King Keg und Druck

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fornix
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King Keg und Druck

#1

Beitrag von fornix »

Hallo und guten Morgen!

Ich braue mit einem Speidel Braumeister (20) und habe bis dato immer auf Flaschengärung gesetzt. Nun wollte ich auf Fassgärung umsteigen und habe mir einen King Keg besorgt:
https://www.balliihoo.co.uk/#king-keg-b ... p-236.html

Ich war der Meinung, dass dieser 10 Bar plus aushalten wird. Beim Auspacken habe ich erste gelesen, dass dieser bis 12 PSI geprüft ist (Nachfrage beim Händler hat mir das bestätigt) und das Überdruckventil bei 0,5 bar öffnet.

OK, warum nicht, dachte ich mir. Ein Kühlschrank ist vorhanden, daher kann ich die Temperatur niedrig halten und damit auch den Spundungsdruck. Ich lasse im Gärtank bei Zimmertemperatur vergären (4-10 Tage) und messe mit dem Refraktormeter.

Nun aber meine konkrete Frage: Wie geht's dann am Besten weiter? Abfüllen in den King Keg (plus Zucker) und dann bei Zimmertemperatur nochmals stehen lassen und erst zur Reifung in den Kühlschrank? Der Spundungsdruck übersteigt die 0.5 Bar in Windeseile und somit löst das Überdruckventil sofort aus.
Oder soll ich den King Keg gleich in den Kühlschrank stellen?

Was sagt ihr, wie wird's wirklich gemacht?

Danke!
jemo
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Re: King Keg und Druck

#2

Beitrag von jemo »

Hast Du noch eine Chance, das Teil zurück zu schicken? Damit bekommst Du das Bier doch nicht karbonisiert und zudem bekommst Du NC oder CC-Kegs günstiger. Damit kannst Du auch bei Zimmertemperatur nachgären lassen.
Viele Grüße,
Jens
fornix
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Re: King Keg und Druck

#3

Beitrag von fornix »

Rücksendung müsste gehen (habe ich noch nicht probiert, Händler in UK). Ich versuche es aber grundsätzlich zu verstehen, wie es "normalerweise" laufen sollte. Die Fässer werden ja (hoffentlich?) nicht verkauft werden, ohne einen Nutzen zu haben.

Auch hier gibt/gab es King Kegs:
Zum Beispiel:
https://www.holzeis.com/images/holzeis_ ... -Fibel.pdf

Es wird definitiv für Brauen empfohlen (dachte erst schon, ich hätte völlig falsches Fass erwischt). Aber verzichten die wirklich alle auf die Karbonisierung?

Mein Ansatz wie gesagt wäre, es einfach in den Kühlschrank bei einigen wenigen Grad (nach der Gärung im Gärfass natürlich). Dann reichen die 0,5 bar für eine Karbonisierung aus. Mein zweiter Ansatz ist, das Überdruckventil auf 1 bar abzugraden (Laut Druckfass Fibel, siehe Link, halten die Fässer locker 1,5 bar aus). Ich kann auch die CO2 Kartusche draufschrauben und so den Druck regeln....

Bin etwas ratlos, wie es laut Hersteller laufen sollte. Hätte mir eigentlich gedacht, nicht nochmals basteln zu müssen.

Viele Grüße
metaler143
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Re: King Keg und Druck

#4

Beitrag von metaler143 »

Meiner Meinung nach ist das Fass nur für die Gärung geeignet und nicht zum darin abfüllen.
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Roofio
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Re: King Keg und Druck

#5

Beitrag von Roofio »

Die King Kegs sind eigentlich nur für Real Ale gedacht, das ja sehr gering carbonisiert wird. Es soll dann auch die englische Methode, mit erst Fass belüften mittels Bung, simulieren. Hier dann halt erweitert um CO2-Kapsel statt Bung, weil man es zu Hause ja nicht so schnell weg kriegt. Deshalb aber auch der geringe Wert beim Überdruckventil. In Deutschland übliche Carboniserungslevel oder sogar ein Weizen wirst Du damit nicht vernünftig hin kriegen, denke ich.
Ob das mit dem neuen Überdruckventil bei den Dichtungen dann langfristig klappt? Wäre mir insgesamt eher zu unsicher, wenn Du nicht nur englische Ales machen willst. Dann lieber zurück und CC oder 5L-Dosen.
Viele Grüße,
Robert
fornix
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Re: King Keg und Druck

#6

Beitrag von fornix »

Mit Real Ale klingt sehr logisch. Ich hätte nur vorher besser lesen sollen :-)

Aber eine abschließende Frage bleibt für mich trotzdem: wenn ich die Temperatur senken (Kühlschrank), sinkt auch der Spundungsdruck? Damit müsste ich z.B. bei einem 1 bar Ventil auch auf akzeptable Carbonisierungswerte kommen. Sehe ich das richtig? Wenn auch immer weniger als CC, Dosen oder Flaschengärung. Aber "trinkbare" Werte sollten rauskommen, zumindest bei bestimmen Sorten. Oder sehe ich das falsch?
jemo
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Re: King Keg und Druck

#7

Beitrag von jemo »

Bei obergärigen Bieren wirds schwierig, weil bei Kühlschranktemperaturen gärt da nix mehr.
Viele Grüße,
Jens
fornix
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Re: King Keg und Druck

#8

Beitrag von fornix »

Nach der Hauptgärung im Gärfass auch keine Chance? Nachdem im Gärfass vergoren und in Druckfass mit Zucker angereichert in den Kühlschrank.
Ist die Hefe dann nicht schon tot?

Alternative: ich verwende den King Keg nur für untergärige Biere.
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Roofio
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Re: King Keg und Druck

#9

Beitrag von Roofio »

Mußt du dir mal eine Spundungstabelle anschauen und abgleichen mit den Arbeitstemperaturen der Hefen, die Du einsetzen willst. Wie Jemo sagt, obergärig wird nicht gehen, weil Du recht unmittelbar nach einsetzen der Nachgärung in den Kühlschrank müßtest wegen Druckgrenze. Und im Kühlschrank schläft Dir wahrscheinlich dann die Hefe ein. Untergärig "könnte" gehen, kommt halt darauf an, ob es eine Temperatur gibt, wo die Kombination "verwendete Hefe" und "gewünschte Karbonisierung" sich überschneiden. Hängt davon ab, was Du brauen willst.
Viele Grüße,
Robert
fornix
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Re: King Keg und Druck

#10

Beitrag von fornix »

Ich werde mal mit untergärigen Bieren testen. Danke für die raschen Antworten.
metaler143
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Re: King Keg und Druck

#11

Beitrag von metaler143 »

Ob das mit dem Fass möglich ist weiß ich nicht, aber per Zwangskarbonisierung und 1 Bar Druck könntest du bei Kühlschranktemperatur auch auf eine passende Karbonisierung kommen.
fornix
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Re: King Keg und Druck

#12

Beitrag von fornix »

Ich muss "blöd" nachfragen: Zwangskarbonisierung heißt, dass ich CO2 selbst ins Fass drücke (kein Problem, das Fass hat eine Vorrichtung) und ich den Druck auf 1 bar halte. Temperatur dann entsprechend Spundungstabelle. Wie lange muss ich denn den Druck halten? Verwende ich trotzdem noch Zucker? Ich lese von "Fässer rollen" im Forum.... Wie gehts denn wirklich, in meinem Fall?
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Re: King Keg und Druck

#13

Beitrag von metaler143 »

Genau, Druck drauf und warten. Durch das Rollen vom Fass bekommst du das CO2 schneller gelöst. Damit wäre es theoretisch möglich, das Bier bereits am Abfülltag zu trinken. Ohne das Rollen dauert es ein paar Tage bis sich das CO2 gelöst hat.
jemo
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Re: King Keg und Druck

#14

Beitrag von jemo »

Zwangskarbonisierung heißt, daß Kohlensäure von außen unter Druck zugeführt wird. Keine Ahnung, ob das mit Deinem Faß funktioniert, weil das Sicherheitsventil ja bei 0,5bar ablässt.
Meine Meinung ist, Du solltest diese Kinderkacke so schnell wie möglich wieder loswerden, bzw. als Gärfass nutzen, und dann mit CC/NC-Kegs arbeiten. Die halten mehr Druck aus, sind billiger und aus Edelstahl. Es gibt für mich nicht ein vernünftiges Argument, warum man mit so einem Plastik-Keg arbeiten sollte.
Viele Grüße,
Jens
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Re: King Keg und Druck

#15

Beitrag von Roofio »

Dein Plastik-Keg solltest Du auf keinen Fall rollen, das würde wahrscheinlich nicht lange gut gehen. und ob das mit dem Zwangskarbonisieren mit den kleinen Patronen nachher wirklich praktikabel / sinnvoll ist...???
Ich sehe das ähnlich jemo: Entwede, du nutzt das Keg in seiner urspünglichen Verwendung für englische Ales, oder du schaust dich nach einer anderen Lösung um und schickst es ggf. zurück. Von vorne herein besser aufgestellt wärst Du wohl mit NC / CC Kegs oder vielleicht normalen Kegs mit Flachfitting (in 10 Liter gibt es da Plastikkegs, die hier ma leinen thread hattten). Zukunftssicherer, flexibler, aber halt auch von der Anfangsinvestition her teurer und wohl auch höherer Platzbedarf. Aber das Ding klingt für mich sehr stark nach "wandert zügig ans Ende des Brauregals und kommt nicht mehr hervor".
Viele Grüße,
Robert
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Re: King Keg und Druck

#16

Beitrag von fornix »

Ich wollte mir die großen CO2 Flaschen ersparen, aber das wird wohl nichts :-)
Für das Fass hab' schon Verwendung.

Was würdet ihr eher empfehlen: Flachfitting oder CC/NC? Habe mich etwas im Forum eingelesen - da prallen auch unterschiedliche Meinungen aufeinander. Vor allem der Punkt Reinigung macht mir Sorgen.

Den Link hier hätte gefunden:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=22&t=6297
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Re: King Keg und Druck

#17

Beitrag von Roofio »

Das sind die Dinger, die ich meine. Aber zu Kegs kann ich nix sagen, habe bisher nur Flaschen und 5L-Dosen benutzt.
Viele Grüße,
Robert
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Re: King Keg und Druck

#18

Beitrag von fornix »

OK, danke.

Hier der Link für die Allgemeinheit:
http://www.bevando.de/partyfass/party-b ... achfitting
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Re: King Keg und Druck

#19

Beitrag von schwarzwaldbbq »

Wir arbeiten mit Soda- und 30l Flachfitting-Kegs.
Bezüglich der Reinigung sind die Soda-Kegs im Haushalt klar im Vorteil.
Die 30er können wir in der Brauerei durch die Anlage reinigen lassen.

Bevor ich jedoch für 60€ ein 10l Fass kaufen würde, würde ich das Soda Keg klar vorziehen.

LG. Joe
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