Hopfenseihen im Beerfest

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hyper472
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Hopfenseihen im Beerfest

#1

Beitrag von hyper472 »

Mahlzeit zusammen,

gestern habe ich das erste Mal ausschließlich mit Doldenhopfen gehopft, Holledauer sei Dank :thumbup

Bisher kamen immer Pellets zum Einsatz, die den Hopfenfilter des Klarstein gnadenlos zusetzen. Das Teil habe ich daher in die dunkelste Ecke meines "Sudhauses" verbannt.

Naiv und wohlgemut habe ich also gestern begonnen, Hopfen zu kochen (ca. 30gr. auf 10 Liter), mache nach 75 min meinen Whirlpool und lasse den 30 min in Ruhe ausdrehen, hänge den Monofila-dings-Filter vor den Hahn und warte, dass was rauskommt. Kommt aber nix, bis sich endlich doch eine wagemutige Hopfendolde in den Schlauch bequemt und mich anklagend ansieht, weil Ihr Schlauch und Hahn zu eng sind. Abgesehen von dieser einen Botschafterin des nach Befreiung dürstenden Hopfens kam nichts mehr, so dass ich wohl oder übel wie beim Abmaischen in einen Läuterbottich mit einer Kasserole die ganze Pampe durch das Monofil-Dings in den Gäreimer gegossen habe. Genug Sauerstoff ist jetzt bestimmt drin :thumbdown.

Hat jemand Erfahrung, wie ich das in Zukunft am besten vermeide?

a) Stahlschwamm vorm Hahn
b) Reaktivierung des Beerfest-Hopfenfilters
c) Einsatz des Läuterbodens des Beerfest (mit dem sich großartig Abmaischen lässt, sodass die Hexe auch schon den Weg in die dunkle Ecke gefunden hat)
d) b+c
e) Hopfensäckchen
f) Reiskugeln
g) statt "Pellets lutschen für echte Männer (TM Afri)" Dolden kauen und wieder mit Pellets hopfen
h) was anderes, schlaueres

Danke und Grüße,
Henning

Edit: Die anderen Threads zum Problem "Hopfenverstopfung" habe ich gelesen; da es sich dabei meistens um den Braumeister handelt und ich die Lösungen b) und c) präferiere, hier also noch mal das gleiche Tehma Beerfest-spezifisch.
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Re: Hopfenseihen im Beerfest

#2

Beitrag von Unfiltered »

Hallo Henning,

die gleiche Erfahrung habe ich auch gemacht. Bei den nächsten Suden habe ich die Dolden in den Sack bzw. Filter verbannt, das ist bei mehreren Hopfengabe zwar etwas Gepanschte war für mich aber eine gute Lösung. Alternativ könnte ich mir eine Lösung mit diesen Filterkörben gut vorstellen.

Dolden sind zwar aufwändiger, aber ich fand das Ergebnis besser als mit Pellets.

Gruß Holger
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Ursus007
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Re: Hopfenseihen im Beerfest

#3

Beitrag von Ursus007 »

1.
Hatte ich auch mal: Hahn auf zum Seihen und es kam:: Nix! So habe ich den Hahn mit einem sauberen Draht von aussen so lange penetriert, bis ich die Sünderin in die Würze zurückgestoßen hatte und die Würze lief.

2.
Hab hier im Forum mal gesehen, dass sich jemand so ein kleines Sieb ähnlich eines Perlators (oder gar daraus genommen und passend gemacht oder ein Sieb einens Zulaufschlauches eines Geschirrspülers) vor den Hahn gemacht hat, der erfolgreich verhindert hat, dass sich eine Dolde in den Abfluß mogelt.

3.
Dolden im Sack sind für mich irgendwie unkalkulierbar, man weiß nie, wie hoch die tatsächliche Ausbeute ist. Frei schwimmend ist auf jeden Fall besser.
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hyper472
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Re: Hopfenseihen im Beerfest

#4

Beitrag von hyper472 »

Ursus007 hat geschrieben:1.
Hatte ich auch mal: Hahn auf zum Seihen und es kam:: Nix! So habe ich den Hahn mit einem sauberen Draht von aussen so lange penetriert, bis ich die Sünderin in die Würze zurückgestoßen hatte und die Würze lief.

2.
Hab hier im Forum mal gesehen, dass sich jemand so ein kleines Sieb ähnlich eines Perlators (oder gar daraus genommen und passend gemacht oder ein Sieb einens Zulaufschlauches eines Geschirrspülers) vor den Hahn gemacht hat, der erfolgreich verhindert hat, dass sich eine Dolde in den Abfluß mogelt.

3.
Dolden im Sack sind für mich irgendwie unkalkulierbar, man weiß nie, wie hoch die tatsächliche Ausbeute ist. Frei schwimmend ist auf jeden Fall besser.
Hallo Ursus,
danke, bei mir ist aber nicht nur eine Dolde, sondern alle. Die lungern sämtlich vor dem Hahn rum... Statt eines Siebs müsste ja der Hopfenfilter (download/file.php?id=6575&mode=view) gehen. Die Säckchen sehe ich auch als Notlösung.
Vielleicht erbarmt sich ja noch ein Beerfest-Nutzer :Greets

Grüße,
Henning
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captn_k
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Re: Hopfenseihen im Beerfest

#5

Beitrag von captn_k »

Hi Henning,
ich kann dir da leider nicht helfen. Ich vermute aber Filterboden und das Sieb in Kombination könnte bei Doldenhopfen funktionieren. Ich muss aber an der Stelle fragen wie Du es schaffst mit dem Filterboden zu Läutern? Maischt du auch im Beerfest und Läuterst direkt ab? Wenn ja, wie schaffst du es das nix anbrennt.
Grüße
Heiko
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hyper472
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Re: Hopfenseihen im Beerfest

#6

Beitrag von hyper472 »

Hallo Heiko,

dann werde ich mal beim Hopfenkochen Sieb und Filter verwenden.
Bisher ist mir nur einmal was angebrannt, und das hielt sich auch in Grenzen. Das nächste Mal werde ich aber Filtergaze um das Lochblech legen, damit noch weniger Malzschrot/Mehr durch das Sieb auf den Boden fällt. Ansonsten geht auch Kombirast prima: Du errechnest mit der Temperatur von Wasser und Schrot die Temperatur für die Kombirast, fährst den Beerfest hoch, schaltest ihn aus und maischst ein. Fürs Rechnen gibt´s Tools, wenn Du möchtest, schicke ich Dir meine Excel-Datei.

Grüße,
Henning
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Re: Hopfenseihen im Beerfest

#7

Beitrag von captn_k »

Hallo Henning,
das mit der Filtergaze oder einem Filtersack mach ich das nächste mal auch. Als Anfänger möchte ich erstmal noch bei der 3-Stufen Infusion bleiben bis sich der Keller genügend gefüllt hat und ich experimentieren kann :-). Aber vielen Dank für den Tipp.
Das Ergebnis würde mich dann wieder interessieren. Nach der diesjährigen Hopfenernte möchte ich auch mal mit Dolden arbeiten.

Grüße
Heiko
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hyper472
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Re: Hopfenseihen im Beerfest

#8

Beitrag von hyper472 »

Hallo Heiko,

eins habe ich noch vergessen:
Mit einem zweiten billigen Einkocher und dem Beerfest kannst Du auch eine echte Infusion machen, im Sinne von Zuflussprinzip. Dazu habe ich hier schon mal was geschrieben und viele gute Ideen erhalten:
viewtopic.php?f=4&t=6998&hilit=echte+infusion
Zusammengefasst kannst Du so bis zur Einmaischtemperatur mit dem Beerfest heizen und erreichst die höheren Temperaturen dann durch Zufluss von kochendem Wasser. Ist erstmal etwas mehr Kopfarbeit (geht dank Excel aber leicht - und ich bin sicher kein Rechenwunder) und beim Maischen selber dafür sehr entspannt: Du lässt nach Plan zu bestimmten Zeiten bestimmte Mengen kochendes Wasser zulaufen. Da brennt Dir nix an und der Beerfest hält die Temperatur besser als mein Thermoport letztes Mal.
Anfänger bin ich übrigens selber, ich schreibe nur deutlich mehr als ich braue (gerade mit dem 8ten Sud fertig).

Grüße,
Henning
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Re: Hopfenseihen im Beerfest

#9

Beitrag von freeflyer201 »

Vielleicht wäre dieser Link für dich interessant: http://www.nordbrauertreffen.de/magazin ... chives/108
Habe gestern, ebenfalls Holledauer sei dank zum ersten Mal mit Dolden gearbeitet. Der Hahn war sofort zu und es kam nur ein kleines Rinnsal. Von läuterkatastrophen hab ich schon gehört aber dass das Hopfenseien 2 Stunden dauern kann war mir bis gestern neu...
Werde wohl den Filter aus dem Link nachbauen. Mir sind Säckchen auch nicht sympathisch.
Gruß
Yannick
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Re: Hopfenseihen im Beerfest

#10

Beitrag von Ursus007 »

hyper472 hat geschrieben:Hallo Ursus,
danke, bei mir ist aber nicht nur eine Dolde, sondern alle. Die lungern sämtlich vor dem Hahn rum... Statt eines Siebs müsste ja der Hopfenfilter (download/file.php?id=6575&mode=view) gehen.
Nun, ohne diesen "Perlator" können sich beim Hopfenkochen oder Whirlpool andrehen, gern mal ein paar Döldchen in den Hahn verirren. Wenn man aber so ein kleines Sieb davor hat, kann das nicht passieren. Und wenn man dann einen sauber ausgedrehten Whirlpool hat, sind die Dolden schön in der Mitte und der Abfluß ist frei.

Der Hopfenfilter bewirkt quasi das Gleiche, ich denke nur, dass er kontraproduktiv für den Whirlpool ist und ungewünschte Strudel verursacht.

Ursus
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hyper472
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Re: Hopfenseihen im Beerfest

#11

Beitrag von hyper472 »

freeflyer201 hat geschrieben:Vielleicht wäre dieser Link für dich interessant: http://www.nordbrauertreffen.de/magazin ... chives/108
...
Gruß
Yannick
Danke, auf jeden Fall! Das ist es, was ich mit "Edelstahlschwamm" meinte, aber jetzt weiß ich auch, wie es geht.

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