Unterschiedliche Endvergärungsgrade beim gleichem(?) Sud

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christianf
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Unterschiedliche Endvergärungsgrade beim gleichem(?) Sud

#1

Beitrag von christianf »

Ich habe letztens einen Pliny-The-Elder-Clone gebraut. Als die Pfanne voll war und die Würze die gewünschte Dichte hatte, hatte das, was aus dem Läuterbottich nachlief, immer noch 10° Plato, zu schade zum verwerfen. Also habe ich noch ein paar Nachgüsse gemacht und 5-6 l dieser dünnen Würze gesammelt und später eingekocht. Mittlerweile war mir der Gedanke gekommen, die Würze als Basis für einen Malzessig zu nehmen (da praktischerweise ungehopft), also habe ich das Konzentrat wieder auf ca. 16° verdünnt und mit den Kräusen vom Hauptsud angestellt.

Was mich jetzt irritiert: Hauptsud und der Restesud habe ganz unterschiedliche Endvergärungsgrade erreicht. Der Hauptsud ist von 18,6 Brix auf 9,4 Brix, das ergibt mit der Standardformel 3,6° Plato und einem scheinbaren Endvergärungsgrad von 80 %. Gespindelt habe ich 3,7° Plato, Ziel wäre 2,5° gewesen. Das Refraktometer liefert also brauchbare Werte.
Der Restsud ist von 16,3 Brix auf 11,4 Brix herunter, dann war Schluss. Nach der Standardformel ist das ein scheinbarer Endvergärungsgrad von 48 %, nach der Terill-Formel immerhin 60 %. Kann es sein, dass die dünne Würze prozentual mehr unvergärbare Zucker enthielt, als die Hauptwürze?

Das Rezept, das ich verwendet habe, gibt es hier: https://www.homebrewersassociation.org/ ... der-clone/

Christian

PS.: Die 340g Glukose im Hauptsud können nach meinem Gefühl einen solchen Unterschied im Endvergärungsgrad nicht erklären.
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§11
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Re: Unterschiedliche Endvergärungsgrade beim gleichem(?) Sud

#2

Beitrag von §11 »

Könnte ein Beweis sein das Leute wie Narziss doch recht haben und sehr viel Nachguss eben auch viele unvergärbare Stoffe aus den Spelzen lösen :Wink

Jan
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