Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
- tauroplu
- Posting Freak
- Beiträge: 13973
- Registriert: Sonntag 23. Oktober 2005, 18:04
- Wohnort: 58453 Witten
- Kontaktdaten:
Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Wer den Extraktgehalt von vergorenem oder gärendem Jungbier mit einem Refraktometer bestimmt, muss beachten, dass der entstandene Alkohol den abgelesenen Wert verfälscht.
Dieser mittels Refraktometer gemessene Extraktwert muss mit einer speziellen Formel korrigiert werden!
Das geht am besten mit den Onlinetools wie z.B. diesen hier:
MaischeMalzUndMehr
Müggellandbrauerei
Zudem messen Refraktometer den Extrakt (von Würzen) in %Brix und Spindeln den Extrakt in °P. Also auch bei Messung von unvergorenen Würzen muss eind Korrektur erfolgen, um von %Brix auf °P zu kommen.
Dazu hat sich für den bei Hobbybrauern üblichen Bereich von 11 - 19°P der Faktor 1,03 als praktikabel erwiesen.
Das heißt, der mit dem Refraktometer gemessene Extraktgehalt muss durch 1,03 dividiert werden, um den entsprechenden Platowert zu liefern.
Im Wiki gibt es übrigens noch mehr Infos zum Thema Refraktometer.
Dieser mittels Refraktometer gemessene Extraktwert muss mit einer speziellen Formel korrigiert werden!
Das geht am besten mit den Onlinetools wie z.B. diesen hier:
MaischeMalzUndMehr
Müggellandbrauerei
Zudem messen Refraktometer den Extrakt (von Würzen) in %Brix und Spindeln den Extrakt in °P. Also auch bei Messung von unvergorenen Würzen muss eind Korrektur erfolgen, um von %Brix auf °P zu kommen.
Dazu hat sich für den bei Hobbybrauern üblichen Bereich von 11 - 19°P der Faktor 1,03 als praktikabel erwiesen.
Das heißt, der mit dem Refraktometer gemessene Extraktgehalt muss durch 1,03 dividiert werden, um den entsprechenden Platowert zu liefern.
Im Wiki gibt es übrigens noch mehr Infos zum Thema Refraktometer.
Beste Grüße
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Wollte gestern schon ein Jungbier wegschütten weil ich dachte die Hefe hat bei 7Brix aufgegeben
Sehr guter Beitrag
Sehr guter Beitrag
-
- Posting Klettermax
- Beiträge: 120
- Registriert: Dienstag 27. November 2012, 12:58
- Wohnort: Berlin
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Aus persönlicher Erfahrung heraus würde ich empfehlen, zur Sicherheit Spindel und Refraktometer zu vergleichen. Meine Spindel und mein Refraktometer sind im Ergebnis, was Plato bzw. Brix angeht, vom Zahlenwert identisch, d.h. bei einer Flüssigkeit mit 0 °P messe ich 0 Brix, bei 12 °P messe ich 12 Brix, usw. Die 1,03-Regel hat mich anfangs etwas verunsichert, weil die mit dem Refraktometer gemessenen und 1,03-korrigierten Werte nicht zu dem gepasst haben, was ich mit meiner Spindel gemessen habe.tauroplu hat geschrieben:Zudem messen Refraktometer den Extrakt (von Würzen) in %Brix und Spindeln den Extrakt in °P. Also auch bei Messung von unvergorenen Würzen muss eind Korrektur erfolgen, um von %Brix auf °P zu kommen.
Dazu hat sich für den bei Hobbybrauern üblichen Bereich von 11 - 19°P der Faktor 1,03 als praktikabel erwiesen.
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Eben, diese Seite berechnet Restextrakt von einem Refraktometermessung, und da muss Du explizit Dein eigene Korrekturfaktor eingeben, eben weil die alle unterschiedlich sind - 1,03 scheint nur ein akzeptierte Wert zu sein, wirkt nicht für Jedermann.
Es linkt zu http://www.brewersfriend.com/how-to-det ... on-factor/, was weiter zu http://braukaiser.com/blog/blog/2012/03 ... r-blindly/ linkt. Dort beschreibt Braukaiser, dass für ihn, musste er sein Refraktowert bei 1,04 multiplizieren statt dividieren!
Cheers,
Keith :-)
Es linkt zu http://www.brewersfriend.com/how-to-det ... on-factor/, was weiter zu http://braukaiser.com/blog/blog/2012/03 ... r-blindly/ linkt. Dort beschreibt Braukaiser, dass für ihn, musste er sein Refraktowert bei 1,04 multiplizieren statt dividieren!
Cheers,
Keith :-)
Beer - the only reason I get up in the afternoon
- tauroplu
- Posting Freak
- Beiträge: 13973
- Registriert: Sonntag 23. Oktober 2005, 18:04
- Wohnort: 58453 Witten
- Kontaktdaten:
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
EDIT: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil, daher habe ich den ursprünglichen Satz gelöscht.
Mein Divisions-Korrekturfaktor von 1,03 ergab sich aus Spindelvergleichsmessungen. Und auch wenn man hin und wieder von 1,04 liest, scheint der Faktor von 1,03 irgendwie allgemein Einzug gefunden zu haben, vielleicht, weil er korrektere Werte liefert?
Mein Divisions-Korrekturfaktor von 1,03 ergab sich aus Spindelvergleichsmessungen. Und auch wenn man hin und wieder von 1,04 liest, scheint der Faktor von 1,03 irgendwie allgemein Einzug gefunden zu haben, vielleicht, weil er korrektere Werte liefert?
Beste Grüße
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
- Johnny H
- Posting Freak
- Beiträge: 4014
- Registriert: Donnerstag 31. Januar 2013, 22:08
- Wohnort: Graz, Österreich
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Bei meinem Refraktometer ist der Wert auch umgekehrt, d.h. der Faktor ist <1 anstatt 1,03.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
- auftauer
- Posting Klettermax
- Beiträge: 161
- Registriert: Montag 27. Oktober 2014, 00:14
- Wohnort: Oberallgäu
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Bei welcher Temperatur(n) hast Du denn gemessen ?der_ak hat geschrieben:Aus persönlicher Erfahrung heraus würde ich empfehlen, zur Sicherheit Spindel und Refraktometer zu vergleichen. Meine Spindel und mein Refraktometer sind im Ergebnis, was Plato bzw. Brix angeht, vom Zahlenwert identisch, d.h. bei einer Flüssigkeit mit 0 °P messe ich 0 Brix, bei 12 °P messe ich 12 Brix, usw. Die 1,03-Regel hat mich anfangs etwas verunsichert, weil die mit dem Refraktometer gemessenen und 1,03-korrigierten Werte nicht zu dem gepasst haben, was ich mit meiner Spindel gemessen habe.tauroplu hat geschrieben:Zudem messen Refraktometer den Extrakt (von Würzen) in %Brix und Spindeln den Extrakt in °P. Also auch bei Messung von unvergorenen Würzen muss eind Korrektur erfolgen, um von %Brix auf °P zu kommen.
Dazu hat sich für den bei Hobbybrauern üblichen Bereich von 11 - 19°P der Faktor 1,03 als praktikabel erwiesen.
Gruß
Helmut
Helmut
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Ich bin auch dazu übergegangen, den Brixwer mit dem Platowert gleich zu setzen. Erstens kann ich Refraktometer eh nicht so gut erkennen, ob es nun z. B. 12 oder 12.5 Brix sind. Zweitens macht ein halbes Grad Plato nun wirklich nicht viel aus.
- tauroplu
- Posting Freak
- Beiträge: 13973
- Registriert: Sonntag 23. Oktober 2005, 18:04
- Wohnort: 58453 Witten
- Kontaktdaten:
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Zitat: "Bei welcher Temperatur(n) hast Du denn gemessen ?"
Ich weiß nicht genau, ob die Frage mir galt, aber bei meinen Vergleichsmessungen vom Refraktometer mit der Spindel habe ich auf exakt 20°C temperiert. Ansonsten besitzt mein Digi-Refrakto ja eine Temperaturkompensation im Bereich von 10-40°C. Aber aus diversen Gründen kühle ich meine Messproben für das Refrakto stets so auf ca. 23 - 25°C.
Ich weiß nicht genau, ob die Frage mir galt, aber bei meinen Vergleichsmessungen vom Refraktometer mit der Spindel habe ich auf exakt 20°C temperiert. Ansonsten besitzt mein Digi-Refrakto ja eine Temperaturkompensation im Bereich von 10-40°C. Aber aus diversen Gründen kühle ich meine Messproben für das Refrakto stets so auf ca. 23 - 25°C.
Beste Grüße
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
- Albtaeler
- Posting Junior
- Beiträge: 42
- Registriert: Montag 9. April 2007, 12:04
- Wohnort: D 76307 Karlsbad
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Hallo Braugemeinde,
Nach der Anschaffung eines Refraktometers wird man neugierig.
Messen zu verschiedenen Zeitpunkten während der Gärung, sowie messen am fertigen Bier ist relativ einfach.
Dabei stellt sich mir die Frage, wie ich die Messwerte einzuordnen habe.
Vor allem interessiert mich die Frage, welchen Wert sollte ich am fertigen Bier messen.
Wieviel °P messe ich nach der Gärung am trinkbaren Bier.
Verschiedene Messungen an Kaufbieren bringen unterschiedliche Werte.
Was bedeutet ein Wert von 7°P an einem Kaufbier?
Grüße aus dem Schwarzwald
Gut Sud
Bernd
Nach der Anschaffung eines Refraktometers wird man neugierig.
Messen zu verschiedenen Zeitpunkten während der Gärung, sowie messen am fertigen Bier ist relativ einfach.
Dabei stellt sich mir die Frage, wie ich die Messwerte einzuordnen habe.
Vor allem interessiert mich die Frage, welchen Wert sollte ich am fertigen Bier messen.
Wieviel °P messe ich nach der Gärung am trinkbaren Bier.
Verschiedene Messungen an Kaufbieren bringen unterschiedliche Werte.
Was bedeutet ein Wert von 7°P an einem Kaufbier?
Grüße aus dem Schwarzwald
Gut Sud
Bernd
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Hi Bernd
Mit dem Refraktometer misst du keine Plato sondern Brix. Mit dem gemessenen Wert kannst du aber nur etwas anfangen, wenn du auch die Stammwürze des Bieres kennst. Sonst sagen die gemessenen 7 Brix nicht viel aus.
Berechnen lässt sich das z. B. hier: http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... ktorechner
Grüsse, David
Mit dem Refraktometer misst du keine Plato sondern Brix. Mit dem gemessenen Wert kannst du aber nur etwas anfangen, wenn du auch die Stammwürze des Bieres kennst. Sonst sagen die gemessenen 7 Brix nicht viel aus.
Berechnen lässt sich das z. B. hier: http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... ktorechner
Grüsse, David
-
- Posting Junior
- Beiträge: 92
- Registriert: Dienstag 31. Januar 2017, 17:45
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Hallo liebe Experten,
wenn auf der Verpackung meines Refraktometers jetzt aber steht, dass die Ablesung in °Plato erfolgt, ist das dann eine Fehlinformation des Produzenten oder gibt es diese Skalierung bei Refraktometern auch?????????
Danke
Ulf
wenn auf der Verpackung meines Refraktometers jetzt aber steht, dass die Ablesung in °Plato erfolgt, ist das dann eine Fehlinformation des Produzenten oder gibt es diese Skalierung bei Refraktometern auch?????????
Danke
Ulf
Ranti Putanti s'Leben is hanti!
-
- Posting Klettermax
- Beiträge: 139
- Registriert: Mittwoch 19. Juni 2013, 23:11
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
keine Sorge ich hab auch ein Plato refrakto Würde ich um ehrlich zu sein nicht wieder kaufen.schattenbräu hat geschrieben:Hallo liebe Experten,
wenn auf der Verpackung meines Refraktometers jetzt aber steht, dass die Ablesung in °Plato erfolgt, ist das dann eine Fehlinformation des Produzenten oder gibt es diese Skalierung bei Refraktometern auch?????????
Danke
Ulf
irgendwann willst du ein genaueres feiner abgestuftes mit doppelter skalierung die gibts nur in brix ...
und alle oder die allermeisten umrechner verwenden brix...
Also
funktioniert prima, ist auf dauer aber nicht so komfortabel finde ich
Gruß Andreas
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Zum Thema Plato und Refraktometer: http://hobbybrauer.de/modules.php?name= ... &tid=13115
Grüsse, David
Grüsse, David
-
- Posting Junior
- Beiträge: 92
- Registriert: Dienstag 31. Januar 2017, 17:45
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
danke für den link, Gott sei Dank bin ich wenigstens nicht der Einzige, den diese Thematik etwas verwirrt
Ranti Putanti s'Leben is hanti!
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Hallo.
Ich bin nach all den Nachrichten trotzdem noch verwirrt.
Mein Refraktometer zeigt auch laut Skala den gemessenen Wert in °Plato an und nicht in Brix...Ist der Korrekturfaktor dann quasi von Brix zu Plato schon im Gerät berücksichtigt oder warum schreibt der Hersteller dann nicht einfach gleich °Bix??
Viele Grüße, Veronika
Ich bin nach all den Nachrichten trotzdem noch verwirrt.
Mein Refraktometer zeigt auch laut Skala den gemessenen Wert in °Plato an und nicht in Brix...Ist der Korrekturfaktor dann quasi von Brix zu Plato schon im Gerät berücksichtigt oder warum schreibt der Hersteller dann nicht einfach gleich °Bix??
Viele Grüße, Veronika
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Ja gibt auch Refraktometer mit Platoskalabraustud hat geschrieben: ↑Montag 20. Mai 2019, 13:46 Hallo.
Ich bin nach all den Nachrichten trotzdem noch verwirrt.
Mein Refraktometer zeigt auch laut Skala den gemessenen Wert in °Plato an und nicht in Brix...Ist der Korrekturfaktor dann quasi von Brix zu Plato schon im Gerät berücksichtigt oder warum schreibt der Hersteller dann nicht einfach gleich °Bix??
Viele Grüße, Veronika
Facebook @ungespundet
Instagram @ungespundet
--Fehlaromenseminare--
--Tastings--
--Braukurse--
--Beerjudge--
Instagram @ungespundet
--Fehlaromenseminare--
--Tastings--
--Braukurse--
--Beerjudge--
- Ladeberger
- Moderator
- Beiträge: 7298
- Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Hallo Veronika,
°Brix und °Plato sind als Einheiten zunächst mal identisch definiert als 1 °Brix = 1 °P ≙ Dichte einer wässrigen Saccharoselösung mit 1 % Massenanteil Saccharose.
Der Korrekturfaktor zwischen am Refraktometer abgelesenen°Brix und °Plato ist also alleine dem Messverfahren geschuldet, nicht der Einheit. Auch am Refraktometer abgelesene °Plato sind daher um einen Korrekturfaktor zu bereinigen.
Gruß
Andy
°Brix und °Plato sind als Einheiten zunächst mal identisch definiert als 1 °Brix = 1 °P ≙ Dichte einer wässrigen Saccharoselösung mit 1 % Massenanteil Saccharose.
Der Korrekturfaktor zwischen am Refraktometer abgelesenen°Brix und °Plato ist also alleine dem Messverfahren geschuldet, nicht der Einheit. Auch am Refraktometer abgelesene °Plato sind daher um einen Korrekturfaktor zu bereinigen.
Gruß
Andy
- hiasl
- Posting Freak
- Beiträge: 1953
- Registriert: Samstag 9. Juni 2007, 12:03
- Wohnort: Kulmbach
- Kontaktdaten:
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Ich habe mein Chinarefraktometer 0-32 Brix mittels Biegeschwinger gegengemessen. Ich brauche z.B. keinen Korrekturfaktor verwenden. Passt auch zu den entsprechenden Spindelwerten. Ist praktisch also völlig vom Gerät abhängig. In der Theorie stimmt das jedoch, denn Würze =/= Saccharoselösung.Ladeberger hat geschrieben: ↑Montag 20. Mai 2019, 14:31 Der Korrekturfaktor zwischen am Refraktometer abgelesenen°Brix und °Plato ist also alleine dem Messverfahren geschuldet, nicht der Einheit. Auch am Refraktometer abgelesene °Plato sind daher um einen Korrekturfaktor zu bereinigen.
Gruß
Matthias
-----------------------------------------------------------------------------------------
Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
Matthias
-----------------------------------------------------------------------------------------
Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Vielen Dank für die Antworten; hat mir sehr geholfen.
Viele Grüße!
Viele Grüße!
- Johnny H
- Posting Freak
- Beiträge: 4014
- Registriert: Donnerstag 31. Januar 2013, 22:08
- Wohnort: Graz, Österreich
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Ich schließe mich mit dem Tipp an, auf jeden Fall das Refraktometer gegenzumessen, z.B. wie von hiasl vorgeschlagen gegen einen Biegeschwinger oder zumindest gegen eine (zuverlässige!) Spindel.
Bei mir z.B. ist der Korrekturfaktor nicht 1,03 (wie allgemein üblich) sondern der Kehrwert davon (1/1,03 = 0,97). Es hat eine Weile gedauert, bis ich das rausgefunden hatte, aber ich habe das durch viele Messungen, einen Ringversuch und auch eine Bieranalyse bestätigt. (Edit: ich sehe gerade, ich habe das weiter oben bzw. vor über drei Jahren schon mal geschrieben. Ist trotzdem bzw. immer noch so :-) ).
Bei mir z.B. ist der Korrekturfaktor nicht 1,03 (wie allgemein üblich) sondern der Kehrwert davon (1/1,03 = 0,97). Es hat eine Weile gedauert, bis ich das rausgefunden hatte, aber ich habe das durch viele Messungen, einen Ringversuch und auch eine Bieranalyse bestätigt. (Edit: ich sehe gerade, ich habe das weiter oben bzw. vor über drei Jahren schon mal geschrieben. Ist trotzdem bzw. immer noch so :-) ).
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
- DerDerDasBierBraut
- Posting Freak
- Beiträge: 7890
- Registriert: Donnerstag 2. Juni 2016, 20:51
- Wohnort: Neustadt-Glewe
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Bei Zuckerwasser hatten meine Refraktometer (Kern + China) auch keine nennenswerten Abweichungen zum Easydens. Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass der Korrekturfaktor aufgrund einer Anomalie von Bierwürze erforderlich ist, durch die das Refraktometer etwa 3% zu hohe Werte anzeigt. War es im Braumagazin oder hat Olibear das irgendwo erwähnt ? Keine Idee. Vielleicht auch nur ein Irrtum meinerseits.hiasl hat geschrieben: ↑Montag 20. Mai 2019, 16:12Ich habe mein Chinarefraktometer 0-32 Brix mittels Biegeschwinger gegengemessen. Ich brauche z.B. keinen Korrekturfaktor verwenden. Passt auch zu den entsprechenden Spindelwerten. Ist praktisch also völlig vom Gerät abhängig. In der Theorie stimmt das jedoch, denn Würze =/= Saccharoselösung.Ladeberger hat geschrieben: ↑Montag 20. Mai 2019, 14:31 Der Korrekturfaktor zwischen am Refraktometer abgelesenen°Brix und °Plato ist also alleine dem Messverfahren geschuldet, nicht der Einheit. Auch am Refraktometer abgelesene °Plato sind daher um einen Korrekturfaktor zu bereinigen.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
- Johnny H
- Posting Freak
- Beiträge: 4014
- Registriert: Donnerstag 31. Januar 2013, 22:08
- Wohnort: Graz, Österreich
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Das stimmt schon so. Das ist auch keine "Anomalie", sondern ein Brechungsindex (bzw. die diesem zugrunde liegende Lichtbrechung) reagiert einfach anders auf eine Zuckerzusammensetzung, die von reiner Saccharose abweicht, als eine Dichte. Zumal eine Bierwürze auch noch andere Bestandteile enthält, die den Brechungsindex ebenfalls beeinflussen können.DerDerDasBierBraut hat geschrieben: ↑Montag 20. Mai 2019, 18:30 [...] Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass der Korrekturfaktor aufgrund einer Anomalie von Bierwürze erforderlich ist, durch die das Refraktometer etwa 3% zu hohe Werte anzeigt. War es im Braumagazin oder hat Olibear das irgendwo erwähnt ? Keine Idee. Vielleicht auch nur ein Irrtum meinerseits.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
- hiasl
- Posting Freak
- Beiträge: 1953
- Registriert: Samstag 9. Juni 2007, 12:03
- Wohnort: Kulmbach
- Kontaktdaten:
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Ich habe kein Zuckerwasser, sondern Würze von 20 bis 6 °P stufenweise gemessen.
Gruß
Matthias
-----------------------------------------------------------------------------------------
Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
Matthias
-----------------------------------------------------------------------------------------
Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Ich arbeite auch Nebenbei mit einem Biegeschwinger...ein elektronisches Konzentrationsmessgerät. Blöde Frage aber misst das elektronische Gerät jetzt bei der Gärung den wirklichen oder auch nur den wahrscheinlichen Restextrakt wie das Refraktometer?
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Kein Dichtemessgerät misst direkt den tatsächlichen Restextrakt. Es wird mittels Umrechnungsfaktor nur auf ihn rückgeschlossen.
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
- Ladeberger
- Moderator
- Beiträge: 7298
- Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Wobei im 3-Phasen-Gemisch für diese Umrechnungsformeln weitere Bezugspunkte notwendig sind, wenn nur die Dichte der Probe vorliegt. Etwa die Stammwürze als Vorwissen oder andere Werte dieser Probe mittels ausgewählter, abweichender Messprinzipien. Zum Beispiel Brechungsindex oder Schalllaufzeiten. Moderner natürlich auch per NIR-Spektroskopie, die dank mehrere Messpunkte auch autonom auf wirkl. + scheinb. Dichte schließen kann.
Es ist übrigens nicht der wahrscheinliche, sondern der scheinbare Restextrakt
Gruß
Andy
Es ist übrigens nicht der wahrscheinliche, sondern der scheinbare Restextrakt
Gruß
Andy
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Haha super danke für den Hinweis!
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Ich habe mit dem Refraktometer und einem Biegeschwinger Messungen an Saccharoselösungen mit steigendem Gehalt zum Vergleich gemacht. Laut Literaturangaben heißt es ja, dass 1 °Brix der Konzentration einer Lösung aus 1g Zucker und 100g Wasser entspricht....folglich müssten ja 2 °Brix der Konzentration einer Lösung mit 2g Zucker in 100g Wasser entsprechen usw.
Fachlich ergibt sich doch aber eine 1%-ige Saccharoselösung aus 1g Zucker in 99g Wasser oder? Ich weiß jetzt nicht genau an welches Mengenverhältnis ich mich jetzt halten soll....wisst ihr weiter?
VIele Grüße,
Veronika
Fachlich ergibt sich doch aber eine 1%-ige Saccharoselösung aus 1g Zucker in 99g Wasser oder? Ich weiß jetzt nicht genau an welches Mengenverhältnis ich mich jetzt halten soll....wisst ihr weiter?
VIele Grüße,
Veronika
- Johnny H
- Posting Freak
- Beiträge: 4014
- Registriert: Donnerstag 31. Januar 2013, 22:08
- Wohnort: Graz, Österreich
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Wo steht das denn so? Das ist so nicht richtig.
1% entspricht 1g Zucker und 99g Wasser.
2% entsprechen 2g Zucker und 98g Wasser usw.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
In einem Buch vom Behr's Verlag "Spirituosenanalytik" steht, dass 1 °Brix der Konzentration von 1 g Saccharose in 100 g Wasser entspricht...dann habe ich es wohl falsch verstanden aber eigentlich müsste es doch dann heißen "in 100g Lösung" oder sowas..
Danke für die Rückmeldung!
Danke für die Rückmeldung!
- Ladeberger
- Moderator
- Beiträge: 7298
- Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Das hast du nicht falsch verstanden. Diese Angabe ist einfach in jeder Leserichtung falsch, denn...[...], dass 1 °Brix der Konzentration von 1 g Saccharose in 100 g Wasser entspricht.
- weder sind in 100 g wässriger Saccharoselösung mit 1 °Brix 100 g Wasser enthalten (sondern 99 g),
- noch liegt in 101 g wässriger Saccharoselösung mit 1 g Saccharose 1 °Brix vor (sondern ~0,99 °Brix).
Dazu sollte man einem Fachverlag durchaus einen Hinweis zukommen lassen.
Gruß
Andy
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Alles klar, vielen Dank. War mir unsicher, da ich in diesem Themengebiet noch nicht viele Erfahrungen gesammelt habe.
Viele Grüße,
Veronika
Viele Grüße,
Veronika
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Hallo ich bins nochmal!
Habe mit einem Biegeschwinger Saccharoselösungen gemessen um zu prüfen, ob das Gerät die richtigen °Brix und Dichte (nach Quellenangaben) anzeigt. Mir ist aufgefallen, dass die Dichte bei einer Saccharoselösung mit 6 °Brix die selbe Dichte wie bei meiner gärenden Anstellwürze mit Restextrakt von 6 °P anzeigt (Dichte = 1,0212 g/cm3). Eigentlich müsste doch die Dichte der Gärflüssigkeit aufgrund des Alkohols niedriger sein oder?
Steh glaube etwas auf dem Schlauch ^^
Viele Grüße,
Veronika
Habe mit einem Biegeschwinger Saccharoselösungen gemessen um zu prüfen, ob das Gerät die richtigen °Brix und Dichte (nach Quellenangaben) anzeigt. Mir ist aufgefallen, dass die Dichte bei einer Saccharoselösung mit 6 °Brix die selbe Dichte wie bei meiner gärenden Anstellwürze mit Restextrakt von 6 °P anzeigt (Dichte = 1,0212 g/cm3). Eigentlich müsste doch die Dichte der Gärflüssigkeit aufgrund des Alkohols niedriger sein oder?
Steh glaube etwas auf dem Schlauch ^^
Viele Grüße,
Veronika
-
- Posting Freak
- Beiträge: 1240
- Registriert: Dienstag 4. November 2014, 10:19
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Hallo Veronika,
ich bleibe mal bei °P, um nicht mit verschiedenen Einheiten zu arbeiten:
°P ist eine Maßeinheit für Dichte. Biegeschwinger und Spindel messen Dichte. Wenn Du 6°P gemessen hast, ist das eine bestimmte Dichte in beiden Lösungen. Was da am Ende außer Wasser in den Lösungen ist (Saccharose, Alkohol oder anderes), kannst Du damit nicht entscheiden.
Was man sagen kann: Im Jungbier ist bei 6°P mehr "Zucker" drin als 6g auf 100g Lösung, weil eben auch noch Alkohol drin ist, es ist aber immer noch 6°P Dichte. Das ist die Stelle, wo man den scheinbarem Restextrakt (wie er auf der Spindel gemessen wird) und dem tatsächlichen Restextrakt (wieviel Zucker tatsächlich noch in der Lösung ist) spricht. Letzteren kann man nicht mit der Spindel messen, sondern muß berechnet werden.
Dirk
ich bleibe mal bei °P, um nicht mit verschiedenen Einheiten zu arbeiten:
°P ist eine Maßeinheit für Dichte. Biegeschwinger und Spindel messen Dichte. Wenn Du 6°P gemessen hast, ist das eine bestimmte Dichte in beiden Lösungen. Was da am Ende außer Wasser in den Lösungen ist (Saccharose, Alkohol oder anderes), kannst Du damit nicht entscheiden.
Was man sagen kann: Im Jungbier ist bei 6°P mehr "Zucker" drin als 6g auf 100g Lösung, weil eben auch noch Alkohol drin ist, es ist aber immer noch 6°P Dichte. Das ist die Stelle, wo man den scheinbarem Restextrakt (wie er auf der Spindel gemessen wird) und dem tatsächlichen Restextrakt (wieviel Zucker tatsächlich noch in der Lösung ist) spricht. Letzteren kann man nicht mit der Spindel messen, sondern muß berechnet werden.
Dirk
Stay thirsty!
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Hallo Dirk,
alles klar danke!
Viele Grüße,
Veronika
alles klar danke!
Viele Grüße,
Veronika
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Hallo zusammen,
ich möchte den Post nochmal aufgreifen.
Sonntag vor einer Woche ein IPA gebraut. 14 Brix Stammwürze hatte ich nach dem Würzekochen.
Vergoren wurde mit der S-04 bei 20°C. [Temperatur war leider instabil und schwankte zwischen 19.3°C und 21.7°C]
Heute wollte ich stopfen und habe mit dem Refraktometer 3.4 Brix gemessen.
Das ist allerdings etwas abwegig siehe https://www.maischemalzundmehr.de/index ... fgbrix=3.4 100%EVG???.
Was kann hier falsch gemessen/gemacht worden sein?
Bislang waren alle meine Messungen an anderen Bieren bei 76-80% mit der S-04. Wurden auch alle mit dem gleichen Refraktometer gemessen.
Grüße
Manuel
ich möchte den Post nochmal aufgreifen.
Sonntag vor einer Woche ein IPA gebraut. 14 Brix Stammwürze hatte ich nach dem Würzekochen.
Vergoren wurde mit der S-04 bei 20°C. [Temperatur war leider instabil und schwankte zwischen 19.3°C und 21.7°C]
Heute wollte ich stopfen und habe mit dem Refraktometer 3.4 Brix gemessen.
Das ist allerdings etwas abwegig siehe https://www.maischemalzundmehr.de/index ... fgbrix=3.4 100%EVG???.
Was kann hier falsch gemessen/gemacht worden sein?
Bislang waren alle meine Messungen an anderen Bieren bei 76-80% mit der S-04. Wurden auch alle mit dem gleichen Refraktometer gemessen.
Grüße
Manuel
Don´t worry - be hoppy!
- PabloNop
- Posting Freak
- Beiträge: 1240
- Registriert: Sonntag 28. Juli 2013, 11:39
- Wohnort: Saarbrücken
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Kalibriere das Rreaktometer mal mit reinem Wasser und miss dann den aktuellen Wert nochmal nach. Entweder das Refraktometer ist grob verstellt oder Du hast die Probe aus Versehen irgendwie verdünnt. 3.4 Brix sind so wenig, dass wenn es stimmt, deine SW irgendwo bei 7 Brix gelegen haben müsste. Das kann eigentlich nicht sein.
- afri
- Posting Freak
- Beiträge: 5892
- Registriert: Donnerstag 17. Januar 2013, 21:19
- Wohnort: 31840 Hessisch Oldendorf
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Und bitte Temperatur vom Messgerät beachten. Meins zeigt trotz s.g. ATC bei nur 5°C Unterschied völlig unerwartete Ergebnisse. Ich "kalibriere" mein Refrakto stets vor der Probe mit Wasser und Umgebungstemperatur nach vielen Minuten. Seitdem habe ich kaum Abweichungen von den erwarteten Ergebnissen. Das Abspülen nach einer Messung mit Wasser bietet sich geradezu an, einfach mal mit dem noch nassen Deckel 0° einstellen und dann nochmal messen (kostet ja nur einen Tropfen).
Achim
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
-
- Posting Junior
- Beiträge: 25
- Registriert: Dienstag 24. März 2020, 10:21
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Bitte erlaubt einem Anfänger noch eine Frage:
Ich messe mit meinem Refraktometer eine Stammwürze von 13 und eine Restwürze von 7,2 Brix
Gebe ich diese Werte nun in die Formel hier ein: http://fabier.de/biercalcs.html
so erhalte ich einen berechneten Alkoholgehalt von 4,5% und einen scheinbaren Restextrakt von 3,4.
Sieht soweit also alles gut aus. Gährvorgang abgesschlossen.
Wenn ich die Sache aber nun anders angehe und meine Refraktometer Werte in Plato umrechne
13 Brix Stammwürze = 12.5 Plato und
7,2 Brix Restextrakt = 6,9 Plato
und diese wiederum in den selben Rechner (der sich zwischen Plato und Brix umstellen lässt) so ergeben sind gänzlich andere Werte: Alkoholgehalt: 3%
Wo liegt der Fehler?
Bleibe ich im Brix System erhalte ich einen Restextrakt von 3,4. Ist das das was ich auch mit der Spindel messen würde?
Danke euch schonmal
Grüße,
David
Ich messe mit meinem Refraktometer eine Stammwürze von 13 und eine Restwürze von 7,2 Brix
Gebe ich diese Werte nun in die Formel hier ein: http://fabier.de/biercalcs.html
so erhalte ich einen berechneten Alkoholgehalt von 4,5% und einen scheinbaren Restextrakt von 3,4.
Sieht soweit also alles gut aus. Gährvorgang abgesschlossen.
Wenn ich die Sache aber nun anders angehe und meine Refraktometer Werte in Plato umrechne
13 Brix Stammwürze = 12.5 Plato und
7,2 Brix Restextrakt = 6,9 Plato
und diese wiederum in den selben Rechner (der sich zwischen Plato und Brix umstellen lässt) so ergeben sind gänzlich andere Werte: Alkoholgehalt: 3%
Wo liegt der Fehler?
Bleibe ich im Brix System erhalte ich einen Restextrakt von 3,4. Ist das das was ich auch mit der Spindel messen würde?
Danke euch schonmal
Grüße,
David
- PabloNop
- Posting Freak
- Beiträge: 1240
- Registriert: Sonntag 28. Juli 2013, 11:39
- Wohnort: Saarbrücken
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Die Umrechnung 7,2% Brix nach 6,9 Plato ist falsch, da dort schon Alkohol im Spiel ist. Diese Umrechnungen sind nur für unvergorene Würze korrekt.
- Johnny H
- Posting Freak
- Beiträge: 4014
- Registriert: Donnerstag 31. Januar 2013, 22:08
- Wohnort: Graz, Österreich
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Im ersten Satz im ersten Post dieses Threads steht die Antwort, wo der Fehler liegt.Kissnofrog hat geschrieben: ↑Dienstag 24. März 2020, 10:39 [...]
Wenn ich die Sache aber nun anders angehe und meine Refraktometer Werte in Plato umrechne
13 Brix Stammwürze = 12.5 Plato und
7,2 Brix Restextrakt = 6,9 Plato
und diese wiederum in den selben Rechner (der sich zwischen Plato und Brix umstellen lässt) so ergeben sind gänzlich andere Werte: Alkoholgehalt: 3%
Wo liegt der Fehler?
[...]
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
- hiasl
- Posting Freak
- Beiträge: 1953
- Registriert: Samstag 9. Juni 2007, 12:03
- Wohnort: Kulmbach
- Kontaktdaten:
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Das kommt wiederum auf dein Messgerät an. Bei mir sind Plato und Brix identisch. Nachgemessen mit einem DMA 4500 M.Kissnofrog hat geschrieben: ↑Dienstag 24. März 2020, 10:39 Wenn ich die Sache aber nun anders angehe und meine Refraktometer Werte in Plato umrechne
13 Brix Stammwürze = 12.5 Plato und
Gruß
Matthias
-----------------------------------------------------------------------------------------
Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
Matthias
-----------------------------------------------------------------------------------------
Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
-
- Posting Junior
- Beiträge: 25
- Registriert: Dienstag 24. März 2020, 10:21
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Ok. Danke euch, ich denke ich habe das soweit verstanden. Nur eine Frage noch:
Würde ich nun den Restextrakt mit einer Spindel bestimmen, wäre dann ein Wert in der Größenordnung des oben berechneten 3,4 zu erwarten?
Würde ich nun den Restextrakt mit einer Spindel bestimmen, wäre dann ein Wert in der Größenordnung des oben berechneten 3,4 zu erwarten?
- Johnny H
- Posting Freak
- Beiträge: 4014
- Registriert: Donnerstag 31. Januar 2013, 22:08
- Wohnort: Graz, Österreich
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Ja, genau. Ein Spindelwert sollte in der Tat nicht weit von den berechneten 3,4% abweichen.Kissnofrog hat geschrieben: ↑Dienstag 24. März 2020, 13:44 Ok. Danke euch, ich denke ich habe das soweit verstanden. Nur eine Frage noch:
Würde ich nun den Restextrakt mit einer Spindel bestimmen, wäre dann ein Wert in der Größenordnung des oben berechneten 3,4 zu erwarten?
Ich messe immer beides und berechne dann auch mit beiden Refraktometerformeln (Standard und Terrill) Restextrakt und scheinbaren Vergärgrad.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
- Juergen_Mueller
- Posting Freak
- Beiträge: 658
- Registriert: Freitag 20. Dezember 2019, 11:41
- Wohnort: Zwischen Krombach und Lich und doch meilenweit entfernt
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Eine Frage habe ich noch dazu.Ladeberger hat geschrieben: ↑Montag 20. Mai 2019, 14:31
°Brix und °Plato sind als Einheiten zunächst mal identisch definiert als 1 °Brix = 1 °P ≙ Dichte einer wässrigen Saccharoselösung mit 1 % Massenanteil Saccharose.
Der Korrekturfaktor zwischen am Refraktometer abgelesenen°Brix und °Plato ist also alleine dem Messverfahren geschuldet, nicht der Einheit.
So wie ich es verstanden habe, ist 1Brix = 1°Plato, ausschließlich in reiner Zucker-(Saccharose)lösung. In diesem Fall zeigen Spindel und Refraktometer den gleichen Wert an.
Sobald man jedoch die farblose Zuckerlösung durch Bierwürze ersetzt, muss man den Brix-Wert um einen Korrekturfaktor ergänzen.
Meine Frage: Sind die berühmten 1,04 eigentlich ein Durchschnittswert einer durchschnittlich hellen Bierwürze, und muss man also von einem anderen (höheren) Wert ausgehen, wenn man dunklere Würze misst?
Gruß
Jürgen
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
Gruß
Jürgen
-
- Posting Klettermax
- Beiträge: 101
- Registriert: Freitag 4. Januar 2019, 12:50
- Wohnort: Kopenhagen
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Das hat weniger mit der Farbe der Lösung/Würze zutun, sondern mehr mit dem was sonst noch so "drin rum schwimmt" und dadurch eine andere Brechung des Lichts bedingt.Juergen_Mueller hat geschrieben: ↑Samstag 23. Mai 2020, 17:59
Eine Frage habe ich noch dazu.
So wie ich es verstanden habe, ist 1Brix = 1°Plato, ausschließlich in reiner Zucker-(Saccharose)lösung. In diesem Fall zeigen Spindel und Refraktometer den gleichen Wert an.
Sobald man jedoch die farblose Zuckerlösung durch Bierwürze ersetzt, muss man den Brix-Wert um einen Korrekturfaktor ergänzen.
Meine Frage: Sind die berühmten 1,04 eigentlich ein Durchschnittswert einer durchschnittlich hellen Bierwürze, und muss man also von einem anderen (höheren) Wert ausgehen, wenn man dunklere Würze misst?
Gruß
Jürgen
Gruß,
Markus
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Hallo Brauergemeinde,
ich habe da mal eine Frage!
Mein letzter Biersud hatte eine Stammwürze von 13,1°P (=13,5 Brix), das Jungbier beim Abfüllen einen Refraktorwert von 8,8 Brix. Nun wollte ich gerne Restextrakt, Vergärungsgrad und Alkoholgehalt ermitteln. Dazu gibt es ja bekanntlich gute Rechentools. Doch leider erhält man bei den verschiedenen Tools auch recht verschiedene Ergebnisse (Alkoholgehalt: 3,9% bis 4,8%; Restextrakt: 7,2% bis 6,3%; ...). Im beiliegndem PDF habe ich eine Gegenüberstellung der Ergebnisse bei gleichen Werten der Eingangsgrößen vorgenommen.
Kann mir jemand erklären, wieso so große Unterschiede bei den verschiedenen Tools auftreten und was nun die der Wirklichkeit am nächsten kommenden Werte sind?
Kann mir außerdem jemand gute Literatur empfehlen, über die man selbst mit passablen Physikkenntnissen die Werte berechnen kann, ohne auf die häufig aufgeführten zugeschnittenen Größengleichungen mit Erfahrungs-Pauschalwerten zurückzugreifen?
Schon mal vorab vielen Dank für eure Hilfe.
fritzla
ich habe da mal eine Frage!
Mein letzter Biersud hatte eine Stammwürze von 13,1°P (=13,5 Brix), das Jungbier beim Abfüllen einen Refraktorwert von 8,8 Brix. Nun wollte ich gerne Restextrakt, Vergärungsgrad und Alkoholgehalt ermitteln. Dazu gibt es ja bekanntlich gute Rechentools. Doch leider erhält man bei den verschiedenen Tools auch recht verschiedene Ergebnisse (Alkoholgehalt: 3,9% bis 4,8%; Restextrakt: 7,2% bis 6,3%; ...). Im beiliegndem PDF habe ich eine Gegenüberstellung der Ergebnisse bei gleichen Werten der Eingangsgrößen vorgenommen.
Kann mir jemand erklären, wieso so große Unterschiede bei den verschiedenen Tools auftreten und was nun die der Wirklichkeit am nächsten kommenden Werte sind?
Kann mir außerdem jemand gute Literatur empfehlen, über die man selbst mit passablen Physikkenntnissen die Werte berechnen kann, ohne auf die häufig aufgeführten zugeschnittenen Größengleichungen mit Erfahrungs-Pauschalwerten zurückzugreifen?
Schon mal vorab vielen Dank für eure Hilfe.
fritzla
-
- Posting Freak
- Beiträge: 1579
- Registriert: Dienstag 16. Februar 2021, 16:36
- Wohnort: bei Düsseldorf
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Wenn du beim dritten Rechner "Würzekorrekturfaktor = 1,03" eingibst, solltest du überall die gleichen Werte herausbekommen. Besser ist allerdings, wenn du dir den Korrekturfaktor deines Refraktometers selbst bestimmst. Gab hier vor kurzem einen guten Beitrag von David dazu:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 99#p458599
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 99#p458599
Auf Youtube: The British Pint
Re: Wichtiges zum Thema "Refraktometer"
Vielen Dank für den Hinweis. Wie selbstverständlich habe ich bisher immer den Faktor 1,03 beim Umrechnen von Brix zu °P angenommen. Den Begriff Würzekorrekturfaktor kannte ich nicht, bzw. wusste nicht, was in dem Berechnungsformular damit gemeint sei.
Tatsächlich werden die Werte durch die Verwendung des Würzekorrekturfaktors 1,03 einander angenähert, sind aber nicht identisch z.B. Alk (Vol) von 3,9% bis 4,6%. Insbesondere groß ist der Unterschied zwischen den Berechnungen nach Terrill-Formel und Standardformel (bei MMM), z.B. TRE von 6,3% bis 7,2%. Gleiches beim Endvergärungsgrad.
Ich würde mich gerne etwas grundlegender mit der "Brauphysik" auseinandersetzen, sprich, die in der Literatur genannten Formeln mit Konstanten nachvollziehen können. Kann mir jemand eine Literaturempfehlung geben?
Tatsächlich werden die Werte durch die Verwendung des Würzekorrekturfaktors 1,03 einander angenähert, sind aber nicht identisch z.B. Alk (Vol) von 3,9% bis 4,6%. Insbesondere groß ist der Unterschied zwischen den Berechnungen nach Terrill-Formel und Standardformel (bei MMM), z.B. TRE von 6,3% bis 7,2%. Gleiches beim Endvergärungsgrad.
Ich würde mich gerne etwas grundlegender mit der "Brauphysik" auseinandersetzen, sprich, die in der Literatur genannten Formeln mit Konstanten nachvollziehen können. Kann mir jemand eine Literaturempfehlung geben?