Untergärig: Probleme mit WLP 830 und Milwaukee MA885 Refraktometer

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Matt
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Untergärig: Probleme mit WLP 830 und Milwaukee MA885 Refraktometer

#1

Beitrag von Matt »

Hallo zusammen,

ich habe am 21.11 erstmals untergärig gebraut (Westfälisches Landbier). Zuvor hatte ich mir einen Brewtech Fermenter sowie ein Milwaukee Refraktometer besorgt.

Kurz vor dem Anstellen mit Hefe habe ich mit dem digitalen Refraktomenter 14,2 brix gemessen, was 13,7 Plato entspricht. Eine Kontrollmessung mit der Spindel ergab 13,5 Plato. Dann hatte ich die Gärung eingeleitet und den Fermenter mittels Aquariumkühler und Ausgleichsbehälter auf 10 Grad gekühlt. Laut Rezept aus dem Internet sollte die Hefe WLP 830/White Labs rund 8 Tage zum Vergären brauchen. Soweit so gut.

Am 29.11 (also 8 Tage später) habe ich mit dem digitalen Refraktometer 6,7 brix gemessen.

Heute (also nach 18 Tagen) habe ich erneut gemessen und das Milwaukee Refraktometer hat mir 7,3 brix angezeigt - kann eigentlich nicht sein da die Gärung hörbar (wenn auch nach einer Woche reduziert) weiterlief. Eine Kontrollmessung mit Spindel ergab temperaturberichtigt 4,2 Plato (im Rezept wird das Gärende mit rund 3,5 Plato angegeben).

Nun meine Fragen:

1. Zur WLP 830: ist es normal, dass die Hefe mittlerweile 2,5 Woche arbeitet und per heute von 13,5 Plato erst auf 4,2 Plato vergoren hat?

2. Zum Milwaukee Digital-Refraktometer: ich habe das Teil nach Erhalt kalibriert und bei destilliertem Wasser zeigt es nach wie vor 0 an. Wie kann es sein, dass es (obwohl die erste Messung mit den Spindelwerten praktisch übereingestimmt hat) völlig falsche Werte angezeigt werden? Muss man ausser der Kalibrierung noch etwas beachten? (CO2 habe ich bereits in der Probe ausgeschüttelt, wobei das eigentlich nichts ausmachen sollte...) Soll ich das Gerät besser zurück schicken?

Danke für Eure Hilfe!

Matt

EDIT: Typos entfernt + das Rausrechnen des Alkohols mittels Formel ist mir bekannt, erklärt aber meiner Meinung nicht, dass der Brixwert im Gärverlauf wieder steigt ?!
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Re: Untergärig: Probleme mit WLP 830 und Milwaukee MA885 Refraktometer

#2

Beitrag von Kolbäck »

Hallo!

Dass die Hefe länger als 2 Wochen braucht, wenn du sie auf 10°C hälst, ist nicht unüblich. Wenn man es eilig hat, kann man nach einer Woche schon wärmer stellen zur Diazetylrast (18°C), ohne große Nebenwirkungen, dann ist die Gärung nach einer weiteren Woche durch, wie bei einem Ale. (Gilt nur wenn Hefemenge stimmte und gut ankam.)

Zu den Brix kann ich nichts sagen, aber stell dein Gerät doch einfach auf Oechsle, dann kannst du einfach durch 4 Teilen um auf Plato zu kommen. Außerdem sind Oe praktisch, wenn man auch englische Info liest, denn von der da üblichen "gravity", z.B. 1.045, sind einfach die 2. und 3. Nachkommastelle die Oe, also 45 Oe bei 1.045.
Viele Grüße, Thomas
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Re: Untergärig: Probleme mit WLP 830 und Milwaukee MA885 Refraktometer

#3

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Kolbäck hat geschrieben: Sonntag 10. Dezember 2017, 15:00Außerdem sind Oe praktisch, wenn man auch englische Info liest, denn von der da üblichen "gravity", z.B. 1.045, sind einfach die 2. und 3. Nachkommastelle die Oe, also 45 Oe bei 1.045.
Danke. Jetzt kann ich mir endlich etwas unter den kryptischen Gravity-Werten vorstellen und weiß nebenbei noch was Oechsle ist.
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Matt
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Re: Untergärig: Probleme mit WLP 830 und Milwaukee MA885 Refraktometer

#4

Beitrag von Matt »

Danke Thomas, dann bin ich mal was die Hefe betrifft beruhigt. Auch der Hinweis auf Oe hilft sehr.

Vielleicht hat jemand noch einen Hinweis was das Milwaukee Refraktometer betrifft? Kann es sein, dass (nach Herausrechnen des Alkoholfehlers) der Brixwert im Gärverlauf auch mal steigt?!?

Gruß,

Matt
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Re: Untergärig: Probleme mit WLP 830 und Milwaukee MA885 Refraktometer

#5

Beitrag von heizungsrohr »

Abkühlen nach dem Anstellen mögen Hefen nicht so gerne. Kalt Anstellen und danach die Temperatur anheben dafür umso mehr
Gruß
Magnus
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