Karbonisierungsproblem bei gestopftem Bier

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Struppi
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Karbonisierungsproblem bei gestopftem Bier

#1

Beitrag von Struppi »

Hallo Hobbybrauer,

ich habe schon 2 Sude mit Hopfen gestopft (bisher 1-2g/l)und keine Probleme mit der anschließenden Karbonisierung mit Haushaltszucker in der Flasche gehabt.
Bei meinem letzten gestopften Sud habe ich 50% des Jungbiers nach der Gärung ungestopft in Flaschen gefüllt (Karbonisierung auch mit Zucker) und die andere Hälfte mit etwas mehr als 3g/l gestopft, 5 Tage bei Hauptgärtemperatur von ca. 10°C (UG-Hefe, Typ unbekannt, da aus lokalem Bier gestrippt in erster Führung) gelagert und anschließend genau so wie die ungestopfte Hälfte des Sudes in Flaschen abgefüllt. Bei beiden Hälften ist die Nachgärung: 1Woche bei HG-Temperatur und dann 1Woche bei ca. 15°C (Diacetylabbau).
Jetzt ca. 4 Wochen nach der Abfüllung muss ich feststellen, dass die ungestopfte Hälfte des Sudes super Karbonisiert ist und die gestopfte Hälft fast überhaupt keine Kohlensäure enthält. Das gestopfte Bier hat soviel Schaum wie Apfelsaft :Mad2 .

3g/l sind ja jetzt nicht mega viel, daher wundere ich mich woher dieser unterschied kommt. Habt ihr schon einmal so eine Effekt bei gestopften Bieren beobachtet? Oder ist mir beim Stopfen die Hefe "abgestorben" so das kein CO2 mehr gebildet werden kann?

Grüße
Andreas
inem
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Re: Karbonisierungsproblem bei gestopftem Bier

#2

Beitrag von inem »

Das was du beschreibst ist eher, dass die Karbonisierung passt, aber das CO2 sich beim Öffnen verflüchtigt. An rauhen Oerflächen passiert das leicht und mit Hopfenpartikeln, die wohl beim Stopfen zurück bleiben hast du daher das Problem, dass das CO2 entweicht bevor du trinken kannst.
Abhilfe schafft nur die Hopfenpartikel nicht in die Flasche kommen zu lassen. Entweder im Säckchen stopfen, sehen, dass es besser sedimentiert oder ausfiltern.
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Struppi
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Re: Karbonisierungsproblem bei gestopftem Bier

#3

Beitrag von Struppi »

Ich hätte vielleicht noch schreiben sollen, das das Stopfen nicht in der Flasche erfolgt ist, sondern im Gärfass. Gestopft habe ich dabei im Nylonstrumpf.
Das CO2 entweicht auch nicht bei öffnen der Flasche, sondern es ist einfach keins drin. Soll heißen, es ploppt auch nicht bei Öffnen der Bügelflasche.
Dein Hinweis mit dem Entweichen hat mich aber auf die Idee gebracht, dass das gestopfte Bier vielleicht nicht die Sättigungskonzentration an CO2 enthält die es laut Temperatur maximal haben kann. Und bei 10°C ist ja max. 2,2gCO2/l gelöst. Wenn diese CO2 durch das Stopfen nicht vorhanden ist fehlt im fertig Bier eine Menge CO2. Ziel-Karbonisierung war 5gCo2/l. Kann das evtl. die Ursache sein?
inem
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Re: Karbonisierungsproblem bei gestopftem Bier

#4

Beitrag von inem »

Sorry ich hatte das mit dem Schaum wie beim Apfelsaft genau falsch rum verstanden.
Bei welcher Temperatur lässt du es nachgären? Hat es irgendwann zwischendurch höhere Temperaturen oder machst du sonst etwas, dass das CO2 vor der Nachgärung ausgasen könnte? 2,2 g/L weniger würden tatsächlich nach keiner Kohlensäure schmecken, allerdings wäre dann die Frage wo die verloren geht.
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Struppi
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Re: Karbonisierungsproblem bei gestopftem Bier

#5

Beitrag von Struppi »

Nachgärung läuft bei mir bei Hauptgärtemperatur 10°C für eine Woche in der mit Zucker "gefüllten" Flasche. Dies gilt für das gestopfte und ungestopfte Bier. Die Temperatur war zu keiner Zeit höher als die 10°C.

Ich habe das ungestopfte und ungestopfte Bier bei 10°C (entspricht einer Sättigungskonzentration von ca. 2,2gCO2/l) plus 2,5g Zucker je 0,5er Flasche über ein Füllröhrchen vorsichtig abgefüllt -> Ziel-Karbonisierung 4,7gCO2/l. Das gestopfte Bier habe ich vor dem Abfüllen 5 Tage auch bei 10°C gelagert und dann genau so wie das ungestopfte abgefüllt.Hopfenpallest waren dabie in einem mit Glaskugeln beschwerten Nylonstrumpf. Das gestopfte Bier wurde daber nur einmal vorsichtig umgeschlaucht um es von der Hefe in Hauptgärbehllter zu bekommen.

Gibt es denn außer, dass das CO2 irgendwie beim Stopfen "entwichen" ist eine andere Erklärung?
Ich könnte ja versuchen die Flaschen zu öffnen und jetzt neu mit Zucker zu Karbonisierung und noch mal nachgären oder?

Grüße
Andreas
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Boludo
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Re: Karbonisierungsproblem bei gestopftem Bier

#6

Beitrag von Boludo »

Stell mal wärmer. Durch die Stopfzeit ist mehr Hefe sedimentiert und dadurch weniger in der Flasche. Kannst ruhig auf Raumtemperatur gehen.
Und geb keinen neuen Zucker zu.

Stefan
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Struppi
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Re: Karbonisierungsproblem bei gestopftem Bier

#7

Beitrag von Struppi »

Boludo hat geschrieben:Stell mal wärmer. Durch die Stopfzeit ist mehr Hefe sedimentiert und dadurch weniger in der Flasche. Kannst ruhig auf Raumtemperatur gehen.
Und geb keinen neuen Zucker zu.

Stefan
Hallo Stefan,

das werde ich probieren! Wenn ich beide Biere vergleiche ist das gestopfte auch klaren. Was zu deinem Hinweis passen würde.

Danke und Gruß
Andreas
inem
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Re: Karbonisierungsproblem bei gestopftem Bier

#8

Beitrag von inem »

Beide Biere spindeln hilft zu sehen ob die Gärung schon durch ist. Bier immer bei Zimmertemperatur nachgären lassen.
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Struppi
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Re: Karbonisierungsproblem bei gestopftem Bier

#9

Beitrag von Struppi »

Hier noch mal ein feedback von mir:

Ich habe das Bier nochmal ohne nachzuzuckern bei 20°C ca 1,5 Wochen nach gären lassen. Und siehe da ... alles wie es sein soll. Super Kohlensäure und super Schaum. Es lag also wirklich an der zu geringen Nachgärtemperatur.
Bisher habe ich immer bei Hauptgärtemperatur 1-2 Wochen Nachgärung gemacht (hat bisher auch immer ausgreicht!) Aber bei diesem Sud wird wohl durch das Stopfen die Hefe stärker sedimentiert sein und so hat die Temperatur für die Nachgärung nicht ausgereicht.
Ich werde jetzt also immer bei Raumtemperatur (auch bei UG-Hefe) nachgären.

Vielen Dank noch mal für die Hilfe von euch!

Grüße
Andreas
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