Turbovergärung Weizenbier?

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Turbovergärung Weizenbier?

#1

Beitrag von Lambic Fan »

Guten Morgen,

ich habe am Samstag das Citra Weißbier von Maischemalzundmehr gebraut. In Ermangelung der Danstar Hefe wie im Rezept habe ich die M20 von Godzawa verwendet (1 Päckchen für die 20l Bier). Stammwürze lag bei 13,4 Plato, jodnormal war auch, als Hopfen habe ich Citra und Yellow Sub genommen. Angekommen ist die Hefe nach ca 16 Stunden, ab da war fröhliches Blubbern, Bananenaromen und eine schöne Kräusenschicht sichtbar. Die Temperatur lag konstant bei 22 Grad.

Gestern abend war die Schicht weg, Blubbern auch, nur die Aromen noch deutlich zu riechen (hab vorsichtig mal durch den Gärspund gepeilt). Da ich bis jetzt nur UG gebraut habe, bin ich etwas ratlos. Ist so eine Turbovergärung normal? Ich hab's bis jetzt nicht weiter angerührt und lehne mich mal zurück, würde aber gerne von den OG-erfahrenen Cracks wissen, ob ihr das so kennt, oder ob ich was machen müsste.

Von meinen UG-Gärungen hab ich schon Verläufe von 4 Tagen erlebt (Safale 04 ist manchmal ziemlich fix), aber bei meinem ersten OG-Baugang bin ich etwas unsicher...

Viele Grüße aus Göttingen,

Tom
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Ladeberger
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#2

Beitrag von Ladeberger »

Das ist schon möglich, bei 22 °C Raumtemperatur kann sich so eine heftige Obergärung einige Grad nach oben schrauben. Gewissheit würde eine Messung bringen.

Die Safale S04 ist übrigens eine obergärige Hefe.

Gruß
Andy
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danieldee
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#3

Beitrag von danieldee »

Mein letztes Stino Weizen war nach 20 Stunden durch. Hatte 25l im 50l Gärgefäß, die Kräußen sind oben raus.
War frisch hochepäppelte Brauereihefe.
Vergoren haben ich bei 24°.
Gestern mal wieder eines getrunken auf meinem Bruders Geburtstag -- "das ist doch ein Bananenweizen!"
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#4

Beitrag von Lambic Fan »

Stimmt, ich hatte die Safale 04 im Auge (liegt hier gerade rum), meinte aber die Saflager 23 ;)
Dann lehne ich mich mal entspannt zurück und messe am Samstag mal nach, dann sind 7 Tage rum...
Danke für die schnellen Rückmeldungen!
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―Richard Feynman
DerDallmann

Re: Turbovergärung Weizenbier?

#5

Beitrag von DerDallmann »

danieldee hat geschrieben: Dienstag 28. November 2017, 10:17 Mein letztes Stino Weizen war nach 20 Stunden durch..
Was ist denn ein Stino Weizen?
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#6

Beitrag von dpjBrau »

Stino = stink normal

Edit:
Sorry, wollte noch was zum Topic schreiben.
Ich hatte auch schon Weizen, die im Sommer im Keller regelrecht explodiert sind. Bei 22 °C Temepratur waren die teilweise nach 1 Tag durch. Das Aromenprofil war extrem fruchtig (Danstar Munich Classic). Ich mag es lieber, wenn das Weizen bei 18 - 20 °C gärt, das Aromenprofil schmeckt mir dann besser.
Viele Grüße
Dieter
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#7

Beitrag von danieldee »

DerDallmann hat geschrieben: Dienstag 28. November 2017, 12:08
danieldee hat geschrieben: Dienstag 28. November 2017, 10:17 Mein letztes Stino Weizen war nach 20 Stunden durch..
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#8

Beitrag von Ladeberger »

"Normal" ist an diesen < 24 h Gärungen jedoch wenig. Ich stimme dpjBrau zu: Qualitativ leiden die Biere unter solchen Turbogärungen merklich.

Gruß
Andy
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#9

Beitrag von Lambic Fan »

Ich werde, wenn das jetzige Weizen durch ist und gut schmeckt, nochmal eine kleinen Ansatz brauen (5-10l), diesen dann bei 18 Grad anstellen und zwischen 18-20 Grad vergären lassen mit der M 20 und schauen, wie das Bier dann schmeckt.
Wie tief kann ich mit der Temperatur gehen, bevor die kleinen Helferlein streiken? Ich frage deshlab, weil's in meinem Keller derzeit 16 Grad hat, dann müsste ich keinen großen Aufriss mit Temperaturkontrolle betreiben :Bigsmile
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#10

Beitrag von danieldee »

Ladeberger hat geschrieben: Dienstag 28. November 2017, 12:43 "Normal" ist an diesen < 24 h Gärungen jedoch wenig. Ich stimme dpjBrau zu: Qualitativ leiden die Biere unter solchen Turbogärungen merklich.

Gruß
Andy
Normal im Sinne von "traditionel".
Was soll ich denn deiner Meinung nach machen? Die Hefe anschreien langsamer zu machen?

Wir haben gestern das Weizen getrunken, nach 6 Wochen Lagerung -- geschmacklich 1A!!
Mein Onkel der Braumeister seit 40 Jahren ist meinte es stehe seinem in nichts nach!

Hier gilt halt aber trotzdem der Merksatz:

Wer schnell und warm vergärt, der muss lange und kühl lagern!
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#11

Beitrag von danieldee »

Lambic Fan hat geschrieben: Dienstag 28. November 2017, 12:52 Ich werde, wenn das jetzige Weizen durch ist und gut schmeckt, nochmal eine kleinen Ansatz brauen (5-10l), diesen dann bei 18 Grad anstellen und zwischen 18-20 Grad vergären lassen mit der M 20 und schauen, wie das Bier dann schmeckt.
Wie tief kann ich mit der Temperatur gehen, bevor die kleinen Helferlein streiken? Ich frage deshlab, weil's in meinem Keller derzeit 16 Grad hat, dann müsste ich keinen großen Aufriss mit Temperaturkontrolle betreiben :Bigsmile
16° ist doh noch in Ordnung. Die Gärung wird noch 2-4° draufschlagen
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#12

Beitrag von gulp »

weil's in meinem Keller derzeit 16 Grad hat,
Bassd, bei Gutmann im Gärkeller hats 17°. Auch underpitching ist nicht nötig. Gute Weizenaromen bekommt man auch durch Anstellen ohne Sauerstoffeintrag.

Gruß
Peter
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#13

Beitrag von gulp »

Wer schnell und warm vergärt, der muss lange und kühl lagern!
Bei Weizen eher kontraproduktiv. Bai Saison Bieren stimmt das aber. Die werden durch Lagerung besser. Solche Verallgemeinerungen hauen halt nicht immer hin, beim Brauen. :Smile

Gruß
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#14

Beitrag von Chrissi_Chris »

Meine Erfahrung mit Weizenbieren sind laut Messung immer nach 2-4 Tagen durch bei RT um die 20 °C

Letzte Woche habe ich auch ein Stino Weizen gebraut und das etwas wärmer vergoren bei ca. 22 °C RT Innerhalb eines Tages war der Restextrakt von 13°P auf 3,7°P und somit komplett vergoren hat sich die Woche nichts mehr getan.

Solche Explosionsartigen Gärungen wo es dir das Leitunsgwasser aus dem Spund schießt finde ich aber schon gruselig :Shocked

Das sich das negativ auf die Qualität auswirken kann kann ich mir gut vorstellen, ich werde nach der Reifephase mal testen.

LG Chris
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#15

Beitrag von dpjBrau »

danieldee hat geschrieben: Dienstag 28. November 2017, 12:58
Normal im Sinne von "traditionel".
Was soll ich denn deiner Meinung nach machen? Die Hefe anschreien langsamer zu machen?
......
Ich habe für mich aus den "Frucht-"Weizen den Schluß gezogen, dass ich bei Kellertemperaturen über 20°C nicht braue, bis ich einen Kühlschrank fürs Brauen habe. Du könntest das gärende Bier an eine kühlere Stelle bringen.
Zum Geschmack - Bekannte von mir haben das Geschmacksprofil geliebt, so dass die Flaschen schnell leer wurden. Es ist halt Geschmackssache - ich braue aber in erster Linie für mich (und meine Frau), von daher meine obige Entscheidung.

Viele Grüße
Dieter
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#16

Beitrag von danieldee »

gulp hat geschrieben: Dienstag 28. November 2017, 13:02
Wer schnell und warm vergärt, der muss lange und kühl lagern!
Bei Weizen eher kontraproduktiv. Bai Saison Bieren stimmt das aber. Die werden durch Lagerung besser. Solche Verallgemeinerungen hauen halt nicht immer hin, beim Brauen. :Smile

Gruß
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Peter bin ich nicht der Meinung, aber ist auch geschmackssache. Ein Weizen braucht für mich auch Lagerung-so meine Erfahrung
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#17

Beitrag von Boludo »

danieldee hat geschrieben: Dienstag 28. November 2017, 12:58 Was soll ich denn deiner Meinung nach machen? Die Hefe anschreien langsamer zu machen?
Kühlen wäre eine Möglichkeit.

Stefan
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#18

Beitrag von danieldee »

Boludo hat geschrieben: Dienstag 28. November 2017, 14:28
danieldee hat geschrieben: Dienstag 28. November 2017, 12:58 Was soll ich denn deiner Meinung nach machen? Die Hefe anschreien langsamer zu machen?
Kühlen wäre eine Möglichkeit.

Stefan
Stefan ehe man merkt dass man turbomäßig unterwegs ist, ist die Hefe so in der Vermehrung dass man das doch nicht wirklich stoppen kann.
Ich stehe ja auch nicht den ganzen Tag neben dem Gärbehälter und spindel.
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#19

Beitrag von Boludo »

Bei welcher Temperatur hast Du denn angestellt?

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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#20

Beitrag von danieldee »

Das letzte normale Weizen hab ich bei 20° angestellt und dann um Banane zu provozieren auf 24° kommen lassen.
Den Weizenbock den ich gerade im Fermentasaurus hab, hab ich bewusst niedriger vergoren mit hochgepäppelter Gutmann Weizenbockhefe, der war auch nach einem Tag durch.
An niedriger vergären hab ich noch nie gedacht, weil alle Brauer die ich kenne ihr Weizen bei über 20° vergären.

@Peter: vergärt Gutmann tatsächlich bei 17°?
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#21

Beitrag von gulp »

danieldee hat geschrieben: Dienstag 28. November 2017, 15:05 Das letzte normale Weizen hab ich bei 20° angestellt und dann um Banane zu provozieren auf 24° kommen lassen.
Den Weizenbock den ich gerade im Fermentasaurus hab, hab ich bewusst niedriger vergoren mit hochgepäppelter Gutmann Weizenbockhefe, der war auch nach einem Tag durch.
An niedriger vergären hab ich noch nie gedacht, weil alle Brauer die ich kenne ihr Weizen bei über 20° vergären.

@Peter: vergärt Gutmann tatsächlich bei 17°?
Ja schon, sonst würde ich da ja nicht schreiben. Habe ich von einem pensionierten Gutmann Braumeister. :Greets
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#22

Beitrag von danieldee »

gulp hat geschrieben: Dienstag 28. November 2017, 15:15
danieldee hat geschrieben: Dienstag 28. November 2017, 15:05 Das letzte normale Weizen hab ich bei 20° angestellt und dann um Banane zu provozieren auf 24° kommen lassen.
Den Weizenbock den ich gerade im Fermentasaurus hab, hab ich bewusst niedriger vergoren mit hochgepäppelter Gutmann Weizenbockhefe, der war auch nach einem Tag durch.
An niedriger vergären hab ich noch nie gedacht, weil alle Brauer die ich kenne ihr Weizen bei über 20° vergären.

@Peter: vergärt Gutmann tatsächlich bei 17°?
Ja schon, sonst würde ich da ja nicht schreiben. Habe ich von einem pensionierten Gutmann Braumeister. :Greets
Interessant danke für die Info!
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#23

Beitrag von Lambic Fan »

Danke für den Tip mit Gutmann!
Vielleicht braue ich dann 15l, teile in 3x 5l auf und lasse alle mit M20 gären: einmal 23 °C (Wohnzimmer mit Ofenheizung), einmal 18-20 °C (Speisekammer) und einmal 16 °C im Keller.
Ich persönlich finde ja gerade solche Experimente klasse...jetzt muss ich nur noch zu Hause meiner Frau glaubhaft machen, dass ich unbedingt noch 2 weitere Gärbehälter in klein brauche, und dass irgendwann rätselhafterweise überall im Haus Gärbehälter stehen, guten Duft verbreiten und blubbern :smile:
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#24

Beitrag von Boludo »

Schneider vergärt auch nicht über 20°C und stellt bei 17°C an, wenn ich mich recht erinnere.
Viele Ester bedeutet nicht automatisch ein harmonisches Aroma. Hat man z.B. zu viel Ethylacetat, dann geht die Banane (Isoamylacetat) sensorisch unter, auch wenn genügend entstanden ist. Ich persönlich halte nicht so viel von so warm vergorenen Hefeweizen.
Bei belgischen Hefen wird es aber bei mir auch ab und zu ziemlich warm in der Gefriertruhe, das ist aber auch was anderes.
Aber klar, manchmal geht die Hefe halt einfach durch, ist mir auch schon das eine oder andere mal passiert.

Stefan
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Re: Turbovergärung Weizenbier?

#25

Beitrag von afri »

Was die Normalität angeht, ich habe bislang ausschließlich mit Notti und den billigen Hefen von Braupartner vergären lassen, jedes mal war nach ca. einem Tag so gut wie Ruhe bei der Vergärung, selten über 20°C. Offenbar scheint das vielen so zu gehen, wenn's schmeckt, ist alles gut.

Was die lange Lagerung angeht von warm vergorenen Bieren, nun ja, ich bin ohnehin der Meinung, dass zu frisch verkostetes Bier noch nicht das Potenzial hat, welches es haben könnte, läge es nur etwas länger (beispielsweise die hier nicht so gern gesehenen "Wochen wie Stammwürze"). Ich spreche keinem seinen Genuss ab, der sein Bier nach zwei Wochen schon trinken mag, ich selbst mag es halt lieber mit etwas mehr Zeit.
Achim
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