Fertiges Weizen nochmal nachgären

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Bier Trinker
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Fertiges Weizen nochmal nachgären

#1

Beitrag von Bier Trinker »

Hallo zusammen, habe folgendes vor und würde gerne eure Meinung dazu hören.

Ich habe vor einigen Wochen ein Weizen ins Fass gebracht. Soweit so gut. Das Weizen ist auch ganz passabel jedoch nichts herausragendes.
Nun habe ich am Wochenende auf einem Bierfest ein Fruchtweizen probiert das mich geflasht hat. Bei der Unterhaltung mit dem Brauer wurde mir gesagt das er das Weizen erst normal Vergoren hat und nach Beendigung der HG die Beeren zu einer 2 Gärung hinzugegeben hat.

Nun würde ich das gerne mit meinem Weizen auch probieren. Wie gesagt es sagt mir nicht sooo zu . ich würde es gerne vom Fass wieder in dein Gärfass geben, die Früchte dazu geben und evtl nochmal mit Hefe versetzen.
Dies sollte doch funktionieren oder spricht was dagegen was ich übersehen hab.

Gruß

Biertrinker
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Ernie
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Re: Fertiges Weizen nochmal nachgären

#2

Beitrag von Ernie »

Ja, unter Umständen zu viel Sauerstoffeintrag und die Infektionsgefahr durch das Umschlauchen.

Gruß
Ernie
Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich, du kannst sie kostenlos nutzen.
Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
Doemensianer
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Re: Fertiges Weizen nochmal nachgären

#3

Beitrag von Doemensianer »

der Sauerstoffeintrag ist egal wenn er aktive Hefen hat und die neuen fastfood bekommen, dann veratmen die den Sauerstoff erst bevor sie zur Gärung übergehen.
Infektion ist bei jeder Manipulation gegeben, sauberes Arbeiten ist halt Bedingung und die Hefen sind alleweil in der Ueberzahl und unterdrücken ein paar Keimlinge
Grüessli Roli

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DerDallmann

Re: Fertiges Weizen nochmal nachgären

#4

Beitrag von DerDallmann »

Doemensianer hat geschrieben: Dienstag 31. Oktober 2017, 23:18 der Sauerstoffeintrag ist egal wenn er aktive Hefen hat und die neuen fastfood bekommen, dann veratmen die den Sauerstoff erst bevor sie zur Gärung übergehen.
Bedeutet das im Umkehrschluss, dass jede Vermeidung von Sauerstoffeintrag VOR Beginn der Gärung unnötig ist?
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Boludo
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Re: Fertiges Weizen nochmal nachgären

#5

Beitrag von Boludo »

Nein, ganz sicher nicht. Sonst würden viele Brauereien ihr Geld mit unnützen Maßnahmen gegen Oxidation zum Fenster raus werfen.
Das Thema Oxidation ist etwas komplex und führt erfahrungsgemäß zu schlimmen Diskussionen, an deren Teilnahme ich kein Interesse mehr habe.

Stefan
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Re: Fertiges Weizen nochmal nachgären

#6

Beitrag von Doemensianer »

Nein

aber nach dem Abkühlen, vor dem Anstellen wird die Würze belüftet damit die Hefe atmen kann
Bei der Atmung entsteht viel mehr Energie, sprich ATP als bei der Gärung, ATP (Adenosintriphosphat) ist die Batterie der Zelle
Wenn die Hefe kann, will sie atmen, die Gärung ist nur ein Notlaufprogramm, in das die Hefe schalten kann, wenn der Sauerstoff aufgebraucht ist

Bei unserem Weihnachts-Starkbier haben wir den Gärtank sogar 3 mal zwischendurch belüftet und Zink zugegeben um die Hefe nochmals anzuregen, so haben wir allein mit Gärung 13.5 Vol% Alkohol geschafft
Grüessli Roli

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Boludo
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Re: Fertiges Weizen nochmal nachgären

#7

Beitrag von Boludo »

Zwischenbelüften macht aber nur bei extremen Starkbieren Sinn, um die Hefe halbwegs vor dem Alkoholtod zu bewahren.

Stefan
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Re: Fertiges Weizen nochmal nachgären

#8

Beitrag von Doemensianer »

Ja, was anderes habe ich doch nicht gesagt :Drink
Grüessli Roli

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Boludo
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Re: Fertiges Weizen nochmal nachgären

#9

Beitrag von Boludo »

Stimmt. Es könnte aber jetzt trotzdem jemand auf die Idee kommen und sein Pils mehrfach während der Gärung belüften.
Darum meine Ergänzung.

Stefan
Bier Trinker
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Re: Fertiges Weizen nochmal nachgären

#10

Beitrag von Bier Trinker »

Vielen Dank. Werde es die Tage probieren. Mehr als schief gehen kanns ja nicht.
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docpsycho
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Re: Fertiges Weizen nochmal nachgären

#11

Beitrag von docpsycho »

Gude,

um auf die Frage zurück zu kommen. Kannste machen lebendige Hefe sollte noch ausreichend da sein, nimm am besten TK Früchte, damit verringert sich die Infektionsgefahr.

Abgesehen von der Machbarkeit bin ich der Meinung, dass aus einem schlechten Grundbier nie ein gutes werden kann. Was aber deinem Versuch der Rettung nicht entgegen stehen soll.

Grüße, der Doc
Setup: 3,5kw Caso-Induktionsplatte, 36l Brewferm-Topf, 38l Schengler-Thermoport mit Läuterhexe, Kühlspirale, Themperaturgesteuerte Gärkammer.

Die Brausportgruppe e.V. Rhein-Main

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