Zapfsäule in der Küche

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Zackenknecht
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Zapfsäule in der Küche

#1

Beitrag von Zackenknecht »

Hallo Bierfreunde,
bei uns im Haushalt steht der neubau der Küche an und ich habe von meinem Schatz die Zustimmung eine Zapfanlage zu intregieren. :thumbsup
Der Plan sieht jetzt vor, hinter der Spühle (Arbeitsplatte bautechnisch ca.10cm breiter als Standard) eine kleine elgante einleitrige Zapfsäule zu setzten und im Keller darunter einen Kühlschrank für max. 1x30l Fässchen. Der Kühlschrank, der Kompenatorhahn, KEGs und eine schöne alte Majolikasäule (die leider zu groß ist :crying )sind schon vorhanden. Wie würdet ihr die Verrohrung machen, eventuell eine Begleitkühlung bauen (sind so ca.3m Leitungsweg), was habe ich noch übersehen?
Danke im vorraus für eure Ideen und Anregungen.

Gruß Thomas
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diapolo
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Re: Zapfsäule in der Küche

#2

Beitrag von diapolo »

Hi,
bei deinem Vorhaben ist eine Begleitkühlung unerlässlich, da sonst nur Schaum oben raus kommt.

mfg

Bernd
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Re: Zapfsäule in der Küche

#3

Beitrag von §11 »

Bei 3m Leitungsweg und 7mm Getraenkeleitung, ist dein "Nachtwaechter" ca. 150ml, rechne das doppelte um die Leitung zu kuehlen. Also die Frage, was sind die Kosten einer Begleitkuehlung inkl, Energiekosten vs. 300ml wegschuetten. Ich wuerde aber die Leitung zumindest isolieren....
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Re: Zapfsäule in der Küche

#4

Beitrag von diapolo »

Hi,
das Kalte Bier muss die Leitung erstmal runterkühlen, weisst du sicher schon, Jan.
Ich hatte mal einen Aufbau mit nur ca. 1m Leitungsweg und Isolierung. Das Bier konnte erst wieder nach dem 5-6. Bier einigermaßen schaumfrei gezapft werden, davor war es die volle Schaumparty.
Leider ist das Bier in der Leitung dann innerhalb einer halben Std. warm geworden und das Spiel ging von vorne los.
In meiner Gartenhütte habe ich eine Begleitkühlung inkl. Hahnkühlplatte. Da kann das Bier auch mal über Nacht stehen ohne das sich eine Gasblase bildet.

mfg

Bernd
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Re: Zapfsäule in der Küche

#5

Beitrag von §11 »

diapolo hat geschrieben:Hi,
das Kalte Bier muss die Leitung erstmal runterkühlen, weisst du sicher schon, Jan.
Ich hatte mal einen Aufbau mit nur ca. 1m Leitungsweg und Isolierung. Das Bier konnte erst wieder nach dem 5-6. Bier einigermaßen schaumfrei gezapft werden, davor war es die volle Schaumparty.
Leider ist das Bier in der Leitung dann innerhalb einer halben Std. warm geworden und das Spiel ging von vorne los.
In meiner Gartenhütte habe ich eine Begleitkühlung inkl. Hahnkühlplatte. Da kann das Bier auch mal über Nacht stehen ohne das sich eine Gasblase bildet.

mfg

Bernd
Ja, eine Begleitkuehlung ist natuerlich der Koenigsweg, gar keine Frage.

Was ich insgesamt bei solchen Loesungen zu bedenken gebe, wie viel wird denn letztendlich dann wirklich gezapft. Gehen wir mal von einer Halben im Durchschnitt am Tag aus (gibt sicherlich Tage mit mehr, aber auch Tag ohne Bier), dann haengt ein 30er Fass da zwei Monate dran :Shocked

Ich wuerde mir mal Systeme mit Inlinern wie das keykeg anschauen, die halten das Bier sehr lange Frisch.

Jan
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Re: Zapfsäule in der Küche

#6

Beitrag von Zackenknecht »

Im Hinterkopf spukt der Plan rum im Alltag aus einem 9l keg(solch ein AFG Fässchen)und wenn mal ein paar richtige Biertrinker da sind ein "richtiges 30er anzukegen. Ist das realistisch? Auf jeden fall möchte ich flexibel bleiben.
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Re: Zapfsäule in der Küche

#7

Beitrag von chickenfarmer »

Was hast du den für einen Kühlschrank?
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Brauturm
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Re: Zapfsäule in der Küche

#8

Beitrag von Brauturm »

Hallo, ich habe einen Hoch Kühlschrank ohne Gefrierfach genommen. Der Druckminderer und die Co2 Flasche sind Mit Im Külschrank integriert ,als Co2 Flasche verwende ich von Soda Stream , die reicht für 90 l Bier; für den Kompensarorhahn habe ich seitlich ein Loch in den Kühli gebohrt , ast rein 30 l Fass passt genau
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Re: Zapfsäule in der Küche

#9

Beitrag von chickenfarmer »

Falls noch Platz da ist könntest du dir
ja eine kleine Begleitkühlung basteln. Ein Zweites Loch in den Kühlschrank bohren und dann noch ein Kleines Wasserreservoir mit Pumpe verschlauchen und an eine Zeitschaltuhr oder einen Schalter anklemmen

LG
Peter
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Re: Zapfsäule in der Küche

#10

Beitrag von Zackenknecht »

Werd ich mal überdenken, Platz im Kühlschrank wäre noch da. Meine jetzige Zapfanlage hatte auch keine Begleitkühlung, da war der Schlauch aber auch nur ca.40cm lang.

gruß Thomas
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Re: Zapfsäule in der Küche

#11

Beitrag von gulp »

Der Fred heißt ja Zapfsäule in der Küche, dazu mal eine ganz einfache Lösung:

[img]
K640_Ausschankd.JPG
[/img]

Gruß
Peter
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Re: Zapfsäule in der Küche

#12

Beitrag von Elia »

§11 hat geschrieben: Was ich insgesamt bei solchen Loesungen zu bedenken gebe, wie viel wird denn letztendlich dann wirklich gezapft. Gehen wir mal von einer Halben im Durchschnitt am Tag aus (gibt sicherlich Tage mit mehr, aber auch Tag ohne Bier), dann haengt ein 30er Fass da zwei Monate dran :Shocked

Ich wuerde mir mal Systeme mit Inlinern wie das keykeg anschauen, die halten das Bier sehr lange Frisch.

Jan
Hallo Jan

warum sollte das Bier nicht mehr frisch sein? Was beeinflusst die "Alterungsvorgänge", wenn kein Sauerstoff dazu kommt?
Ich habe Fässer, die 5-6 Monaten hängen....Auch in Kühlschrank (Jedoch Zapfhahne an Kühlschrank eingebohrt)
Ich verwende Mischgas (30% CO2, 70% N2) und keine reine CO2, damit keine "Zwangskarbonisierung" passiert.

Um eine Erläuterung wäre ich dankbar

Grüsse Elia
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Re: Zapfsäule in der Küche

#13

Beitrag von §11 »

Hallo Elia,

Dein Fassbier ist, wenn du es anzapfst und vor allem angezapft laesst, nicht vor Sauerstoff geschuetzt. Beim Anzapfen kommt Sauerstoff aus dem Zapfkopf und/ oder den Leitungen ins Fass. Ein weiteres Problem sind die Leitungen selbst. Die Kunststoffe (wie eigentlich alle Kunststoffe) sind nicht 100% gasdicht. Man spricht hier von Permeation, es diffundiert molekularer Sauerstoff durch den Kunsttoff und Stoff aus dem Bier nach draussen, immer dem Konzentrationsgefaelle folgend.

Bei Systemen mit Inlinern hast du zwei Vorteile, zum einen gibt es keinen Kopfraum. DIe Blasé ist immer 100% mit Bier gefuellt. Die Blasé selbst ist metalisch beschichtet, also hier gibt es keine Permeation. Ein weiterer Vorteil, das Zapfgas kommt nie direct mit dem Bier in Beruehrung sondern drueckt zwischen Aussenhaut und Blasé das Bier aus dem Zapfkopf.

Ich rate eigentlich dazu das Fass immer abzuzapfe wenn es nicht gebraucht wird.

Es gibt zu diesem Thema, also Haltbarkeit von Fassbieren, aber auch jede Menge Informationen.

Ergaenzung: Hab grad geschaut, ABInbev z.B. raet dazu ein Fass maximal 5 Tage angezapft zu lassen

Gruss

Jan
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Re: Zapfsäule in der Küche

#14

Beitrag von jemo »

§11 hat geschrieben: Dein Fassbier ist, wenn du es anzapfst und vor allem angezapft laesst, nicht vor Sauerstoff geschuetzt. Beim Anzapfen kommt Sauerstoff aus dem Zapfkopf und/ oder den Leitungen ins Fass. Ein weiteres Problem sind die Leitungen selbst. Die Kunststoffe (wie eigentlich alle Kunststoffe) sind nicht 100% gasdicht. Man spricht hier von Permeation, es diffundiert molekularer Sauerstoff durch den Kunsttoff und Stoff aus dem Bier nach draussen, immer dem Konzentrationsgefaelle folgend.
Das erscheint mir arg theoretisch. Ich habe mein Bier auch bis zu vier Wochen an der Zapfanlage und habe damit noch nie Probleme gehabt. Ich lasse nach dem Zapfen nur den Druck ab, damit es nicht aufkarbonisiert, wobei Mischgas sicher die bessere Lösung wäre.
Viele Grüße,
Jens
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Re: Zapfsäule in der Küche

#15

Beitrag von §11 »

jemo hat geschrieben:
§11 hat geschrieben: Dein Fassbier ist, wenn du es anzapfst und vor allem angezapft laesst, nicht vor Sauerstoff geschuetzt. Beim Anzapfen kommt Sauerstoff aus dem Zapfkopf und/ oder den Leitungen ins Fass. Ein weiteres Problem sind die Leitungen selbst. Die Kunststoffe (wie eigentlich alle Kunststoffe) sind nicht 100% gasdicht. Man spricht hier von Permeation, es diffundiert molekularer Sauerstoff durch den Kunsttoff und Stoff aus dem Bier nach draussen, immer dem Konzentrationsgefaelle folgend.
Das erscheint mir arg theoretisch. Ich habe mein Bier auch bis zu vier Wochen an der Zapfanlage und habe damit noch nie Probleme gehabt. Ich lasse nach dem Zapfen nur den Druck ab, damit es nicht aufkarbonisiert, wobei Mischgas sicher die bessere Lösung wäre.
Das mag theoretisch klingen oder nicht, es spiegelt den Stand der Wissenschaft wieder. Im Bier gibt es sog. Alterungskomponenten. Das sind Substanzen die man mit Alterung in Verbindung bringt. Durch Verkostungsreihen legt man Grenzwerte fest, ab wann ein Bier Alterungsgeschmack aufweisst. Danach kann mit diese Stoffe analytisch in Bierproben erfassen. Dann Weiss man ob ein Bier als "gealtert" gilt oder eben nicht.

Ob du das nun so fuer dich gelten laesst oder ob du damit ein Problem hast, steht auf einem anderen Blatt Papier. Vergammelter Fisch ist fuer den einen ein Graus, andere finden es eine vorzuegliche Delikatesse.

Jan
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Re: Zapfsäule in der Küche

#16

Beitrag von tauroplu »

Zitat: "es diffundiert molekularer Sauerstoff durch den Kunsttoff und Stoff aus dem Bier nach draussen"

Versteh ich nicht, dann ist das doch gut, wenn der Sauerstoff aus dem Bier permeiert.
Beste Grüße
Michael

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Re: Zapfsäule in der Küche

#17

Beitrag von §11 »

tauroplu hat geschrieben:Zitat: "es diffundiert molekularer Sauerstoff durch den Kunsttoff und Stoff aus dem Bier nach draussen"

Versteh ich nicht, dann ist das doch gut, wenn der Sauerstoff aus dem Bier permeiert.
Ich hab schneller geschrieben als Gedacht. Sauerstoff diffundiert, der Konzentrationsdifferenz folgend, von aussen nach innen und Bierinhaltsstoffe, wieder der Konzentrationsdifferenz folgend, von innen nach aussen.
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Re: Zapfsäule in der Küche

#18

Beitrag von Ladeberger »

Ich habe seit knapp zwei Jahren diesen Aufbau. Umgebaute TK (2-4 °C) für ca. 6 KEGs im Keller und eine Zapfsäule in der Küche mit drei Hähnen. Ich habe dazu eine Kernbohrung durchführen lassen (gegen Homebrew) und eine isolierte Bierpython von ca. 4 Metern Länge verlegt. Ich habe eine einfache Durchlaufkühlung realisiert, indem ich einen Wassertank (mit Konservierungsmitteln) dauerhaft in der TK parke. Eine kleine Tauchpumpe befördert das Kühlwasser im Kreis.

Die Erfahrungen daraus:
  1. Ohne Durchlaufkühlung würde ich das nicht betreiben, das ist mir während eines Ausfalls der Pumpe klar geworden. Es kommt tatsächlich für etwa einen halben Liter nur Schaum. Und das nach jeder Zapfpause von mehr als 20 min Dauer. Man darf nicht vergessen, dass gerade Zapfhähne mit Edelstahlkompensatoren eine große Masse haben und ohne Durchlaufkühlung wieder schnell die Umgebungstemperatur annehmen.
  2. Die Bierverluste summieren sich. Gerade wenn man sich nur 1 oder 2 kleine Bier abends rauslässt, ist im Grunde ein drittes Bier als Nachtwächter für den Abfluss. Mich juckt das nicht so wahnsinnig, weil ich chronisch zu viel Bier habe. Aber Seltenbrauer sollten sich die Nachtwächter sorgfältig durchrechnen.
  3. KEGs halten sich einmal angezapft je nach Bierstil durchaus bis zu 4 Monaten, länger hatte ich noch keines dran. Hopfige Biere bauen nach etwa 2 Monaten langsam ab und lassen Alterungskomponenten erkennen. Haltbarkeiten wie in der Flasche sind also nicht erreichbar. Wechselt man ein angezapftes Fass, kommt wie Jan schon schrieb beim nächsten Anschlagen Sauerstoff ins KEG. Das hatte bei mir merklich negative Auswirkungen auf die Haltbarkeit.
  4. Aufkarbonisierung ist ein riesen Problem. Das Gas abzudrehen ist sowieso Pflicht, aber trotzdem karbonisiert das Bier im Laufe der Wochen auf; je schneller, desto leerer das KEG ist. Ich lasse es ab und zu ab, will das aber zukünftig spunden. Ich überlege aber auch auf Kolbenschankhähne zu wechseln, um das Problem an der Wurzel zu eliminieren. Dieses Aufkarbonisieren sorgt auch dafür, dass man gelegentlich am Druck und Kompensator herum friemeln muss, wodurch dann weitere Bierverluste in Form von Schaum entstehen.
  5. Der Reinigungsaufwand ist nicht zu unterschätzen. Hier muss man sich einlesen und das sorgfältig und regelmäßig durchführen. Die Reinigungsmuffel lassen besser die Finger davon.
So eine Zapfanlage in der Küche ist schon cool und ein absoluter Gag für Hausgäste, aber es ist auch zugegebenermaßen ziemlicher Overkill. Für eine einleitige Zapfanlage würde ich mir das nicht antun, hier ist ein Zapfkühlschrank ganz sicher die unkompliziertere Lösung.

Gruß
Andy
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Re: Zapfsäule in der Küche

#19

Beitrag von §11 »

Wer den Overkill betreiben will, das noetige Kleingeld und keinen Bock auf Rinigen hat, dem sein eine Quadis Anlage ans Herz gelegt. CIP fuer die Zapfanlage. http://www.quadis.de/ WIr hatten das Vergnuegen bei uns auf dem Verbindungshaus in Weihenstephan eine solce zu testen. Wobei ich immer sage, auf einer Startbahn waechst eh kein Gras....
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Re: Zapfsäule in der Küche

#20

Beitrag von jemo »

§11 hat geschrieben: Das mag theoretisch klingen oder nicht, es spiegelt den Stand der Wissenschaft wieder. Im Bier gibt es sog. Alterungskomponenten. Das sind Substanzen die man mit Alterung in Verbindung bringt. Durch Verkostungsreihen legt man Grenzwerte fest, ab wann ein Bier Alterungsgeschmack aufweisst. Danach kann mit diese Stoffe analytisch in Bierproben erfassen. Dann Weiss man ob ein Bier als "gealtert" gilt oder eben nicht.

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Ich bin ja nicht der einzige, der das so handhabt und damit keine Probleme hat. Wenn man nicht aufpasst, karbonisiert das Bier auf, ansonsten altert es nicht schneller als Flaschenbier. Geschmacklich merke zumindest ich keinen Unterschied.
Hast Du es mal ausprobiert, oder ist das was Du dazu schreibst alles angelesen und entsprechend weit von der Praxis entfernt?
Viele Grüße,
Jens
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Re: Zapfsäule in der Küche

#21

Beitrag von tauroplu »

Hi, Jan, das hatte ich mir schon gedacht, dass das anders herum gemeint war, war mir aber nicht ganz sicher. Dann allerdings frage ich mich, ob das tatsächlich auch unter Kohlensäuredruck stattfindet, das glaube ich eigentlich nicht.
Beste Grüße
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Re: Zapfsäule in der Küche

#22

Beitrag von §11 »

jemo hat geschrieben:
§11 hat geschrieben: Das mag theoretisch klingen oder nicht, es spiegelt den Stand der Wissenschaft wieder. Im Bier gibt es sog. Alterungskomponenten. Das sind Substanzen die man mit Alterung in Verbindung bringt. Durch Verkostungsreihen legt man Grenzwerte fest, ab wann ein Bier Alterungsgeschmack aufweisst. Danach kann mit diese Stoffe analytisch in Bierproben erfassen. Dann Weiss man ob ein Bier als "gealtert" gilt oder eben nicht.

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Jan
Ich bin ja nicht der einzige, der das so handhabt und damit keine Probleme hat. Wenn man nicht aufpasst, karbonisiert das Bier auf, ansonsten altert es nicht schneller als Flaschenbier. Geschmacklich merke zumindest ich keinen Unterschied.
Hast Du es mal ausprobiert, oder ist das was Du dazu schreibst alles angelesen und entsprechend weit von der Praxis entfernt?
Wenn du dir die Muehe machst Alles zu lessen, wuerdest du bei Andi das hier finden:
3.KEGs halten sich einmal angezapft je nach Bierstil durchaus bis zu 4 Monaten, länger hatte ich noch keines dran. Hopfige Biere bauen nach etwa 2 Monaten langsam ab und lassen Alterungskomponenten erkennen. Haltbarkeiten wie in der Flasche sind also nicht erreichbar.
Scheinbar hat er es ausprobiert, oder?

Zum Rest deiner Aussage sag ich einfach nichts. Im Endeffekt kannst du machen was du willst, ist ein freies Land. Mir draengt sich immer die Frage auf warum hier Fragen gestellt warden, wenn man die Antworten dazu aber eigentlich gar nicht hoeren will.....
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Re: Zapfsäule in der Küche

#23

Beitrag von jemo »

§11 hat geschrieben:
Scheinbar hat er es ausprobiert, oder?
Jupp, er hat es ausprobiert und aus der Antwort kann man entnehmen, daß vier Wochen kein Problem sind. Eben das, was ich auch meine.
Das ist dann wohl der Unterschied zwischen Theorie und Praxis
Viele Grüße,
Jens
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Re: Zapfsäule in der Küche

#24

Beitrag von chixxi »

Ist es nicht auch ein recht grosser Unterschied ob die Kegs selber im Kühler stehen oder nicht?

Bei den Zapfanlagen die ich aus Bars kenne sind die Kegs warm und das Bier wir per Durchlaufkühler gekühlt. Bei mir zu Hause stehen die NC-Kegs selber in der Kühltruhe bei 4-6 Grad. So hatte ich auch schon welche 4 Wochen am Zapfhahn und konnte keinen Unterschied von Anfang bis Ende feststellen. CO2-Anschluss wird nach jedem Gebrauch abgeschlossen und Druck im Keg auf Spunddruck eingestellt. Zapfhähne/Leitungen werden jeweils mit Desana Max gespült. Aber ist ja eigentlich auch ein ganz anderes Setup wie hier besprochen, meine Leitungen sind nur 30cm lang und ebenfalls im Kühler, aber evtl. mit einem Fasskühler im Keller :Grübel

Ja, bei jedem Anzapfen wird wohl etwas Luft eingeführt, aber bleibt das auf Grund der geringeren Dichte nicht über dem CO2?

Ich muss mal versuchen eins wirklich lange angezapft zu lassen um selber mal den Unterschied zu erleben. Aber das Bier ist immer so rasch weg :Drink
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Re: Zapfsäule in der Küche

#25

Beitrag von ggansde »

Moin,
ich verstehe diese Diskussion nicht richtig. Liegt es evtl. daran, dass es ein unterschiedliches Verständnis zu dem Begriff "angezapft" gibt? Meint dieser ein KEG zum ersten mal anschließen und evtl. nach einem Tag wieder abnehmen und dann weiter lagern und irgendwann erneut anschließen? Ist es dann "angezapft"? Oder meint er, dass ein KEG angeschlossen wird und dann solange an der Anlage hängt (evtl. Monate) bis es leer ist? Wenn das geklärt ist, hätte ich auch eine Meinung und sehe die beiden unterschiedlichen Themen Hygiene und Bieralterung im allgemeinen angesprochen.
VG, Markus
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