Gärung stoppt bei 4,5° P. Was nun tun?
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Gärung stoppt bei 4,5° P. Was nun tun?
Hallo liebe Hobbybrauer,
neulich habe ich meinen 4. Sud gebraut. Es wird dem Rezept von MaischeMalzundMehr nach ein "malzaromatisches" Porter (http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... g%C3%A4rig)
Nachdem Würzekochen hatte ich 16° P im Sud. Lt. Rezept sollen es 16,5° P sein. Da meine bisherigen Erfahrungen sind, dass soviel Stammwürze reichlich Alkoholgehalt ergibt, habe ich die Würze mit ca. 4,5-5 ltr. abgekochtem Wasser verlängert, so dass ich auf 14° P kam. Als alles auf ca. 22° C abgekühlt war (das war Dienstag letzte Woche), habe ich die rehydrierte Safale S-04 eingerührt. In kürzester Zeit ging es heftig zur Sache. Nach 1,5 Tagen wurde es bereits wieder sehr ruhig. Am Sonntag hatte ich beim Spindeln dann 5° P.
Ich las einige Beiträge hier im Forumsbereich und entschloss mich, den Sud noch einige Tage stehen zu lassen. Gestern Abend dann nächste Messung: 4,5° P.
(Die Gärtemperatur ist vlt. etwas hoch. Im Keller ist's inzwischen allerdings viel zu kalt zum Gären, daher musste das Wohnzimmer mit ca. 21° C herhalten).
Was soll ich nun tun? Kann ich das schon gefahrlos in Flaschen abfüllen und so vergären lassen oder soll ich nochmal ein Tütchen Hefe nachgeben? (Mein Eindruck war, dass das Spindeln am Sonntag, verbunden mit etwas Rühren im Jungbier, die Gärung nochmal ganz leicht angeschoben hat. Es bubberte danach ca. 1-2 x je Stunde. Die letzten 1-2 Tage gefühlt dann wieder gar nicht mehr).
Falls Flaschenabfüllung tatsächlich bereits möglich sein sollte: Sollte ich ggf. noch etwas aufzuckern? Vermutlich wohl eher nicht, oder?
Gleich im Voraus vielen Dank für Eure Hinweise! Dank dieses Forums habe ich schon einige Dinge nicht gemacht, auf die man sonst sicher kommen würde :-)
Euch allen schöne Weihnachtstage!
VG,
Ansgar
neulich habe ich meinen 4. Sud gebraut. Es wird dem Rezept von MaischeMalzundMehr nach ein "malzaromatisches" Porter (http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... g%C3%A4rig)
Nachdem Würzekochen hatte ich 16° P im Sud. Lt. Rezept sollen es 16,5° P sein. Da meine bisherigen Erfahrungen sind, dass soviel Stammwürze reichlich Alkoholgehalt ergibt, habe ich die Würze mit ca. 4,5-5 ltr. abgekochtem Wasser verlängert, so dass ich auf 14° P kam. Als alles auf ca. 22° C abgekühlt war (das war Dienstag letzte Woche), habe ich die rehydrierte Safale S-04 eingerührt. In kürzester Zeit ging es heftig zur Sache. Nach 1,5 Tagen wurde es bereits wieder sehr ruhig. Am Sonntag hatte ich beim Spindeln dann 5° P.
Ich las einige Beiträge hier im Forumsbereich und entschloss mich, den Sud noch einige Tage stehen zu lassen. Gestern Abend dann nächste Messung: 4,5° P.
(Die Gärtemperatur ist vlt. etwas hoch. Im Keller ist's inzwischen allerdings viel zu kalt zum Gären, daher musste das Wohnzimmer mit ca. 21° C herhalten).
Was soll ich nun tun? Kann ich das schon gefahrlos in Flaschen abfüllen und so vergären lassen oder soll ich nochmal ein Tütchen Hefe nachgeben? (Mein Eindruck war, dass das Spindeln am Sonntag, verbunden mit etwas Rühren im Jungbier, die Gärung nochmal ganz leicht angeschoben hat. Es bubberte danach ca. 1-2 x je Stunde. Die letzten 1-2 Tage gefühlt dann wieder gar nicht mehr).
Falls Flaschenabfüllung tatsächlich bereits möglich sein sollte: Sollte ich ggf. noch etwas aufzuckern? Vermutlich wohl eher nicht, oder?
Gleich im Voraus vielen Dank für Eure Hinweise! Dank dieses Forums habe ich schon einige Dinge nicht gemacht, auf die man sonst sicher kommen würde :-)
Euch allen schöne Weihnachtstage!
VG,
Ansgar
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- beercan
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Re: Gärung stoppt bei 4,5° P. Was nun tun?
Einfach noch ein paar Tage warten. Das Blubbern kommt mit Sicherheit vom Co2, welches sich nach deinem Rühren aus dem Bier gelöst hat.
Gruß Robert
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Re: Gärung stoppt bei 4,5° P. Was nun tun?
...und wenn du abfüllst, egal wann, musst du natürlich aufzuckern! Wie sonst sollte denn die Nachgärung in Gang kommen, um dein Bier in der Flasche zu karbonisieren?
Lies das und andere Quellen um die Zuckermenge zu berechnen.
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- Hopfen-Q
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Re: Gärung stoppt bei 4,5° P. Was nun tun?
es kann auch sein, dass dein Sud aufgrund zu hoher Temperaturen beim Maischen recht viele unvergärbare Zucker gebildet hat, so dass du nicht unter 4,5°P kommst. Ist mir auch schon passiert. Macht aber nichts, kann trotzdem ein leckeres Bier werden. In deinem Fall käme ja immer noch ein Alkoholgehalt von 5,2 Vol.% heraus, plus 2-3 Zehntel aus dem Zucker.
Hefe brauchst du jedenfalls nicht mehr zugeben.
Micha
Hefe brauchst du jedenfalls nicht mehr zugeben.
Micha
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Re: Gärung stoppt bei 4,5° P. Was nun tun?
Danke für Eure Hinweise!
Ich verstehe das so, dass die Stammwürze den Zuckergehalt des Suds widerspiegelt. Bei 4,5° P wäre da also noch was, was von der Hefe verarbeitet werden könnte. (Mein Zielwert war (wie bei den ersten Suden) ca. 2-2,5° P, um sicher zu sein, dass die Gärung abeschlossen und das Aufzuckern + Abfüllen in Flaschen gefahrlos ist)....und wenn du abfüllst, egal wann, musst du natürlich aufzuckern! Wie sonst sollte denn die Nachgärung in Gang kommen, um dein Bier in der Flasche zu karbonisieren?
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Re: Gärung stoppt bei 4,5° P. Was nun tun?
Genau...solange es sich nicht um unvergärbaren Zucker handelt.Bei 4,5° P wäre da also noch was, was von der Hefe verarbeitet werden könnte
Gruß Robert
- Hopfen-Q
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Re: Gärung stoppt bei 4,5° P. Was nun tun?
ja wenn die Hefe das verarbeiten könnte würde sie es doch jetzt tun, in der Hauptgärung. Aber das scheint sie ja nicht zu tun. Warum sollte sie dann in der Flasche auf einmal Geschmack daran finden...?Obergäriger hat geschrieben:Danke für Eure Hinweise!
Ich verstehe das so, dass die Stammwürze den Zuckergehalt des Suds widerspiegelt. Bei 4,5° P wäre da also noch was, was von der Hefe verarbeitet werden könnte. (Mein Zielwert war (wie bei den ersten Suden) ca. 2-2,5° P, um sicher zu sein, dass die Gärung abeschlossen und das Aufzuckern + Abfüllen in Flaschen gefahrlos ist)....und wenn du abfüllst, egal wann, musst du natürlich aufzuckern! Wie sonst sollte denn die Nachgärung in Gang kommen, um dein Bier in der Flasche zu karbonisieren?
Neee, Aufzuckern (mit Zucker oder Speise) ist immer erforderlich.
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Re: Gärung stoppt bei 4,5° P. Was nun tun?
Capito! Danke!Genau...solange es sich nicht um unvergärbaren Zucker handelt.
Dann werde ich abfüllen. Das Jungbier ist schon sehr aromatisch. Ich bin gespannt.
Euch allen schöne Weihnachtstage!
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Re: Gärung stoppt bei 4,5° P. Was nun tun?
Wenn sich dein Restextrakt noch verringert (5-->4,5), würde ich mit dem Abfüllen noch warten.
Gruß,
Chris
Chris
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Re: Gärung stoppt bei 4,5° P. Was nun tun?
Zur Vollständigkeit noch nachträglich folgende Info:
Die Vergärung ist letztlich tatsächlich bei 4,5°P stehen geblieben. (Ich hatte noch 1-2 Tage gewartet und dann abgfüllt).
Das Bier selber ist der totale Hammer! Nach dem brauen war es zunächst schön dunkelbraun. Nach der Reifung war es schließlich fast ganz schwarz geworden und geschmacklich ein super Volltreffer.
Lediglich der CO2-Gehalt per Nachgärung ist für meinen Geschmack zu dünn ausgefallen. (Ich habe lt. Rezept gearbeitet und ca. 4 oder 4,5 g/l Zucker zugegeben). Das Bier schäumte beim Eingießen aus der Flasche damit einmal auf, danach sah es aus wie Cola (auch wenn noch CO2 im Bier war, sah es optisch so ganz ohne Schaum einfach nicht schön aus).
Da für mich Schaum auf's Bier gehört und dieses leckere Gebräu droht, eines meiner Standard-Biere zu werden, habe ich es unlängst erneut gebraut und lasse es diesesmal mit ca. 8 g/l karboniseren. Ok, vlt. ein bischen viel, aber in 4 Wochen weiß ich mehr. (Auch bei dem zweiten Sud dieses Bieres neulich lief es wie beim ersten Durchgang: Die Vergärung war nach auffallend kurzer Zeit irgendwo zwischen 4 und 4,5°P beendet. Es ist dann wohl so, dass sich nicht vergärbare Zucker gebildet haben. Egal. Das Ergebnis zählt. Und das ist absolute Spitze!
Die Vergärung ist letztlich tatsächlich bei 4,5°P stehen geblieben. (Ich hatte noch 1-2 Tage gewartet und dann abgfüllt).
Das Bier selber ist der totale Hammer! Nach dem brauen war es zunächst schön dunkelbraun. Nach der Reifung war es schließlich fast ganz schwarz geworden und geschmacklich ein super Volltreffer.
Lediglich der CO2-Gehalt per Nachgärung ist für meinen Geschmack zu dünn ausgefallen. (Ich habe lt. Rezept gearbeitet und ca. 4 oder 4,5 g/l Zucker zugegeben). Das Bier schäumte beim Eingießen aus der Flasche damit einmal auf, danach sah es aus wie Cola (auch wenn noch CO2 im Bier war, sah es optisch so ganz ohne Schaum einfach nicht schön aus).
Da für mich Schaum auf's Bier gehört und dieses leckere Gebräu droht, eines meiner Standard-Biere zu werden, habe ich es unlängst erneut gebraut und lasse es diesesmal mit ca. 8 g/l karboniseren. Ok, vlt. ein bischen viel, aber in 4 Wochen weiß ich mehr. (Auch bei dem zweiten Sud dieses Bieres neulich lief es wie beim ersten Durchgang: Die Vergärung war nach auffallend kurzer Zeit irgendwo zwischen 4 und 4,5°P beendet. Es ist dann wohl so, dass sich nicht vergärbare Zucker gebildet haben. Egal. Das Ergebnis zählt. Und das ist absolute Spitze!
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Re: Gärung stoppt bei 4,5° P. Was nun tun?
Moin,
schön, dass es schmeckt. Es würde mich aber sehr wundern, wenn die höhere Karbonisierung tatsächlich zu haltbarerem Schaum führt. Eine so hohe Karbonisierung ist für ein Porter auch ausgesprochen untypisch. Da sind vermutlich ganz andere Faktoren am Werk. Wenn Du mit dem Schaum immer noch unzufrieden bist, könntest Du mal versuchen etwa 500-1000 g Pilsner Malz durch Gerstenflocken zu ersetzen. Geschmacklich sollte das keinen spürbaren Unterschied machen und für die Schaumstabilität habe ich damit gute Erfahrungen gemacht.
Gruß
Stefan
schön, dass es schmeckt. Es würde mich aber sehr wundern, wenn die höhere Karbonisierung tatsächlich zu haltbarerem Schaum führt. Eine so hohe Karbonisierung ist für ein Porter auch ausgesprochen untypisch. Da sind vermutlich ganz andere Faktoren am Werk. Wenn Du mit dem Schaum immer noch unzufrieden bist, könntest Du mal versuchen etwa 500-1000 g Pilsner Malz durch Gerstenflocken zu ersetzen. Geschmacklich sollte das keinen spürbaren Unterschied machen und für die Schaumstabilität habe ich damit gute Erfahrungen gemacht.
Gruß
Stefan
Re: Gärung stoppt bei 4,5° P. Was nun tun?
Da hast Du was verwechselt - der CO2-Gehalt soll bei 4,5g/l liegen und dafür benötigst du ungefähr die doppelte Menge Zucker pro Liter Bier abzüglich des bereits gebundenen CO2 aus der Gärung. Das ergäbe so ca. 7g Zucker pro Liter.Lediglich der CO2-Gehalt per Nachgärung ist für meinen Geschmack zu dünn ausgefallen. (Ich habe lt. Rezept gearbeitet und ca. 4 oder 4,5 g/l Zucker zugegeben).
Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
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Re: Gärung stoppt bei 4,5° P. Was nun tun?
Ja, da hast Du wohl recht! Ich war ohne nachzudenken von der Brauanleitung ausgegangen, die ich nutze. Da wird am Ende dann Zucker pauschal nach der Regel "8 g/l" zugegeben. Ich hatte gar nicht auf dem Radar, dass mit der Karbonisierung nicht das gleiche gemeint war.Da hast Du was verwechselt - der CO2-Gehalt soll bei 4,5g/l liegen und dafür benötigst du ungefähr die doppelte Menge Zucker pro Liter Bier abzüglich des bereits gebundenen CO2 aus der Gärung. Das ergäbe so ca. 7g Zucker pro Liter.
Guter Hinweis. Vielen Dank.
Auf jeden Fall kommt der zweite Sud dieser Machart nach dem WE in die Reifephase. In gut 2 Wochen gibt es das Bier dann tatsächlich gut karbonisiert mit 8 g/l Zucker. (Längeres Reifen/Lagern wirkt sich bei diesem Bier übrigens offenbar positiv aus, denn es wird geschmacklich immer besser. Jetzt, ein gutes Vierteljahr nach dem ersten Sud, ist bis auf die vorletzte Flasche alles verbraucht. Schade eigentlich ;-)
Das Leben ist zu kurz für schlechte Biere [tm].
Re: Gärung stoppt bei 4,5° P. Was nun tun?
Hallöchen,
8g/l Zucker finde ich persönlich bei einer Gärtemperteratur von 21°C nen bisschen zu viel für nen Stout. Damit würdest du bei einem CO2-Gehalt von ca. 5,7 g/l landen. Meiner Meinung nach wäre da max. 4,5 g CO2/l Stiltypischer. Dann wärst du bei deinen Werten laut fabier.de (http://fabier.de/biercalcs.html) eher bei 5,7 g/l Zucker.
Aber wie so oft bei uns ist das auch Geschmackssache und man kann sein Bier so hoch Karbonisieren wie man will.
Gruß,
Holger
8g/l Zucker finde ich persönlich bei einer Gärtemperteratur von 21°C nen bisschen zu viel für nen Stout. Damit würdest du bei einem CO2-Gehalt von ca. 5,7 g/l landen. Meiner Meinung nach wäre da max. 4,5 g CO2/l Stiltypischer. Dann wärst du bei deinen Werten laut fabier.de (http://fabier.de/biercalcs.html) eher bei 5,7 g/l Zucker.
Aber wie so oft bei uns ist das auch Geschmackssache und man kann sein Bier so hoch Karbonisieren wie man will.
Gruß,
Holger