Anfängerfrage bezüglich CO2-Gehalt am Ende der Nachgärung

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red_hammer
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Anfängerfrage bezüglich CO2-Gehalt am Ende der Nachgärung

#1

Beitrag von red_hammer »

Servus,

mein Kumpel und ich haben am 23.12.16 zum ersten mal einen 20 Liter Sud angesetzt (aldeutsches Helles, obergärig) und es scheint bisher sehr gut zu funktionieren. Nachdem die Hauptgärung bei ca. 20 Grad durch war, haben wir einen Online-Rechner zur Berechnung der nötigen Speisegabe (2 Liter der Anstellwürze entnommen) in Abhängigkeit zur Stammwürze benutzt.

Die Nachgärung lief bisher auch super. Zur Errechnung des nötigen Drucks für unseren angepeilten CO2 Gehalt von 5g/L haben wir ebenfalls einen Rechner genutzt. Dieser gab als optimalen Wert für den Druck 1,9 Bar aus. Dieser Wert wurde auch nach ca. 3 Tagen erreicht, stieg dann aber ganz leicht weiter an. Jetzt, am 10. Tag (Morgen wollten wir das Bier zum Reifen in den Kühlschrank stellen) sind wir bei ca. 2,2 Bar. (Nutzen ein Manometer auf einer Referenzflasche)

Hier meine Frage: Wann macht es denn Sinn, die 1-L Bügelverschlussflaschen noch zu entlüften wenn der Druck (etwas) zu hoch ist? Soll ich sie heute Abend noch vor dem Reifen noch entlüften, oder ist es dafür jetzt zu spät?
Befindet sich die Kohlensäure jetzt schon "komplett im Bier", oder würde sie beim Entlüften entweichen und sich dann dementsprechend nicht mehr genug Kohlensäure im Bier binden?
Senkt die Reifung bei ca. 5 Grad den Druck in den Flaschen wieder?
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Hopfen-Q
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Re: Anfängerfrage bezüglich CO2-Gehalt am Ende der Nachgärun

#2

Beitrag von Hopfen-Q »

Der Druck ist temperaturabhängig. Zum Beispiel der Fabier Rechner berücksichtigt das auch. Eine Angabe 1,9 bar ohne Temperatur ist daher nutzlos.
Zum Beispiel bei 21°C entspricht 2,1 bar in etwa 5g/L CO2.
Ich finde auch den Unterschied zwischen 1,9 und 2,2 nicht dramatisch. Würde also nicht entlüften, sondern einfach mit der Kaltreifung beginnen. Im Kühlschrank sinkt der Druck dann wieder.

diese Info ist ohne Gewähr weil ich selbst noch Anfänger bin. Hatte bei meinen bisherigen Suden aber den Druck im Griff. :Smile
Zuletzt geändert von Hopfen-Q am Montag 9. Januar 2017, 14:42, insgesamt 2-mal geändert.
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Ladeberger
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Re: Anfängerfrage bezüglich CO2-Gehalt am Ende der Nachgärun

#3

Beitrag von Ladeberger »

Hallo, herzlich Willkommen im Forum!

Vermutlich war das Bier noch nicht ganz ausgegoren, daher die geringfügige Überschreitung. Wenn sich weiter nichts tut, kann man das so lassen. Entlüften wäre dennoch möglich, die Kohlensäure im Bier kommt hier nicht zur sofortigen Entbindung.

Gruß
Andy
red_hammer
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Re: Anfängerfrage bezüglich CO2-Gehalt am Ende der Nachgärun

#4

Beitrag von red_hammer »

Hopfen-Q hat geschrieben:Der Druck ist temperaturabhängig. Zum Beispiel der Fabier Rechner berücksichtigt das auch. Eine Angabe 1,9 bar ohne Temperatur ist daher nutzlos.
Zum Beispiel bei 21,5°C entspricht 1,9 bar in etwa 5g/L CO2.
Ich finde auch den Unterschied zwischen 1,9 und 2,2 nicht dramatisch. Würde also nicht entlüften, sondern einfach mit der Kaltreifung beginnen. Im Kühlschrank sinkt der Druck dann wieder.

diese Info ist ohne Gewähr weil ich selbst noch Anfänger bin. Hatte bei meinen bisherigen Suden aber den Druck im Griff. :Smile
Sorry, vergessen: Natürlich wurde beim online-Rechner auch die Raumtemperatur berücksichtigt.
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Sura
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Re: Anfängerfrage bezüglich CO2-Gehalt am Ende der Nachgärun

#5

Beitrag von Sura »

Ein Druck von 2,2bar ist kein Problem. Wie warm ist es denn, und woher weisst du das die Nachgärung durch ist?
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Re: Anfängerfrage bezüglich CO2-Gehalt am Ende der Nachgärun

#6

Beitrag von red_hammer »

Bier gärt in einem Raum mit konstant ca. 19,5 Grad. Am Druck hat sich seit ca. 1,5 Tagen nichts mehr geändert, daher gehe vom Ende der Nachgärung aus...

Was mich zur nächsten Frage bringt: Würde ich durch das Kaltstellen die Nachgärung sozusagen abbrechen? Oder sollte / muss die Nachgärung erst völlig zum erliegen kommen?

10 Tage beim obergärigen Bier sollte doch eigentlich ausreichend sein, oder?
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Re: Anfängerfrage bezüglich CO2-Gehalt am Ende der Nachgärun

#7

Beitrag von Alt-Phex »

red_hammer hat geschrieben: Was mich zur nächsten Frage bringt: Würde ich durch das Kaltstellen die Nachgärung sozusagen abbrechen? Oder sollte / muss die Nachgärung erst völlig zum erliegen kommen?

10 Tage beim obergärigen Bier sollte doch eigentlich ausreichend sein, oder?
Wenn sich da seit 5 Tagen nichts mehr ändert und der Wert in etwa der Erwartung entspricht ist alles gut.

10 Tage können reichen, müssen sie aber nicht. Kann, je nach Hefe und anderen Umständen,
auch mal 3-4 Wochen dauern. Pauschale Angaben in Bezug auf das Gärverhalten taugen nichts.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: Anfängerfrage bezüglich CO2-Gehalt am Ende der Nachgärun

#8

Beitrag von red_hammer »

Also angenommen, die Nachgärung wäre noch nicht vollständig abgeschlossen, welche Folgen hätte dann das vorzeitige Kühlen und Lagern?
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Boludo
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Re: Anfängerfrage bezüglich CO2-Gehalt am Ende der Nachgärun

#9

Beitrag von Boludo »

red_hammer hat geschrieben:Also angenommen, die Nachgärung wäre noch nicht vollständig abgeschlossen, welche Folgen hätte dann das vorzeitige Kühlen und Lagern?
Die Hefe macht trotzdem weiter, halt sehr langsam. Irgendwann hast du halt das Bier beim Öffnen an der Zimmerdecke oder die Flasche bläst ab oder platzt.
Gärung durch Kälte stoppen funktioniert auf Dauer nicht. Abgesehen davon schmeckst du die nicht vergorenen vergärbaren Zucker.

Stefan
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Re: Anfängerfrage bezüglich CO2-Gehalt am Ende der Nachgärun

#10

Beitrag von red_hammer »

Ah, danke für die schnelle und kompetente Hilfe! Als Anfänger stellt sich halt immer mal wieder die ein oder andere Frage, die nicht unbedingt genau in diversen Büchern erklärt ist.

Also werden wir einfach noch ein paar Tage warten um sicher zu gehen, dass die Nachgärung beendet ist.
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Sura
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Re: Anfängerfrage bezüglich CO2-Gehalt am Ende der Nachgärun

#11

Beitrag von Sura »

red_hammer hat geschrieben:Bier gärt in einem Raum mit konstant ca. 19,5 Grad. Am Druck hat sich seit ca. 1,5 Tagen nichts mehr geändert, daher gehe vom Ende der Nachgärung aus...

Was mich zur nächsten Frage bringt: Würde ich durch das Kaltstellen die Nachgärung sozusagen abbrechen? Oder sollte / muss die Nachgärung erst völlig zum erliegen kommen?

10 Tage beim obergärigen Bier sollte doch eigentlich ausreichend sein, oder?
Wie schon geschrieben wurde, kann es pauschal nicht sagen. Ich stelle erst kalt wenn sich eine Woche lang garnichts mehr getan hat. Gedanken wegen Überdruck würde ich mir ernsthaft erst dann machen, wenn der Druck auf die 3 bar zugeht und ich nur 2 bar erwartet habe.

Gruß,
Kai
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