Mal wieder: Kahmhaut

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hyper472
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Mal wieder: Kahmhaut

#1

Beitrag von hyper472 »

Hallo zusammen,

jetzt hat’s mir nach dem 38. Sud (gebraut am 20.8.) eben auch noch den 42. (gebraut am 8.10.) erwischt mit Kamhaut. No. 38 kam aus dem Einkocher, No. 42 aus dem BM10. Nr. 39, 40, 43 und 44 sowie 15l Apfelwein habe ich zwischendrin unversehrt vergoren und abgefüllt.

Die Nr. 42 ist innerhalb dreier Tage gekippt, am 22.10. hatte ich gemessen 4°P mit einer Gozdawa OG Altbier in erster Führung. Da ich nicht mit weiterer Gärtätigkeit rechnete, wollte ich gestern nochmal spindeln und dann abfüllen. In den drei Tagen hatte sich eine zart anmutende faltig-milchige Schicht gebildet.
Die beiden verlorenen Sude wurden in verschiedenen „Anlagen“ gebraut und vergoren. Gemeinsamkeiten sind:
1) der kleine Kochtopf, mit dem ich den Nachguss aus dem Gärbottich (darin lagert das kochend eingefüllte Nachgusswasser) schöpfe,
2) der Holzkochlöffel für den Whirlpool,
3) der Monofilamentfilter (wird vor jeder Benutzung zusammen mit der Kühlspirale im Nachgusswasser abgekocht),
4) die Kühlspirale,
5) der Erlenmeyer mit der rehydrierten Hefe (Erlenmeyer ausgekocht, Hefen verschiedener Hersteller),
6) das Thermometer im Erlenmeyer (Fühler abgekocht),
7) die Biotonne vor dem offenen Fenster des Gartenhauses und
8) die vereinzelten Fruchtfliegen im Keller, in dem vergoren wurde.

Üblicherweise reinige ich mit Sauerstoffreiniger von Norma, heißem Wasser und Isoprop.

Mein Vorgehen:
Nach Flameout warte ich, bis sich die thermische Bewegung gelegt hat. Danach Whirlpool mit Holzlöffel andrehen, durch abgekochten MF-Filter in Gärbottich, in dem die Kühlspirale steht. Im Gärbottich waren MF-Filter und Kühlspirale zusammen mit dem kochend eingefüllten Nachgusswasser zwischengelagert.
Hefe wird im ausgekochten Erlenmeyer rehydriert. Der Temperaturfühler darin ist ebenfalls abgekocht. Dann kommt die Hefe in den Gärbottich, Deckel drauf und schütteln (im Farbmischeimer - kleine Sude) bzw. Luft schlagen mit der Kühlspirale (in der 30l-Gärkanne) für Sauerstoff.
Bis hierhin findet alles draußen bzw. im Gartenhaus statt.
Dann trage ich die Suppe in den Keller, trage die Messwerte in den kbh ein und fülle mit dem Erlenmeyer Wasser nach, bis die Stammwürze passt (high gravity).
Sud No. 38 gärte in der Edelstahlkanne, in deren Deckel sich eine kleine Schraube befindet, die ich bei der Gärung locker drehe.
Sud N0. 42 gärte im Farbmischeimer (lebensmittelecht, warum auch immer), an dessen zunächst nur aufgelegten Deckel ich nachträglich einen Gärspund angebracht habe.

Frage 1: Meine Hauptverdächtigen bleiben die Fruchtfliegen. Was meint Ihr?
Frage 2: Die Hardware (Kochlöffel, Gärbottich, Erlenmeyer) ist gerade in der SpüMa, die „Soft“ware (Klamotten, MF-Filter, Lappen) in der WaMa. Morgen folgt eine Chlororgie (habe erst ab morgen Chlor). Andere Vorschläge?
Frage 3: Gibt es Erfahrungswerte über die Inkubationszeit einer Kahmhaut? Denn die letzte ist innerhalb dreier Tage „ausgebrochen“. Wenn die Keime also nicht schon lange im Gäreimer gesessen und die Gärung überlebt haben, ist der Verdächtige innerhalb des Hauses anzutreffen und das Gartenhaus (hier findet alles bis einschließlich Hefegabe statt) ist feindfrei.

Danke und viele Grüße, Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
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Bierokrat
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#2

Beitrag von Bierokrat »

Hmm. Wie sieht denn die Umgebung beim Anstellen und Gären aus?
Könnte da was "in der Luft" sein?
Ich sehe nur bei mir, wie viel Sauerei beim Abfüllen und auch beim reinigen der Geräte im Waschhaus entsteht.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich, wenn sich dort ne Würze- oder Bierpfütze bildet, Mikroorganismen entwickeln können, die sich freuen, wenn du mit neuem Stoff ankommst.
Ganz schöner Schachtelsatz. Sorry. :redhead
Prost!
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#3

Beitrag von Beerbrouer »

Mir springt die Biotonne so ins Auge... Vergärst du in dem Gartenhaus?

Gruß

Gerald
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#4

Beitrag von haemmi »

Ich reinige ausschließlich mit warmen Wasser und Geschirrspülpulver, früher mit Soda. Desinfektionsmittel verwende ich nicht. Ich hatte noch nie eine Infektion bis auf den vorletzten Sud. Da hat sich tatsächlich nach etwas über einer Woche im Gärbehälter eine Kahmhaut gebildet. Da sind mir aber auch während des Herunterkühlens bei etwa 25 Grad zwei Fruchtfliegen in die Würze geflogen. Ich vermute auch hier die Ursache.
Viele Grüße
Andreas
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hyper472
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#5

Beitrag von hyper472 »

Vergoren wird im Keller, nicht im Gartenhaus. Es wäre also nur denkbar, dass irgendein Viehzeug von der Biotonne in die Würze springt, dort die Gärung überlebt und dann ihren Biofilm bildet. Wenn sowas möglich ist.
Eher kann ich mir vorstellen, dass was „in der Luft“ liegt, wie Bierokrat vermutet. Die Gärbottiche stehen auf einem Brett (!) auf dem Boden, weil ich mal gehört habe, dass die Hefe keine kalten Füße mag. Auf dem Brett ist so mancher Bierklecks gelandet, das fliegt also erstmal raus.
Viele Grüße, Henning
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Malzwein
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#6

Beitrag von Malzwein »

Kahmhaut benötigt doch immer Sauerstoff. Dann stimmt doch etwas mit der schützenden CO2 Schicht nicht?
Gruß Matthias

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hyper472
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#7

Beitrag von hyper472 »

Malzwein hat geschrieben: Donnerstag 26. Oktober 2017, 17:47 Kahmhaut benötigt doch immer Sauerstoff. Dann stimmt doch etwas mit der schützenden CO2 Schicht nicht?
Der Verdacht liegt nahe. Ich lasse die Suppe mindestens eine Woche stehen, bevor ich das erste Mal messe. Kann aber sein, dass ich bei dem Sud, wo ich nachträglich das Gärröhrchen angebracht habe, die co2-Schicht ruiniert habe.
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Sura
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#8

Beitrag von Sura »

Ich gehe ja mal davon aus, das die Edelstahlkanne nicht Kopfüber auf der Biotonne liegt, und das sie solange du nichts drin vergärst auch nach vorheriger ordentlicher Reinigung genauso ordentlich weggeräumt wird das da kein Viehzeug reinkann.
Ich hoffe zumindest auch, daß du, solange sich dort Fliegen egal welcher art herumtreiben, den Eimer während des kühlens mit einem großen Tuch abdeckst.

Bei der Kühlspirale hoffe ich mal, das sie nicht nur mit kochendem Wasser übergossen sondern mitgekocht wurde...
Wenn du im Keller Fruchtfliegen und den Deckel nur aufgelegt hast.... ja mei.... dann ist alles klar. Die Viecher kommen überall durch, und auch wenn hier viele meinen das ein Deckel reicht: Kommt halt immer auf die Umgebung an.
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#9

Beitrag von chaos-black »

Laut Braumagazinartikel zur Kahmhaut ist nicht auszuschließen, dass auch ohne Sauerstoff Kahmhaut entstehen kann.
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§11
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#10

Beitrag von §11 »

Jungs, bleibt mal realistisch. Irgendwer hat hier das Bild aufgebracht das das CO2 wie eine Decke ueber dem Sud liegt. Ein Kubikmeter CO2 (also 1000 Liter) wiegen bei 0C gerade mal 680g mehr als Luft. Ausserdem ist natuerlich CO2 super in Luft loeslich/ mischbar, sonst wuerden sich die etwa 0.04% CO2, die in der Luft natuerlich vorkommen, spontan entmischen und sich praktisch in jedem Keller anreichern. Dabei wirken zum einen die Diffusion (Stoffe verteilen sich entlang des Konzentrationsgefaelles) als auch die natuerliche Bewegung ueber eurem Sud (Gaerungswaerme, Gaentwicklung)

Wenn wir hier aber von mikroaerophilen MO sprechen, dann reicht denen der vorhandene Sauerstoff dicke aus.

Also statt auf eine CO2 Decke zu hoffen, sollte man einfach den Deckel drauf lassen, nicht dran rumfingern und moeglichst schnell abfuellen.

Jan
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Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
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Malzwein
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#11

Beitrag von Malzwein »

Also einen ZKG verwenden. Dann ist es am wahrscheinlichsten, dass nichts mehr von außen die Gärung stört.

Und wenn, dann sieht man's nicht :P
Gruß Matthias

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Mystic-G
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#12

Beitrag von Mystic-G »

Ich häng mich da mal rein. ..
Mein letztes Bier das ich gerade am trinken bin (brewdog IPA Mandarina Bavaria) ist nebst der intensiven bittere (100 IBU) auch sehr grasig geworden, hat einen langen bitteren Abgang in der Kehle. Zwei befreundete Brauer klassierten den Geschmack nach frisch geschnittenem Rasen.
Jetzt wurde ich auf die Thematik der Kahmhefen aufmerksam und mag mich tatsächlich daran erinnern beim Spindeln nach der Gärung eine wie beschriebene graue Schleier Haut auf dem Jungbier gehabt zu haben. Könnte also durchaus ein infiziertes Bier gewesen sein..
Da mittlerweile schon ein Kasten vom Bier vernichtet wurde und ich nie irgendwelchen dünnsch..... Hatte, wird das wohl nicht unbekömmlich sein?

Leider habe ich nirgends im Internet gefunden welche Geschmacklichen Auswirkungen so eine Kahm Infektion haben könnte.
Hat damit jemand Erfahrung?
Könnte der grasige Geschmach von daher kommen?
Selber war ich sehr enttäuscht von dem Bier und wollte es nie mehr brauen.
Zuletzt geändert von Mystic-G am Sonntag 30. Februar 2019, 08:15, insgesamt 3,14-mal geändert.
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hyper472
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#13

Beitrag von hyper472 »

Guck mal im Braumagazin unter Kahmhaut. Der Begriff bedeutet nichts spezifisches, sondern meint nur einen Film aus Biomasse, die oben auf dem Bier liegt. Als Laie verstehe ich das so wie den Begriff „Pilz“. Steht auf dem Boden, kann aber von Pfifferling bis Knollenblätterpilz alles sein.
Ersnthaft erkrankt ist meines Wissens noch keiner infolge einer Kahmhaut. Aber zum Glück leben wir in Zeiten, wo man es sich leisten kann, einen verdächtigen Sud zu entsorgen. Und wenn‘s sowieso nicht schmeckt...
Die Sude 43 bis 45 sind wieder gelungen. Vor allem achte ich mehr darauf, dass die Würze immer so gut es geht abgedeckt ist. Im Keller habe ich mal wieder gründlich gereinigt und mache das nun nach jedem Abfüllen - selber, gründlich und gleich.
Danke bei der Gelegenheit an Kai für den Tip mit dem Tuch über der Würze beim Kühlen und an die fränkische Braumafia, die mir bereitwillig mit fiesesten Reinigungsmitteln zur Seite stand!
Viele Grüße, Henning
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#14

Beitrag von Bierokrat »

hyper472 hat geschrieben: Sonntag 5. November 2017, 21:46 Die Sude 43 bis 45 sind wieder gelungen.
Super, dass es wieder klappt! :thumbsup
Dann weiter gut Sud! :Drink
Prost!
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#15

Beitrag von SingleUser »

Ich zitiere mal aus wikipedia:
"Bei Anheftung an die Grenzfläche zur Luft können die Lebewesen für einen oxidativen Energiestoffwechsel sowohl Nährstoffe aus der Flüssigkeit als auch Sauerstoff aus der Luft günstig aufnehmen. ....... Kahmhefen sind aerobe Hefen, die Alkohol und organische Säuren, also Bestandteile des Weins, verstoffwechseln. Sie können sich an der Grenzschicht zwischen Wein und Luft bilden."

Diese Hefen brauchen Sauerstoff. Bei jedem Deckelöffnen wird ja durch einen Sog zwangsläufig O2 in den Gärbehälter eingebracht ... also Deckel öffnen aus Neugierde besser unterlassen ... Das blöde an den Dingern ist, dass die ja ansonsten (mit O2) perfekte Bedingungen haben: Nährreiche Flüssigkeit, Wärme ...

Da die Kahmhefe ein Biofilm ist, würde ich mal ggf. auf den Gedanken kommen, ob die nicht ggf. als Sporen irgendwo über den Hopfen reinkommen können (die Sporen sind ja Überlebenskünstler). Konkret über eine Kalthopfung -> beim Öffnen -> Sauerstoff und Sporen rein...und dann war es das ...

Ich glaube daher noch nicht einmal, dass hier zwangsläufig irgendwelche groben Fehler die Ursache sind.
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chaos-black
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#16

Beitrag von chaos-black »

SingleUser hat geschrieben: Montag 6. November 2017, 10:49 Ich zitiere mal aus wikipedia:
[...]Kahmhefen sind aerobe Hefen, die Alkohol und organische Säuren, also Bestandteile des Weins, verstoffwechseln. Sie können sich an der Grenzschicht zwischen Wein und Luft bilden."

[...]
Da die Kahmhefe ein Biofilm ist, würde ich mal ggf. auf den Gedanken kommen, ob die nicht ggf. als Sporen irgendwo über den Hopfen reinkommen können (die Sporen sind ja Überlebenskünstler). Konkret über eine Kalthopfung -> beim Öffnen -> Sauerstoff und Sporen rein...und dann war es das ...
Es ist jetzt ein bisschen Wikipedia vs. Brau!magazin. Letzteres schreibt: "[die Kahmhaut] setzt sich je nach beteiligten Mikroorganismen aus Proteinen, langkettigen Zuckern (EPS [2]) und den Mikroorganismen selbst zusammen. Die Mikroorganismen müssen nicht obligat aerob sein (d. h. nur unter Sauerstoffpräsenz wachstumsfähig), sie können auch lediglich von zusätzlichem Sauerstoffangebot profitieren."
Also es kann gut sein, dass Kahmhefen ausschließlich aerob unterwegs sind, da aber die Mikroorganismen in einer Kahmhaut (wie es weiter in dem Artikel steht) nicht näher spezifiziert werden, können hier trotzdem anaerobe Schädlinge ihr Unwesen treiben.

Zur Idee mit der Infektion durch Hopfenstopfen: Wenn man jetzt der Annahme folgt, dass ohne Sauerstoff keine Kahmhaut wächst, dann ergibt es wieder mehr Sinn, warum manche Leute stopfen bevor die Gärung durch ist, da so noch Sauerstoff durch Gärungsgase herausgedrückt werden kann.
Andererseits passt das auch nicht zu meiner individuellen Erfahrung. Ich habe seit Jahren keine Kahmhaut mehr jenseits von Bildern gesehen und ich stopfe ausschließlich nach Ablauf der Gärung. Und nicht nur den antibakteriell wirkenden Hopfen, auch Blüten von Heide und anderen Pflanzen. Aber vielleicht hatte ich ja nur Glück?

Beste Grüße,
Alex
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#17

Beitrag von SingleUser »

Für das Wachstum erforderlich sind ja immer folgende Faktoren:
- Nahrung (mehr als genug vorhanden),
- "Luft" (in der Regel Sauerstoff)
- Licht ist wohl KEIN Faktor, da es im Gärtank wohl eher dunkel ist. Ich hab da jedenfalls keine LED drin ...

____________________________________________________________
Weiterhin müssen die Dinger ja auch noch irgendwie reinkommen.

Davon ausgegangen, dass die kochend heiße Würze "steril" (sprich: kahmhefefrei) ist und der Gärtank auch "sauber" ist, Da gibt es ja nicht viele / wahrscheinliche Möglichkeiten (klar, unsaubere Hände, Werzeug geht immer....), aber im dvon mal nicht ausgegangen:

> Hopfensopfen: why not? Hopfen ist ein Naturprodukt, kommt vom Feld aus der Natur, wird nicht wirklich wärmebehandelt (so dass die Sporen absterben können), warum sollten die Sporen denn trotz aseptische Wirkung des Hopfens nicht überleben können?

> Durch "Würzebelüftung", das fällt mir gerade auch als Ursache ins Auge.

Ich habe mich mal eben durch diverse Seiten des Weinbaus geblättert, statt vieler siehe
"http://www.weinkenner.de/weinlexikon/k/kahmhefe/" (Kahmhefen brauchen Sauerstoff)
"https://ojs.openagrar.de/index.php/wein ... /1447/1783" -> SEITE 70, oben, da findet sich nämlich das Ergebnis eines Versuches, wonach die wohl Wein mit O2 versetzt haben, um bestimmte Effekte im Wein zu erzielen.

In quasi allen Weinbau Seiten wird jedenfalls immer von Sauerstoff als Mitursache gesprochen ...warum sollte es beim Bier anders sein?

Nun, jedenfalls dabei kam mir beim Lesen der Gedanke, dass der Sauerstoff ja nicht zwingend in der Luft sein muss (sic!), sondern auch dann zur Verstoffwechslung vorhanden ist, wenn er im Sud selbst gelöst ist ("Würzebelüftung"). Insofern kann sich die Kahmhefe also durchaus auch den Sauerstoff aus dem selbst Sud holen, jedenfalls solange die eigentliche Hefe den noch nocht nicht verstoffwechselt hat und dann auf anearob umschaltet.

Imo wäre es interessant, ob bei den betroffenen Bieren irgendeine Gemeinsamkeit besteht.



@hyper
Zitat1
Dann kommt die Hefe in den Gärbottich, Deckel drauf und schütteln (im Farbmischeimer - kleine Sude) bzw. Luft schlagen mit der Kühlspirale (in der 30l-Gärkanne) für Sauerstoff. Bis hierhin findet alles draußen bzw. im Gartenhaus statt.
> Belüften neben / im Gartenhaus neben der Biotonne / in der freien Natur!

Zitat 2:
Denn die letzte ist innerhalb dreier Tage „ausgebrochen“.
> Viel Sauerstoff dank Würzebelüftung im Sud. Wächst parallel mit der eigentlichen Hefe bis O2 aufgebraucht ist.

Ist hier meine Vermutung: Kontamination über "den Garten", "Wachstumsbeschleuniger" über das Belüften
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#18

Beitrag von Sura »

SingleUser hat geschrieben: Montag 6. November 2017, 11:58 Nun, jedenfalls dabei kam mir beim Lesen der Gedanke, dass der Sauerstoff ja nicht zwingend in der Luft sein muss (sic!), sondern auch dann zur Verstoffwechslung vorhanden ist, wenn er im Sud selbst gelöst ist ("Würzebelüftung"). Insofern kann sich die Kahmhefe also durchaus auch den Sauerstoff aus dem selbst Sud holen, jedenfalls solange die eigentliche Hefe den noch nocht nicht verstoffwechselt hat und dann auf anearob umschaltet.
Das kannst du gleich abhaken, den Sauerstoff nimmt sich die Hefe. Bedeutend(!) schneller als irgendetwas was Kahmhefe bildet auch nur "lecker!" sagen kann.
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#19

Beitrag von SingleUser »

@Sura, ich zitiere u. a. mal den Artikel im Braumagazin...
http://braumagazin.de/article/bierfehle ... -kahmhaut/

Zitat 1:
Ursache: (fakultativ) aerobe Mikroorganismen + Sauerstoffeintrag + Zeit
Zitat 2:
Die Kahmhaut ist ein Biofilm, der ausschließlich der auf der Oberfläche von Bier wächst. Ist Sauerstoff im Gasraum über dem Bier vorhanden, wird das Jungbier dic
und so weiter und so fort .... Siehe auch das Fazit: "Sauerstoff" erforderlich.


Ich wüsste nun nicht, wie das dem widerspricht, was ich zuvor geschrieben habe.
M. A. primär schauen wie und wo das Sauerstoff reinkommt und versuchen, das zu vermeiden.
Würzebelüften und Neugierde (Deckel öffnen) würde bei daher mir ganz oben auf der Liste stehen. (Ich mache beides übrigens nie und hatte auch noch keine Probleme damit)


ggf. der Holzlöffel ... würde ich mal gegen ein anderes MAterial austauschen (zumal nicht teuer)
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#20

Beitrag von Sura »

Liess bitte mal den ganzen Artikel. Einige können offensichtlich auch ohne Sauerstoff wachsen. Darum geht es mir aber nur am Rande:

Deine Theorie, daß die Würzebelüftung eine Ursache ist, solltest du liegenlassen : Sauerstoff hilft in erster Linie der Hefe. Und die Hefe ist das, was unterstützt werden muss die Oberhand zu gewinnen. Darum wird ja Sauerstoff zugegeben.
Über Deckel aufmachen müssen wir nun nicht reden, aber was macht bei Dir denn ein Holzlöffel im Jungbier?!
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#21

Beitrag von murph »

Sura hat geschrieben: Montag 20. November 2017, 08:03 Liess bitte mal den ganzen Artikel. Einige können offensichtlich auch ohne Sauerstoff wachsen. Darum geht es mir aber nur am Rande:

Deine Theorie, daß die Würzebelüftung eine Ursache ist, solltest du liegenlassen : Sauerstoff hilft in erster Linie der Hefe. Und die Hefe ist das, was unterstützt werden muss die Oberhand zu gewinnen. Darum wird ja Sauerstoff zugegeben.
Über Deckel aufmachen müssen wir nun nicht reden, aber was macht bei Dir denn ein Holzlöffel im Jungbier?!
Ich hatte bislang einmal eine Kahmhaut. Und da habe ich bei einer vermeintlich eingeschlafenen Gärung auch den Deckel aufgemacht und belüftet. Danach konnte ich alles wegkippen.
Ansonsten hatte ich das bislang noch nie (dreimal auf Holz geklopft). Alles geschlossen halten, warten bis Gärung durch ist und gut.
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#22

Beitrag von Sura »

Wenn man unbedingt messen möchte, was ich durchaus verstehe und selber ja auch mache.....:
- Gärspund abziehen
- Pipette durchstecken, Prope ziehen, Gärspund aufsetzen.
- Aufs Refraktometer tropfen
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#23

Beitrag von SingleUser »

Ich denke mal, wir sind uns ja im Grundsatz wie folgt einig:
1. Die Lebewesen müssen da irgendwie reinkommen oder drin sein
2. Sie brauchen geeignete Wachstumsbedingungen.

Der Knackpunkt sind hier m. A. primär die Wachstumsbedingungen: Klar mag es kahmhautbildende Einzeller geben, die unter anaeroben Bedingungen wachsen können. Das scheint mir aber echt nicht das Hauptproblem zu sein, schon rein von der Logik her -> Argument: sonst würde das Problem doch im Hobbybereich viel häufiger auftreten. Tut es aber nicht.

Demnach würde ich der Wahrscheinlichkeit nach auch mit der wahrscheinlichsten Ursache anfangen: also zuerst auf Lufteintrag prüfen und wenn das nix bringt, dann die anderen Ursachen nacheinander wegprüfen.

Darüber hinaus mögliche Ursachen der Kontamination beseitigen. Der von Hyper verwendete Holzlöffel z. B. wäre eine Möglichkeit, die Einzeller da über das Holz reinzubringen (Holz -> offenporig ...).
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#24

Beitrag von Malzwein »

SingleUser hat geschrieben: Montag 20. November 2017, 10:55 ...
1. Die Lebewesen müssen da irgendwie reinkommen oder drin sein
Du kannst dir sicher sein, die sind alle schon drin, egal wieviel du desinfizierst. Nur die Menge kann reduziert werden und dann kommen wir schnell zum Nahrungsangebot und zu einer ausreichenden Vermehrung der "gewollten Gäste", sprich Bierhefe.

Solange ein Holzlöffel im Heißbereich verwendet wird, halte ich den für unbedenklich. Es gibt auch Untersuchungen, dass Holz hygienischer als Kunststoff ist, da trockenes(!) Holz jedem Keim Wasser entzieht. Aber den durch einen Edelstahlpaddel ersetzen, würde ich auch versuchen.
Gruß Matthias

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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#25

Beitrag von afri »

Buche soll ja sogar antibakteriell wirken. Habe ich mal irgendwo gehört oder gelesen.
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#26

Beitrag von hyper472 »

afri hat geschrieben: Montag 20. November 2017, 22:13 Buche soll ja sogar antibakteriell wirken. Habe ich mal irgendwo gehört oder gelesen.
Achim
Dito.

Mit dem Holzlöffel hatte ich einen der beiden Sude gewhirlpoolt. Den anderen kahmhäutigen Sud allerdings mit einem Plastikteil. Den Holzlöffel streiche ich daher aus der Liste der Verdächtigen.
Ich glaube, irgendwas Fieses lauert(e?) bei mir im Haus. Seit ich im Gartenhaus anstelle und das High-Gravity-Verdünnungswasser zugebe, ist Ruhe.
Hoffentlich bleibt das so...
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#27

Beitrag von Tozzi »

Holz (auch Buche) ist ein Shangri-La für allerlei z.T. Sporen bildende Mikroorganismen, unter anderem Brettanomyces.
Kommt bei mir unter 99˚C nicht in Frage. Manche Sporen überstehen locker auch feuchte 80˚C noch...
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#28

Beitrag von hyper472 »

Tozzi hat geschrieben: Dienstag 21. November 2017, 00:01 Holz (auch Buche) ist ein Shangri-La für allerlei z.T. Sporen bildende Mikroorganismen, unter anderem Brettanomyces.
Kommt bei mir unter 99˚C nicht in Frage. Manche Sporen überstehen locker auch feuchte 80˚C noch...
In der Gastronomie ist Holz als weniger keimbelastet als Plastik bekannt. Die Frage „Holz oder Plastik“ beantwortet man dann wohl am besten mit „Edelstahl“ :Grübel
Wie gesagt einer der beiden vergammelten Sude wurde mit Holz, der andere mit Plastik angedreht.
Viele Grüße, Henning
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#29

Beitrag von Malzwein »

Tozzi hat geschrieben: Dienstag 21. November 2017, 00:01 Holz (auch Buche) ist ein Shangri-La für allerlei z.T. Sporen bildende Mikroorganismen, unter anderem Brettanomyces.
Kommt bei mir unter 99˚C nicht in Frage. Manche Sporen überstehen locker auch feuchte 80˚C noch...
Na, ganz so optimistisch kann die Keimwelt das wohl nicht sehen: Guckst du hier

Aber da es recht preiswert ist, Edelstahlrührer einzusetzen, bevorzuge ich die. Wozu ein Risiko eingehen, wenn ich jenseits des Kochens rühren muss.
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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Bierokrat
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#30

Beitrag von Bierokrat »

Sicherlich schwer eine Keimquelle zu finden.
Steht ja nirgends drauf.
Ich hab mir auch mal meinen Schaumheber (Siebkelle) angesehen, mit der ich schon öfters ausgetriebene Hopfenharze im Kaltbereich entfernt habe.
Ikea-Standard. Die Verbindung von Kelle und Stiel bietet Platz für Teufelszeug und dort wo der Stiel in den Hohlgriff eingebracht ist, könnte ne ganze Mäusefamilie wohnen. :thumbdown
Solch eine Stelle zu finden ist quasi unmöglich.
Prost!
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Cobo
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#31

Beitrag von Cobo »

Ist es nicht so dass vor allem auch Brettanomyces Kahmhaut bilden können? Hab das in etlichen englischen Brauartikeln gelesen und Bilder gesehen die genau wie mein Befall aussehen. Wäre ja auch eine Möglichkeit.
Wird demnächst gebraut: Englischer Barley Wine, verbessertes Red Ale
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In Reifung: Cacao Milk Stout, Amerikanischer Barleywine
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Ladeberger
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#32

Beitrag von Ladeberger »

Cobo hat geschrieben: Dienstag 21. November 2017, 12:53 Ist es nicht so dass vor allem auch Brettanomyces Kahmhaut bilden können? Hab das in etlichen englischen Brauartikeln gelesen und Bilder gesehen die genau wie mein Befall aussehen. Wäre ja auch eine Möglichkeit.
Tun sie. Aber es gibt nicht den einen Brettanomyces-Stamm, das ist eine genetisch sehr diverse Gattung. Die wenigsten davon sind qualitativ für die Bierbereitung interessant, weil die charakteristischen Ester und Phenole senorisch immer ein Tanz auf der Rasierklinge sind.

Gruß
Andy
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Re: Mal wieder: Kahmhaut

#33

Beitrag von Cobo »

Schon klar, aber immerhin dürfte hier doch ein Zusammenhang zwischen Kahmhaut und wilder Hefe bestehen...
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