Obergrenze Hopfenstopfen

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DerDallmann

Obergrenze Hopfenstopfen

#1

Beitrag von DerDallmann »

Moinsen.

Ich habe gerade ein DIPA mit 18°P und 95 IBU in der Hauptgärung und habe bereits die erste Runde gestopft, 120 gr auf 22l, 5,45 gr/l.
In ein paar Tagen möcte ich nochmal 55 gr nachlegen und käme somit auf 8 gr/l. Macht das noch Sinn?

Man liest ja teilweise, dass sich ab ca. 5 gr/l nichts mehr tut. Auf der anderen Seite habe ich mich mal mit dem Braumeister von Kompaan aus NL unterhalten, nachdem ich sein DIPL mit Kazbek probiert hatte, das war mit 9 gr/l gestopft und eins der besten Biere, die ich je getrunken habe.

Was war euer Maximum bisher und wie sind die extrem gestopften Biere geworden?

Gruß, Johst
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§11
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Re: Obergrenze Hopfenstopfen

#2

Beitrag von §11 »

Das laesst sich ganz schlecht pauschalisieren. Ich hab dazu schon relative viele Versuche gemacht. Es ist in der Tat so das irgendwann eine Obergrenze erreicht ist ab der nichts mehr passiert. Allerdings scheint die bei allen Hopfen unterschiedlich zu sein.

Ein Denkansatz ist das alle Hopfen eine spezifische Komposition der Hopfenoele haben, die sogar je Sorte sehr constant ist und das die Hopfen, je nach Jahrgang, Sorte und Anbaugebiet, sehr unterschiedliche Mengen an Gesamtoel aufweisen. Eventuel gibt es hier einen Maximum bis wie viel Oel im Bier geloest/ suspendiert warden kann. Dazu hab ich aber noch nichts gefunden.

Eigentlich waere es aus den oben genannten Gruenden besser die Menge an Hopfenoel je Liter anzugeben, als pauschal die Menge an Hopfen. Macht man ja im Sudhaus auch nicht, sondern bezieht sich auf Alphasre.

Jan
„porro bibitur!“
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DerDallmann

Re: Obergrenze Hopfenstopfen

#3

Beitrag von DerDallmann »

Danke.

Beim Öl komme ich insgesamt auf 75,1 mg/l, lt. Müggelland Hopfenrechner.
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§11
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Re: Obergrenze Hopfenstopfen

#4

Beitrag von §11 »

DerDallmann hat geschrieben:Danke.

Beim Öl komme ich insgesamt auf 75,1 mg/l, lt. Müggelland Hopfenrechner.
Da must du etwas aufpassen. Der Oelgehalt schwankt je nach Sorte, Jahrgang und Anbaugebiet ganz erheblich.

Lediglich die Zusammensetzung des Oels ist relative constant.

Jan
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Re: Obergrenze Hopfenstopfen

#5

Beitrag von DerDallmann »

Ich zieh das mal durch jetzt! :)

Hätte nur gern mal gehört, wie extrem andere Forenmitglieder schon gestopft haben und wie die Ergebnisse waren.
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schwarzwaldbbq
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Re: Obergrenze Hopfenstopfen

#6

Beitrag von schwarzwaldbbq »

Vielleicht ist hier was dabei an Info:
Bierfetischist hat geschrieben:Hier noch ein bisschen Lesestoff zum Thema Hopfenstopfen- Kalthopfung

Der_Doemensianer 1/2013 - Die Kunst der Kalthopfung
http://fzarchiv.sachon.de/pdf/Getraenke ... opfung.pdf

BRAUINDUSTRIE 01/2015 - Intensivere Noten
http://fzarchiv.sachon.de/pdf/Getraenke ... _Noten.pdf

BRAUINDUSTRIE 1/2015 - Aromavielfalt durch Hopfengaben – Möglichkeiten und Grenzen
http://fzarchiv.sachon.de/pdf/Getraenke ... rartig.pdf

BRAUINDUSTRIE 4/2012 - Die Kalthopfung – Grundsätzliches und Techniken
http://fzarchiv.sachon.de/pdf/Getraenke ... fahren.pdf

Gruß Heiko :Drink
Aus :
viewtopic.php?f=7&t=6927

LG.

Joe
Unsere Vorstellung: Grüße aus dem Schwarzwald
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Seed7
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Re: Obergrenze Hopfenstopfen

#7

Beitrag von Seed7 »

Wie Jan sag, kommt aber noch dazu, wie mann stopft. Passiv, einfach nur herein und warten, oder aktiv, 'geruehrt/gepumpt". Bei der letzten methode kann mann mit weniger hopfen mehr erreichen.
Einen Englische IPA habe ich mal mit 15g/l EKG aktiv 2 tage gestopft @15°C, forciert karbonisiert und zwei tage spaeter getrunken. Da bekam die zunge schon 'laemungserscheinungen',

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
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Re: Obergrenze Hopfenstopfen

#8

Beitrag von DerDallmann »

Danke.
Aber das hatte ich bereits gelesen.
Ich wollte mal ein paar reale Erfahrungen aus dem Forum einholen.

@Seed7
Das ist mal eine Ansage :) Gefällt mir.
Ich werfe dir Pellets einfach nur direkt rein. Nach dem zweiten Stopfen will ich für 3-4 Tage kalt stellen.
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Re: Obergrenze Hopfenstopfen

#9

Beitrag von alias2222 »

Hallo Johst

Da will ich auch mal von meinen Erfahrungen berichten.
1. Aus den USA habe ich von einigen Brauern gehört das sie mit bis zu 10g/l kalthopfen
2. Das wollte ich auch mal ausprobieren und habe ein Triple IPA gemacht.

IBU 97 (errechnet)
EBC 25
StW. 22°Plato
Alk. ca. 10% vol

Hopfen wurde insgesamt 800g auf 25 Liter gegeben, davon 500g Citra gestopft, also 20g/l.
Citra hatte in meinem Fall 2,5% Aromaöle, was schon sehr hoch ist. So kam ich auf 105mg/l Hopfenöle insgesamt.
Ich muss sagen zu dem Bier hat es gepasst, aber wie Ingo schon geschrieben hat, da zieht es dir schon die Schuhe aus. Auf der einen Seite die hohen IBU und dann die krassen Hopfenöle die in meinem Fall total Stachelbeere/Zitrone hervorgerufen haben. Beides sehr saure Fruchtsorten. So wird dein Bier auch.
In meinem Fall hat es gut gepasst da das Bier total süß war, was ich mag, aber anderen war es einfach too much.

Martin Dambach meinte dazu "ui das schmeckt aber spitz"

Aber probiers aus, genau das wollte ich auch mal machen.

Grüße
Alexander
"Wenn ich Bier so in die Sonne halte, sieht es aus wie Flüssiges Gold"

Brauerei Schwanen in Esslingen - Brauerei
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Homepage - Kesselbrauer Stuttgart e.V. - Der Stuttgarter Hobbybrauverein
DerDallmann

Re: Obergrenze Hopfenstopfen

#10

Beitrag von DerDallmann »

Jawoll, so hab ich mir das vorgestellt. :thumbsup
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Fuji
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Re: Obergrenze Hopfenstopfen

#11

Beitrag von Fuji »

Ich habe bei meinem Punk IPA Klon mit 8gr/l gestopft. War der Hammer! Denke aber, dass mehr dann nicht mehr viel bringt. Gestopft bei relativ tiefen Temperaturen in 2 Gaben. Die Aromen haben sich gut gehalten. Allerdings hatte ich Anfangs recht agressive Bittere, was ich auf eine Kombination meines Wassers und dem vielen Stopfhopfen zurückführe. Ich denke du solltest dem Wasser bei solchen Stopforgien einen hohen Stellenwert beimessen. Hopf on!

Guten Sud
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