muss ich das Experiment "Wyeast 3724" wohl als gescheitert ansehen, warum auch immer. Wahrscheinlich war sie wirklich zu alt.
Ich fürchte, die ist mausetot. Ein paar Aromen hat sie hinterlassen, ich hatte noch nie so ein gut schmeckendes Jungbier. Aber jetzt ist sie wohl daheim bei ihren Ahnen.
Die ein, zwei Kämpferzellen die da noch drin sind, werden's nicht mehr rausreißen.

Wenn sich bis morgen nichts mehr tut, wird runtergekühlt auf 24˚C und dann kommt die Belle Saison zu Hilfe.
Schade, aber besser so, als nachher einen Sud mit Biofilm drauf wegzukippen. CO2 ist drauf, Hopfen ist drin, aber die 2% Alk sind zu wenig für mein Empfinden, um da bei 34˚C noch zuzuwarten.
Bei der Temperatur wächst so ziemlich alles perfekt, nur meine Hefe nicht.
Bei einem Vergärungsgrad von gut 20% nach 6 Tagen, trotz 2,5 Liter gerührtem Starter auf 25 L und passender Temperatur, da stimmt was nicht, Geduld hin oder her.
Ich werd' der 3724 sicherlich nochmal eine Chance geben, aber 7 Monate alte SmackPacks werde ich künftig sofort zurückschicken. :thumbdown
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#31

Beitrag von Tozzi »

Gesagt, getan.
Die verwaiste, vereinsamte und ausgebrannte 3724 hat 2 Spielkameraden bekommen.
Die hatte ihr Leben wohl wirklich großteils ausgehaucht. 4 Tage ohne jegliche Aktivität geht bei solchen Temperaturen nicht.
Ich hab die Temperatur auf 24˚C fallen gelassen und Belle Saison und Abbaye (beides Lallemand) zugegeben. Für letztere hätte ich eh keine Verwendung gehabt sonst.
War eine spontane Eingebung, weil's jetzt eh schon wurscht ist.
Mal sehen was das wird. Reproduzierbar ist es schon mal nicht mehr, soviel steht fest...
Nächstes mal mach ich was einfacheres. Echt jetzt. Diesmal jetzt wirklich. Na ja oder halt doch nicht. :Wink
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#32

Beitrag von Tozzi »

Kleines Update, für wen's interessiert:

Der erste Batch Doppelnelson (nur mit Belle Saison vergoren) ist jetzt bei SG 1.003 (0,8% mas) und der Stopfhopfen (Pellets, ohne Tüte hinzugegeben am Samstag) ist abgesunken bis auf ein paar Restpartikel.
Das wird morgen ins Keg gefüllt.
Der Restextrakt hat sich in den letzten 5 Tagen kaum noch verändert (lag vor 5 Tagen bei SG 1.005).
Wird dann noch 2-3 Wochen im Keg nachreifen.
Das Jungbier schmeckt gut und duftet hervorragend; der neue 2016er Nelson (vom MaltMiller) scheint mir qualitativ sehr gut zu sein, wenn auch vielleicht etwas "schwach". Das Aroma ist deutlich aber nicht besonders intensiv.
Grapefruit ist präsent, aber nicht besonders ausgeprägt. Sauvignon lässt sich tatsächlich erahnen (wobei, wenn ich's nicht wüsste, würd ich wahrscheinlich nicht drauf kommen... :redhead )
Hätte man auch aggressiver stopfen können.
Ebenso empfinde ich die Aromen von der Belle Saison subjektiv nicht als unangenehm, eher im Gegenteil sogar als recht subtil.

Beim zweiten Batch hatte ich zunächst nur die WY3724 Belgian Saison drin, und die hat halt weit, weit vorzeitig schlapp gemacht trotz wirklich gut gemeinter Temperaturführung.
Woran das gelegen hat, keine Ahnung. Eines Fehlers bin ich mir zumindest nicht bewusst. Der Starter war wohlwollend dimensioniert, die Würze war belüftet. Alt war sie halt.
Sie hat ein, zwei Tage lang gut losgelegt und kam auch sofort an, hat sich dann aber komplett verabschiedet, bei einem Vergärungsgrad von 20%.

Ich habe dann Belle Saison und Abbaye zugegeben, und war schon am Verzweifeln nachdem auch da erst mal 36 Stunden nichts mehr groß passiert ist.
Waren beide gut rehydriert. Würde mich wirklich interessieren, woran es liegt, dass das dann so lange gedauert hat?
Jetzt geht's aber seit fast 4 Tagen voll ab im Eimer, ich hab immer noch 2 cm Kräusen drauf, und das Aroma des Jungbiers ist ganz klar anders, die 3724 ist definitiv präsent.
SG ist momentan bei 1.022, 5,7%mas. Braucht wohl noch 'ne Woche.
Die Gärung ist noch sehr aktiv, scheint aber trotzdem länger zu dauern als mit der Belle Saison alleine.
Bin sehr gespannt auf das Ergebnis.

Gut, dass ich noch einen Brewbucket übrig habe, da kommt ein einfacheres Bierchen rein am Wochenende.
Tendiere momentan zu einem Amarillo Single Hop Pale Ale. Oder es wird nochmal ein TW Blonde Klon.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Benutzeravatar
gulp
Moderator
Moderator
Beiträge: 10458
Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#33

Beitrag von gulp »

Kleines Update, für wen's interessiert:
Joo, mich interessiert es. Wenn das mal fertig ist, äh ob da wohl jeweils ein Fläscherl den Weg zu mir finden könnte? :Smile Wird schon irgendwas zum Tauschen geben.

Gestopftes Saison ist ja eher ungewöhnlich, zumindest habe ich da noch nichts darüber gelesen. War ja das Bier für die "Saison-Arbeiter", mit wenig Drehzahl. Stopfaromen sind ja nun auch etwas flüchtig, zumindest auf ein paar Monate gesehen.

Ich habe ja gerade noch ein nicht gestopftes, mit Nelson gebrautes Saison, gebraut Mitte Juli, im Ausschank, da sind schon noch deutlich Weißweinaromen vorhanden. Eigentlich wird das immer besser. :Bigsmile

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Benutzeravatar
Bierwisch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3493
Registriert: Dienstag 15. Mai 2012, 18:02
Wohnort: Thüringen

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#34

Beitrag von Bierwisch »

Hallo Stephan,
daß sich die 3724 einfach so zur Ruhe legt, obwohl sie angefangen hatte zu arbeiten, ist mir ein Rätsel - tot kann sie nicht gewesen sein, sonst wäre die Gärung ja nicht angesprungen. Und wenn da 30°C im Gäreimer waren, dann hatte sie eigentlich alles, um sich wohlzufühlen.
Das ist schon recht merkwürdig - ich hätte ihr noch ein paar Tage gegeben.

Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#35

Beitrag von Tozzi »

gulp hat geschrieben:Wenn das mal fertig ist, äh ob da wohl jeweils ein Fläscherl den Weg zu mir finden könnte?
Klar! Bin gespannt auf Deine Meinung.
Bierwisch hat geschrieben:Das ist schon recht merkwürdig - ich hätte ihr noch ein paar Tage gegeben.
Ja, ist mir echt ein Rätsel. Aber bei dem VG und so wenig Bittere wollte ich das nicht länger so warm "ausbrüten". Hab Muffensausen bekommen.
Das Experiment wird sicher irgendwann wiederholt.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Benutzeravatar
gulp
Moderator
Moderator
Beiträge: 10458
Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#36

Beitrag von gulp »

gulp hat geschrieben:
Wenn das mal fertig ist, äh ob da wohl jeweils ein Fläscherl den Weg zu mir finden könnte?

Klar! Bin gespannt auf Deine Meinung.
Merci :Smile

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#37

Beitrag von Tozzi »

gulp hat geschrieben:War ja das Bier für die "Saison-Arbeiter", mit wenig Drehzahl.
Meins hat allerdings, fürchte ich, dann doch mal wieder über 8% ABV. Wollte ich nicht, ist aber so... :redhead
Die Sudhausausbeute ist bei mir nach wie vor eine unberechenbare Dunkelziffer. Hoffentlich kriege ich das irgendwann noch in den Griff. :Grübel
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Benutzeravatar
Rippchen
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 258
Registriert: Mittwoch 2. Juni 2010, 12:19

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#38

Beitrag von Rippchen »

Hi Stephan,

ich lese es leider erst jetzt, hätte aber auch keinen anderen Rat gehabt.

Aktuell habe ich auch jeden Tag die Belle in derHand und drohe dem Bier damit, noch bewegt es sich, aber laaaaangsam.

Allerdings doch schneller alos bei Dir.

Was ich aber anders mache als Du: Ich lasse die HEfe nicht aus dem Stand (oder mit Starter) auf 16-17°P los, sondern mache erstmal einen leichten Sud von 10-12°P. Mangels Vergleich kann ich nicht sagen ob es dann besser läuft mit dem starken Bier, aber es läuft und leichtes Saison ist auch sehr lecker.

Ich stelle außerdem unterhalb von 20°C an und heize nach drei bis vier Tagen langsam hoch. Höher als 28°C mußte ich noch nie gehen, aber manchmal klappt es eben auch nicht (keine Belle Saison im Haus/schlecht gemessen/andere Gründe)

Viel Erfolg für dein Bier, die Belle wirde es schon richten.

Gruß
Joachim

Ich drück jedenfalls die Daumen
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#39

Beitrag von Tozzi »

Hi Joachim,

danke fürs Daumen drücken!
Rippchen hat geschrieben:mache erstmal einen leichten Sud von 10-12°P.
Das dürfte wahrscheinlich wirklich einen Unterschied machen.
Das, in Kombination mit der zu alten Hefe in erster Führung, dürfte mein Hauptfehler gewesen sein.
Nächstes mal klappt's und dieses hier wird auch lecker, also was soll's.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#40

Beitrag von Tozzi »

Hab mir jetzt ein paar Flaschen Moinette Blonde und Saison Dupont aus der Bucht bestellt.
Hoffentlich ist da noch genug lebendige Hefe drin.
Ich seh schon, das nächste Projekt wird die eigene Hefebank. It never ends. :Grübel
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Benutzeravatar
Seed7
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3306
Registriert: Dienstag 2. April 2013, 18:28
Kontaktdaten:

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#41

Beitrag von Seed7 »

Tozzi hat geschrieben:das nächste Projekt wird die eigene Hefebank.
Haha, ja, ich bin dabei zum vierten mal eine auf zu bauen und kann mich vor den kopf hauen das ich den ersten "verloren" habe (da gab es noch fast keine flaschenhefen)

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Benutzeravatar
gulp
Moderator
Moderator
Beiträge: 10458
Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#42

Beitrag von gulp »

Tozzi hat geschrieben:
gulp hat geschrieben:War ja das Bier für die "Saison-Arbeiter", mit wenig Drehzahl.
Meins hat allerdings, fürchte ich, dann doch mal wieder über 8% ABV. Wollte ich nicht, ist aber so... :redhead
Die Sudhausausbeute ist bei mir nach wie vor eine unberechenbare Dunkelziffer. Hoffentlich kriege ich das irgendwann noch in den Griff. :Grübel
Sudhausausbeute, siehe hier:
Was die Belle aus einem Sud macht ist schwer zu berechnen, weil der Endvergärungsgrad gegen 100 % geht. Selbst die Mangrove Jacks French Saison hat bei einer Stammwürze von 11 %, 5,8 % Alc. Vol. rausgeholt, was auch einem 100% igen Endvergärungsgrad entspricht.

Bei einer höheren Stammwürze konnte die MJ nicht mit der Belle mithalten. Was ich damit sagen will ist, diese Saison Biere sind hochinteressant aber einigermassen schwer in den Griff zu bekommen, was aber wiederum interessant ist.

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
brötchenfluss
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 240
Registriert: Freitag 24. April 2015, 08:12
Wohnort: Wiesbaden

Re: Belle Saison vs. WY3724 Belgian Saison

#43

Beitrag von brötchenfluss »

Mit der WY3724 braute ich letztes Jahr mein Silvesterbier, ein Sorachi Ace Clone. Da machte die WY3724 auch die bekannte Pause, bis es wieder weiter ging. Auf über 30°C ging ich da auch; dem Bier machte es nichts. Allerdings ließ sie sich schon Zeit und zum Schluss war Silvester nur noch 2 Wochen fern und ich fügte noch die WY French Saison hinzu (um überhaupt das Bier irgendwie vom Restextrakt her trinkbar zu bekommen) und eine (die lt. Original verwendete) 'Champagerhefe' hinzu (fand ich auch ganz passend von wegen Silvester).

Im Sommer wollte ich noch mal einen reinen WY3724 Sud machen (das Doppelnelson; machte ich zuvor mit der Belle Saion). Die Hefe war leider über eine Woche auf den Weg zu mir. Eigentlich wollte ich sie in einem Kryoröhrchen für mein diesjähriges Silvesterbier konservieren, aber da sie so lange unterwegs war, smackte ich lieber die Packung, um wenigstens die Hefe für mein Bier zu haben. Leider tat sich absolut nichts und ich verwendete sicherheitshalber wieder die Belle Saison. Die WY3724 Packung warf ich aber nicht weg und ein paar Tage später war sie dann doch ganz prall, man musste schon Angst haben, das die Packung explodiert. Hmm, wohin damit? So wanderte die Packung für etliche Wochen in den Kühlschrank und beim nächsten Sud zwackte ich 5l in meine Starterflasche ab, um zu schauen, was die Hefe noch kann. Interessanter Weise ist sie da in zwei Wochen komplett durchgegoren ohne eine Pause und das bei vielleicht 22-25°C. Von dem Sud machte ich dann wiederum doch ein Kryoröhren. Das habe ich vor 3 Wochen erfolgreich zu einem Starter für mein Silvesterbier vermehren können. Und interessanter Weise hat die Hefe dieses Mal wieder ihre Pause eingelegt. Die Gärtemperatur habe ich dieses Mal auf 22°C eingestellt. Mal schauen, was sich die Tage noch tut und/oder ob ich die Temperatur wieder auf über 30°C erhöhe. Dieses Mal will ich nicht mit einer anderen Hefe nachhelfen. Ist ja auch noch ein wenig Zeit bis Silvester.

Grüße
Gordon
Antworten