Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

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ggansde
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Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#1

Beitrag von ggansde »

Moin,
ich habe vor einiger Zeit mein Maibock mit der Brewferm Lager angestellt. Diese Hefe werde ich nicht mehr verwenden bzw. empfehlen. Das Geschmacksprofil ist trotz der vielen Hefe, welche sich in der Schwebe befindet eigentlich ok. Das Sedimentationsverhalten ist aber mangelhaft. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass die Hefe den Maibock versaut hat. Das Bier ist nach 2 Monaten Lagerzeit bei 4 °C immer noch extrem trübe. Die tolle Farbe leidet und das Mundgefühl ist einfach nur bääh.
Dumm nur, dass ich schon angekündigt hatte, dass Bier zu zwei Veranstaltungen mitzubringen. Das geht gar nicht. Ich bin ernsthaft am überlegen es wegzuschütten.
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#2

Beitrag von Hegenhuber »

Ich bin auch keine Fan der Brewferm Lager.
Falls du in KEGs abfüllst, könntest du noch nachträglich mit Gelatine klären.

Gruß
Martin
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BierBauer
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#3

Beitrag von BierBauer »

Hmm, bist Du sicher, dass die Trübung durch Hefe verursacht ist?
Viele Grüße,
Stefan
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ggansde
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#4

Beitrag von ggansde »

Jepp, bin ich. Habe die Pfütze unter dem Zapfhahn mal 1 Woche drucklos stehen lassen. Da hatte sich dann eine schöne Hefeschicht abgesetzt. Vielleicht hat sich ja die Hefe inzwischen auch im KEG abgesetzt und das Steigrohr steht in einer dicken Sedimentschicht. Evtl. müsste ich mal das KEGE öffnen und von oben abziehen und wieder aufcarbonisieren? Was für ein Aufwand. Dann doch lieber eine Hefe die sich nach der Gärung schon so gut abgesetzt hat, dass nur ein minimaler Teil ins KEG wandert.
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diapolo
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#5

Beitrag von diapolo »

Hi,
schieß doch einfach mal 5l aus dem KEG ab und schau obs dann wieder klar ist!
Bevor du alles entsorgst.
ich hatte sowas ähnliches mal mit dem MJ M84. Diese bildet keine feste Hefeschicht am Boden. Jede Bewegung schüttelt die Hefe auf. Ich habs nur dann klar bekommen indem ich das KEG vor dem Umfüllen 2 Wochen im Kühlschrank hatte und es dann zum Umfüllen nicht bewegt habe.

mfg

Bernd
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#6

Beitrag von Havana »

Ich hab die Hefe schon drei mal für Märzen benutzt. Nach der Gärung 2 Tage bei 2° dann abgefüllt ins Fass (da war das Bier schon ziemlich klar) und dann nach Aufkarbonisierung mit CO2 noch 2 bis 3 Wochen bei 2° in der Truhe. War ab dem 2. Glas einwandfrei klar.
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#7

Beitrag von Berlius »

Also ich kann mich über die Brewferm Lager auch nicht beschweren.
Ganz im Gegenteil! Meine Biere werden auch mit dieser Hefe nach gut 4 Wochen Lagerung sehr schön klar.

Gruß
Daniel
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Schlupfer
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#8

Beitrag von Schlupfer »

Berlius hat geschrieben:Also ich kann mich über die Brewferm Lager auch nicht beschweren.
Ganz im Gegenteil! Meine Biere werden auch mit dieser Hefe nach gut 4 Wochen Lagerung sehr schön klar.
Dito. Allerdings ist der Rohstoffeinfluss auf die Trübung erheblich. Aktuell ist mein Quinoa Lager mit der BF auch nach 6 Wochen absolut blickdicht.

Michael
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#9

Beitrag von afri »

Ich habe einige Reapers' Call Klone mit der Hefe gemacht und die sedimentierte einwandfrei. Geschmeckt hat's übrigens auch gut. Vielleicht stimmte wirklich mit der Schüttung bei dir was nicht.

Ansonsten würde ich es nicht allein wegkippen, nur weil es trübe ist, aber das musst du selbst wissen. Vielleicht kannst du bis zu deinen angekündigten Veranstaltungen noch was obergäriges vergären lassen, das bis dahin klarer aussieht? Wäre ich du, ich würd's als hobbybrauertypisch unfiltriertes Bier verkaufen, natürlich streng nach RHG gebraut usw., das nehmen dir die meisten Trinker sicher ab.
Achim (UG inzwischen am liebsten W34/70 verwendend)
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#10

Beitrag von ggansde »

Moin,
sorry Leute, aber man kann es so nicht trinken. Das Rezept ist bislang mit anderen Hefen bewährt. Es war immer blank.
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#11

Beitrag von El Gordo »

Besorg doch Steinkrüge oder Pappbecher :Wink

Stefan
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#12

Beitrag von ggansde »

:Smile
Es schmeckt halt auch hefig.
VG, Markus (demnächst auch wieder die 34/70 verwendent)
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#13

Beitrag von afri »

Seltsam, ich habe auch mit der Brewferm Lager niemals solche Milch gehabt. Wenn es schon nicht schmeckt, dann würde ich es ein halbes Jahr stehen lassen (auch wenn das manchem hier aufgrund meines "bornierten" Auftritts nicht gefallen mag). Wenn es dann nicht klar ist oder noch immer nicht schmeckt, kannst du es immer noch wegkippen.
Achim (bislang nur ein Kit-Bier weggeschüttet habend)
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#14

Beitrag von St3ffen »

Ich nutze gerne die Brewferm Lager:

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Blancblue
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#15

Beitrag von Blancblue »

Markus, es schmeckt ganz sicher auch nach Hefe? Ich habe auch so ein Milchbier, das kommt aber von einer Kältetrübung von der Winterlagerung... Sieht nach viel Hefe im Bier aus, schmecken tut man aber keine.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#16

Beitrag von ggansde »

Moin,
ich lagere meine Biere nie unter 4 - 5 °C. Die Würze kam auch klar aus dem Braumeister. Die Angaben zum Absetzverhalten gehen leider sehr auseinander. Einige von Euch beobachteten ein sehr gutes Absetzverhalten und die Seite von Brouwland nennt für die "Flocculation" ebenfalls "High". Viele andere haben dieselben Erfahrungen wie ich gemacht und auf der Müggelland-Seite steht auch "Absetzverhalten" "sehr gering".
Blöd ist eigentlich nur, dass ich nur um ein paar Cent zu sparen anstatt der altgedienten W 34/70 die Brewferm Lager verwendet habe. Das ärgert mich jetzt richtig.
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#17

Beitrag von GamZuBo »

Servus Markus, wie oft hast du die Hefe schon im Einsatz gehabt? Ich frage nur, weil nicht zwingend die Hefe daran schuld ist. Ich habe letztens auch einen Sud gebraut welcher einfach nicht klar werden wollte, allerdings mit der W34/70. Normalerweise macht mir die Hefe keine Probleme.

Was bei diesem Sud schuld war ist eine verzögerte Angärung. Ich habe die Hefe in warmen Wasser rehydriert und in die Kälte Würze gegossen. Großer Fehler. Erst 48 Std. später kam die Gärung in fahrt. Das Ergebnis ein nach 6 Monaten immer noch trübes Bier welches einen Brötchen Geschmack aufweist. Leider Gottesdienst weg damit.

Mit der Erntehefe ein Pils gebraut alles bestens wie immer.

Die Frage die jetzt noch offen steht, sollte es das Müma (5%) gewesen sein, was ich nicht glaube. Naja, auf jedenfalls habe ich mit selbigen Malz (20%) Nochmal gebraut, das war vor 2 Wochen. Abwarten.

Mein Prozess (PH-Wert, Wasser UOA etc.)wird recht gut überwacht und die Hefe immer mit 1,2-1,5 gr. l angestellt. Aus diesem Grund kann ich alles andere als Ursache ausschließen.

Zu 99,9 % falsches Hefemanagment oder Gärführung.

Kleine Erfahrung meiner Seite:

Die BFL hat mir mal ein gutes aber auch mal ein leicht zu Saures Bier produziert. Seitdem liegt sie (450g) in der Kühlung. Die BFL kann bei niedrigen Temperaturen sehr zügig ein Bier in 5 Tagen durchgären. Bei 8-10 Grad. Naja gut bei 2ten Versuch stand eben ein Fass 34/70 dabei und die Temperatur um 10-12 Grad. Das war das Bier welches dann etwas zu unausgewogen war. Gespräche mit Ulrich bestätigten meinen Verdacht. Die BFL ist ein echtes Arbeitstier und das zu warme anstellen hatte einen höheren PH Sturz zur Folge (PH 4,2 normal bei mir 4,5). Also entweder weniger Hefe beim anstellen oder Temperatur etwas absenken und da etwas ausbremsen. Ich tendiere zur niedrigeren Temperatur, da somit der Reifeprozess und auch die sedimentation beschleunigt Beim UG brauen ist eben auch ein wenig Gefühl gefragt.

Ich werde demnächst mal wieder was mit der BFL brauen und einen Bericht dazu verfassen. Ich habe diese Hefe noch nicht abgeschrieben, ich glaube die hat enormes Potenzial, nicht nur vom Preis her. Vielleicht ist auch eine klassische kalte Gärung 8-10 Grad, dann 4-6 Wochen bei 6 Grad das richtige für diesen Stamm. Ich werde es mal mit 8 Grad HG und 12 Grad NG ausprobieren.
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#18

Beitrag von ggansde »

Moin,
Danke für Deine Ausführungen. Da stimme ich Dir zu, es wird wohl wirklich irgend etwas mit Hefemanagement/Gärführung zu tun haben. Scheinbar reagiert diese Hefe darauf besonder empfindlich.
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#19

Beitrag von fmartinr »

Hallo,

ich habe derzeit auch ein Pils mit der Hefe am Lagern, das auch erstaunlich trüb ist. Mir ist das auch zu viel. Da ich die Hefe zum ersten Mal verwende, habe ich keinen Vergleich.

Allerdings war bei dem Sud schrotbedingt die Verzuckerung nicht optimal, und die Maische am Ende nicht so klar wie sie sein sollte. Das hatte ich schon einmal, wenn für den BM das Schrotbild nicht optimal ist, klärt die Maische nicht richtig und das Bier ist auch trüber. Nach zwei Monaten lagern war es dann aber doch klar und geschmacklich besser. Daher kann ich nicht sagen, ob es an der Hefe liegt.

Grüße
Martin
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Re: Sedimentation Brewferm Lager: Mangelhaft

#20

Beitrag von ggansde »

Moin,
nachdem das Fass nun geleert ist muss ich meine Meinung etwas revidieren. Die Hefe sedimentiert wohl gut, aber es dauert zu lange. Daher ist sie für meine Betriebsweise ungeeignet. Am Boden des KEG befanden sich satte 4 - 5 cm Hefesediment. Nicht vorzustellen, wie hoch es mit der Menge gewesen wäre, die ich bereits gezapft hatte. Ich erwarte von einer gut sedimentierenden Hefe, dass ich nach dem Abziehen vom Gärfass eine minimale Hefemenge in das KEG bekommen. Es gibt Hefen, die das bewerkstelligen, die Brewferm Lager wohl nicht.
VG, Markus
PS: Ich zapfe mir gerade ein glasklares belgisches Blond Ale, welches mit der Trappist High Gravity vergoren wurde. Ein Traum.
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