Klareres Bier in der Flaschengärung durch Nachgärbehälter?

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tomenek
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Klareres Bier in der Flaschengärung durch Nachgärbehälter?

#1

Beitrag von tomenek »

Hallo Leute,

ich habe schon 4 Sude gebraut und habe bisher immer gute Erfolg gehabt. Habe nun zu Weihnachten das Buch "Gutes Bier selbst brauen" von "Hubert Hanghofer" bekommen und durchgelesen. Bei einem Absatz geht es darum ein klareres Bier bei der Flaschengärung zu erhalten indem man nach der Hauptgärung noch einen Nachgärbehälter benutzt und dann erst in Flaschen abfüllt. Anbei der Absatz im Wortlaut:

"Wird die Gärung sehr lange geführt, muss das Bier in der Nachgärung durch einen Verschluss mit Gärglocke (Gärröhrchen) vor Luftzutritt geschützt werden. Außerdem ist eine Abtrennung des bei der Hauptgärung anfallenden Gelägers (Bodensatz aus Hefe und Trubstoffen) erforderlich, damit das Auftreten eines hefigen Biergeschmackes oder gar einer Hefeautolyse (Zersetzung unter Ausscheidung unedler Aromastoffe) vermieden wird. Zu diesem Zweck wird nach einer Gärdauer von max. zwei Wochen das Jungbier durch Abschlauchen in einen Nachgärbehälter vom Geläger befreit. Die zusätzliche Gärstufe bietet erhebliche Vorteile. - Im Nachgärbehälter kann das Bier über Wochen hinweg gereift werden, wobei eine natürliche Klärung eintritt. Wenngleich die Hefe zum Großteil nach der Endvergärung sedimentiert, so bleiben dennoch genügend Hefezellen in Schwebe, um eine - wenn auch nur langsame - Karbonisierung durch zugeführten Extrat auszulösen. Mit etwas Geduld erhält man also auf diese Weise naturgeklärtes Flaschenbier mit sehr wenig Bodensatz."
Gutes Bier selbst brauen, Hubert Hanghofer

Meine Frage dazu:
- Hab ich das richtig Verstanden, dass das Jungbier in diesem Nachgärbehälter noch etwas gelagert wird und dann anschließend unter Zugabe von Extrakt (Zucker, Speise) in Flaschen abgefüllt werden kann?
- Wie sieht so ein Nachgärbehälter aus? Ein normales Gärfass oder muss es komplett dicht sein und Druck standhalten (KEG, etc.)?
- Macht das jemand in der Praxis, habt ihr Erfahrungen damit?

Hab jetzt auf die Schnelle nichts zum Thema Nachgärbehälter gefunden und im Buch steht leider auch nicht mehr, außer dieser eine Absatz. Oder meint er in dem Fall unter Nachgärbehälter stinknormale Flaschen und es wird nachher gar nicht mehr umgefüllt? :redhead

Danke für eure Meinungen und Expertisen.

LG und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Thomas
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Bierjunge
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Re: Klareres Bier in der Flaschengärung durch Nachgärbehälter?

#2

Beitrag von Bierjunge »

tomenek hat geschrieben: Sonntag 31. Dezember 2017, 11:35 - Hab ich das richtig Verstanden, dass das Jungbier in diesem Nachgärbehälter noch etwas gelagert wird und dann anschließend unter Zugabe von Extrakt (Zucker, Speise) in Flaschen abgefüllt werden kann?
Ja.
- Wie sieht so ein Nachgärbehälter aus? Ein normales Gärfass
Ja.
- Macht das jemand in der Praxis, habt ihr Erfahrungen damit?
Ja.
Erfahrung: Deutlich klareres Flaschenbier mit vglw. wenig Bodensatz. :thumbup
Moritz
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tomenek
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Re: Klareres Bier in der Flaschengärung durch Nachgärbehälter?

#3

Beitrag von tomenek »

Vielen Dank!
War das erste mal, dass ich soetwas gelesen habe und war mir etwas unsicher.

LG
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Exedus
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Re: Klareres Bier in der Flaschengärung durch Nachgärbehälter?

#4

Beitrag von Exedus »

Hm, also ich hab noch nie vor dem abfüllen in ein Nachgärbehälter umgeschlaucht und meine Biere sind schon sehr klar. Noch klarer möchte ich es garnicht haben, sonst verwechselt man es noch mit Industirebier :Angel

Vernünftig läutern und das Jungbier 2 Wochen in der Hauptgärung lassen erzielt bei mir wirklich sehr klare Biere. Lediglich etwas Kalttrub fällt an, sobald das Bier wieder etwas aufgewärmt ist, ist es sehr klar.

Falls Du über einen Nachgärbehälter nachdenkst, mach dir auch um Oxidation gedanken.
Meine alte Anlage
Meine neue Anlage

Mit besten Grüßen

Steven
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Bierjunge
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Re: Klareres Bier in der Flaschengärung durch Nachgärbehälter?

#5

Beitrag von Bierjunge »

War das erste mal, dass ich soetwas gelesen habe und war mir etwas unsicher.
Das wird hier eigentlich schon immer empfohlen und diskutiert.
Vielleicht ist Dein Begriff "Nachgärbehälter" einfach zu ungewöhnlich. Meist wird bloß einfach vom "Umschlauchen" geredet.
Hier ein paar vollkommen willkürlich herausgesuchte alte Threads als Beispiel:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name= ... &tid=16632 (Antwort 6 ff)
http://hobbybrauer.de/modules.php?name= ... &tid=17154
http://hobbybrauer.de/modules.php?name= ... &tid=21715 (Antwort 58 ff)
http://hobbybrauer.de/modules.php?name= ... &tid=22104
Und viele mehr.

Moritz
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tomenek
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Re: Klareres Bier in der Flaschengärung durch Nachgärbehälter?

#6

Beitrag von tomenek »

Bierjunge hat geschrieben: Sonntag 31. Dezember 2017, 11:51 Das wird hier eigentlich schon immer empfohlen und diskutiert.
Vielleicht ist Dein Begriff "Nachgärbehälter" einfach zu ungewöhnlich. Meist wird bloß einfach vom "Umschlauchen" geredet.
Da hast du Recht ... Danke für die Links.
Bin noch nicht so sattelfest mit allen Fachbegriffen.

LG
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