Dark Impact - Nachgärfrage

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zizo
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Dark Impact - Nachgärfrage

#1

Beitrag von zizo »

Hallo zusammen,

habe das Dark Impact von MMuM (http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... uche=Suche) vor einiger Zeit gebraut. Nach der Hauptgärung habe ich in die Flaschen Zucker vorgelegt (per Dosierhilfe) und darauf abgefüllt.
Danach war das Ganze 2 Wochen im Gärschrank bei 25°C (analog zum Rezeptersteller ging unter 25°C gar nix).

Nach zwei Wochen hatte sich in meiner Testflasche (PET, kein Flaschenmanometer) Druck aufgebaut, allerdings weniger als erwartet.
Da es aber auch schon mal passiert ist, dass die PET abgeblasen hat, habe ich eine Bügelflasche probiert: nur ganz leichte Karbonisierung wahrnehmbar und zuckersüß.
Also Nachgärung noch nicht beendet. Dann habe ich meinen Gärschrank auf 28°C hoch temperiert, alle Flaschen aufgeschüttelt und nach 3 Tagen nochmal geschüttelt.
Nach nun insgesamt 3 Wochen (davon die letzte Woche bei 28°C) bilde ich mir ein, dass der Druck in der PET minimal angestiegen ist, aber so gering, dass ich mich auch täuschen kann.
Das bedeutet für mich, auch jetzt ist die NG noch nicht vollumfänglich abgeschlossen.

Was kann ich noch tun? Noch höher mit der Temperatur macht wahrscheinlich kein Sinn mehr, oder!? Was gibt es für andere Möglichkeiten?
Das Bier ist grundsätzlich mal für Herbst/Winter 2017 vorgesehen. Soll ich es einfach aus dem Gärschrank nehmen und bei Kellertemperatur (16°C) lagern bis dahin und hoffen? Wäre schön, wenn der Gärschrank mal wieder frei wäre, aber kein Muss.

Vielen Dank schonmal für eure Tips.

Gruß, Sebastian
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Tozzi
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Re: Dark Impact - Nachgärfrage

#2

Beitrag von Tozzi »

Hallo Sebastian,

lass es einfach noch eine Weile stehen.
Oft kommt die NG irgendwann plötzlich dann doch wieder in Gang.
Hat bei mir schon mal 12 Wochen gedauert, dann war auf einmal alles gut. Hatte das Bier schon abgeschrieben.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Dark Impact - Nachgärfrage

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Solche Platobomben brauchen halt länger. Die Hefe gärt da schon auf dem Zahnfleisch.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Charles
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Re: Dark Impact - Nachgärfrage

#4

Beitrag von Charles »

Was hilft: Nach Champagne-Art die Flaschen alle drei Tage aufrütteln, damits die Hefe aufgewirbelt wird und dadurch wieder aktiv ist. So lange aufrütteln, bis der gewünschte Druck erreicht ist.

Mache ich auch bei brutal schnell sedimentierenden Hefen, z.b. die Wyeast 1217


Charles
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Boludo
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Re: Dark Impact - Nachgärfrage

#5

Beitrag von Boludo »

Und kauf dir ein Flächenmanometer. Besser kann man sein Geld als Faschenvergärer kaum anlegen.
Das mit der PET Flasche ist Murks.
Ansonsten wart einfach noch ein paar Wochen.

Stefan
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Re: Dark Impact - Nachgärfrage

#6

Beitrag von zizo »

Hallo zusammen,

danke für eure Antworten. Dann lasse ich einfach noch stehen. Passen die seit einer Woche anliegenden 28°C im Gärraum oder doch lieber wieder etwas runter?

Gruß,
Sebastian
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Re: Dark Impact - Nachgärfrage

#7

Beitrag von zizo »

Hallo Stefan,

klar bekomme ich per Flaschenmanometer mehr Infos.
Aber warum ist die PET-Flasche Murks?
Bei den üblichen Bieren, die ich so braue (Pale Alex, Pils) dient sie hauptsächlich der Kontrolle, keine Flaschenbomben zu produzieren. Nach 2 Wochen probiere ich dann halt mal eine und merke schnell ob die NG durch ist. Bisher war sie es immer...

Gruß, Sebastian
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Boludo
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Re: Dark Impact - Nachgärfrage

#8

Beitrag von Boludo »

Du merkst doch mit der Plastikflasche nicht, ob das jetzt 5g oder 10g CO2 pro Liter sind.
Man kann nur sagen, ob was geht oder nicht.

Stefan
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Re: Dark Impact - Nachgärfrage

#9

Beitrag von zizo »

Hi Stefan,

das stimmt. Aber ich merke halt auch noch ob zuviel geht (Flaschenbomben) oder wann nix mehr geht (NG beendet). Die Karbonisierung rechne ich ja vorher aus. Was bringt mir, zu wissen zu welcher Zeit ich welchen Prozentsatz der Karbonisierung erreicht habe?

Versteh mich bitte nicht falsch. Ich erkenne den Sinn von Flaschenmanometer und werde früher oder später auch eines haben.
Aber da ich lernen will, wollte ich gern aufgrund deiner Aussage wissen, ob ich mit PET-Kontrollflaschen grundsätzliche Fehler mache.

Gruß, Sebastian
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Re: Dark Impact - Nachgärfrage

#10

Beitrag von Tyrion »

Boludo hat geschrieben:Du merkst doch mit der Plastikflasche nicht, ob das jetzt 5g oder 10g CO2 pro Liter sind.
Man kann nur sagen, ob was geht oder nicht.
Erstmal: Frohe Ostern

Also bei 10g CO2/l wird selbst Gregor Clegane keine Delle mehr in die Flasche gedrückt bekommen. (sorry für den Insiderwitz :Wink )
Als jemand, der schon über 100 Nachgärungen mit PET-Flasche kontrolliert hat, kann ich nur sagen, dass man da relativ schnell ein Gefühl für den passenden Druck bekommt. Vor groben Fehlern (Flaschenbomben) schützt es allemal.
Ich will jetzt nicht behaupten, dass ich den Unterschied zwischen 1,9 und 2 bar feststellen kann, zumal ich beim Drucktest nicht bar sondern CO2-Gehalt im Kopf hab. Aber den Unterschied zwischen 4,5 und 5 g/l CO2 trau ich mir zu.

Ich schreibe das im übrigen nicht, um Anfänger von der Benutzung/Kauf eines Manometers abzuhalten, ich hab den Ratschlag eine PET-Flasche zu verwenden früher häufiger gegeben, wenn jemand garnichts zur Druckkontrolle verwenden wollte, denn ein kompletter Blindflug käme für mich selbst heute nicht in Frage.

Was macht eigentlich jemand, der mit Flaschenmanometer arbeitet und festellt, dass er rechnerich nur 4,5 statt der anvisierten 5g/l CO2 erzeugt hat ?

Gruss
Matthias
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Re: Dark Impact - Nachgärfrage

#11

Beitrag von afri »

Tyrion hat geschrieben: Was macht eigentlich jemand, der mit Flaschenmanometer arbeitet und festellt, dass er rechnerich nur 4,5 statt der anvisierten 5g/l CO2 erzeugt hat ?
Er oder sie wird's trotzdem trinken, sofern es in Flaschen ist und nicht mehr nachbearbeitet werden kann.

Ich sehe das Flaschenbarometer auch nur als Sicherheitsanzeige zur Vermeidung von Flaschenbomben; so lange setze ich meins noch nicht ein, aber berechnete/gemessene Werte vs. Kohlensäureeindruck liefen bislang immer recht weit auseinander. Aber ich bin hier auch nicht besonders kritisch, einen Unterschied von 0,5g/l kann ich sicherlich nicht sensorisch ermitteln.
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Re: Dark Impact - Nachgärfrage

#12

Beitrag von der_dennis »

Tyrion hat geschrieben:Was macht eigentlich jemand, der mit Flaschenmanometer arbeitet und festellt, dass er rechnerich nur 4,5 statt der anvisierten 5g/l CO2 erzeugt hat ?
Überlegen, wie es dazu gekommen ist und den Fehler beim nächsten Sud vermeiden.

@Achim: echt, bei dir liegen die Werte weit auseinander? Bei mir passt das eigentlich recht genau. Habe ein Bier mal von einem Freund in einem Brauereilabor untersuchen lassen, da hat der Wert jedenfalls bis auf 0,1 gestimmt
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afri
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Re: Dark Impact - Nachgärfrage

#13

Beitrag von afri »

der_dennis hat geschrieben: @Achim: echt, bei dir liegen die Werte weit auseinander? Bei mir passt das eigentlich recht genau. Habe ein Bier mal von einem Freund in einem Brauereilabor untersuchen lassen, da hat der Wert jedenfalls bis auf 0,1 gestimmt
Ja, aber das war nur ein- oder zweimal, muss ich zugeben. Ich carbonisiere üblicherweise mit 7% Speise pauschal, weil ich fast immer die gleichen Biere herstelle bzw. fast immer eine Carbo erziehlen möchte, die bei ca. 4,5g/l liegt. Das passt bei meinen STWn um 14°P herum recht gut.

Irgendwann habe ich den gemessenen Wert und die Temperatur mal bei fabier.de eingegeben und recht abweichende Werte gesehen. Ich habe es mit Achselzucken zur Kenntnis genommen, weil mir mein Bier dennoch schmeckte und keinesfalls untercarbonisiert war.

Offenbar habe ich den Zusammenhang von Temperatur und Carbo nicht richtig verstanden, was aber nichts macht, weil ich mit meiner Pauschale recht gut fahre. Das Bier bekommt eine für mich angenehme Rezenz und das ist alles, was ich will. Einige hier haben ja im Rahmen von Tauschaktionen bereits mein Bier probieren können, sie dürfen sich gern melden, wenn es für sie überhaupt nicht passte. Bis dahin behaupte ich: man kann und darf Bier mit pauschalen Speisegaben zur Rezenz verhelfen.
Achim
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Re: Dark Impact - Nachgärfrage

#14

Beitrag von Boludo »

afri hat geschrieben:
der_dennis hat geschrieben:. Bis dahin behaupte ich: man kann und darf Bier mit pauschalen Speisegaben zur Rezenz verhelfen.
Achim
Wenn Du immer mit der selben Hefe das selbe Bier braust sicherlich.
Aber ein Saison mit einem Übervergärer oder ein englisches Ale mit der selben prozenzualen Speisemenge wird nix werden.
Man kann das Bier durchaus durch falsche Carbinisierung verhunzen. Das kann sich ganz gewaltig auf den Geschmack auswirken.
Daher sind eine Minute Rechenarbeit vor der Speisezugabe gut investierte Zeit. Bezogen auf den Brauprozess ist das wirklich nicht viel.

Stefan
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