Stout mit einigen Fragezeichen

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
Antworten
Benutzeravatar
ernesto
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 17
Registriert: Sonntag 21. September 2014, 10:56

Stout mit einigen Fragezeichen

#1

Beitrag von ernesto »

Hallo Mitbraulinge
Am Wochenende will ich mein erstes Stout brauen (sofern der Händler meines Vetrauens die Zutaten liefert) und dazu hätte ich einige Fragen an Euch Experten. Hier erst mal das von mir zusammengeschusterte Rezept:

Für ca 18l
13°Plato 45 IBU 122 EBC im Braumeister 20l

4kg Maris Otter Malz
1kg Gerstenflocken
0,4 kg Röstgerste

1.Rast 66 °C 60 min
2.Rast 77 °C 20 min

Kochzeit 90 min
25g Target 80 min
35g Goldings 10 min

1 Paket Wyeast 1084 Irish Ale

Zu den Fragen:
Sieht einer von Euch grobe Fehler oder Verbesserungen?

Muss ich die Gerstenflocken noch irgendwie vorbehandeln oder einfach so miteinmaischen?

Soll ich die Röstgerste von Anfang an miteinmaischen oder erst später?
Wenn später, wann wäre der richtige Zeitpunkt?

Vielen Dank schonmal für die Tipps
Mögen Eure Sude stets gelingen und niemals säuern

Ernesto vom Kleefeld

"Omnia mutantur, nos et mutamur in illis"
Benutzeravatar
Karhu
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 196
Registriert: Sonntag 1. Juni 2014, 18:39
Wohnort: Wien

Re: Stout mit einigen Fragezeichen

#2

Beitrag von Karhu »

Hallo!
Ich denke es schaut recht gut aus das Rezept.
Die Gerstenflocken behandle ich nicht.
Wenn das Röstmalz entbittert ist, dann kann es von Anfang an mit rein, ansonsten würde ich es vielleicht die letzten 10 Minuten mitmaischen.
LG
Karhu
Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen!
Benutzeravatar
Bierwisch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3493
Registriert: Dienstag 15. Mai 2012, 18:02
Wohnort: Thüringen

Re: Stout mit einigen Fragezeichen

#3

Beitrag von Bierwisch »

Das ist aber ordentlich viel Röstgerste.

Ich mag die entstehende Säure überhauptnicht und habe mir darum angewöhnt die Röstgerste in kaltem Wasser einzuweichen und die abgefilterte Flüssigkeit dann beim Hopfenkochen dazuzugeben.

400g auf 18 Liter wäre mir persönlich viel zu viel, aber es sollte auch jeder seine eigenen Erfahrungen machen - also Augen zu und durch. Beim zweiten Mal kannst Du dann das Feintuning angehen.

Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
Benutzeravatar
Karhu
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 196
Registriert: Sonntag 1. Juni 2014, 18:39
Wohnort: Wien

Re: Stout mit einigen Fragezeichen

#4

Beitrag von Karhu »

Na ja, er will ja auch auf 122 EBC gehen....da wird er es brauchen! ;-)
Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen!
Benutzeravatar
bockie72
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 150
Registriert: Sonntag 8. Januar 2012, 12:47
Wohnort: am Teuto

Re: Stout mit einigen Fragezeichen

#5

Beitrag von bockie72 »

Aber ein Stout lebt doch auch von den Röstaromen, würde es auf jeden Fall direkt mit maischen.
Die 20 Min. bei 77° brauchst du nicht unbedingt. Wenn die Temperatur erreicht ist, kannst du läutern.

Gruß

Jörg
rolfonso
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 288
Registriert: Sonntag 1. Juli 2012, 09:21

Re: Stout mit einigen Fragezeichen

#6

Beitrag von rolfonso »

Magst du Guinness? Dann passt das Rezept. Ich würde dann sogar den Goldings aufheben und nur eine Bitterhopfung mit Target fahren.
Zum Dry Irish Stout, das kommt bei der Schüttung und Hefe raus, passt auch die Säure ganz gut, also die Röstgerste gleich mit dazu. Das Bier sollte dann aber mindestens sechs Wochen reifen.
Ich habe Stouts schon mit ähnlichen Schüttungen (war sogar mehr Röstgerste drin) gebraut, Guiness-Freunde mögen das.

Gruß,

rolfonso
Benutzeravatar
Ladeberger
Moderator
Moderator
Beiträge: 7298
Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29

Re: Stout mit einigen Fragezeichen

#7

Beitrag von Ladeberger »

- 45 IBU wäre mir für ein 13°P Stout etwas zu viel.
- Ich würde eher 90min bei 66°C rasten und dann einfach nur auf 78°C aufheizen und abmaischen. Mit der Irish Ale wird das süß genug.
- Gerstenflocken können direkt eingemaischt werden.
- Die Röstgerste gehört meines Erachtens von Anfang an eingemaischt und das möglichst fein geschrotet.

Was die Menge angeht würde ich alles nochmal sorgfältig durchrechnen. Ich komme auf eine angenommene Sudhausausbeute von 44%. Ist die wirklich so mager? Nicht dass mangels höherer Gärkapazität am Ende dann z.B. bei 60% Sudhausausbeute ein 17,5°P Schlachtschiff mit entsprechend bombiger Röstnote herauskommt. Spezialzutaten wie Röstgerste würde ich ohnehin nicht auf die Stammwürze, sondern absolut auf die Ausschlagmenge beziehen. In einem 17,5°P Imperial Stout schmecken bereits 6% Röstgerste durch wie 10% Röstgerste in einem 10°P Irish Dry Stout; einfach mal als Zahlenbeispiel... die geschmacklichen Implikationen seien Dir überlassen.

Gruß
Andy
Benutzeravatar
ernesto
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 17
Registriert: Sonntag 21. September 2014, 10:56

Re: Stout mit einigen Fragezeichen

#8

Beitrag von ernesto »

Danke für die zahlreichen Antworten und die wertvollen Tipps

Ob die Röstgerste entbittert ist habe ich nicht rausgefunden. Laut meinen Lieferanten ist sie von Weyermann, aber auch da habe ich keinen Hinweis darauf gefunden. Werde sie aber trotzdem von Anfang an miteinmaischen.

Die Röstaromen inklusive der Säure habe ich gewollt etwas forciert, da ich halt drauf stehe. Werde dann sehen ob's übertrieben ist.

Guinness mag ich sehr, es ist auch der Ursprung des Rezepts. Allerdings habe ich mich schon immer gefragt wie Guinness wohl mit mehr Hopfenaroma schmecken würde, daher die reingebastelte Aromahopfengabe. Ich hoffe mein Plan geht auf.

Bezüglich SHA liegt hier tatsächlich ein Überlegungsfehler vor. Ich habe mich bei den ca 18l an der üblichen Ausbeute bei gleichem Schüttungsgewicht meiner vorhergehenden Sude orientiert, dabei jedoch nicht bedacht das ich jeweils Stammwürzen um die 17° hatte. Also werden es einige Liter mehr sein mit 13°, ca 22l werde ich anpeilen.

Die 77°C Rast werde ich zugunsten einer verlängerten 66°C Rast weglassen.

Eine Frage habe ich noch zur Hefe: was meint Ihr ist die ideale Raumtemperatur für die Hauptgärung?
Mögen Eure Sude stets gelingen und niemals säuern

Ernesto vom Kleefeld

"Omnia mutantur, nos et mutamur in illis"
Benutzeravatar
ernesto
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 17
Registriert: Sonntag 21. September 2014, 10:56

Re: Stout mit einigen Fragezeichen

#9

Beitrag von ernesto »

Projekt geglückt, Stout ist im Fass.
Schwarz wurde es auf alle Fälle, Röstaromen sind vorhanden ebenso der Hopfengeschmack. Ich hoffe die Hefe macht ihre Arbeit gut und in ein paar Wochen steht ein gutes Stout auf dem heimischen Sofatisch.
Danke nochmal für eure Tipps
Dateianhänge
IMG_20141206_150805.JPG
Mögen Eure Sude stets gelingen und niemals säuern

Ernesto vom Kleefeld

"Omnia mutantur, nos et mutamur in illis"
Antworten