Alternative zum gängigen Hopfenstopfen

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Speedychicken
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Alternative zum gängigen Hopfenstopfen

#1

Beitrag von Speedychicken »

Ich bin kurz davor mein erstes Bier mit Hopfen zu stopfen und habe mich im Netz recht ausführlich informiert. (hoffe ich zumindest).
Jetzt habe ich mir durch die vielen möglichen Probleme und Schwierigkeiten motiviert, eine andere Möglichkeit überlegt über die ich gerne eure Meinung wüsste.
Frage: Wäre es möglich und sinnvoll die Hopfenpellets nicht nach der Hauptgärung (eventuell nach dem Umschlauchen) direkt oder in Säckchen in den Gäreimer zu geben, sondern folgendes Verfahren anzuwenden.
Während die Hauptgärung meines Bieres läuft könnte man zeitgleich die berechnete Hopfenmenge für den ganzen Sud in ca. 1 Liter fertiges Bier, aus einem früher gebrauten Sud, hineingeben. Während 5 Tagen kann der Hopfen dann Geschmack, ätherische Öle usw. an dieses Bier abgeben. Diesen Auszug kann ich dann ohne Probleme (CO2 Verlust ist egal) filtrieren und nach Abschluss der Hauptgärung zusammen mit der Speise wieder vereinen und dann direkt in die Flaschen zur Flaschengärung geben. Vorteile gibt es in meinem Augen viele. Kein Eintrag von Sauerstoff in den gesamten Sud, kein Problem mit Hopfen Resten, da einfach filtriert werden kann. Das fertige Bier ist dann nicht alles aus einem Sud. Ist das ein Problem?
Hab ich einen Denkfehler dabei? Dann klärt mich bitte auf.
Noch besser fände ich den Stopfhopfen nur in der Speise zu lösen, doch da fehlt meines Erachtens nach das Lösungsmittel Alkohol, um die Öle zu lösen.
War das einigermaßen verständlich?
Bin über jede Antwort dankbar.
Vielen Dank schon mal.
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Boludo
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Re: Alternative zum gängigen Hopfenstopfen

#2

Beitrag von Boludo »

Ein halber Liter fertiges Bier löst ziemlich sicher weniger Aromen als 20 Liter Jungbier.
Das ist eine Frage der Löslichkeit. Viele behaupten ja, dass mehr als 5g/L nichts mehr bringt. Du wärst ja dann bei 40g pro Liter oder mehr.
Hopfenstopfen geht bei mir so:
Deckel auf, Hopfen rein, Deckel zu.
Sedimentiert der Hopfen nicht, kann man kühlen oder beim Umschlauchen alles durch ein im Zielgefäß eingetauchtes Hopfensäckchen laufen lassen.

Stefan
Speedychicken
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Re: Alternative zum gängigen Hopfenstopfen

#3

Beitrag von Speedychicken »

Ziel war eigentlich eine konzentrierte Reagens herzustellen, die man dann nach belieben zugeben kann.
Wenn allerdings die Löslichkeit in 5%igen Alkohol zu gering ist, dann macht das wenig Sinn. Ein Auszug mit Hilfe von höherprozentigem wäre sicherlich möglich, aber dann wird es eher Gepanschtes.
Grundproblem ist, dass ich Just kein zweites Gefäß zum umschlauchen habe und deshalb direkt aus dem hauptgäreimer abfüllen wollte. Ein Hopfensäckchen kann ich beim direkten Flaschenbefüllen doch nicht dazwischen schalten, oder?
Hoffe ich also auf einen funktionierenden Cold crash.
Danke.
Dertobi
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coyote77
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Re: Alternative zum gängigen Hopfenstopfen

#4

Beitrag von coyote77 »

Hallo,
kannst du nicht in deinen Maischbottich oder die Würzpfanne umschlauchen? Ansonsten Cold Crash und dann am besten von oben abziehen.
Grüße, Andreas
Grüße, Andreas :Drink

Zum Biere drängt, am Biere hängt doch alles.
(Frei nach J. W. von Goethe)
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Boludo
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Re: Alternative zum gängigen Hopfenstopfen

#5

Beitrag von Boludo »

Es gibt durchaus Hopfenextrakte zu kaufen, die genau so funktionieren, wie Du Dir das vorstellst.
Ich würde mir aber einen zweiten Behälter besorgen, so teuer sind die ja auch nicht.

Stefan
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Ursus007
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Re: Alternative zum gängigen Hopfenstopfen

#6

Beitrag von Ursus007 »

Das wäre doch mal einen Versuch wert:

Nimm das fertige Bier, stopf es einmal mit 5g/l, einmal mit 40g/l (kann man ja in kleinen Flaschen machen, dann braucht man nicht so viel Hopfen). Und dann vergleiche die Stopf-Intensität. Ist sie identisch, bringt mehr Hopfen dann doch nicht mehr Aroma.

Ansonsten sind die Vorteile gut bedacht, am Ende muß es eben nur den bezweckten Effekt haben.

Ursus
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hyper472
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Re: Alternative zum gängigen Hopfenstopfen

#7

Beitrag von hyper472 »

Boludo hat geschrieben: Mittwoch 8. November 2017, 23:14 Deckel auf, Hopfen rein, Deckel zu.
Sedimentiert der Hopfen nicht, kann man kühlen oder beim Umschlauchen alles durch ein im Zielgefäß eingetauchtes Hopfensäckchen laufen lassen.
Ich habe erst ein paar Sude gestopft, meine Erfahrung ist also empirisch wertfrei. Aber ich hatte noch nie ein Problem mit nicht sedimentierenden Hopfenpellets.
Daher empfehle ich dem TO, es erst mal „klassisch“ zu probieren mit wenig Stopfhopfen und Abfüllung direkt aus dem Gärbottich. Ganz nach Kafka: „Verbringe nicht die Zeit mit der Suche nach einem Hindernis. Vielleicht ist keines da.“
2-3 Tage vor dem abfüllen stelle ich den Gärbottich schräg. Zum abfüllen selber empfehle ich ein Abziehrohr mit Antitrub.

Viele Grüße, Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
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