Nachträglich stopfen im Keg mit Flachfitting?

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DerDerDasBierBraut
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Nachträglich stopfen im Keg mit Flachfitting?

#1

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Ich habe ein Problem mit meinem letzten Atlantic Ale Sud. Geplant waren 55 Liter Ausschlag, herausgekommen sind 76 Liter (mit passender Zielstammwürze).
Das war diese Aktion:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 15#p230215

Das Bier schmeckt schön trocken, aber die Hopfenaromen gehen durch die "Überproduktion" völlig unter :Waa.
Ich bin kurz davor die 3 Kegs nochmal aus der Kaltreifung zu holen, in den Gärbottich zu schütten und zu stopfen.

Hat schon mal jemand versucht, mit Pellets gefüllte Hopfensäckchen während der Kaltreifung in normale Bierkegs mit Flachfitting zu werfen und bis zur Entleerung drin zu lassen? Klappt das? Sind die Dinger dicht genug oder versaue ich das Bier damit komplett? 30-60g Pellets würde ich in jedem Keg versenken wollen. Tipps für den passenden Hopfenbeutel (habe bisher keinen)?
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Sura
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Re: Nachträglich stopfen im Keg mit Flachfitting?

#2

Beitrag von Sura »

Die Frage stelle ich mir auch. Ich denke, das die beste Variante ein DM-Wäschesack ist, der mit Dolden und einer Edelstahlmutter gefüllt ist, und am Steigrohr festgebunden wird. Bei Pellets im Sack befürchte ich aber, daß die sich verklumpen und nicht richtig "durchgewaschen" werden. Hopfenreste die wahrscheinlich das Steigrohr raufwandern finde ich nicht schlimm. Ich fürchte nur, das die auf der Dichtung liegenbleiben nachdem man den Zapfkopf abgenommen hat.
Alternativ kannst du auch das Steigrohr kürzen und unten einen Stahlschwamm rumbinden. Sollte auch einen Großteil der Sauerei vermeiden. Wäre mir aber zuviel gefummel. Und den eventuellen Bodenkontakt des Schwamms fände ich auch zumindest nachdenkenswert....
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danieldee
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Re: Nachträglich stopfen im Keg mit Flachfitting?

#3

Beitrag von danieldee »

Der Kris Emmerling vom hopfengarten Bamberg stopft die zugekauften biere mit seinem eigenen Hopfen im keg. Am besten mal nachfragen wie er es macht. Ich glaub er ist auch hier im Forum.

Gruss daniel
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DerDerDasBierBraut
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Re: Nachträglich stopfen im Keg mit Flachfitting?

#4

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Dolden könnten durchaus funktionieren. Den Hopfensack könnte man kürzen und am Fitting-Kopf feströdeln, damit er sich nicht ins Steigrohr saugt. Das Problem ist, dass ich nur Pellets hier habe und das Ganze leider schnell gehen muss. Das Bier brauche ich am Wochenende nach der Camba auf der Abschlussbootstour mit den Jungs. Wäre ein echtes Armutszeugnis, wenn ich da mit einem Fass Kaufbier antanzen muss.

Habt ihr Ideen zum Stopfen mit Pellets? Kris Emmerling wird auch mit Dolden arbeiten. Der sitzt ja praktisch an der Quelle.
Sonst würde ich heute zwischen Cambabier einladen und Nachtruhe die Notlösung starten, das Bier in den Gäreimer umdrücken, entgasen und stopfen. Donnerstag zurück in die Kegs und Zwangskarbonisieren per Rollmethode.
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Sura
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Re: Nachträglich stopfen im Keg mit Flachfitting?

#5

Beitrag von Sura »

Bei der Notlösung kannst du genauso gut einen Beutel mit Pellets reinpacken, und dann nächste Woche umdrücken. Wenn das nicht klappt, kannst du immer noch in ein anderes KEG rüberlaufen lassen.
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Re: Nachträglich stopfen im Keg mit Flachfitting?

#6

Beitrag von Blancblue »

Ich habe das mal mit so XXL Teebeuteln gemacht. Ging gut, nur die Beutel nicht so voll machen und mehrere nehmen.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
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Re: Nachträglich stopfen im Keg mit Flachfitting?

#7

Beitrag von DevilsHole82 »

Ich hab das schon gemacht. Bei meinen ersten beiden IPA hab ich den Stopfhopfen (Pellets) mit Glasmurmeln im Hopfensack ins KEG getan. Das Säckchen darf aber nicht lose rein, sonst verstopft es den Degen. Ich hab es an den Öffnungen bei der Druckfeder im Gewindekopf geknotet. Schöne Friemelarbeit den Knoten so hinzubekommen, dass der Kopf noch eingeschraubt werden kann.
Hat gut funktioniert. Allerdings leidet natürlich die Aromausbeute. Auch das Herausbekommen ist ätzend, wenn die Pellets sich schön vollgesaugt haben.
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
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Re: Nachträglich stopfen im Keg mit Flachfitting?

#8

Beitrag von Fuji »

Ich hab das bei meinem letzten Black IPA folgendermassen gemacht:
Stopfhopfen (Pellets) in ein Hopfensäckchen für Dolden (sind ziemlich gross, wenn die Pellets dann aufgehen). Dieses sauber verschnürt (vorher alles im Kochenden Wasser Keimfrei gemacht). Danach Hopfensack in ein Stück Käsetuch (nur für diesen Zweck gekauft. Hab ich früher statt Monofillament als Hopfenfilter gebraucht) reingelegt und ebenfalls verknotet. Dies danach in der Mitte des Steigrohres festgebunden (ohne Gewicht). Keg mit CO2 gespült und umgedrückt. Gab ein geiles frisches Hopfenaroma, hatte keine Hopfenpartikel im Bier und auch keine Probleme wegen Zapfen oder ähnlichem. Ist halt im Keg zum festbinden am Steigrohr etwas mühsam, aber denke, die Mühe ist es wert. Der Stopfhopfen war am Schluss auch noch an der gleichen Stelle.

Edith: Habe erst jetzt gelesen, dass es um Flachfitting Kegs geht. Dann könnte ich mir vorstellen, wirds noch etwas mühsamer... Könnte aber trotzdem einigermassen funktionieren.

Grüsse Fuji
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Alien_TM
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Re: Nachträglich stopfen im Keg mit Flachfitting?

#9

Beitrag von Alien_TM »

Folgendes hab ich mir vom Metaller meines Vertrauens aus VA machen lassen:

fzk_1.JPG
fzk_2.JPG
Als Muster diente ein original Flachzapfkopf von meinem Faß.
Die beiden Bohrungen mit 3/8" können wahlweise für Manometer, Zwangskarbonisierung etc. genutzt oder mit VA-Schrauben blind gemacht werden.

Der Praxisversuch steht allerdings noch aus.


...Alex
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DerDerDasBierBraut
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Re: Nachträglich stopfen im Keg mit Flachfitting?

#10

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Danke Jungs. Nehme ich als Anregung fürs nächste mal auf.
Mangels Hopfensäcken oder großen Teebeuteln habe ich die drei Kegs vorhin in den Gäreimer zurückgedrückt. Die Bestellung wäre Montag oder Dienstag hier gewesen. Dann hätte sich bis Donnerstag noch weniger Aroma entfalten können.
Den Gäreimer habe ich davor und danach mit CO2 geflutet. Das reicht hoffentlich.
Das war eine ordentliche Schaumparty beim Leerdrücken, aber hat funktioniert.
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Jens
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