Trockenhefe vs. dickbreiige Propagationshefe

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Troite
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Trockenhefe vs. dickbreiige Propagationshefe

#1

Beitrag von Troite »

Schönen guten Abend miteinander!
Ich bin gerade davor mein erstes UG mit Propagationshefe zu brauen. Dazu würde ich gerne wissen wieviel dickbreiige Propagationshefe welcher Menge trockener Hefe entspricht. Normalerweise benutze ich etwa 55g Trockenhefe auf 50L Würze bei UG Bieren. Jetzt hatte ich vor den Bodensatz von etwa 6L Propagationswürze zu nutzen.
Am Ende möchte ich wissen um wieviel besser mein Propagationsansatz (gemessen an Zellzahl) in etwa ist und ob ich mit einer besseren Gärung rechnen kann.

Wie sieht das eigentlich geschmacklich aus? Ist der Biergeschmack wesentlich besser durch Propagationshefe? Vielleicht wie eine Trockenhefe in zweiter Führung? Das ist gerade bei der in der ersten Führung zickigen 34/70 ja immer ein Problem.

Liebe Grüße
Jupp
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gulp
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Re: Trockenhefe vs. dickbreiige Propagationshefe

#2

Beitrag von gulp »

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Troite
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Re: Trockenhefe vs. dickbreiige Propagationshefe

#3

Beitrag von Troite »

Ich hab jetzt mal ein bisschen rumgerechnet. Laut Fermentis hat 1g Trockenhefe etwa 6x10^9 Hefezellen. Das macht für 5 Pakete (55g) 330x10^9 Zellen.
Aufgeteilt auf 50 L Bier macht das eine Anstellzelldichte von 6,6x10^Zellen pro ml. Ist das nicht für ein untergäriges Bier eh viel zu wenig?! Brauch man da nicht mindestens 15x10^6 Zellen pro ml? Das wären ja dann fast 12 Päckchen Hefe für die erforderliche Zellzahl?! 😳😳
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olibaer
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Re: Trockenhefe vs. dickbreiige Propagationshefe

#4

Beitrag von olibaer »

Troite hat geschrieben: Mittwoch 6. September 2017, 12:31 Brauch man da nicht mindestens 15x10^6 Zellen pro ml ?
Ja, 15-20x10^6 Zellen/ml - das ist die Lehrmeinung für klassische ug Biere, die kalt angestellt (5-7°C) und kalt vergoren (9-11°C) werden.

Es ist auch ratsam sich daran zu halten, möchte man vermeiden, dass sich ein Extraktabbau von ~8 Gewichtsprozenten oder mehr über Wochen schleppend und unkontrolliert hinzieht.
Die Musik spielt rund um die Anstelltechnik und bei diesen Temperaturen sind Anstellkonzentrationen von 15x10^6 Zellen/ml eher dem Segment "underpitching" zuzuordnen. Mag hier zwar keiner hören, ist aber so.

Rund um diese Bierstile droht ohnehin wenig Gefahr durch "overpitching", da sich überschüssige und nicht vitale Hefe schneller am Boden absetzen wird, als das ein "Plopp" aus dem Gärspund kommt.

Dieser Effekt wird sich verstärken, je weniger belüftet wird. Im Grunde das klassische und verlangte Verhaltensmuster einer untergärigen Hefe bei niederen Temperaturen ohne sekundären Gasauftrieb und ohne Konvektion durch die Gärung(Luft/Sproßverbände -).
Gruss
Oli
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Re: Trockenhefe vs. dickbreiige Propagationshefe

#5

Beitrag von Blancblue »

olibaer hat geschrieben: Mittwoch 6. September 2017, 15:00Rund um diese Bierstile droht ohnehin wenig Gefahr durch "overpitching", da sich überschüssige und nicht vitale Hefe schneller am Boden absetzen wird, als das ein "Plopp" aus dem Gärspund kommt.

Dieser Effekt wird sich verstärken, je weniger belüftet wird. Im Grunde das klassische und verlangte Verhaltensmuster einer untergärigen Hefe bei niederen Temperaturen ohne sekundären Gasauftrieb und ohne Konvektion durch die Gärung(Luft/Sproßverbände -).
In der Brauwelt wurde das Thema Overpitching ja auch letztens behandelt. Kannst Du den zitierten Absatz vielleicht noch mal detaillierter ausführen? Bzw. beziehst du dich wenn ich Dich richtig verstehe nur auf untergärige Bierstile?
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
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