Hallo zusammen,
ich habe folgende Frage – vielleicht kann mir einer weiterhelfen, bevor ich etwas falsch mache?
Ich möchte nach Rezepten mit Extrakten brauen, die für 10 Liter ausgelegt sind. Ich habe auch nur einen 12 Liter-Topf und mein Herd bringt auch mehr nicht wirklich zum kochen.
Ich möchte aber 20 Liter Biermenge erzielen.
Jetzt gibt es ja 2 Möglichkeiten (ohne neues Equipment zu kaufen, o.ö.):
1. High-Gravity:
a. Ich verdopple die Malzextrakt-Mengenangaben, gehe aber nur auf ca. 10 Liter Ausschlagwürze in meinem Kochtopf,
b. berechne wegen der höheren Dichte die Hopfenmenge neu und gebe entsprechend mehr Hopfen hinzu und koche das.
c. Nach dem Hopfenkochen gebe ich alles in den Gäreimer
d. Dort fülle ich es mit Wasser auf 20 Liter auf.
oder
2. Andere Möglichkeit:
a. Ich koche in meinem Topf ganz normal das 10 Liter Rezept mit den angegebenen Mengen an Extrakt
b. und verdopple aber die Hopfenmenge.
c. Nach dem Hopfenkochen gebe ich es in den Gäreimer.
d. Dann erwärme ich nochmal die gleiche Extraktmenge mit erneut 10 Liter Ausschlagwürze aber ohne Hopfenkochen, also nur heißes Malzextrakt im Wasser auflöst
e. und gebe es in den Gäreimer, sodass dann dort auch ca. 20 Liter enthalten sind.
Was ist denn besser?
VG, Andreas
High Gravity oder besser "Strecken"
- mavro
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High Gravity oder besser "Strecken"
Viele Grüße, Andreas
Re: High Gravity oder besser "Strecken"
Hallo,
ich würde Variante 2 nehmen, aber Schritt d an den Anfang stellen. Hat den Vorteil ,dass du schon 10 Liter relativ kalte Würze hast, wenn die andere Hälfte gekocht ist. Dann brauchst du nur noch von etwa 60°C auf Anstelltemperatur runterkühlen und Nachisomerisierung wäre wenn du nach dem Kochen durch einen Filterbeutel abgiesst auch quasi Null.
Gruss
Matthias
ich würde Variante 2 nehmen, aber Schritt d an den Anfang stellen. Hat den Vorteil ,dass du schon 10 Liter relativ kalte Würze hast, wenn die andere Hälfte gekocht ist. Dann brauchst du nur noch von etwa 60°C auf Anstelltemperatur runterkühlen und Nachisomerisierung wäre wenn du nach dem Kochen durch einen Filterbeutel abgiesst auch quasi Null.
Gruss
Matthias
Re: High Gravity oder besser "Strecken"
Beide Methoden führen wahrscheinlich nicht dorthin, wo "2x dieselbe Würzemenge genau so kochen" hinführen würde.
1) die Hopfenrechner sind so schon...na ja...eher "Schätz-O-Maten", wenn man nur "ein wenig" HG macht, geht das schon noch, aber Du willst mit einer Würze der doppelten Dichte loslegen.
2) es ist ein Unterschied, ob man eine Würze aus Malzextrakt wirklich hopfenkocht oder nur "warm zubereitet" (**).
->je nach geplanter Bittere ist auch die reine Löslichkeit der α-Säuren des Hopfens zu beachten, doppelter Hopfen geben nicht unbedingt "doppelte EBUs".
(**): ich habe längere Zeit nicht mehr gebraut und so aus Bequemlichkeitsgründen wieder mit Malzextrakt+Hopfenkochen angefangen
- einfach nur um wieder Lust zu kriegen und nicht den halben Samstag am Topf zu stehen.
Mein letzter Sud waren 3kg Malzextrakt mit 22ltr Brauwasser für ungefähr 20ltr Weizen von um 11,8%brix.
Beim Beginn des Kochvorgangs ist mir das übliche Aufschäumen der Würze aufgefallen und eine Art Eweißabsonderung an der Oberfläche (habe ich nicht abgeschöpft).
Bei Kochende (gut wallend, da Hendi-Platte) war die Würze sehr trüb aber größere Einweißflocken ("Eierstich") sind mir nicht aufgefallen.
...nach dem Whirlpool war die Würze aber klar.
Die Würze hat durch den Kochvorgang also schon eine gewisse Veränderung durchgemacht, als hätte ich den Malzextrakt im Gegensatz nur in heißem Wasser aufgelöst.
Beide Methoden müssen nicht schlecht sein und liefern sich ein trinkbares Bier, aber ich vermute, daß sie nicht dasselbe Resultat liefern würden.
Uwe
1) die Hopfenrechner sind so schon...na ja...eher "Schätz-O-Maten", wenn man nur "ein wenig" HG macht, geht das schon noch, aber Du willst mit einer Würze der doppelten Dichte loslegen.
2) es ist ein Unterschied, ob man eine Würze aus Malzextrakt wirklich hopfenkocht oder nur "warm zubereitet" (**).
->je nach geplanter Bittere ist auch die reine Löslichkeit der α-Säuren des Hopfens zu beachten, doppelter Hopfen geben nicht unbedingt "doppelte EBUs".
(**): ich habe längere Zeit nicht mehr gebraut und so aus Bequemlichkeitsgründen wieder mit Malzextrakt+Hopfenkochen angefangen
- einfach nur um wieder Lust zu kriegen und nicht den halben Samstag am Topf zu stehen.
Mein letzter Sud waren 3kg Malzextrakt mit 22ltr Brauwasser für ungefähr 20ltr Weizen von um 11,8%brix.
Beim Beginn des Kochvorgangs ist mir das übliche Aufschäumen der Würze aufgefallen und eine Art Eweißabsonderung an der Oberfläche (habe ich nicht abgeschöpft).
Bei Kochende (gut wallend, da Hendi-Platte) war die Würze sehr trüb aber größere Einweißflocken ("Eierstich") sind mir nicht aufgefallen.
...nach dem Whirlpool war die Würze aber klar.
Die Würze hat durch den Kochvorgang also schon eine gewisse Veränderung durchgemacht, als hätte ich den Malzextrakt im Gegensatz nur in heißem Wasser aufgelöst.
Beide Methoden müssen nicht schlecht sein und liefern sich ein trinkbares Bier, aber ich vermute, daß sie nicht dasselbe Resultat liefern würden.
Uwe
- mavro
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Re: High Gravity oder besser "Strecken"
...hmmm...
Ist die High-Gravity mit doppelter Dichte denn überhaupt sinnvoll?
Falls nein, kann ich schonmal Variante 1 ausschließen
Ist die High-Gravity mit doppelter Dichte denn überhaupt sinnvoll?
Falls nein, kann ich schonmal Variante 1 ausschließen
Viele Grüße, Andreas
Re: High Gravity oder besser "Strecken"
20-30% sind sinnvoll und problemlos machbar. Rechne mal damit.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: High Gravity oder besser "Strecken"
Ja aber nur bei Maische. Bei Extrakt sollte mehr drin sein.Alt-Phex hat geschrieben:20-30% sind sinnvoll und problemlos machbar. Rechne mal damit.
Das Problem wird die Berechnung der Bittetstoffausbeute.
Bei Tinseth wird ja immer der Extraktgehalt berücksichtigt. Das ist aber eigentlich nicht sinnvoll, da es bei hohen Stammwürzen nicht wegen geringerer Löslichkeit zu weniger IBU kommt, sondern weil bei der Gärung durch mehr CO2 mehr Alphasäure ausgefällt wird.
Ganz ehrlich, da Du doch eh mangels Maischearbeit sehr viel Zeit hast, würde ich einfach einen Doppelsud machen. Da bist du in drei Stunden auch fertig und alles passt.
Stefan
- mavro
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Re: High Gravity oder besser "Strecken"
Danke für eure hilfreichen Antworten!
Ich werde 2 mal hinter einander 10 Liter brauen. Gut Ding braucht Weil:-)
Ich werde 2 mal hinter einander 10 Liter brauen. Gut Ding braucht Weil:-)
Viele Grüße, Andreas