Brauen mit dem Biggie-Duo

Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
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quasarmin
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Brauen mit dem Biggie-Duo

#1

Beitrag von quasarmin »

Moin

Dank Rührwerk war der Ablauf meines 3.Sud relativ entspannt und ich fand etwas Zeit hin und wieder zur Kamera zu greifen.
Brautag war Dienstag der 29.März 2016, ich habe mich für das "Altdeusche Helle" aus der MMuM Datenbank entschieden, ein Pale Ale nach dem Rezept von User tauroplu.
Zum einen wird das Bier als Anfängerbier klassifiziert, und zum andern passten die Zutaten gut zu meinen Vorräten, die nur um etwas Hopfen ergänzt werden mussten.

Meine Brauausrüstung besteht inzwischen aus zwei Klarstein-Biggie, einem Emailetopf und einem 30l Gäreimer. Zwar habe ich noch zwei ältere 30l Speidelfässer, die gefallen mir jedoch aufgrund ihrer rauhen Innenoberfläche nicht so sehr. Beide Biggies sind identisch mit Läuterhexe und Edelstahlablaufhahn ausgestattet. Vor einigen Tagen kam das Rührwerk dazu, gemessen wird mit einem Refraktometer und bei der Ermittlung der SW als Referenz mit einer Spindel. Ein Husky-Getränkekühlschrank dient zur Kühlung des Biers und Lagerung von Hopfen und Hefe. Im Schuppen steht noch ein 15Euro Kühlschrank falls der Husky an seine Kapazitätsgrenze kommt, oder falls ein UG gegärt wird.
Biggie No.1 dient zum Erhitzen des Nachgusses, in Biggie No.2 wird gemaischt, in den Emailetopf wird abgeläutert und dann im Biggie No.1 die Würze gekocht. Biggie No.2 kann dann in Ruhe gereinigt werden.

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Derzeit beschäftige ich mich übrigens mit dem Nachbau einer Brausteuerung mit dem Arduino, so wie der hier im Forum schon mehrfach umgesetzt wurde.
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Wie schon bei den beiden Suden zuvor, habe ich das Malz mit der Corona am Vorabend geschrotet. Allerdings habe ich dabei vermutlich einen Fehler gemacht, die Malze einfach abgewogen und zusammen in einen Eimer gekippt und so in einem durch geschrotet. Hier sind insgesamt 5,7kg Pilsner Malz, Wienermalz und Carahell vor dem Schroten im Eimer.
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Dienstag morgen dann um 9 Uhr, der Plattenkühler wird mit kochenden Wasser aus dem Nachgußkessel gespült, auch der Maischekessel heizt schon an. Im Beutel wartet das geschrotete Malz.
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Brauwasser-Starttemperatur von 60°C erreicht, das Rührwerk wird angeworfen, gleich kommt das Malz rein. ich wollte meine Kapazitäten mal voll ausreizen und habe als Hauptguss 23 Liter festgelegt um auf etwa 27 Liter Ausschlagmenge zu kommen. Vor der Zugabe des Malzes habe ich jedoch sicherheitshalber 3 Liter in den Eimer abgelassen, da ich mir nicht sicher war ob der Behälter alles aufnimmt.
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Nach der Zugabe des Malzes habe ich die 3 Liter wieder nachgekippt, ging gerade noch mal so rein. Von Hand umrühren wäre hier echt problematisch geworden, das Rührwerk packte diese Menge jedoch sehr gut.
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Die Rasten sind durch, Nachgusswasser ist heiss, klar zum Läutern, die Maische hat nun 78°C.
Anfangs lief es beim Läutern noch sehr gut, ich habe den Durchfluss so eingestellt das kein starker Sog eintritt, und lasse über einen Auffangtrichter ab
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Dann machte ich jedoch offenbar einen Fehler, indem ich das Läutern ganz kurz unterbrach um einen Deckel auf den unteren Behälter zu legen und den Schlauch in ein Deckelloch zu stecken. Danach kam nur noch ein Rinnsal, das änderte sich auch nicht nachdem ich mit den Nachguss dazugab, auch Einschneiden des Trebers mit einem Brotmesser brachte keine Besserung, so läuterte es gute 1,5h vor sich hin.
Ein weiterer Fehler war vielleicht, dass die die drei verschiedenen Malze gemeinsam geschrotet hatte. Ich habe nachher bei einem Versuch festgestellt, dass für das harte Karahell eine etwas andere Einstellung notwenig ist als für z.B. das Pilsener Malz. Die Spelze war teilweise zu stark beschädigt. Beim nächsten Mal wird wieder Malz für Malz geschrotet.
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Schliesslich war auch der Nachguss durch und der Treber so gut wie trocken
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Bei Glattwasser von 5°P stoppte ich und erhielt stattliche 27 Liter mit Stammwürze 13°Plato, weitere 3 Liter Glattwasser füllte ich in einen Eimer ab um damit Verdampfungsmengen beim Kochen auszugleichen.
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Bei 27 Liter war des mit dem sprudelnden Kochen beim Biggie auch nicht mehr so weit her, das Problem war das der Thermostat etwa alle 20sec taktete, allerdings war war noch so viel Bewegung in der Würze das man es als wallend bezeichnen konnte.
Das Hopfenkochen, 90 Min lang, weils stinkt im Freien. Hier die erste Zugabe in Form von Pellets, 38g Tettnanger, es folgten 15 min später 15g Magnum, und 10 Min vor Kochende dann noch 34g Spalter Select.
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Vorsichtig wurde der randvolle Biggie nach dem Kochen wieder reingetragen, Whirlpool und Nachisometrierung insgesamt 15 Minunten
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Der Trubkegel sah ganz gut aus, setzte sich bei weiterem Ablassen jedoch noch etwas in die Breite, es blieb aber rundum etwa eine Daumenbreite Platz zur Läuterhexe.
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Hier wird das Jungbier beim Abfüllen in den Gärbehälter auf von 90°C auf 25°C runtergekühlt. Das Jungbier kam schon schön klar heraus, das sehr feine Edelstahlgitter fing im Gegensatz zu den vorherigen Suden fast nichts auf. 22g Danstar Nottingham Ale warten schon hydriert darauf sich auf ca.22 Liter Würze stürzen zu können.
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Die Hefezugabe war genau um 17 Uhr, dann kam der Gäreimer in einen beheizbaren Raum mit ca.21°C. Der Spund zuckte um 21Uhr schon hin und wieder und 4 Stunden später war die Gärung voll in Gange, der Spund sprudelte fast ununterbrochen. So ging es fast 48 Stunden lang.
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Inzwischen ist Ruhe eingekehrt und die Hefe verarbeitet in Ruhe den Rest, ein kurzer Shoot durchs Spundloch zeigt das immer noch deutliche Aktivität herrscht.
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Es soll in Kürze ein 4.Sud gebraut werden, nochmal OG, am liebsten ein IPA.

Viele Grüße
Armin
Zuletzt geändert von quasarmin am Sonntag 3. April 2016, 14:52, insgesamt 2-mal geändert.
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Sura
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Re: Brauen mit dem Biggie-Duo

#2

Beitrag von Sura »

Schaut doch gut aus. Nur beim tragen würde ich mir auf Dauer was überlegen.... ich würde den Transportgriffen nicht trauen. Ein User hier (keine Ahnung wer....) hat mal geschildert wie ein Griff beim den Dienst versagt hat....
Ich vermeide tragen und heben wo es nur geht.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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quasarmin
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Re: Brauen mit dem Biggie-Duo

#3

Beitrag von quasarmin »

Sura hat geschrieben:Schaut doch gut aus. Nur beim tragen würde ich mir auf Dauer was überlegen.... ich würde den Transportgriffen nicht trauen. Ein User hier (keine Ahnung wer....) hat mal geschildert wie ein Griff beim den Dienst versagt hat....
Ich vermeide tragen und heben wo es nur geht.
Du hast mein Problem schnell erkannt :Smile
Das Tragen an diesen Kunststoffgriffen gefällt mir auch nicht. Rollen geht leider schlecht, jedenfalls nicht bei dermassen vollem Kessel, da ich über eine Türschwelle muss. Ich werde mir mal überlegen wie ich eine solide Metallmanschette um den Kessen legen kann und daran stabile Metallgriffe schrauben, oder den ganzen Biggie in ein solides Tragegestell setzen.

Gruß
Armin
Bierus
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Re: Brauen mit dem Biggie-Duo

#4

Beitrag von Bierus »

Hallo Armin,

schöner Bericht :Wink

Ich braue auch mit zwei Biggies, nutze einen allerdings nur für den Nachguß und spüle den hinterher nur kurz mit Wasser aus.
Aber ich würde keinen vollen Biggie tragen, weil erstens schwer und zweiten ich den Griffen auch nicht so weit traue. Ich koche die Würze auch draußen und befördere die Hälfte im Biggie, und die andere Hälfte kommt dann im Eimer hinterher. Ob es notwendig ist weiß ich nicht, aber so ist es auch einfach zu tragen.

Allzeit gut Sud
Stephan
May the yeast be with us! :Smile
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saschabouchon
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Re: Brauen mit dem Biggie-Duo

#5

Beitrag von saschabouchon »

Hi,

Eine sehr schöne Doku! Gefällt mir gut :-)!

Beste Grüße
Sascha
http://www.brauhardware.de
Rührwerk selber bauen, von der Einkocher- bis zur 70l Brauklasse! Läuterfreund, Edelstahlhähne etc...
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Re: Brauen mit dem Biggie-Duo

#6

Beitrag von Schlinsermändle »

Eine sehr schöne Doku. Tolle Einblicke, schön wenn man sowas sehen darf
danke sehr!
Gruss
Thomas :thumbup
Gruss Thomas :Smile
Steve LeCocq
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Re: Brauen mit dem Biggie-Duo

#7

Beitrag von Steve LeCocq »

Schöne Doku! Danke! :thumbup
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