Häfte der Flaschen schal

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Kurigalzu
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Häfte der Flaschen schal

#1

Beitrag von Kurigalzu »

Liebes Hobbybrauer-Forum,
ich habe ein Problem mit schalem Bier: nun schon beim zweiten Sud ist das Bier aus etwa der Hälfte der Flaschen schal, also komplett ohne Kohlensäure, als hätte überhaupt keine Nachgärung stattgefunden. Bei der anderen Hälfte der Flaschen ist alles tiptop. Woran kann das liegen?
Ich habe mit Zucker aufgespeist und verwende 0,33er Flaschen, die ich mit den Standard-Kronkorken (26mm) von Braupartner mit Hilfe eines Kronenverkorkers von Besserbrauer verschlossen habe. Die Nachgärung betrug zwei Wochen bei rund 20°. Bei meinen vorherigen Versuchen hat diese Vorgehensweise bestens funktioniert.
Ich schätze, dass es mit Kronkorken und/oder Verkorker zusammenhängt. Habt ihr da ähnliche Erfahrungen gemacht? Und was kann ich tun, um dies in Zukunft zu verhüten?
Schon mal Danke für eure Hilfe!
Beste Grüße
Jonas
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chaos-black
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Re: Häfte der Flaschen schal

#2

Beitrag von chaos-black »

Hast du jede Flasche einzeln aufgezuckert oder alles in einem Topf aufgezuckert? In dem Fall kann es nämlich gut sein, dass sich der Zucker nicht optimal verteilt hat.
Mit Kronkorken hab ich keine Erfahrungen. Ich benutze nur Bügelflaschen.
Meine Hobbybrauerei: http://brauerei-flaschenpost.de/ (gerade offline)
Kurigalzu
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Re: Häfte der Flaschen schal

#3

Beitrag von Kurigalzu »

Danke für die schnelle Antwort! Ich habe jede Flasche einzeln aufgezuckert
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Alt-Phex
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Re: Häfte der Flaschen schal

#4

Beitrag von Alt-Phex »

Bei stark sedimentiernden Hefen kann es vorkommen das die faul am Flaschenboden rumliegt.
Oder sogar beim abfüllen zu wenig Hefe in die Flasche gelangt. Die Nachgärung kann sich dann
entsprechend verzögern und auch mal 3-4 Wochen dauern. Die Nottingham kann das sehr gut!

Daher ist es generell zu empfehlen die Flaschen öfters mal aufzuschütteln. Dann kommt die
Hefe und der Zucker wieder in Schwebe und die Nachgärung gerät nicht ins stocken.

Undichte Kronkorken (oder Bügelverschlüsse) können natürlich auch für sowas verantwortlich sein.
Das merkt man aber sehr schnell wenn man die Flaschen auf den Kopf dreht.
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"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Kurigalzu
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Re: Häfte der Flaschen schal

#5

Beitrag von Kurigalzu »

Ich habe gerade mal ein paar Flaschen auf den Kopf gedreht, und siehe da: es tropft bei Flaschen, deren Inhalt schal ist. Auf die Idee hätte ich mal früher kommen sollen...
Es liegt definitiv am Verkorker von Besserbrauer. Da ich so etwas befürchtet hatte, bestellte ich mir bereits vor einigen Tagen einen Standverkorker von Braupartner, mit dem ich den letzten Sud verschloss; von eben diesem habe ich probeweise einige Flaschen umgedreht, und siehe da: alles dicht.
Schade nur um die 30 Liter, die bereits zur Reifung im Kühlschrank stehen, davon kann ich wohl die Hälfte wegkippen. Schade!
Unfiltered
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Re: Häfte der Flaschen schal

#6

Beitrag von Unfiltered »

Hallo Jonas,

Du brauchst den Sud nicht entsorgen, Du kannst nochmal mit Zucker karbonisieren und neu verkorken.

Gruß Holger
Kurigalzu
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Re: Häfte der Flaschen schal

#7

Beitrag von Kurigalzu »

Na das wär ja klasse! Wie mache ich das? Gesamten Sud noch mal in den Bottich, aufzuckern, abfüllen, verkorken, noch mal zwei Wochen oder mehr nachgären lassen? Oder reicht es einfach den Korken zu entfernen, Zucker rein, Korken drauf, nachgären?
DarkUtopia
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Re: Häfte der Flaschen schal

#8

Beitrag von DarkUtopia »

ich würde den schalen Anteil nochmal ausgären lassen, sprich messen und mal 3 Tage stehen lassen, wenn sich nichts geändert hat neu aufzuckern und wieder in Flaschen!
Edit:
außer du bist dir sicher, dass der Zucker in den Flaschen vergoren ist dann einfach nochmal die gewünschte Menge Zucker direkt in die Flaschen und neu verkorken
Kurigalzu
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Re: Häfte der Flaschen schal

#9

Beitrag von Kurigalzu »

Ich bin relativ sicher, dass der Zucker vergoren ist, denn in den Flaschen mit Kohlensäure ist die für mich übliche Karbonisierung erreicht. Ich werde aber zur Kontrolle noch mal spindeln, sicher ist sicher.

Ich möchte mich ganz herzlich für eure Hilfe bedanken! Unglaublich, wie schnell man hier kompetente Tipps bekommt, das ist ganz große Klasse!
Beste Grüße
Jonas
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Kobi
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Re: Häfte der Flaschen schal

#10

Beitrag von Kobi »

DarkUtopia hat geschrieben: außer du bist dir sicher, dass der Zucker in den Flaschen vergoren ist dann einfach nochmal die gewünschte Menge Zucker direkt in die Flaschen und neu verkorken
Genau, einfach den Zucker in die Flaschen geben. Allerdings solltest Du dann nicht lange warten sondern gleich verkorken, denn es ist immer etwas CO2 gelöst, das bei der Zugabe von Zucker leicht entbindet und dann ordentlich Schaum produziert. Wenn Du schnell bist, geht das aber gut. So karbonisieren wir immer.
Viele Grüße
Andreas
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schollsedigger
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Re: Häfte der Flaschen schal

#11

Beitrag von schollsedigger »

Hi,

um das Aufschäumen zu vermeiden, kannst Du das Bier vorher kalt stellen (2°C).

Grüße

Matze
Kurigalzu
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Re: Häfte der Flaschen schal

#12

Beitrag von Kurigalzu »

Vielen Dank auch für eure Antworten! Kleiner Nachtrag: tropfen allein ist leider kein hundertprozentiger Indikator für schales Bier, aber am fehlenden Zischen erkennt man eine schale Flasche sofort, so dass ich eine solche ohne Wegkippen wieder aufzuckern und verkorken kann. Das Nachzuckern mit anschließendem Verkorken hat, da ich alle Utensilien direkt zur Hand hatte und das Bier zuvor bei rund 2° kalt stand, ohne Aufschäumen gut geklappt, dennoch danke für die Tipps! Ich hoffe, dass der neue Standverkorker in Zukunft seine Arbeit besser macht als das Teil von Besserbrauer, und auf jeden Fall bin ich nun für das Thema sensibilisiert.
Vielen Dank noch mal, eure Hilfe hat mich davon abgehalten, ein furchtbares Sakrileg zu begehen (gutes Bier wegkippen)!
Beste Grüße
Jonas
DarkUtopia
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Re: Häfte der Flaschen schal

#13

Beitrag von DarkUtopia »

Dafür ist das Forum ja da!
Weiterhin gut Sud und viel Erfolg mit den Kronkorken

LG Sascha, der lieber beim Bügel bleibt
Stift007
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Re: Häfte der Flaschen schal

#14

Beitrag von Stift007 »

„Bei stark sedimentiernden Hefen kann es vorkommen das die faul am Flaschenboden rumliegt.
Oder sogar beim abfüllen zu wenig Hefe in die Flasche gelangt. Die Nachgärung kann sich dann
entsprechend verzögern und auch mal 3-4 Wochen dauern. Die Nottingham kann das sehr gut!“

Den oder ähnlichen Fall habe ich wohl gerade?
Die Hefe (WLP830)scheint faul am Boden zu liegen und die Flaschen haben wenig bis gar keine Kohlensäure.
Habe die Flaschen aufgeschüttelt, so das sich die Hefe oder Zucker (vielleicht auch Zuckerplatten/Anhaftung vom Flaschenboden gelöst haben und Bier damit wieder trüb) und die Temperatur von 1‘C wieder auf 10‘C hochgefahren um vollständige Nachgärung in Gang zu bringen.
Mal sehen ob‘s hilft? Ansonsten muss wohl Nachgezuckert
werden.
Stift007
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Re: Häfte der Flaschen schal

#15

Beitrag von Stift007 »

Karbonisierung fand (trocken) mit Haushaltszucker in jede Flasche einzeln, bei 13‘C statt.
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Alt-Phex
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Re: Häfte der Flaschen schal

#16

Beitrag von Alt-Phex »

Das ist auch viel zu kalt. Stell das mal ruhig bei bei um die 20°C hin.
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"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Sura
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Re: Häfte der Flaschen schal

#17

Beitrag von Sura »

Stift007 hat geschrieben: Donnerstag 21. Juni 2018, 22:57 [...]Habe die Flaschen aufgeschüttelt, so das sich die Hefe oder Zucker (vielleicht auch Zuckerplatten/Anhaftung vom Flaschenboden gelöst haben und Bier damit wieder trüb) und die Temperatur von 1‘C wieder auf 10‘C hochgefahren um vollständige Nachgärung in Gang zu bringen.
[...]
Zu kalt. Was erwartest du? Auch eine untergärige Hefe folgt den Gesetzen der Physik: Wenns kalt ist, laufen alle Reaktionen langsamer ab.
Stell sie raus auf Zimmertemperatur, und in zwei Wochen sind die Flaschen fertig. Dann kannst du sie wieder kalt stellen.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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