Und merkt das der Bodensatz brutal stark ausfällt & bei der Druckkontrolle vom Boden massiv aufgewirbelt wird.
Der Fehler ist sicher schon X Fach benannt und bekannt. Und liegt meiner Ansicht nach vorwiegend in der fehlenden Geduld & mangelnder Erfahrung. Falscher Ablesung der Spindel usw. hier soll es aber darum gehen was man tun kann wenn das Kind bereits in Brunnen gefallen ist. Einmal um es doch noch zu Retten und evtl. auch um daraus Kreative Ideen zu ziehen.
Mein erster Gedanke war:
- Drin lassen und akzeptieren das viel Bodensatz und Trübung ist, die Hefe macht das Bier halt (wie ich finde) schwerer. Und man zieht es halt nicht einfach so runter. Man kann aber auch das Bier kalt stellen, was den Satz unten hält, da bietet sich 0.5l Flasche mehr an als 0.33l weil da man hat weniger im Glas und gießt schon Bier vom Boden ein. Was wenn es um die Klarheit geht nicht so toll ist. Wenn der Satz unten bleibt ist das dann der Augenblick wo man sich denkt: Na toll..
- Vorsichtig zurück in Eimer, neu Speise dazu geben und dann erneut Abfüllen wenn es wirklich fertig ist mit der HG & sich gelegt hat
Mein Zweiter Gedanke:
Was wären die Vorteile bzw. Nachteile es zurück in den Eimer zu geben?
- Vorteil: Das Bier wird wohl möglich klarer.
- Vorteil: Das Bier reift u.U tiefer aus als im 1. Eimer - Rest Extrakt wird u.U geringer
- Vorteil: Das Bier droht nicht auf Grund der zu hohen Hefe Konzentration zum über zu schäumen
- Vorteil: Das Bier hat weniger Hefe Geschmack (Bitter, Schärfe usw.) & wird nicht total davon dominiert.
- Vorteil: Das Bier kann durch eine schwächere oder stärkere Speisung/Würzung im Alkohol oder Hopfung leicht korrigiert werden
- Vorteil: Kann das Bier geschmacklich durchaus positiv beeinflussen (kann aber auch voll in die Hose gehen..)
- Nachteil: Verändert u.U. den Ursprungs Geschmack / Richtung. Geschmackliche Einbußen durch verstärkten Sauerstoff Kontakt
- Nachteil: Extreme Sorgfalt notwendig für sterile Umgebung
- Nachteil: Deutlicher Mehraufwand der nicht hätte sein müssen
- Nachteil: Schwerer den Alkohol Gehalt zu bestimmen
- Nachteil: Erhöhte Infektionsgefahr!
- Nachteil: Mögl. ungewollter erhöhter Alkoholgehalt
Um auch Wiederholungen in zigster Form zu vermeiden. Es soll nicht um die Frage der Geduld oder des Grünschlauchens an sich gehen. Erst recht nicht wenn jemand schon im Bereich der gehobeneren "Hobby" Braukunst mit Kegs unterwegs ist. Den bitte ich um Geduld und daran sich zu erinnern das viele Anfänger sich nicht an das Keging heran trauen. Bitte teile uns Allen doch unten deine Erfahrung aus der Zeit der Flaschengärung mit und wenn es sich um das zu frühe Abfüllen handelt. Es soll auch nicht um den SINN diskutiert werden. Sinnvoll ist es die HG vollständig ab zu warten. Was nun mal keinerlei Norm entspricht was die Zeit der HG angeht welche mal so mal so lange dauert. Dessen sind sich glaube ich die Meisten bewusst. Und es wurde auch oft schon erwähnt.
Sondern wirklich nur um Methoden wie man im Falle das man unbedingt die Flaschen umfüllen will am besten vorgeht. Oder eben krass experimentelle Dinge (wie weiter unten beschrieben). Am besten einfach unten ergänzen wenn ich noch was übersehen habe. Oder ihr mehr und oder andere Erfahrungen gesammelt habt die hier zum Thema dazu passen. (positiv als auch negative!) Was man wie richtig oder noch besser machen kann - ohne dabei so Pauschalität raus zu hauen wie: Einfach mehr Geduld haben.
Auch wenn es stimmt - liegt das glaube ich auf der Hand. Nur wenn man bereits nachforscht wie man es richtig macht hat man das Ei ja vermutlich bereits gelegt. Und der eine Ansatz ist - zu fixen. Der andere zu experimentieren & Neuland zu betreten. Das keiner je betrat weil alle es für Sinnfrei oder zu Aufwändig hielten.
Meine Tipps: Für alle die in der Situation sind - kühlt eurere Flaschen vor dem Umfüllen stark runter (so 3 Grad). Es bleibt noch genug Hefe im Bier die wieder aktiv wird. Durch die Kälte wird die Kohlensäure besser ans Bier gebunden und es kommt wohl möglich sogar zu einem Cold Crush in der Flasche, was wenn das Bier nicht nachschäumt Hefe Satz in der Flasche lässt und somit auch noch eine klärende Wirkung besitzt. Gleichzeitig wird der Sauerstoff Kontakt vermindert wenn man es nicht schäumend umgießt. GEFÜHL ist hierbei von Vorteil. Es weil man es eilig hat plätschern zu lassen bis es total Aufschäumt wäre meines Erachtens ein grober Fehler. Evtl. auch mit einem Schlauch zurück führen. Dabei kann aber ein min. Volumen Verlust entstehen (evtl. mehr Rest in der Flasche). Und es ist SINNVOLL die Flaschenköpfe vor dem Öffnen zu steril zu reinigen. Weil man doch gelegentlich evtl. mit dem Rand an das Bier kommt. Und schwups kann man sich einen Infekt rein gezogen haben. Wird das Bier dann wieder wärmer für die weitere Reifung tritt die Kohlensäure aus und der Sauerstoffanteil im Gär Eimer wird von ganz alleine reduziert. Oder besser gesagt er vermengt sich mit dem Co2 der nun entgasenden Kohlensäure. Man sollte nur eben nicht ständig nachschauen. Und über einen Hahn/ Ablass spindeln ohne den Deckel ganz zu öffnen evtl. den Spund ganz leicht lösen, oder kurz lockern um zu verhindern das dessen Flüssigkeit ins Bier vom Unterdruck rein gesaugt wird. DAS REICHT aus. Das ist so ziemlich der geringste Sauerstoff Eintrag den man ohne Keg beim Spindeln erreichen kann. Und hat bei mir noch nie zu Problemen geführt.
Ich würde wenn es nur um die Karbonisierung geht empfehlen eine Speise im Eimer vor zu legen. So das der Boden so 0,5-1 cm leicht bedeckt ist (je nach Eimer und Bier Menge dafür gibt es Speise und Zucker Rechner oder meine Lieblings Seite: http://fabier.de/biercalcs.html). Mehr brauch es auch nicht. Dadurch startet die Gärung zwar wieder, aber man kann so (je nach Menge) auch teils schon wieder direkt neu in Flaschen abfüllen. Da es beim Eingießen und öffnen der Flaschen oft bereits stark entgast ist. Und für die passende Karbonisierung in einer Flasche dann oft nicht mehr passt. Darum eignet sich die Methode zb. wenn man recht spät die Flaschen wieder zurück gibt. Also wenn der Zucker bereits aufgeknabbert aber zu früh abgefüllt wurde. (Und es evtl. im Vorfeld zu massenweise Gushing Flaschen gekommen ist. Da kann man so sein Bier durchaus noch retten! Und muss es nicht weg gießen, was eine echte Schande ist). Man erspart sich das Umrühren zur gleichmäßigen Verteilung der Speise & gleichzeitig wird der Sauerstoff Kontakt geringer ausfallen. Als wie wenn das Bier erst den Boden des Gär Eimers benetzen / bedecken muss. Man sollte die Speise jedoch nicht zu warm vorlegen um der Hefe, die so schon gestresst ist, nicht noch einen Kalt Warm Kalt Schock von 15-20 Grad zu verpassen. Warme Speise fördert auch die Entgasung! Denn es erwärmt die kalten Biere. Warm löst Kohlensäure. Kalt bindet sie. Kalt aufspeisen und umfüllen, warm werden lassen (normale Raumtemperatur) wie gewohnt abfüllen. Genug entgast genug Zucker für neu Karbonisierung. Wenn die Speise richtig Dimensioniert ist hat man nun kein Ärger mehr mit Wild übersprudelndem Gushing. Und während man eine neue Flasche holt um sie in Eimer "fließen" zu lassen, Deckel bitte drauf. Wer aber will, das sich die Hefe setzt - um eine bessere Klärung zu erreichen. Der lasse das Bier wirklich ganz zu Ende vergären. Übe sich in Geduld bis die Hefe sich von alleine abgesetzt hat. Und arbeite dann mit Zucker Drops. Rein in die Flasche damit und mit dem geklärten Bier aufgießen. Nach 2-4 Wochen sollte das Bier dann trinkfertig sein. Es kann aber auch sein das das Bier leer(er) schmeckt. Den Sud dann evtl. einfach als Sommerbier Eisgekühlt rein laufen lassen.. (wie ich finde passen solche Biere perfekt zu Temperaturen über 30 Grad besser, auch als leichtes Party Biere mit Zitrone Serviert sind solche Sude wie ich finde 1a und noch immer besser wie ein Be...).
Zur Überprüfung der Flaschengärung eignet sich eine Bügelflasche besser als eine Kronkorken Flasche. Wenn am ersten Tag der FG der Plopp stark ist, verschließen und am nächsten Tag (so nach 8-10 Std.) erneut öffnen. Bis sich der Knall/Pflopp in ein leichtes Zischen verwandelt. Das kann nach 2 Tagen oder auch nach 4 passieren... Je nach dem wie stark das Bier Karbonisiert ist. Es kann bei viel zu viel Zucker auch schneller zu höherem Druck kommen! Das kann man prüfen wenn man am Tag 1 das Intervall kurz hält.** Hat der Druck sich nach 3 Stunden schon in ein Knall verwandelt statt ein PFFFT. Ist die Temperatur zu hoch oder es ist zuviel Zucker drin. Ist es ein Pffft - warte die 8 Std. Und verfahre wie oben. Dann sollte es passen um Flaschen Bomben zu vermeiden. Was die Karbonisierung angeht - die kann durch aus noch überschäumen und zu viel sein. Alternativ kann man mit einer 0.33 Wasser Flasche (zb. Evian) oder 0,5 je nach dem was man für Flaschengrößen nutzt, dort eine Test Flasche abfüllen. Man spürt dann gerade zu Beginn wie stark der Druck ist. Und erahnen wie die Gasentwicklung aller Flaschen verläuft.** Kann man sie am ersten Tag oder zweiten nach dem Öffnen schon nicht mehr eindrücken wird sich zu viel Druck aufbauen! Ergo Flaschen öffnen druck ablassen und schließen. Die Wasserflasche einfach mit einem Tuch oder irgendwas vor Licht Einstrahlung schützen. Bzw. ein einen dunklen Platz direkt neben den Flaschen hinstellen (selber Raum / Temperatur etz.).
In einem Video habe ich gesehen das jemand in Sterilium getränkte Watte in den Spund gestopft hat (statt Wasser). Dies hat beim Coldcrush den Vorteil das der Eimer nicht verformt, lässt aber eben Sauerstoff hinein. Ob und wie stark das den Geschmack später beeinflusst - im Video meinte er es habe noch nie zu Problemen geführt das so zu machen - er mache das seit Jahren so. Dies wollte ich selbst mal bei Gelegenheit testen weil ich die Idee echt cool fand. Da bieten sich 2 Spunde an. Einer für die HG. Einer fürs Coldcrush. Wer schnell ist kann auch da den Sauerstoff Kontakt beim Wechsel minimieren.
Ich möchte auch an dieser Stelle darauf verweisen, das man durch aus auch damit experimentell herum spielen kann. Um einen "Verschnitt" zu erzeugen. Um den Sinn oder Unsinn solcher Methoden kann man heftig streiten. Die einen sind dafür.. die anderen Dagegen.. Intel vs AMD.. ATI vs Nvidea... jeder wie er will. Mir persönlich ist es so - wenn das Ergebnis am ende Lecker ist und Bier bleibt und man sich die Mühe machen will - so sei es ein leckeres Bier das eben so entstand. Zumal viele Großbrauereien meines Wissens nach oft auch verschneiden um gleichbleibenden Geschmack zu gewährleisten. Da ist halt der Ansatz nicht kreativ zu sehen. Ich will es halt mal erwähnt haben. Allerdings ist es bei nicht fertig gereiften Bieren oft schwer ab zu schätzen wie zwei Sude (möglicher weise ganz anderer Hefe und Grains, Bier Typ usw.) am Schluss mit einander harmonisieren. Darum wird normalerweise so wie ich das gesehen habe Bier das sich bereits in der Reifung am ENDE befindet für den Verschnitt / Mix her genommen. Wenn der Restzucker bereits abgebaut, und das Bier aufgeklart ist. Und somit wenig Nachgärung erreicht wird. Um möglichst klar Geschmack a zu b hin zu zu addieren. Es kann aber durchaus Spaß machen diesen "Prozess" der Flaschenreifung (geht etwas schneller als ein ganzes Fass) zu missbrauchen. Um auch einfach total verrückte Gär und Reife Verläufe und damit wohl möglich auch andere Geschmäcker zu erzielen. Und die dabei Hefe etwas zu stressen. Evtl. kann dies auch interessante Aromen freisetzen. Welche man so eigentlich nur von bereits neu aufgezüchteter Hefe her kennt. Das aber ist nur eine Vermutung. Und man sollte da dann wirklich penibel steril arbeiten. Der Zeitaufwand wäre auch Immens. Und das Risiko ein gutes Bier am Schluss verschandelt zu haben ist ebenfalls gegeben. An der Stelle zieht halt das Haupt Argument der Verschnitt Gegner die nur noch den Kopf schütteln und sich fragen: WARUM? Habe aber dazu zu wenig Erfahrung mit Hefezucht und Verschnitt - wenn man aber liest und erzählt bekommt, das Hefe Stämme bessere Aroma ausbilden. Und besser End vergären wenn sie schon einmal in einer HG im Einsatz waren. Wird die Hefe je mehr man sie durch hungern und aufzuckern stresst und innerhalb des Bieres "neu wachsen lässt" möglicherweise auch potenter. Und bildet neue oder andere Ester etz. Anteile. Oder knabbert schneller an anderen schwer vergärbaren Zuckern. Was direkt den Geruch und Geschmack beeinflusst. Was ich allerdings erkennen konnte, bei einer erneuten Aufspeisung einer Hefe die bereits ihre Aktivität stark reduzierte, kann es zu massiverer Wachstumsraten der Hefe kommen. Mehr als bei der direkten Trockenhefe zu Gabe zu Beginn der HG. Und das bei deutlich! weniger Zucker. Das kann aber auch von Hefe zu Hefe unterschiedlich sein. Führte aber auch schon zu einer höheren Hefe Bildung in der Flaschengärung trotz gut geklärter HG. Es war aber trotzdem gut trinkbar und keine geschmackliche Hefe Bombe. Hat mich aber doch überrascht. Daher soll es erwähnt sein. Je nach Hefe existieren auch da sicherlich Unterschiede. Vielleicht war die Hefe ja auch einfach auf Party aus wer weis..
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PS - wenn jemand oben eine Aussage findet die total schlecht oder falsch ist, nicht zerreißen - als Komment unten rein schreiben was nicht korrekt ist. Habe mir beim Verfassen Mühe gegeben und die Recherchen und Ergebnisse der letzten uff Monate einfließen lassen wo ich mich mit dem Thema auseinander gesetzt habe. Und mich einfach Fach kompetent ausbessern. Reiße niemand deswegen den Kopf ab. Ich lerne auch noch ständig dazu und Nobody ist perfekt. Solange man es nicht gleich total verreißt um seine Bierkrug Größe zu vergleichen sei vieles verziehen.. .