Cold Crash Fragen

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Taim
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Cold Crash Fragen

#1

Beitrag von Taim »

Moin,

wie macht ihr das mit dem Cold Crash?

1.) Kühlt ihr graduell oder so schnell wie möglich auf +-0°C runter?

2.) Zieht ihr das Jungbier nach dem Crash direkt kalt von der Hefe ab, oder lasst ihr das erst auf Nachgärtemperatur kommen? Auch hier wieder die Frage: graduell, oder so schnell wie möglich auf Nachgärtemperatur bringen?

Vielen Dank und Gruß,

Taim
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der_dennis
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Re: Cold Crash Fragen

#2

Beitrag von der_dennis »

Servus Taim,

1) So schnell der Kühlschrank es schafft (-1,8k/h bei 30l)
2) Direkt danach

Grüße
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Taim
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Re: Cold Crash Fragen

#3

Beitrag von Taim »

Das ging schnell, danke!

Flaschen nach dem Abfüllen auch wieder so schnell wie möglich auf Nachgärtemperatur bringen, oder ist langsamer für die Hefe besser?
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der_dennis
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Re: Cold Crash Fragen

#4

Beitrag von der_dennis »

Naja, für die Hefe ist es sicher besser, das langsam zu machen. Ich lass die abgefüllten Flaschen aber einfach bei Raumtemperatur stehen bis der Druck erreicht ist. Hatte bisher noch keine Probleme mit der Nachgärung.
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Re: Cold Crash Fragen

#5

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

1) variabel :), entweder un der geregelten Gefriertruhe oder auch mal auf der Terrasse. Sobald das Jungbier die gefühlte Minimaltemperatur erreicht hat wird geschlaucht oder umgeschlaucht.
2) möglichst kalt schlauchen bzw. umschlauchen und dann sanft auf Nachgärtemperatur. Ich hänge gerne einen Neoprenmantel ums Zielgärfass und lasse es möglichst schonend aufwärmen.
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rayman
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Re: Cold Crash Fragen

#6

Beitrag von rayman »

Darf ich eine Frage hinzufügen?

3) Macht ihr auch bei einem Weizenbier einen Coldcrash, um die Hefemenge zu reduzieren? Oder ist das kontraproduktiv?
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danieldee
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Re: Cold Crash Fragen

#7

Beitrag von danieldee »

Kann man auch, bleibt noch genug Hefe übrig
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schollsedigger
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Re: Cold Crash Fragen

#8

Beitrag von schollsedigger »

Hi,

Sinn und Zweck des CC ist ja, dass sich möglichst alles CO2 in der Kälte löst und sich Trubstoffe abscheiden. An der Hefe hängen dann auch keine Auftriebskörper in Form von CO2-Bläschen. Wenn Du vor dem Abfüllen wieder auf Zimmertemp kommen lässt, gast CO2 aus und wirbelt wieder ein bißchen was auf. Ein weiterer Vorteil des kalten Abfüllens ist, dass es dann beim Abfüllen weniger schäumt und man auch problemlos auf den in der Flasche vorgelegten Zucker/Traubenzucker schlauchen kann.

Ich hatte neulich ein IPA mit US-05 für 2 Wochen bei 2°C im CC, beim Abfüllen war das Bier fast klar. Die Nachgärung setzte zwar langsam ein, verlief aber stetig. Zur Not musst Du ab und an die Hefe aufschütteln.

Die 34/70 ist mir nach dem CC bei einem Bock mit 8% mal eingeschlafen. Da musste ich dann mit frischer Hefe animpfen, dass es weiter ging. Im Nachhinein denke ich, dass Geduld auch geholfen hätte.

Ich glaube nicht, dass nach der Abfüllung langsam auf Zimmertemp kommen lassen, notwendig ist.

Grüße

Matze
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Taim
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Re: Cold Crash Fragen

#9

Beitrag von Taim »

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HubertBräu
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Re: Cold Crash Fragen

#10

Beitrag von HubertBräu »

Auch hier gehts ums Thema Cold Crash.
Stefan73
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Re: Cold Crash Fragen

#11

Beitrag von Stefan73 »

Habe auch noch eine Frage zum Cold Crash

Glaubt ihr, dass sich bei einem malzbetonten, obergärigen mit S33 vergorenen Bier der Cold Crash merklich auf die Aromen auswirkt?
Sprich gehen durch Cold Crash Aromen verloren ?

Bin mal auf die Antworten gespannt

Gruß Stefan
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negme
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Re: Cold Crash Fragen

#12

Beitrag von negme »

Ich coldcrashe eigentlich so gut wie immer, negative Auswirkungen auf die Aromen hab ich nie festgestellt und halt ich eigentlich auch für ziemlich ausgeschlossen.
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Chrissi_Chris
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Re: Cold Crash Fragen

#13

Beitrag von Chrissi_Chris »

schollsedigger hat geschrieben:Ein weiterer Vorteil des kalten Abfüllens ist, dass es dann beim Abfüllen weniger schäumt und man auch problemlos auf den in der Flasche vorgelegten Zucker/Traubenzucker schlauchen kann.

Ich habe noch nie CC gemacht, nutze oft Irish Moss und meine Biere sind ratz fatz Glasklar.
Ich lege immer Haushaltszucker in Flaschen vor und dann mittels Abfüllröhrchen das Zimmertemperatur warme Jungbier draufgefüllt, ich habe noch nie Probleme mit schäumen gehabt.

LG Chris
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LocRock
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Re: Cold Crash Fragen

#14

Beitrag von LocRock »

Ich hole das Thema mal hoch und frage kurz, da ich mit Physik nicht so gut befreundet bin.

Erfolgt ein Cold Crash "abrupt" bei den genannten Temperaturen knapp über Null Grad Celsius oder würde ein herunterkühlen von 19°C auf z.B. 10° oder auch 7°C auch schon ein gewisses Absinken von Trubteilchen bewirken?
Hintergrund ist die fehlende Ausrüstung, aber vom Sommer habe ich noch 4kg Eiswürfel über und Kühlpacks habe ich auch 10 in der Truhe.
Bei 20 Litern könnte ich doch stumpf mal alles an meinen Gärbottich klemmen und schauen, wie sehr das Jungbier abkühlt?

Klar, keine effiziente Lösung. Ausprobieren würd ich es aber trotzdem gerne :Bigsmile
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Xacobator
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Re: Cold Crash Fragen

#15

Beitrag von Xacobator »

Bring es noch was, ein abgefülltes und bereits ausgegorenes Bier bei 0-2°C zu "crashen", also die Flaschen in den geregelten Tiefkühler zu stellen? Ist hier noch mit einer Klärung zu rechnen?

Gruß
Daniel
Viele Grüße
Daniel
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Mjoelnir
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Re: Cold Crash Fragen

#16

Beitrag von Mjoelnir »

Xacobator hat geschrieben: Dienstag 19. September 2017, 18:57 Bring es noch was, ein abgefülltes und bereits ausgegorenes Bier bei 0-2°C zu "crashen", also die Flaschen in den geregelten Tiefkühler zu stellen? Ist hier noch mit einer Klärung zu rechnen?
Ja

Gruß
Daniel
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Felix83
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Re: Cold Crash Fragen

#17

Beitrag von Felix83 »

Was hier noch garnicht diskutiert wurde ist das Vakuum, welches beim CC ensteht und die Luft, die dadurch in den Gärtank gesaugt wird. Das ist ein Problem, welches sich aufs Aroma auswirken kann. Ich mache nur einen versiegelten CC, also verschließe den Gärspund. In den US Foren ist das ein heißes Thema und viele haben Lösungen dafür, z.B. das CO2 von der Gärung teilweise in einem Ballon zu speichern, damit nur CO2 zurückgesogen wird oder sogar CO2 Flasche anschließen während des CCs.

Wie groß das Problem ist, ist fraglich, aber es wird nunmal Luft in den Gärraum gezogen und hat dabei mit dem Jungbier Kontakt.
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Re: Cold Crash Fragen

#18

Beitrag von Bierjunge »

Felix83 hat geschrieben: Dienstag 19. September 2017, 19:06 Was hier noch garnicht diskutiert wurde ist das Vakuum, welches beim CC ensteht und die Luft, die dadurch in den Gärtank gesaugt wird. Das ist ein Problem, welches sich aufs Aroma auswirken kann. Ich mache nur einen versiegelten CC, also verschließe den Gärspund.
Ein guter Punkt.
Und das CC-Keg schließt Du währenddessen an CO2 an? Denn CC-Kegs sind gegenüber Unterdruck alles andere als dicht.
Die gängigen Gärkannen oder -Bottichen würden sich durch den Unterdruck übrigens mächtig einbeulen, wenn man den Gärspund einfach verschlösse. Kann man schön beobachten, wenn man sie mit heißem Wasser ausschwenkt und vergisst, sie rechtzeitig wieder aufzuschrauben...

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Re: Cold Crash Fragen

#19

Beitrag von Felix83 »

Mit CC meine ich "Cold Crash"

Das funktioniert problemlos mit einem Speidel Gärfass! Schon ein Dutzend mal gemacht mindestens.
Was nichtfunktioniert, ist genau das was du beschreibst. Entgastes Wasser/Würze zu "crashen"

Das ist mir dabei passiert: viewtopic.php?f=7&t=14830&view=unread#unread

Aber bei fertigem Jungbier, absolut kein Problem! Da ist genug CO2 im Bier, das sich dann entbindet. Der Deckel senkt sich minimal vom Sog, aber das wars.
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Re: Cold Crash Fragen

#20

Beitrag von Bierjunge »

Ok, jetzt verstehe ich. Ich hatte die Abkürzung CC missgedeutet.
Danke auch für das Verlinken des anderen Threads! Das erklärt es.

Moritz
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Xacobator
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Re: Cold Crash Fragen

#21

Beitrag von Xacobator »

Mjoelnir hat geschrieben: Dienstag 19. September 2017, 19:05
Xacobator hat geschrieben: Dienstag 19. September 2017, 18:57 Bring es noch was, ein abgefülltes und bereits ausgegorenes Bier bei 0-2°C zu "crashen", also die Flaschen in den geregelten Tiefkühler zu stellen? Ist hier noch mit einer Klärung zu rechnen?
Ja

Gruß
Daniel
Vielen Dank! Werde es mal ausprobieren und gegen eine trübe Referenzflasche testen.
Viele Grüße
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Steini
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Re: Cold Crash Fragen

#22

Beitrag von Steini »

Hi,
auf der Suche nach Einigen Antworten zum Thema Cold Crashing bin ich zum einen auf diesen Thread gestoßen und auf diesen interessanten Artikel:
https://braumagazin.de/article/bierfehl ... rtruebung/
Die Erläuterungen Erklären warum Tempertur, Abkühlgeschwindigkeit, Abfülltemperatur, Reihenfolge wichtig sind. Bzw. was der Einfluss ist.

VG
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Gasflasche
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Re: Cold Crash Fragen

#23

Beitrag von Gasflasche »

schollsedigger hat geschrieben: Mittwoch 24. Mai 2017, 09:48 ... Ein weiterer Vorteil des kalten Abfüllens ist, dass es dann beim Abfüllen weniger schäumt und man auch problemlos auf den in der Flasche vorgelegten Zucker/Traubenzucker schlauchen kann.
...
Genau dieses "weniger schäumen" ist was mich seit ein paar Suden beschäftigt: ursprünglich fand ich das auch ein Vorteil, man verliert weniger CO2. Seitdem ich aber Cold Crash mache ist bei mir das Problem mit Oxidation ziemlich deutlich "schmeckbar" geworden. Eine Zeit lang habe ich es auf die viel aromatischere Hopfensorte - die ich zeitlich eingeführt habe - geschoben, aber irgendwann konnte ich das Thema Oxidation nicht mehr ignorieren.
Das Problem mit "suck back" habe ich jetzt so gut wie gelöst gekriegt, aber beim Abfüllen könnte ich meinen, dass die deutlich längere geschmackliche Haltbarkeit meines Bieres von früher (als ich noch keinen Cold Crash gemacht habe), teilweise darauf beruht, dass beim - und vor allem: direkt nach dem Abfüllen - das Jungbier geschäumt hat und einen Teil der Luft aus der Flasche gedrückt hat, bevor die Flasche dicht verschlossen wurde.
Daher spiele ich mit der Idee, in der Nacht vorm Abfülltag die Temperatur des Jungbieres im Gärtank doch wieder Richtung 12-15°C zu schicken. Möglicherweise werden sich da bestimmte Trübstoffe (bestimmte Eiweiße) wieder lösen, ich habe aber absolut keine Ahnung, ob dies (mal vom Optischen abgesehen) nachteilig sein soll. :Grübel
Zuletzt geändert von Gasflasche am Donnerstag 17. Dezember 2020, 20:03, insgesamt 1-mal geändert.
San

Re: Cold Crash Fragen

#24

Beitrag von San »

Gasflasche hat geschrieben: Donnerstag 17. Dezember 2020, 19:30 [...] aber beim Abfüllen könnte ich meinen, dass die deutlich längere geschmacklich Haltbarkeit meines Bieres von früher (als ich noch keinen Cold Crash gemacht habe), teilweise darauf beruht, dass beim - und vor allem: direkt nach dem Abfüllen - das Jungbier geschäumt hat und einen Teil der Luft aus der Flasche gedrückt hat, bevor die Flasche dicht verschlossen wurde. [...]
Wurde zum Beispiel hier auch so beobachtet (ganz lesen):
https://www.homebrewtalk.com/threads/li ... pa.653784/

Kurz: Ob man den Kopfraum durch Spülen mit CO2, durch Aufschäumen des Bieres oder durch möglichst hohe Füllmenge von Luft(sauerstoff) weitgehend freiräumt, macht nicht so viel aus. Aber irgendwie muss man sich halt drum kümmern.
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