Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung?

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Pale Ale
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Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung?

#1

Beitrag von Pale Ale »

Ich war heute in einem Fachgeschäft für Brauzubehör. Da sich bei mir die Würze für die Gärung demnächst von 20 auf 40 L verdoppeln wird, habe ich mich schon vorsorglich nach entsprechenden Gärtanks umgesehen. Doch der Inhaber des Geschäfts meinte, dass eine 40 Liter Gärung sehr viel schwieriger zu bewältigen sei, als eine mit 20 Liter. Da die gute Stube ja nicht heruntergekühlt werden kann (in meinem Fall), stosse man da bei einer Zimmertemperatur von z.B. 24° an seine Grenzen. 40 Liter würden sich durch die Gärung einfach sehr viel schneller aufwärmen. Also lieber auf zwei Gärtanks aufteilen und der Kreativität mit derselben Würze freien Lauf lassen (z.B. durch unterschiedliche Hefe, Stopfung, Karbonisierung).

Was meint ihr zu dem Argument? :Grübel :Grübel
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afri
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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#2

Beitrag von afri »

Pale Ale hat geschrieben: Was meint ihr zu dem Argument?
Da ist was dran. Die Frage ist, was ist dein Ziel? 40l einheitliches Bier oder lieber zweimal 20l, die du beliebig unterschiedlich behandeln/gären/stopfen/whatever kannst?

Was die Temperatur angeht, hat er oder sie nicht ganz unrecht, aber in dem relativ kleinen Maßstab ist das sicherlich ein noch vernachlässigbar kleiner Unterschied.
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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#3

Beitrag von afri »

Pale Ale hat geschrieben:Ich war heute in einem Fachgeschäft für Brauzubehör.
BTW: wo gibt es sowas?
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Dr.Edelherb

Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#4

Beitrag von Dr.Edelherb »

Ich würd sagen 24°C sind eh schon schlecht.. ob du da 20 oder 40l vergärst wird wohl kaum nen Unterschied machen..

Ich war mal in ner Brauerei die nen (ungekühlten) 50 hl tank für hefeweizen hatten, sollen die lieber 250 Gärbehälter nehmen?
Kommt mir so vor als hätte dieses Fachgeschäft grad günstig 20-30L Behälter eingekauft.
Das einzig sinnvolle Argument ist die "Kreativität" bei Hefe / Gärführung / Stopfhopfen usw.
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Pale Ale
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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#5

Beitrag von Pale Ale »

Hallo Achim
Das Ziel wäre schon 40 Liter im selben Gärtank. Weil der Aufwand und der Platzbedarf geringer ist.
Müsste ich das Ganze aufteilen, würde ich natürlich die Möglichkeit durch unterschiedliche Behandlung der Würze nutzen.
Ich muss dazu sagen, dass ich noch nie Schwierigkeiten mit der Gärung hatte, trotz Temperaturen im Winter von 24°. Meine Bodenheizung lässt sich leider nicht anpassen. Ich muss die Temperatur der Verwaltung hinnehmen.

Gruss, Daniel
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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#6

Beitrag von Bierjunge »

Das mit der Kühlung über eine eigentlich zu hohe Raumtemperatur ist schon ein Sonderfall. Davon mal abgesehen würde in aber in einem größeren Bottich mehr Konvertion und eine raschere und tiefere Durchgärung erwarten, als wenn man die Würze ohne Not auf Fingerhüte aufteilt.

Moritz
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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#7

Beitrag von Alt-Phex »

Ich benutze für meine 50l Sude auch zwei Gärbehälter. Allerdings aus einem anderen Grund.
40-50L Würze kann ich schon nicht mehr bewegen, geschweige denn in den Keller tragen.

Das ist die eigentliche Überlegung die man da anstellen sollte.

Den Spaß den geteilten Sud unterschiedlich zu vergären oder zu stopfen habe ich auch noch
im Hinterkopf, bisher aber nur einmal bei einem Weizen gemacht - zwei verschiedene Hefen.
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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#8

Beitrag von Pale Ale »

Bierjunge hat geschrieben:Das mit der Kühlung über eine eigentlich zu hohe Raumtemperatur ist schon ein Sonderfall.

Moritz
Aber hat denn nicht jeder diesen Sonderfall, wenn er in den Sommermonaten braut? Da steigen die Temperaturen doch schnell mal auf 24° in der Küche oder der Stube. Ich hatte bei über 20 Suden nie Probleme damit. Innert ein paar Stunden kommt bei mir die Gärung immer auf Hochtouren und flacht dann nach drei Tagen ab.
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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#9

Beitrag von MachdenDeckelRund »

ich rate Dir auch zu zwei Gärbehältern. So mache ich es auch. Sind kleiner und leichter, wie Alt-Phex schon schreibt.
Die "halb gefüllten" Behälter lassen sich besser tragen und heben. Ich fülle in Flaschen ab und nutze die Schwerkraft aus.
Leider muss ich zuvor das Fass auf den Tisch hieven. Wenn Du nicht gerade einen Scherenheber zur Hand hast (oder der Bruder von Arnold) bist, dann geht das gar nicht.
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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#10

Beitrag von gulp »

Seit ich meine zwei Speidel 30l Gärfässer habe, bin ich wirklich unabhängig und brauche keinen Gehülfen mehr, der mir mit anpackt um die ~ 40l Würze in die Truhe oder sonst wohin zu heben. Was hat man nicht alles überlegt, irgendwelche Kräne, Flaschenzüge und dergleichen. Mal ganz abgesehen davon, dass man immer zwei Sude an einem Tag brauen kann und das mit geringsten Aufwand. Zwei verschiedene Hefen.... :Greets

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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#11

Beitrag von Pale Ale »

Alt-Phex hat geschrieben:Ich benutze für meine 50l Sude auch zwei Gärbehälter. Allerdings aus einem anderen Grund.
40-50L Würze kann ich schon nicht mehr bewegen, geschweige denn in den Keller tragen.
Kühlst du auch zweimal ab? 20 Liter kühlt man schneller ab als 40. Also dürfte sich der Zeitaufwand in grenzen halten. Oder liege ich falsch?
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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#12

Beitrag von gulp »

Kühlst du auch zweimal ab? 20 Liter kühlt man schneller ab als 40. Also dürfte sich der Zeitaufwand in grenzen halten. Oder liege ich falsch?
Da kühlt man einmal in der Pfanne ab und verteilt das auf die Gärbehältnisse.

Gruß
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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#13

Beitrag von Alt-Phex »

gulp hat geschrieben:
Kühlst du auch zweimal ab? 20 Liter kühlt man schneller ab als 40. Also dürfte sich der Zeitaufwand in grenzen halten. Oder liege ich falsch?
Da kühlt man einmal in der Pfanne ab und verteilt das auf die Gärbehältnisse.

Gruß
Peter
Genau so wie Peter sagt. In der Pfanne zu kühlen hat ja auch noch den Vorteil das nicht
nur der Heiss- sondern auch der Kühltrub zurück bleibt. man kann unter 80°C hopfen usw.
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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#14

Beitrag von Pale Ale »

Alt-Phex hat geschrieben:
gulp hat geschrieben:
Kühlst du auch zweimal ab? 20 Liter kühlt man schneller ab als 40. Also dürfte sich der Zeitaufwand in grenzen halten. Oder liege ich falsch?
Da kühlt man einmal in der Pfanne ab und verteilt das auf die Gärbehältnisse.

Gruß
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Genau so wie Peter sagt. In der Pfanne zu kühlen hat ja auch noch den Vorteil das nicht
nur der Heiss- sondern auch der Kühltrub zurück bleibt. man kann unter 80°C hopfen usw.
Also nach dem Whirlpool mit der Kühlspirale direkt in die Pfanne ohne das sie den Boden berührt und den Heisstrub aufwirbelt?
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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#15

Beitrag von Boludo »

Pale Ale hat geschrieben:
Aber hat denn nicht jeder diesen Sonderfall, wenn er in den Sommermonaten braut?
Nein, den hat ganz sicher nicht jeder. Auch ein obergäriges Bier profitiert stark davon, wenn man die Gärtemperatur nicht dem Wetter überlässt.
Mit relativ einfachen Mitteln kann man sowohl kühlen als auch heizen.

Ich war auch lange in der 40-50 Liter Klasse unterwegs und hab diese 60 Liter Gärbehälter umeinander gewuchtet. Daran erinnere ich mich wirklich mit Schrecken.
Mehr als 30 Liter sollte man sich echt nicht antun, alles darüber ist nicht mehr gut.


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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#16

Beitrag von Pale Ale »

Boludo hat geschrieben:
Pale Ale hat geschrieben:
Aber hat denn nicht jeder diesen Sonderfall, wenn er in den Sommermonaten braut?
Ich war auch lange in der 40-50 Liter Klasse unterwegs und hab diese 60 Liter Gärbehälter umeinander gewuchtet. Daran erinnere ich mich wirklich mit Schrecken.
Mehr als 30 Liter sollte man sich echt nicht antun, alles darüber ist nicht mehr gut.


Stefan
...nicht mehr gut wegen dem Gewicht oder der Gärführung?
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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#17

Beitrag von Boludo »

Dem Gewicht natürlich. Die Gärführung macht man nicht von der Größe des Behälters abhängig.

Stefan
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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#18

Beitrag von Alt-Phex »

Pale Ale hat geschrieben: Also nach dem Whirlpool mit der Kühlspirale direkt in die Pfanne ohne das sie den Boden berührt und den Heisstrub aufwirbelt?
Beim kühlen sedimentiert sowieso alles am Topfboden, da braucht es keinen Whirlpool mehr. War auch ein Tipp vom Peter.
Funktioniert wunderbar und spart Zeit. Man kann auch nach dem kühlen einen Whirlpool andrehen, macht nur keinen Sinn.
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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#19

Beitrag von Bierjunge »

Pale Ale hat geschrieben:
Boludo hat geschrieben: Mehr als 30 Liter sollte man sich echt nicht antun, alles darüber ist nicht mehr gut.
...nicht mehr gut wegen dem Gewicht oder der Gärführung?
Noch einmal: Die Gärführung profitiert eher von großen Gärbottichen (zumindest in unseren Maßstäben). Am allermeisten jedoch von der Möglichkeit einer Temperaturkontrolle, z.B. einer geregelten Kühltruhe.

Ein Aufteilen des Sudes kann ja viele Gründe haben. Dies aber nur aus der Hoffnung heraus zu tun, damit die Temperatur einen Hauch besser im Griff zu haben, kommt mir ein wenig hilflos vor. Hast du deine Gärbottiche eigentlich schon mit schwarzer Heizkörperfarbe bepinselt (nicht ernst gemeint)? Schau dich halt nach einer gebrauchten Kühltruhe um, und du hast einen wirklich mächtigen Stellhebel zu verbesserter Gärführung, und das bei beliebigen Bieren!

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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#20

Beitrag von gulp »

30er.JPG
Ne Temperatur gesteuerte Truhe ist immer eine gute Idee, auch mit zwei 30er Fässern. Das kann man noch gut alleine handeln. Ein 60er Faß schaffe ich nicht mehr.
Noch einmal: Die Gärführung profitiert eher von großen Gärbottichen (zumindest in unseren Maßstäben). Am allermeisten jedoch von der Möglichkeit einer Temperaturkontrolle, z.B. einer geregelten Kühltruhe.
Servus Moritz,

dann wären ja alle in der 20l Klasse abwärts benachteiligt. Ich wage mal zu behaupten, dass man da keinen Unterschied im fertigen Bier schmecken wird, ob das Bier in einem 30er oder 60er Behältnis vergoren wurde.

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Re: Ist eine aufgeteilte Würze (2x20L) besser für die Gärung

#21

Beitrag von Bierjunge »

Über Geschmack könnten wir uns wahrscheinlich ewig streiten. Aber zumindest bilde ich mir ein, dass in einem 20 l Bottich die Gefahr, dass die Gärung einschläft, etwas größer ist als etwa in einem einem 40 l. Jedenfalls hatte ich schon ein paar Mal, dass bei einem geteilten, ansonsten identischen und identisch angestelltem Sud beide Hälften unterschiedlich tief vergoren.

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