Spricht etwas gegen cold conditioning Ale in der Primary?

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Eowyn
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Spricht etwas gegen cold conditioning Ale in der Primary?

#1

Beitrag von Eowyn »

Spricht irgendwas dagegen, wenn ich Ale braue, dass cold conditioned gehört, das ganze im niedrigen bereich der Gärungstemperatur der hefe zu fermentieren und nach ca. 3 Wochen die Temperatur runterzufahren auf ca. 35°F und das ganze einfach 4 (oder mehr) weitere Wochen in Ruhe zu lassen?

Nächste Frage: Da muss ich dann aber, für die carbonisierung in Flaschen, wie bei nem Lager frische hefe zugeben, richtig?
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Re: Spricht etwas gegen cold conditioning Ale in der Primary?

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Ich verstehe nicht was du bezwecken willst oder was genau du unter "cold conditioned" verstehst. Wenn damit gemeint ist dass das Bier lange kalt reifen soll, dann mach das doch, aber erst wenn die Nachgärung beendet ist. So machen das die meisten hier. Warum du das vorher für 4 Wochen so kalt stellen willst erschliesst sich mir nicht.

Man muss auch nicht zusätzlich frische Hefe in die Flaschen geben, nur weil es vorher kalt vergoren wurde. Die Hefe wacht schon wieder auf.
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Re: Spricht etwas gegen cold conditioning Ale in der Primary?

#3

Beitrag von Eowyn »

Sorry, my bad hab mich nicht klar ausgedrückt.

meine Scottish Ale Artikel/Rezepte, die ich mir hier zusammengesucht habe, sagen alle sowas wie

mindestens 3 Wochen am kalten Ende der, der Hefe zuträglichen Temperatur vergären, dann in ein Fass (bzw. Secondary Fermentation bucket, wenn man nicht mit Kegs arbeitet) transferieren und bei 32-35°F mindestens vier wochen reifen (cold conditioning) lassen.

Wenn ich mit Kegs arbeite ist das alles logisch. Tu ich aber nicht, ich fülle nach der abgeschlossenen Gärung in Flaschen.

ich würde mir gerne den Schritt mit der zweiten Gärung im neuen Gefäß sparen, weil ich es ja nicht in dem Gefäß lasse, sondern nochmal umfülle (in Flaschen).

Laut Palmer, der sich derweil selbst korrigiert hat, ist eine Secondary in den meisten Fällen nicht notwendig (ich glaub das war Palmer könnte auch der andere mit p gewesen sein Papazian) der sagte, es kann zu Fehlaromen kommen, wenn man das Bier zu lange auf der Hefe lässt (hat er aber wie erwähnt jetzt korrigiert) und der Amerikaner spart sich gerne die secondary, wenn sie nicht wegen Zusatzaroma nötig ist)

Von coldconditioning also Reifenlassen in der Flasche raten alle Artikel ab, die ich gelesen habe (für schottisches Ale)

ich frag mich halt, ob ich nicht einfach nach Abschluss der Gärung die Temperatur runter regeln kann und sonst die Pfoten vom Eimer lasse oder ob ich mir damit irgendeinen unerwünschten nebeneffekt einhandle.

Und zum hefe zugeben für die Flaschenconditionierung das hatte ich bei Braukaiser (Lager brewing) gelesen und habs mir gemerkt, weils mir logisch erschien. Allerdings bezieht der sich aber auch auf Primary dann in ein neues lagergefäß transferieren und nochmal 6 Wochen lagern bevors in die Flasche geht.
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Re: Spricht etwas gegen cold conditioning Ale in der Primary?

#4

Beitrag von Alt-Phex »

Wenn du das Bier natürlich so lange stehen lässt könnte die Nachgärung ohne frische Hefe tatsächlich schwierig werden.
Eowyn hat geschrieben: Samstag 16. September 2017, 21:23Von coldconditioning also Reifenlassen in der Flasche raten alle Artikel ab, die ich gelesen habe (für schottisches Ale)
Was ist denn die Begründung dafür ?

Normalerweise bilden sich die (unerwünschten) Ester zu Beginn der Gärung, wenn du also kalt anstellst und gären lässt, kannst du zum Ende hin auch wieder wärmer werden ohne mit geschmacklichen Einbußen zu rechnen. Ich bin alerdings auch kein Experte für schottische Ales, vieleicht ist da ja alles anders. Mag ich aber nicht so recht glauben.

Ich würde das möglichst kalt vergären, was die Hefe halt an unterster Temp. noch abkann. Dann auch gerne 4-5 Wochen, wenn das so wichtig ist. Wenn du nicht dran rumfummelst wird da auch nichts passieren. In der Kälte wird auch nicht so schnell eine Autolyse einsetzen, was vermutlich das Argument für die Secondary sein wird. Ist das Zeug ausgegoren füllst du in Flaschen ab zur Karbonisierung und lässt das 2-3 Wochen warm stehen. Dient dem Abbau von Gärungsnebenprodukten. Dann das ganze wieder kalt für mehrere Wochen bis es schmeckt.
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Re: Spricht etwas gegen cold conditioning Ale in der Primary?

#5

Beitrag von Eowyn »

Alt-Phex hat geschrieben: Sonntag 17. September 2017, 01:41 Wenn du das Bier natürlich so lange stehen lässt könnte die Nachgärung ohne frische Hefe tatsächlich schwierig werden.
Eowyn hat geschrieben: Samstag 16. September 2017, 21:23Von coldconditioning also Reifenlassen in der Flasche raten alle Artikel ab, die ich gelesen habe (für schottisches Ale)
Was ist denn die Begründung dafür ?
dass bottle aging nicht gleich "lagering" sei, weil das Bier im "Bulk" besser reifen würde.

War mir auch nicht klar, was die da meinen, deshalb hab ich ja hier gefragt.
Alt-Phex hat geschrieben: Sonntag 17. September 2017, 01:41 Normalerweise bilden sich die (unerwünschten) Ester zu Beginn der Gärung, wenn du also kalt anstellst und gären lässt, kannst du zum Ende hin auch wieder wärmer werden ohne mit geschmacklichen Einbußen zu rechnen. Ich bin alerdings auch kein Experte für schottische Ales, vieleicht ist da ja alles anders. Mag ich aber nicht so recht glauben.

Ich würde das möglichst kalt vergären, was die Hefe halt an unterster Temp. noch abkann. Dann auch gerne 4-5 Wochen, wenn das so wichtig ist. Wenn du nicht dran rumfummelst wird da auch nichts passieren. In der Kälte wird auch nicht so schnell eine Autolyse einsetzen, was vermutlich das Argument für die Secondary sein wird. Ist das Zeug ausgegoren füllst du in Flaschen ab zur Karbonisierung und lässt das 2-3 Wochen warm stehen. Dient dem Abbau von Gärungsnebenprodukten. Dann das ganze wieder kalt für mehrere Wochen bis es schmeckt.
So ungefähr wie du das sagst hatte ich mir das gedacht, dass ich das angehe.

Danke.

ich berichte dann ungefähr im Dezember, obs was geworden ist :)
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Re: Spricht etwas gegen cold conditioning Ale in der Primary?

#6

Beitrag von Alt-Phex »

Eowyn hat geschrieben: Samstag 16. September 2017, 21:23Von coldconditioning also Reifenlassen in der Flasche raten alle Artikel ab, die ich gelesen habe (für schottisches Ale)
Was ist denn die Begründung dafür ?

dass bottle aging nicht gleich "lagering" sei, weil das Bier im "Bulk" besser reifen würde.

War mir auch nicht klar, was die da meinen, deshalb hab ich ja hier gefragt.
Das die Bierreifung je nach Gebindegröße anders abläuft ist tatsächlich so. Als Flaschengärer müssen wir das dann halt so hinnehmen.
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Re: Spricht etwas gegen cold conditioning Ale in der Primary?

#7

Beitrag von Butterbrot »

Eowyn hat geschrieben: Sonntag 17. September 2017, 02:33ich berichte dann ungefähr im Dezember, obs was geworden ist :)
Na? :Smile
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Re: Spricht etwas gegen cold conditioning Ale in der Primary?

#8

Beitrag von Eowyn »

nee.. nix :)

Ich hab nix aber auch rein gar nix gebraut.

Das ändert sich dann jetzt wieder.
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